Das Fortin Natas Distortion-Pedal steht laut Hersteller für High-Gain-Sounds und die damit verbundenen Genres von Hard Rock über Metal, Death Metal bis hin zu Progressive Metal. Als Vorlage für das Pedal dient der legendäre Natas-Amp aus dem Jahr 2010, der nach einer kurzen Produktionszeit nicht mehr erhältlich ist. Fortin Amplification stellt Gitarrenverstärker, Boxen und Effektpedale her. Das Unternehmen wird von Mike Fortin geleitet, der zuvor als Chefentwickler für Randall Amplifiers tätig war. Die klanglichen Möglichkeiten des Natas Distortion Pedals lassen sich nicht nur aus der Produktbeschreibung erahnen, sondern auch durch einen Blick auf den Namen, der rückwärts gelesen “Satan” ergibt.
Fortin Natas Distortion Pedal – das Wichtigste in Kürze
basiert auf dem legendären Natas-Amp
kaskadiert mehrere Gain-Stufen
äußerst effektive Klangregelung
zusätzliche Mittenschaltung (Mid Hump, Mid Scoop)
Grind- und Girth-Regler
extra Zerrstufe schaltbar
Konzept und Aufbau des Fortin Natas Distortion Pedals
Das Natas Distortion Pedal generiert seine massive Verzerrung durch die Kaskadierung mehrerer Gain-Stages und eine intelligente Filterung der einzelnen Stufen. Neben des Gain- und Volumereglern verfügt das Pedal über eine ausgeklügelte Klangregelung, die in dieser Güteklasse selten anzutreffen ist. Der 3-Band-EQ besteht aus Bass, Mid und Treble. Mittels eines Miniswitches lässt sich die Wirkungsweise des Mittenreglers verändern, was die Soundpalette enorm erweitert. Je nach Einstellung werden die Mitten betont (Mid Hump) oder abgeschwächt (Mid Scoop). Weitere Soundmanipulationen lassen sich mit den Girth- und Grind-Reglern vornehmen. Der rechte Fußschalter aktiviert das Pedal, während der linke eine zusätzliche Zerrstufe aktiviert, obwohl ein Boost für Soli sicher praktikabler gewesen wäre. Ein- und Ausgänge sowie die Netzteilbuchse befinden sich an der Stirnseite des Pedals.
1/4 Das Natas Distortion Pedal steht für die härtere Gangart und kaskadiert mehrere Gain-Stufen.
2/4 Der rechte Fußschalter aktiviert das Pedal und der linke hat bei Bedarf eine zusätzliche Zerrstufe im Angebot.
3/4 Ein erster Blick auf die Bedienelemente.
4/4 Ein- und Ausgänge sowie die Netzteilbuchse befinden sich an der Stirnseite.
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So klingt das Fortin Natas Distortion Pedal in der Praxis
Das Fortin Natas Distortion ist ein klanglicher Wonneproppen mit unglaublichen Gain-Reserven. Trotz der hohen Verzerrung klingt das Pedal erstaunlich differenziert und offen, solange man es mit den Bass- und Girth-Reglern nicht übertreibt, denn es lassen sich durchaus auch unbrauchbare Sounds kreieren. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn der Amp vollkommen clean eingestellt ist – und damit meine ich glasklar und ohne jegliche dezente Sättigung – denn sonst klingt das Ergebnis zu undynamisch.
Das Pedal kann sowohl als Preamp als auch als Distortion-Pedal eingesetzt werden und funktioniert sowohl vor dem Eingang des Amps als auch in dessen Einschleifweg oder vor einer separaten Endstufe. Für den Test habe ich mich dazu entschieden, das Pedal in den nachträglich eingebauten Einschleifweg meines alten Marshall-Topteils zu hängen. Hierbei wird die gesamte Vorstufe des Gitarrenamps umgangen, und deren Aufgaben werden komplett vom Pedal übernommen.
Beginnen wir mit den verfügbaren Gainreserven. Das Pedal erwacht etwa ab der 9-Uhr-Position des Gain-Reglers, auch wenn hier noch keine wirkliche Freude aufkommen will. Das Audiobeispiel umfasst vier Einstellungen: 9 Uhr, 12 Uhr, 16 Uhr und die maximale Einstellung. Alle anderen Regler stehen hierbei auf “High Noon”.
Das Fortin Natas besitzt eine beeindruckend effiziente Klangregelung
Kommen wir zum Dreiband-EQ, der unglaublich effektiv arbeitet, denn hier zählt wirklich jeder Millimeter. Der Treble-Regler tendiert für meinen Geschmack fast dazu, etwas über das Ziel hinauszuschießen, denn ab der 15-Uhr-Einstellung wird der Sound allmählich nicht nur glasig und scharf, sondern auch sehr laut. Beim Bassregler ist es nicht ganz so extrem und es bleibt auch hier ein gut klingender Bereich zwischen 11 Uhr und 15 Uhr.
Der Mittenregler arbeitet ebenfalls sehr effektiv. Gemeinsam mit dem Mid Shift-Miniswitch bekommt man traditionelle, mittig gesättigte Sounds hin, die sich übrigens viel besser für Soli eignen, aber auch mittig ausgehöhlte Sounds für fette Riffs. Klasse!
Das Fortin Natas Distortion Pedal bietet beeindruckende High-Gain-Sounds für Hardrock und Metal-Genres.
Der Grind-Regler bringt den Pick-Attack etwas weiter in den Vordergrund. Gleichzeitig werden die oberen Mitten und das Top-End aufgefrischt. “Girth” dagegen beeinflusst den Tieftonbereich und unterstützt Palm-Mutes. Hier wird zwar ein kräftiger Druck erzeugt, allerdings sollte man die Einstellung auf die jeweilige Box abstimmen.
Im Folgenden habe ich noch ein paar Einstellungen in Anlehnung an die vom Hersteller angegebenen Settings nachgestellt. Die Searing Modern Lead-Einstellung klingt eher klassisch und eignet sich bestens, um beim Solieren nicht im Mix abzusaufen. Bemerkenswert finde ich hier außerdem das transparente Klangverhalten, denn trotz der sehr hohen Verzerrung macht das Pedal keine Anstalten, zu matschen oder breiig zu klingen.
Hier habe ich mich an der “Chugmeister”-Einstellung orientiert, die einen ziemlich fetten und brachialen Sound erzeugt. Schon im Intro merkt man, wie pfundig einzelne Noten angeflogen kommen.
Audio
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Soundbeispiel 9 (Chugmeister) – Bass & Treble 14 Uhr, Mid 12 Uhr, Gain 12 Uhr, Kill On, Grind & Girth 14 Uhr, Midshift Left (Mid Scoop)
Die Einstellung ‘90s Dirt hat wieder etwas weniger Gain und ist meiner Meinung nach ein guter Mix zwischen einer klassischen und einer modernen Verzerrung . Mir gefällt diese Einstellung auch deshalb so gut, weil sie sich gleichzeitig als Allrounder fürs Solo und die Rhythmusarbeit eignet.
Zum Schluss gibts noch ein Soundfile mit einer leichten Abwandlung der Chugmeister-Einstellung. Dieses Mal habe ich die Kill-Funktion ausgeschaltet und den Gainregler komplett aufgerissen. Mehr Gain braucht kein Mensch.
Das Fortin Natas Distortion Pedal macht keine Gefangenen und bietet beeindruckende High-Gain-Sounds für Hardrock und Metal-Genres. Das Pedal macht dem Namen „Verzerrer“ wirklich alle Ehre und beginnt dort, wo die meisten Artgenossen bereits die Segel gestrichen haben. Und das macht es dann auch wirklich ausgezeichnet, unglaublich transparent und erstaunlich rauschfrei. Die Klangregelung ist der Wahnsinn und ermöglicht eine enorme Soundpalette. Für Freunde des gepflegten Metal, Death Metal, Progressive Metal und Flitzefinger-Fusionjazz eines der Top-Pedale am Markt.
Für Fans des gepflegten Metal, Death Metal, Progressive Metal und Flitzefinger-Fusionjazz ist das Fortin Natas Distortion Pedal absolut empfehlenswert.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
erstklassige Verarbeitung
als normaler Verzerrer oder Preamp vor der Endstufe einsetzbar
sehr effektive Klangregelung
exzellentes Rauschverhalten ohne Noisegate
transparenter Klang auch bei sehr hohen Gainsettings
Mal abgesehen vom Billigrasierer-Sound, ist denn niemand aufgefallen, dass da was mit den Einstellungen der DAW oder dem Interface nicht stimmt? Am Ende kann man immer ein kleines Delay hören, das während des Spielens garantiert den Sound andickt.
Ich kenne das, wenn ich die Kompensation der Latenz nicht richtig eingestellt habe.
Unabhängig davon wird das Pedal mit dem Preis ein Ladenhüter bleiben.
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Klampfenjoe sagt:
#1 - 15.06.2024 um 18:50 Uhr
Das klingt ja wie eine elektrische Klobürste, voll peinlich.
Doomsday sagt:
#2 - 17.06.2024 um 15:41 Uhr
Mal abgesehen vom Billigrasierer-Sound, ist denn niemand aufgefallen, dass da was mit den Einstellungen der DAW oder dem Interface nicht stimmt? Am Ende kann man immer ein kleines Delay hören, das während des Spielens garantiert den Sound andickt. Ich kenne das, wenn ich die Kompensation der Latenz nicht richtig eingestellt habe. Unabhängig davon wird das Pedal mit dem Preis ein Ladenhüter bleiben.