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Fender Duo-Sonic Test

Die Fender Duo-Sonic Modelle bereichern seit einiger Zeit nach langer Abstinenz wieder das Fender Portfolio. Die Duo-Sonic Offset-Serie bietet zwei unterschiedliche Konzeptionen des Instrumentes, das 1956 als preisgünstige Schülergitarre mit kurzer Mensur das Licht der Welt erblickte. Zum einen gibt es die Gitarre mit Humbucker und Singlecoil sowie Palisandergriffbrett, oder, wie unser Testmodell, als Variante mit zwei Singlecoil-Pickups und Ahornhals, in unserem Fall in einem sehr auffälligen Capri Orange Finish.

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Die Gitarre hat eine Mensur von 24″ (610 mm) und eignet sich besonders für jugendliche Gitarristen, die noch nicht hundertprozentig mit der Standardmensur Freundschaft geschlossen haben. Aber auch erwachsene Spieler werden durchaus angesprochen, denn geht man zurück in der Historie, dann spielte immerhin kein Geringerer als Jimi Hendrix während seiner Zeit bei den Isley Brothers eine Duo-Sonic.

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Details

Korpus

Die Duo-Sonic kommt mit einem Erle Korpus in Capri Orange, ist aber auch in den etwas dezenteren Farbtönen Arctic White und Torino Red erhältlich. Der Korpus hat zwei Cutaways und ist etwas schlanker als der einer Strat, was sich natürlich im Gewicht niederschlägt: Die Duo-Sonic bringt entspannte 2,9 kg auf die Waage. Die komplette Elektronik ist auf dem weißen Schlagbrett befestigt und neben den beiden Pickups finden sich ein Pickup-Schalter, zwei Regler und die Anschlussbuchse, alles in verchromter Optik, ebenso wie die Hardtail Strat-Bridge.

Fotostrecke: 5 Bilder Im knalligen Signal-Orange präsentiert sich die Fender Short-Scale E-Gitarre aus der Duo-Sonic Offset-Serie.

Bei Letzterer laufen die Saiten über sechs gebogene und längs und in der Höhe verstellbare Saitenreiter, nachdem sie auf der Korpus-Rückseite in sechs Metallhülsen eingefädelt und durch den Korpus geführt wurden. Der Hals ist wie üblich bei Fender mit dem Korpus verschraubt, hier mit der Vier-Schrauben-Variante.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Duo-Sonic besitzt eine L-förmige Hardtail Strat-Bridge…

Pickups

Bei unserem Testmodell sind zwei identische Duo-Sonic Singlecoils mit Kunststoffkappen in der Pflicht. Im Gegensatz zur Strat- oder Tele-Positionierung ist hier der Hals-Pickup schräg angeordnet, während der Stegtonabnehmer parallel zur Brücke befestigt ist. Geschaltet werden die beiden über einen Drei-Wege-Kippschalter, mit dem die Standard Kombinationen Hals-Pickup, beide Pickups und Steg-Pickup gewählt werden können. Als Regelmöglichkeiten stehen ein Volume- und ein Tone-Poti zur Verfügung.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Fender Short-Scale ist mit zwei identischen Duo-Sonic Singlecoil-Pickups bestückt,…

Hals

Die Duo-Sonic ist, im Gegensatz zum Schwestermodell mit Humbucker, mit Ahorn-Hals und -Griffbrett bestückt. Auf ihm sind 22 Medium Jumbo Bünde versammelt, die gut poliert auf ihren Einsatz warten. Der Hals mit C-Shaping und einem Griffbrettradius von 9,5″ liegt gut in der Hand, durch den recht späten Hals-Korpus-Übergang am 20. Bund sind auch die hohen Lagen absolut entspannt bespielbar. Der Hals weist eine Breite von 42 mm am Sattel auf, also traditionelle Stratocaster-Maße – hier ist man jüngeren Semestern nicht unbedingt entgegengekommen. Aber das ist auch in Ordnung, denn mit seinem schlanken Profil lässt sich der Hals auch mit kleineren Fingern gut umgreifen, außerdem freut es die älteren Semester, wenn die Abstände zwischen den Saiten so beschaffen sind, dass die benachbarten nicht versehentlich abgedämpft werden. Über einen Sattel aus synthetischem Knochen gelangen die Saiten geradewegs zu den Mechaniken, die komplett an einer Seite der Kopfplatte positioniert sind, B- und E-Saite laufen noch durch einen Niedrighalter. Die geschlossenen Fender Standard Tuner sorgen für einen reibungslosen Stimmvorgang und haben weder Spiel beim Drehen noch tote Punkte in der Übersetzung. Die Kopfplatte kommt in der schmaleren Sixties-Variante mit dazugehörigem Fender-Spaghetti-Logo und wie gewohnt findet sich der Zugang zum Halsstellstab am Übergang vom Hals zur Kopfplatte.

Fotostrecke: 5 Bilder Der weit ausgeschnittene Cutaway lädt zum komfortablen Solieren in hohen Lagen ein.
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Praxis

Sound

Die Gitarre wird an einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H angeschlossen, ausgegeben wird das Signal über eine Marshall 4×12 Box mit Greenbacks und abgenommen von einem Neumann TLM-103 Mikrofon. Für spätere Zerr-Einsätze stehen diverse Overdrive-Pedale bereit. Wir starten mit unverzerrten Tönen und im ersten Beispiel mit den drei Pickup-Kombinationen hintereinander. Verglichen mit Strat oder Tele ist der Hals-Pickup etwas weiter vom Hals entfernt und schräg positioniert. Dies hat zur Folge, dass sein Sound schon ordentlich drahtig aus den Speakern kommt, wozu natürlich auch der Ahornhals seinen Teil beiträgt. Am Steg ist dann guter Twang angesagt, unsere Testkandidatin macht einen sehr aufgeweckten und frechen Eindruck. Die Pickups liegen im Pegel leicht unter dem einer Standard-Strat, aber damit kann man leben, denn wir haben es hier bekanntermaßen nicht mit einer Metal-Axt zu tun. Die schnelle Ansprache und der knackige Ton empfehlen sich im cleanen Bereich auf jeden Fall für sämtliche Musikrichtungen, bei denen perkussive Sounds gefragt sind.

Audio Samples
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Clean: Alle Pickup-Kombinationen (Neck to Bridge) Clean: Reggae Style (beide Pickups) Clean: Funky Style (Hals-Pickup)

Es geht nun kerniger zur Sache, der Weehbo Helldrive ist aktiviert und in dem leicht verzerrten Gefilde macht die Duo-Sonic eine gute Figur. Man kann die Saiten etwas härter bearbeiten, ohne dass der Ton direkt in die Knie geht. Der recht brillante Klang lässt sich mit der Tonblende etwas weicher gestalten, allerdings ist der Regelweg des Potis für mein Empfinden nicht optimal. Auf drei Viertel des Regelwegs passiert recht wenig, dann werden die Höhen stark abgesenkt. Beim Volume-Poti ist es genau umgekehrt.

Audio Samples
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Crunch: Rhythm (beide Pickups) Crunch: Blues (Hals-Pickup, Tone leicht zurück genommen) Crunch: Powerchords (Steg-Pickup)
Die Duo-Sonic liefert einen sehr spritzigen Grundsound und ist prädestiniert für knackige und perkussive Klänge.
Die Duo-Sonic liefert einen sehr spritzigen Grundsound und ist prädestiniert für knackige und perkussive Klänge.

Nun geht es eine Stufe höher, der Okko Diablo wartet auf seinen Einsatz und auch bei den Mid-Gain-Sounds überzeugt die Gitarre. Der leicht bissige Ton zeigt im Bandkontext ordentliches Durchsetzungsvermögen. Mit etwas Fingerspitzengefühl können die Sounds dann noch ein wenig über Volume oder Tone entschärft werden. Ein Einsatz im High-Bereich ist selbstverständlich möglich, bei den Beispielen im Video hört ihr zusätzlich die Gitarre noch mit einem Friedman BE-OD und einem Red Witch Fuzzgod, aber hier ist die Nebengeräuschentwicklung durch die Singlecoils recht hoch. Das Kerngeschäft liegt bei dieser Gitarre im unteren und mittleren Gain-Bereich.

Audio Samples
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Mid Gain: Volume Poti zuerst halb, dann voll aufgedreht (Steg-Pickup) Mid Gain: Zuerst leicht mit den Fingern, dann hart mit dem Pick angeschlagen (alle drei Pickups – Neck to Bridge) Mid Gain: Tone Poti – zuerst komplett zurück, dann in der Mitte und danach voll aufgedreht (Steg-Pickup)
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Fazit

Die Duo-Sonic mit zwei Singlecoils und Ahornhals macht richtig Spaß. Sie punktet mit einem sehr spritzigen Grundsound, weshalb das Instrument überall dort gut einsetzbar ist, wo knackige und perkussive Klänge gefragt sind. Der Ahornhals liegt gut in der Hand, die Voreinstellung und Bearbeitung von Saitenlage und Bünden ist in Ordnung, hier muss nicht großartig nachgearbeitet werden. Die etwas kürzere Mensur lässt sich zwar gut bespielen, ist aber immer noch zu lang für ein sehr frühes Einstiegsalter (6 bis 8 Jahre). Wer sie wegen der kürzeren Mensur als Reisegitarre in Betracht zieht, der sollte wissen, dass ihre Gesamtlänge fast mit der einer Strat identisch ist. Aber sie ist schön leicht, hat Charakter und einen eigenen Sound und kann eine interessante Ergänzung für den Standard-Fuhrpark sein.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • direkte Ansprache
  • gute Bespielbarkeit
  • amtliche Clean- und Crunch-Sounds
Contra
  • Pickup-Schalter wacklig
  • Regelbereich Volume- und Tone-Regler
Artikelbild
Fender Duo-Sonic Test
Für 549,00€ bei
Die Fender Duo-Sonic mit kürzerer Mensur überzeugt mit Charakter und amtlichen Clean- und Crunch-Sounds.
Die Fender Duo-Sonic mit kürzerer Mensur überzeugt mit Charakter und amtlichen Clean- und Crunch-Sounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fender
  • Model: Duo-Sonic
  • Finish: Capri Orange
  • Herstellungsland: Mexiko
  • Korpus: Erle
  • Hals: Ahorn
  • Profil: C-Profil
  • Griffbrett: Ahorn (Radius 9,5“)
  • Halsbr.Sattel: 42 mm
  • Mensur: 24“ (610 mm)
  • Bünde: 22 Medium Jumbo Frets
  • Mechaniken: Fender Standard
  • Pickups: 2x Duo-Sonic Singlecoil
  • Regler: Volume, Tone
  • Brücke: Hardtail Strat Bridge
  • Gewicht: 2,9 kg
  • Verkaufspreis: 509,00 Euro (September 2017)
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Im knalligen Signal-Orange präsentiert sich die Fender Short-Scale E-Gitarre aus der Duo-Sonic Offset-Serie.

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Profilbild von tgchan

tgchan sagt:

#1 - 31.08.2020 um 22:06 Uhr

0

Beautifully written, thank you~!!

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