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HAGSTROM HJ500 NA Test

Wie angesagt der Hagstrom-Brand in den 60er und 70er Jahren war, zeigt sicher auch die Tatsache, dass einer der renomiertesten Archtop-Gitarrenbauer aller Zeiten, der legendäre Jimmy D’Aquisto, Anfang der 70er Jahre eine ganze Jazz-Gitarren-Linie für die Schweden „zeichnete“. Ob die DNA dieses genialen Gitarrenbauers auch in der HJ500 Jazzbox der neuen Generation noch nachzuweisen ist,  das gilt es im folgenden Test herauszufinden.
BODY
Die Hagstrom HJ-500 ist eine Jazz- und Blues-Gitarre, die über einen semi-akustischen Korpus verfügt, der aus laminiertem kanadischem Bergahorn besteht. Das Body-Design mit dem typischen abgerundeten Single-Cutaway und den großen F-Löchern entspricht in seinen Abmessungen dem Original aus der Gründerzeit. Der Decken/Korpusübergang wurde mit schwarzen Bindings verziert. Ein schwarzes Griffbrett kontrastiert elegant mit der hellen Ahorndecke. Die Zarge  ist mit einer Breite von 7 cm relativ schmal. Deshalb kann die Gitarre  auch problemlos im Stehen gespielt werden, ohne dass man bei längeren Performances  Haltungsprobleme oder Verspannungen  befürchten müsste. Das Instrument besticht durch eine schöne und saubere Polyester-Lackierung. Die jeweils lieferbaren Farben sind, neben dem „Natural Finish“ unserer Testgitarre, „Black Gloss“ und „Cream Red“.

Die sechs Saiten werden an einem Hagstrom Trapez-Tailpiece aufgehängt und laufen anschließend über eine einfache höhenverstellbare „Jimmy Bridge“ aus Ebenholz. Das System ist zwar veraltet, funktioniert aber nach wie vor tadellos und gehört selbstverständlich untrennbar zum typischen Vintage-Look der Gitarre. Positiv zu erwähnen ist, dass das Trapez durch die Vibrationen der Saiten keine unangenehmen Schwingungen durch Resonanzen erzeugt.

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Elektronik
Die beiden traditionellen HJ-50 Humbucker von Hagstrom wurden so konzipiert, dass sie in Punkto Ton, Output und Wärme den Vintage-Modellen aus den 60er Jahren entsprechen. Die beiden Twins klingen warm und voll, zudem liefern sie wenig Verzerrung und sind so perfekt auf die Eigenschaften des Hollowbody-Instruments abgestimmt. Dabei hat der Hals-Pickup aufgrund der größeren Saitenauslenkung an der Halsposition weniger Output als der Steg-Pickup. Geschaltet werden die beiden Pickups über einen 3-Way Toggle-Switch, der unten auf dem Cutaway montiert wurde. Zur Kontrolle steht das bekannte Besteck, bestehend aus zwei Volume-, und zwei Tone-Reglern zur Verfügung.

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NECK
Der Hals der HJ-500 wurde in den Korpus eingeleimt und besteht ebenfalls aus laminiertem kanadischen Ahorn. Alle neuen Hagstrom-Modelle sind von Werk ab mit einem neuartigen Griffbrettmaterial ausgestattet. Es nennt sich „Resinator Wood“, ist mehrschichtig aufgebaut und besteht aus unter Vakuum gegeneinander verleimten Holzblättern. Resinator Wood soll homogener, stabiler und verwindungssteifer als irgendein anderes Standard-Holzprodukt sein – das verspricht jedenfalls der Hersteller. Zum perfekten Griffbrett-Material soll es aber vor allem durch sein erstklassiges Schwingungs- und Obertonverhalten werden, das Deadspots komplett eliminiert. Auf den ersten Griff kann man auf jeden Fall schon mal sagen, dass sich das Materiall gut anfühlt und optisch eine gewisse Ähnlichkeit mit Ebenholz hat. Wie gut es sich in der Praxis macht, werden wir später sehen,

Auf dem Griffbrett befinden sich 21 sauber verarbeitete Bünde, in trauter Harmonie mit ansehnlichen Fretboard-Inlays. Mit einer kurzen 628mm Mensur lässt sich die HJ500 bequem spielen. Wie ihre legendären Vorgänger verfügen auch alle neuen Hagstrom-Gitarren über den patentierten H-Expander Halsstab. Dieser steife und trotzdem leichte Halsstab soll eine komfortable und dauerhaft gleichbleibende Bespielbarkeit des Halses ermöglichen. Der abgerundete Halsfuß öffnet Solisten, die in den höchsten Tönen brillieren möchten, Tür und Tor.

HEADSTOCK
Die glänzend schwarz lackierte Kopfplatte wurde separat an den Hals angesetzt. Typisch ist das eigenwillige gezackte Hagstrom-Design, das irgendwie an ein Bergmassiv erinnert. An der Oberseite der Kopfplatte wurde – gut sichtbar – eine weiße Perlmutt-Einlage mit dem Hagstrom-Schriftzug eingefasst. Auf jeder Seite der Kopfplatte befinden sich jeweils drei geschlossene Mechaniken, deren Design den historischen Originalen entspricht . Allerdings sind die Flügel heute etwas kleiner, so dass das Handling wesentlich komfortabler ausfällt. An den Mechaniken historischer Hagstroms konnte man sich recht schnell die Finger klemmen. Die Übersetzung von 18:1 garantiert ein exaktes Stimmen in jeder Situation.

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