Gretsch hat seine Full Range Serie neu ausgerichtet: Früher als Mittelklasse-Serie in Taiwan gebaut, richtet sie sich nun als preiswerte Snaredrum-Linie aus chinesischer Produktion an ein breiteres Publikum. Mein Kollege Max hat sich vor Kurzem die vier Birkenmodelle genauer angesehen. Die Hybrid Snares mit Maple-Mahagoni-Kesseln kosten etwas mehr, bleiben aber erschwinglich. Ob sie auch klanglich halten, was sie versprechen, lest ihr hier.









Der Begriff Hybrid bezieht sich auf den Kesselaufbau
Im Gegensatz zu den eher schlanken Full Range Birch Snares besitzen unsere Testmodelle einen ca. 13mm starken Kessel, der aus 16 Lagen Ahorn und Mahagoni besteht – was beim Blick unter die Haube auf jeden Fall imposant aussieht. Die Kessel sind auf der Außenseite hochglanzlackiert und wirken so auch auf den zweiten Blick deutlich hochpreisiger, als sie es in Wahrheit sind.
Bei den beiden tiefen 14-Zöllern in 14“ x 6,5“ und 14“ x 8“, die beide mit einer 10er-Teilung ausgestattet sind, haben die Konstrukteure die obere Gratung von außen stark verrundet gestaltet. Das 14x5er-Modell und die 13“ x 6“ kommen dagegen mit einer Standardgratung mit sichtbarem Gegenschnitt ins Haus. Hier sollen augenscheinlich die Obertöne etwas präsenter hervortreten, während die beiden großen Trommeln ein etwas milderes Obertonspektrum erwarten lassen. Spoiler: Besonders bei Rimshots hört man das auch. Alle vier Trommeln haben ansonsten das typische, nach innen abfallende Gretsch 30-Grad-Gratungsprofil. Die Innenseiten sind fein geschliffen, aber nicht versiegelt.
Bei der Hardware gibt es keine Überraschungen
Das 13“ x 6“ Modell hat nur sechs Spannschrauben pro Seite, die 14″ x 5″ hat eine 8er-Teilung. Die sonstige Hardware entspricht in weiten Teilen den Gretsch Catalina Drums. Alle Anbauteile sind verchromt. Die Teppichabhebung verrichtet bei allen vier Trommeln problemlos ihren Dienst, ebenso laufen alle Stimmschrauben makellos. Somit ist es ein Leichtes, die Trommeln durchzustimmen. Lediglich die nicht überall perfekt runden Spannreifen – an allen Modellen sind dreifach geflanschte 2,5mm-Ausführungen montiert – trüben das Bild etwas. Auch fällt auf, dass der 20-spiralige Teppich der 14x5er die Reise nicht ganz unbeschadet überstanden hat. Er klingt etwas rappeliger als die anderen drei Modelle. Statt der Doppelspannböckchen, die alle drei anderen Modelle haben, schraubt Gretsch beim 14“ x 8“ Modell 20 Catalina Mini Lugs an den Kessel.
Wie bei der Preisklasse zu erwarten, ist die Fellausstattung mit den Remo UT-Modellen eher einfach. Sie reichen aber als Erstausstattung völlig aus, wie sich in den Soundfiles zeigt. Die Snaredrums kommen in einem Karton ohne weiteres Zubehör ins Haus, es ist also auch kein Stimmschlüssel dabei.