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Genelec 8030APM Test

PRAXIS

Ausgepackt und auf den Test-Hocker! Allen Genelec-Produkten gemein sind übrigens die hervorragenden Dokumentationen. Hier werden viele Aufstellungsvarianten und entsprechende Filtersettings einleuchtend und praxisgerecht erläutert. Ich weiß als langjähriger 8040-Nutzer, wie es geht, und gebe erst mal Vollgas!
Die Mess-Ergebnisse bestätigen meinen Höreindruck. Sehr linear, ohne Überbetonungen, mit genügend Tiefe und Impulsfestigkeit für eine derartige Größe. Klar, meine alte 8040 schafft ein bisschen mehr Tiefe, Leistung und Präzision, aber wer hätte das bitte nicht erwartet?!
Filter muss ich bei meiner Positionierung übrigens keine aktivieren: Auf meinen Standard-Stativen hinter dem Arbeitstisch verrichten sie ohne großartiges Rumrücken ihren Dienst sehr brav und ohne Allüren, keine Spur von Überzeichnungen im Bassbereich.
Sollte man die Speaker auf den Tisch stellen wollen, sind sie durch die von Genelec mitgelieferten Gummifüße gegenüber der Konkurrenz im Vorteil. Allerdings profitieren die Alu-Eier auch von der Platzierung auf ordentlichen Stativen. Und mit ordentlich meine ich schwer und resonanzarm. Von K&M gibt es wirklich hervorragende Stative, speziell für die Genelec 8000er Serie. Die sind zwar nicht unbedingt günstig, aber verrichten einen soliden Job und sehen dabei auch noch sehr gut aus. Dass sie ihr Geld allemal wert sind, erschließt sich jedem, der es schon einmal mit “günstigen” Vertretern versucht hat. Ich habe beides ausprobiert und bin bei K&M geblieben. Steht eine Box erst einmal schwer und sicher, klingt der Bass auch gleich viel präziser, anstatt von der Ikea-Tischplatte überdröhnt zu werden.

Genelec-8030A_Top

Auch die Stereobreite ist auf die kurze Hörentfernung hervorragend, frei von Überraschungen und sogenannten “Phasen-Schweinereien”. Die Richtwirkung und gute Bündelung in den Höhen sind auch in der Frequenzgang-Messung von der Seite mit 45° sehr gut zu sehen (die blaue Linie). Dadurch werden die Arbeitsräume weniger angeregt und es entstehen weniger Verfärbungen. Der kleine Ausrutscher bei 120 Hz in der Klirrfaktor-Messung sei hingegen verziehen. Er ist akustisch nicht weiter auffällig in dieser Frequenztiefe und wahrscheinlich auch kein Serien-Phänomen. Der restliche Verlauf der Klirrkomponenten ist vorbilldlich.

Der Abfall in den Höhen des von uns erstellten Frequenzgangdiagramms ist übrigens auf das Zuschalten der Hochtonschutzschaltung zurückzuführen und nicht als Hörphänomen zu verstehen. Das ist nicht weiter tragisch, man muss es eben nur wissen. Fairerweise muss man Genelec eingestehen, dass sie in den eigenen Diagrammen den Übertragungsverlauf auch “nur” mit 85 dB angegeben haben und nicht mit unseren getesteten 90 dB SPL. 

Fotostrecke: 25 Bilder Unsere Frequenzgang-Messung

Die erzielbare Arbeitslautstärke ist allerhand für einen 30 cm kleinen Speaker, aber natürlich kennt auch dieses System physikalische Grenzen. Leistungsmäßig reicht das Gebotene fürs Nahfeld in den meisten Fällen aus, laute Techno-Musik bzw. bassintensives Material aber explizit ausgenommen! Wer mehr will, braucht größere Speaker oder einen Subwoofer und muss zwangsläufig tiefer in die Tasche greifen, wenn er die Qualität beibehalten möchte. Abschließend bleibt über die Größe und die veranschlagte Preislage von Genelec nur noch eins zu sagen: Alles richtig gemacht. 
 
Alternativen: Die Adam Artist 5 mit 800 Euro pro Paar und die Dynaudio BM5A für 960 Euro das Paar, beide aus Holz. Die Dynaudio BM5A liegt preislich nur knapp unter und pegelmäßig etwas über der Genelec, bietet allerdings nicht deren ausgeprägte Bündelung, was gerade bei akustisch weniger guten Räumen wie Heimstudios ein dickes Plus ist. Die Adam ist im Direktvergleich günstiger. Der Klangeindruck aller drei Boxen ist ähnlich, wenn auch Dynaudio und Adam etwas mehr Bassanhebung in der Abstimmung ihrer Speaker “per Default” vorgenommen haben: Tiefer gehen die beiden Alternativen dadurch trotzdem nicht wirklich, auch wenn sich das Ohr gern einmal täuschen lässt. Mit den eingebauten Filtern lässt sich das bei diesen Kandidaten aber auch entsprechend korrigieren, wenn man möchte. Es darf hier also ruhig mal das Auge entscheiden!

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Jan sagt:

#1 - 16.01.2012 um 19:07 Uhr

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Genelec ist und bleibt eben Genelec, einfach GENIAL!

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