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Finhol Stompbox Converter Bundle Test

Das Finhol Stompbox Converter Bundle im bonedo-Test  –  Unter dem Namen Finhol verbirgt sich eine sogenannte Beteiligungsgesellschaft, die bereits seit 1993 auf verschiedenen Geschäftsfeldern aktiv ist. Unter anderem gehören dazu auch Musikinstrumente und Zubehör, die exklusiv über das Musikhaus Thomann in Burgebrach vertrieben werden. Dabei konzentriert man sich auf einige wenige Felder vor allem im Percussion-Bereich.

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Das Bundle ist eine interessante Bereicherung für den Gitarristen!


Dazu gehören auch Kickboxen, und die erleben in diesen Tagen einen regelrechten Boom – immer mehr Akustikgitarristen unterstützen ihren Groove mit einem solchen Kästchen. Die digitale Kick Box Mark III von Finhol bestand schon Anfang März 2014 ihren bonedo-Test mit Bravour. Deren beide Sounds Cajon Bass und Bass Drum bieten ein tragfähiges Fundament, auf dem man sich mit seiner Akustikgitarre austoben kann – genau richtig für die Minimalisten unter den Akustikspielern. Für ein breit gefächertes Repertoire (Folk, Latin usw.) und für eine kleine Band haben wir allerdings zusätzliche Sounds vermisst. Mit dem Stompbox Converter Bundle kam uns dann ein neues Tool ins Haus, das mit zehn verschiedenen digitalen Samplesounds eigentlich keine Wünsche mehr offenlassen sollte. 

Details

Das Finhol Stompbox Converter Bundle besteht – wie der Name schon verrät – aus einem digitalen Converter mit insgesamt zehn verschiedenen Sounds und einer analogen Stompbox, die als Trigger fungiert. Darüber hinaus ist auch ein unsymmetrisches Verbindungskabel im Lieferumfang enthalten, das die beiden Einheiten miteinander verbindet. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Stompbox spielt man besser im Sitzen…

Die Kickbox  Das Produkt macht insgesamt einen soliden Eindruck, das keilförmige Gehäuse besteht aus massivem Nussbaum. Eine an der Unterseite verleimte Antirutschmatte verleiht der Trampelkiste die nötige Bodenhaftung, die Trittfläche an der Oberseite soll die Nebengeräusche absorbieren, die mit dem Fuß (zwangsläufig) produziert werden. Die Kickbox kann in der preisgünstigen Basisversion auch ohne Batterie und Netzteil betrieben werden. Über den Ausgang (6,3 mm Klinkenbuchse) findet sie Anschluss an den Converter (s. u.). Unter der Trittfläche befindet sich eine dynamische Mikrofonkapsel als Sensor, die anschlagsdynamisch auf sämtliche Eingaben per Fuß, Stick oder Finger reagiert, der Umfang der Empfindlichkeit wird mit „Sens“ am Converter gesteuert. Auch dazu unten mehr. Die Konstruktion beruht auf einer neuartigen Mikrofonierungs- und Dämpfungstechnik, die der Hersteller als SMD-Technik (Sandwich Midfrequency Damping Technology) bezeichnet. Mit dieser Technologie soll außerdem ein besserer Bass erzielt werden.

Ein Nachteil der Kick Box Basic soll allerdings nicht verschwiegen werden: Das keilförmige Gehäuse sorgt mit seiner gewinkelten Fläche vor allem im Stehen für eine ungünstige Ergonomie und es stellen sich mit der Zeit Ermüdungserscheinungen ein. Die neue flache Trigger Kick Box verspricht hier Abhilfe.

Der Converter

Der Converter (ein digitaler Mikroprozessor) wird zwischen die Finhol Kickbox bzw. ein anderes gängiges Produkt (Shadow Stompin’ Box, Ellis, Logjam, Logarhythm, Petermann usw.) und die Übertragungsanlage geschaltet. An der linken Seite befindet sich die Eingangsbuchse, an der rechten der Monoausgang zum Amp. Ein Schalter wird nicht benötigt, denn der Converter schaltet sich automatisch ein, wenn beide Klinkeneingänge (6,3 mm) belegt sind. Für die Stromversorgung ist wahlweise eine 9V-Blockbatterie oder ein optionales Netzteil zuständig, das allerdings nicht zum Lieferumfang gehört. Der Wechsel der Batterie sollte (rechtzeitig) vor dem Auftritt erfolgen, denn das Lösen der vier Schrauben an der Unterseite nimmt Zeit in Anspruch. Leider wird ihr Status nicht (z. B. per LED) angezeigt, und der Converter geht ziemlich schnell in die Knie. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Converterbox gibt die Audiodaten aus, die von der Stompox getriggert werden.

Das robuste, quaderförmige Alugehäuse mit den Abmessungen (L) 110 x (B) 60 x (T) 30 mm erinnert auf den ersten Blick an einen herkömmlichen Bodentreter, dem der Schalter abhandengekommen ist. An dieser Stelle muss dann die externe Kickbox einspringen. Mit dem weißen Wahlschalter Sound (links) lassen sich zehn digitale Samplesounds auswählen. Der Dynamikumfang kann mit dem Regler Sens (rechts) komfortabel für Fuß/Sound individuell eingegrenzt werden. Steht der Regler ganz rechts, wird der Dynamikumfang vergrößert. Auch leichte Impulse der Stompbox werden nun zum Verstärker durchgelassen, aber eben auch verhältnismäßig leise übertragen. Steht er ganz links, wird der gleiche leichte Impuls viel lauter ausgegeben. Auf diese Weise können (ungewollte) Unregelmäßigkeiten, die sich beim Spielen mit dem Fuß ergeben, ausgeglichen werden. Soundmäßig hat der Converter einiges in petto. Mit Bassdrum, Hi-Hat und Snare bietet er ein kleines Drum-Set, das sich ein Trio teilen könnte, vorausgesetzt, es stehen drei Einheiten zur Verfügung. Die Bassdrum wird mit drei unterschiedlichen Samplesounds besonders vielseitig repräsentiert und Handclaps bieten sich als Alternative zur Snare an. Kleinpercussion lässt sich homogen in ein kleines Ensemble mit Stimmen, Akustikbass und Akustikgitarre einbinden, denn mit Cajon Bass, Cowbell, Tambourine und Cabasa hat der Hersteller die richtige Auswahl getroffen. Einzig die Claves könnte man vermissen. Schön, dass der Converter auch mit Konkurrenzprodukten kommuniziert und man den Sound gängiger Pickup-(Pattern 1) oder Mikrofon-Stompboxen (Pattern 2) durchreichen (s. o.) kann. Er reagiert übrigens sofort und ohne Zeitverzögerung auf Triggerimpulse.

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Praxis

Die beiden Einheiten kommen ohne Bedienungsanleitung aus und erschließen sich intuitiv. Die Namen der durchnummerierten „Patches“ sind schlicht und deutlich auf der Oberseite des Converters ausgewiesen. Auf jeder Position rastet der Wahlschalter spürbar (aber nicht hörbar) ein. Umschaltgeräusche werden von der Anlage nicht übertragen und Rückkopplungen treten auch bei größerer Lautstärke nicht auf, obwohl eine dynamische Mikrofonkapsel unter der Trittfläche der Stompbox ihre Fühler ausstreckt. Sogar direkt vor der Lautsprecherbox kann man bedenkenlos „kicken“.

Die Stompbox arbeitet mit einem eingebauten Triggermikrofon, ist aber rückkopplungssicher.
Die Stompbox arbeitet mit einem eingebauten Triggermikrofon, ist aber rückkopplungssicher.

Alle Sounds klingen amtlich. Bass Drum 3 und Cajon Bass kennen wir bereits von der Kick Box Mark III bzw. II. Aber auch die Bass Drum 2 kommt mit einem steilen Attack fulminant über zwei Yamaha MS 150 Fullrange-Boxen. Der Cajon Bass bietet mit einem raschelnden Teppichhintergrund mehr hochfrequente Klanganteile, die von einer Full-Range Anlage realistisch übertragen werden. Die trockene Bass Drum 2 und die Handclaps fühlen sich mehr zu Techno hingezogen als zu Unplugged, klingen aber ordentlich. Die tiefe Snare mit realistischem Teppichgeräusch zeigt sich mit einem ultraharten „Zapp“ ziemlich heavy, vielleicht etwas zu hart für das Label „unplugged“, aber für die E-Gitarre genau richtig. Dafür bietet der Converter mit Cowbell und Tambourine zwei gemäßigte Optionen an. Eine Alternative zur Hi-Hat (nur closed) bietet die Cabasa, wenn es unbedingt „unplugged“ sein soll. Die Sounds klingen auf allen Dynamikstufen realistisch und bieten die Qualität einer guten Drum-Maschine. Programmieren kann man aber nichts, die Sounds sind nicht veränderbar. Auch ein Volume-Regler wurde dem Converter nicht spendiert, die Feinabstimmung muss am Amp vorgenommen werden.
Hier alle Sounds (Cajon Bass, Bass Drum 1, Bass Drum 2, Bass Drum 3, Snare, Hi-Hat, Cowbell, Tambourine, Cabasa, Handclap):

Audio Samples
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Alle Sounds

Will man als Akustikgitarrist allerdings auch seine Stimme einsetzen, kommt man mit einem zweikanaligen Comboverstärker nicht mehr aus – einen Einschleifweg für das Instrument bietet die Kickbox nicht. Dafür braucht es dann schon einen kleinen Submixer oder eine intelligente Kabelkonstruktion. 
Die verschiedenen Sounds laden zum Zusammenspiel ein, und wer diese Einladung annimmt, der muss sich an dieser Stelle vom rigorosen Minimalismus verabschieden. Kommt noch ein zweiter Musiker mit Stimme (!) hinzu, dann läuft der Gig schon in Richtung Klein-PA mit Achtkanal-Mixer, denn der Kollege hat ja unter Umständen noch ein zweites Stompbox Converter Bundle dabei. Und wo zwei Musiker gemeinsam kickboxen, da sollten auch noch drei Eingänge für einen dritten Musiker mit Stimme (!) und Stompbox Converter Bundle frei sein. Wo man singt …

Aber die Verstärkerausstattung wird man so oder so ohnehin ins Kalkül mit einbeziehen müssen, denn das Bundle braucht eine leistungsfähige Übertragungsanlage – am besten Fullrange und mit einer guten Klangregelung – will man die Sounds optimal übertragen. An diesem Rechenbeispiel wird deutlich, dass unser Bundle auch Ansprüche stellen kann, die aber nicht unbedingt den Rahmen einer kleinen Gruppe sprengen müssen. Jedenfalls stelle ich mir das Kickboxen im Kollektiv sehr kommunikativ vor,  davon lebt Livemusik bekanntlich. Starre, leblose Programmings, mit denen man früher die Drum-Maschinen fütterte, haben sich für bestimmte Musikrichtungen eben nicht bewährt. Aber das Ganze verlangt nach Übung, und Ermüdungserscheinungen im Fuß werden am Anfang schon mal auftreten. 
Kickbox und Converter bringen summa summarum 420 Gramm auf die Waage, und mit einer Grundfläche von 150 mm x 120 mm und einer Höhe von 40 mm passt das keilförmige Gehäuse nicht mehr in den Standard-Akustikgitarrenkoffer. Auch für den Converter dürfte es dort eng werden. Beim Transport bleibt deshalb der mitgelieferte Pappkarton zunächst der sicherste Ort für beide Einheiten.  Ein Beispiel mit Bassdrum, Tambourine und Cabasa sowie eines mit Cajon Bass und Tambourine

Audio Samples
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Bassdrum, Tambourine, Cabasa Cajon Bass, Tambourine
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Fazit

Die Finhol Kick Box Basic und der Finhol Converter sind gute Teamplayer, die es mit zehn verschiedenen Sounds nicht nur Gitarristen erlauben, ihre Performance groove- und klangmäßig aufzuwerten. Weil auch Percussionklänge (Tambourine, Cabasa, Cowbell) mit an Bord sind, dürften Ausflüge in unterschiedliche Stilistiken wie Latin und Folk kein Problem darstellen. Die Sounds kommen über eine Fullrange-Anlage in guter Qualität und klingen auch unter Studiobedingungen amtlich.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • leichte Bedienung
  • keine Rückkopplungen und keine Mikrofonie
  • Soundqualität
  • Verarbeitung
  • Soundvielfalt
Contra
  • kein Einschleifweg
  • keilfömige Kickbox erlaubt im Stehen kein ermüdungsfreies Spiel
Artikelbild
Finhol Stompbox Converter Bundle Test
Für 195,00€ bei
Das Bundle ist eine interessante Bereicherung für den Gitarristen!
Das Bundle ist eine interessante Bereicherung für den Gitarristen!
Spezifikationen Converter
  • Alu Druckgehäuse (110 x 60 x 30 mm)
  • Mikroprozessor (Echtsampleplay mit Kickbox Pickup- und Mikrofonsound plus 10 unterschiedlichen Percussionsounds)
  • Gewicht: 240 g
  • Sens-Regler zur Anpassung der Anschlagsdynamik an die Kickbox Stromversorgung mit 9V Batterie oder optionalem Netzteil (nicht im Lieferumfang)
Spezifikationen Kick Box Basic
  • Basisversion (ohne Stromversorgung)
  • massives Nussbaumgehäuse
  • Übertragung durch dynamische Mikrofonkapsel
  • beschichtete Antirutsch-Trittfläche
  • Impedanz: 600 Ohm
  • Gewicht: 220 g
  • Maße: 150 x 120 x 40 mm
  • Bundle-Preis: € 199,– (UVP)
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Das Bundle ist eine interessante Bereicherung für den Gitarristen!

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