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Fender Dave Murray Stratocaster Test

Dave Murray, seines Zeichens Gründungsmitglied des britischen Heavy Metal Dinosauriers Iron Maiden, ist bekennender Fender Stratocaster-Spieler, und das mit wenigen Ausnahmen über die gesamte Zeit seines inzwischen weit über vierzig Jahre währenden Gitarristenlebens.

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Was liegt für einen Hersteller wie Fender daher näher, als ihm ein Signature-Modell auf den Leib zu schneidern. Und genau diese Dave Murray Stratocaster steht heute zum bonedo-Test an.

Details

Optik/Verarbeitung:

Sogar für die allermeisten Nichtmusiker verkörpert die Stratocaster neben der Les Paul die Urform der Elektrogitarre, und das seit mehr als 60 Jahren. Die Form ist unverkennbar, die Bestückung nicht unbedingt. Die Gitarre selbst wurde von Anfang an für die industrielle Fertigung konstruiert – ein angeschraubter Hals, Tonabnehmer auf dem Schlagbrett und viele andere Details sind nicht unmittelbar in die Gitarre integriert oder untrennbar mit ihr verbunden. Daher ist die Strat schon von Natur aus dafür prädestiniert, relativ problemlos modifiziert zu werden – die Zahl solcher Stratocaster-Modelle ist Legion. Natürlich verfügt auch Dave Murrays Signature über genau die Ausstattung, die sein Wunschinstrument haben sollte und die er für sein Spiel braucht. Die Gitarre wird in Mexiko hergestellt und ist daher preislich in einer günstigeren Liga angesiedelt als ihre amerikanischen Schwestern. Geliefert wird sie übrigens in einem Gigbag, in dem sich auch sämtliche Schlüssel zum Einstellen sowie der Tremolo-Arm befinden.
Der Korpus der Dave Murray Stratocaster besteht aus Erle und ist tadellos mit einem Polyesterfinish in 2-tone Sunburst versehen. An dieser Stelle möchte ich die zwei mit Filz unterlegten Gurtpins erwähnen, die an gewohnter Stelle sitzen und mit einem Gurt verbunden werden möchten. Für Letzteren empfehle ich auf jeden Fall eine etwas breitere Ausführung, denn die Strat ist mit exakt 3932 Gramm beileibe kein Leichtgewicht.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gitarre wird in Mexiko gefertigt

Das weiße, dreilagige Perloid-Schlagbrett passt optisch perfekt zum Gesamterscheinungsbild und beherbergt die erste Überraschung: Dave Murrays Wunschgitarre verfügt über drei Humbucker! Offensichtlich nimmt er seinen Job als Heavy Metal-Gitarrist so ernst, dass Singlecoils in seinem Instrument nichts verloren haben. Aber Spaß beiseite: Alle drei Pickups kommen aus dem Hause Seymour Duncan und an Steg und Hals verrichten die Hot Rails SHR-1B und SHR-1N ihren Dienst, in der Mitte wandelt ein JB Jr. SJBJ-1N die Saitenschwingungen in ein Tonsignal um. Bekanntlich handelt es sich bei diesen Aggregaten um Humbucker im Singlecoil-Format, die sich daher auch unauffällig in die Schlagbrettoptik einfügen. Erst bei näherem Betrachten fallen die Humbucker als solche auf.

Fotostrecke: 4 Bilder Das weiße Perloid-Schlagbrett beherbergt drei Humbucker im Singlecoil-Format

Ein Fünfwegschalter wählt die Pickups in den gewohnten Positionen an, Push-Pull-Potis und/oder Minischalter sucht man vergebens, die Funktion der Gitarre bleibt gewohnt einfach. Dazu lassen sich die Tonabnehmer mithilfe eines Volume- und zweier Tone-Potis regeln, die traditionelle Klinkenbuchse auf dem Korpus sorgt für die Verbindung mit der Außenwelt.

Fotostrecke: 3 Bilder Geschaltet werden die drei Doppelspuler über einen 5-Wege Pickup-Wahlschalter

Damit im Eifer des Gefechts – und das kann man bei einer Show von Iron Maiden getrost wörtlich nehmen – die Gitarre ihre Stimmung behält, verlässt sich Dave Murray auf ein Floyd Rose Vibrato, und zwar in Originalausführung. Dementsprechend wird der Tremoloarm auch per Überwurfmutter am Tremoloblock befestigt. Das Floyd Rose liegt übrigens auf dem Korpus auf, sodass sich die Saiten nur entspannen, aber nicht tonal nach oben ziehen lassen. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn die Gefahr, dass sich die Gitarre verstimmt, verringert sich erheblich, was sogar für den Fall eines Saitenrisses gilt.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein Floyd Rose Tremolo ist für Daves Signature Gitarre Pflicht

Der mit vier Schrauben am Korpus angebrachte Hals besteht wie gewohnt aus Ahorn und besitzt rückseitig einen Skunk Stripe, also einen Holzstreifen, der den Kanal für den Halsspannstab verschließt. Das Griffbrett aus Palisander beherbergt 21 blitzblanke, perfekt eingesetzte und tadellos abgerichtete und polierte Medium Jumbo Bünde. Es ist mit einem sogenannten Compound Radius versehen, der klein am Sattel beginnt und immer größerer werdend in Richtung Korpus für ein immer flacheres Griffbrett sorgt – ein Plus für die Bespielbarkeit und in der Regel auch für eine flache Saitenlage.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Ahorn-Hals ist mit vier Schrauben mit dem Korpus verbunden

Wie sich der Hals letztendlich bespielen lässt, werde ich im Praxisteil näher erläutern, aber vorher noch ein letzter Blick auf die Gitarre. Weiße Punkteinlagen auf dem Griffbrett und kleine schwarze an der Halskante helfen bei der Orientierung, und die Kopfplatte bietet genügend Platz für sechs Deluxe Mechaniken, zu denen die Saiten schnurgerade laufen. Vorher werden sie aber noch über den Locking-Sattel des Floyd Rose geführt, die erforderlichen Schlüssel liegen im Gigbag bei. Das Einstellen des Halsstabs stellt überhaupt kein Problem dar, da der Zugang hinter dem Sattel offen ist. Mit einem Perloid-Deckel verschlossen ist allerdings das Tremolofach an der Korpusrückseite, in dem die Metallfedern sitzen, die das Tremolo zuverlässig in die Ausgangsstellung zurückbringen.

Fotostrecke: 5 Bilder Die typische Fender-Kopfplatte
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