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Guild Surfliner Test

Testaufbau

Für den Praxischeck läuft sich mein 74er Fender Bassman warm, dessen Signal in eine Universal Audio OX Box führt und anschließend aufgezeichnet wird. An der OX hab ich mich für die Simulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern entschieden. Die verzerrten Klänge im heutigen Test kommen darüber hinaus von diversen Pedalen, die in den Audiobeispielen angegeben werden. Um einen besseren Eindruck von den verwendeten Einstellungen zu bekommen, empfiehlt es sich, das Video zum Test zu schauen.

Erster Soundcheck mit der Guild Surfliner

Direkt aus dem Karton präsentiert sich die Surfliner mit einem gelungenen Setup und einem sowohl spritzigen als auch resonanten unverstärkten Klang. Die ab Werk aufgezogenen Saiten in den Stärken .011 – .049 sorgen für einen etwas höheren Widerstand, der sich für mein Empfinden sehr griffig anfühlt und das Tuning auch bei härterem Anschlag nicht so schnell aus der Ruhe bringt. Wer wiederum gerne ausgiebig an den Saiten zieht, wird wohl dennoch etwas schlankere Saiten bevorzugen. Weiterhin hängt die Gitarre gut ausbalanciert und mit ihren knapp 3,2 kg angenehm leicht am Gurt. Ansonsten macht der Hals nicht nur optisch, sondern auch haptisch einen schlichten Eindruck und liegt demzufolge mit seinem C-Profil recht unauffällig in der Hand. Wie schon in der Detailbeschreibung erwähnt, hätten die Bünde etwas sauberer poliert werden können. Allerdings habe ich das in dieser Preisklasse auch schon ganz anders erlebt. Am clean eingestellten Amp könnte man im Blindtest beim Klang der Singlecoils wohl auch auf eine Strat tippen. Außerdem wurde der Humbucker am Steg im Output recht moderat abgestimmt, kommt dabei typischerweise mit mehr Mitten und Wärme und reiht sich insgesamt sehr gut in das Dreiergespann ein. Unter der Lupe wirken die Einspuler für mich stellenweise etwas kühl und könnten sich eine Spur runder in den Gesamtklang einfügen. Dass man beim aufgerufenen Preis von knapp 450 Euro keine Custom-Shop-Pickups erwarten darf, versteht sich aber eigentlich von selbst. Wie wir gleich noch in den Praxisbeispielen hören werden, machen die Pickups unterm Strich dennoch einen mehr als soliden Job und sind mit ihren sieben Schaltmöglichkeiten variabel aufgestellt. Aktiviert man alle drei Tonabnehmer, entsteht eine Art Super-Strat-Sound. Mit der Kombination aus Steg-Humbucker und Hals-Singlecoil gehen außerdem auch Sounds in Richtung Telecaster. Ein Nachteil, den die drei Schalter allerdings mitbringen, ist die fehlende Möglichkeit, mit einer Schaltbewegung beispielsweise vom Hals-Tonabnehmer zum Steg zu kommen. Denn hier sind zwei Schaltvorgänge vonnöten. Weiterhin bleibt die Gitarre stumm, wenn keiner der Schalter aktiviert ist, was im Eifer des Gefechts durchaus passieren kann.

Die Sounds tendieren in Richtung Strat und Tele und zeigen sich mit den sieben Pickup-Einstellungen recht variabel.

So, genug der Worte! Hier kommt ein erster Eindruck zu den Pickups am unverzerrten Amp. Ich beginne dabei in der Hals-Position und arbeite mich dann durch alle möglichen Einstellungen.

Audio Samples
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Clean: PU Check

Die Guild Surfliner am unverzerrten Amp

Im Clean-Channel macht die Gitarre bei Spielweisen, die man gemeinhin mit einer Schraubhals-Gitarre und Singlecoils verbindet, eine prima Figur. Schmatzende Akkorde mit aktiviertem Hals-Pickup und typisch „stratige“ Sounds mit der Kombination aus Hals- und Mittelposition sind demzufolge kein Problem. Beispielsweise für Funk-Sounds lohnt es sich außerdem absolut, alle drei Tonabnehmer zu aktivieren. Wie schon erwähnt, sind mit der Mischung aus Hals- und Steg-PU auch Klänge in Richtung Telecaster möglich. Hier kommen ein paar Praxisbeispiele.

Audio Samples
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Clean: Neck + Middle Clean: Neck + Middle + Bridge Clean: Neck + Bridge

Overdrive- & Fuzz-Sounds mit der Guild Surfliner

Auch im Verbund mit diversen Zerrpedalen macht die Gitarre einen souveränen Eindruck und punktet mit einer dynamischen Ansprache. Hier zahlt sich der Humbucker am Steg natürlich umso mehr aus, der sowohl bei angezerrten Sounds als auch bei mehr Gain Akzente setzen kann. Insgesamt steht dieses Modell sehr vielseitig da.

Audio Samples
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Low Gain: Neck (Xotic EP Booster) Overdrive: Bridge (VS Audio Blackbird DLX) Overdrive: Neck -> Bridge (Wampler Tumnus) Overdrive (Dynamic Check): Bridge (VS Audio Blackbird DLX) Overdrive: Neck (Cornerstone Gladio SC) Fuzz: Bridge (Honey Bee Dolly Dagger)
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Profilbild von Karl

Karl sagt:

#1 - 06.08.2022 um 00:08 Uhr

1

"Solide Verarbeitung"? Die E und A-Seite laufen nicht einmal ansatzweise mittig über den Pole Pieces der Tonabnehmer. Druckt doch einfach gleich einen Werbetext von Thomann ab. Geht morgen an den Presserat.

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