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Fender Champion 100 Test

Der Fender Champion 100 Combo ist ein ausgewachsener Verstärker, preiswert, 100 Watt stark und mit üppiger Ausstattung, der zumindest nach seinem Erscheinungsbild in der Rubrik Budget-Amps nichts zu suchen hat. Mit der werden meist kleine, eher spartanisch ausgestattete Verstärker in Verbindung gebracht, das Gegenteil von den unterschiedlich großen Combo-Verstärkern, die Fender in der Champion-Serie anbietet.

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Unser Testkandidat jedenfalls ist mit einer stattlichen Anzahl an Amp-Simulationen ausgestattet, hat zahlreiche Effekte an Bord und entlässt das verstärkte Signal über zwei 12″ Speaker. Features, mit denen er sich deutlich von den meisten Mitbewerbern absetzt. Ob es Fender tatsächlich geschafft hat, dem Champion 100 auch ohne Röhren die charakteristischen Gene einzupflanzen und was ihn von der zahlreichen Konkurrenz unterscheidet, soll dieser Test herausfinden.

Details

Mit seinen 18 kg Lebendgewicht und Abmessungen von 48,3 x 66 x 10,2 cm (H x B x T) haben wir es beim Fender Champion 100 mit einem ausgewachsenen Gitarrenverstärker im Combo-Gehäuse zu tun, der sich rein optisch erst einmal kaum von seinen deutlich teureren Röhrenkollegen aus demselben Haus absetzt.
Der in China gefertigte Amp besitzt ein mit schwarzem “Bronco”-Vinyl bezogenes Holzgehäuse, das auf der Vorderseite mit der klassischen silbernen Stoffbespannung versehen ist, was ihm die gewohnte Optik verleiht. Möchte man den Verstärker komfortabler als mit dem Griff auf der Oberseite transportieren, lassen sich optional erhältliche Rollen an der Unterseite befestigen. Die Kanten besitzen zum Schutz Metallkappen, ansonsten gibt es auf den ersten Blick vom äußeren Erscheinungsbild des in offener Bauweise in China gefertigten Combo nichts weiter zu berichten.

Fotostrecke: 4 Bilder Mit dem Fender Champion 100 präsentiert sich ein weiterer Kandidat aus der Champion-Serie im bonedo-Testlabor.

Bedien-Panel

Der Champion 100 bietet zwei Kanäle, die sich mit einem Schalter am Bedienfeld oder dem mitgelieferten Fußschalter anwählen lassen.
Im ersten Kanal liefert der Amp laut mitgelieferter mehrsprachiger Bedienungsanleitung einen “sauberen Sound auf Basis von Fender Black Panel Verstärkern wie beispielsweise dem Twin Reverb”. Der wird mit dem Volume-Regler und einer Zweiband-Klangregelung eingestellt, die aus Treble und Bass besteht. Die Effektsektion besteht aus einem FX Select-Drehwähler, der den gewünschten Effekt bestimmt, und einem FX Level-Regler, der den eingestellten Effekt zum Signal hinzumischt.

Fotostrecke: 6 Bilder Die Begutachtung des Bedienpanels erfolgt von links nach rechts, beginnend mit der Input-Buchse und dem Fußschalter-Anschluss.

Hier eine Auflistung der Effekte:

Auflistung der Effekte
Auflistung der Effekte

Mit dieser Auswahl werden die Standardeffekte passabel abgedeckt. Der mitgelieferte Fußschalter schaltet nicht nur die Kanäle um, sondern aktiviert bzw. deaktiviert die Effekte aus der Distanz, sehr gut!
Neben dem Select-Regler steht auch ein mit “Tap” beschrifteter Schalter bereit, mit dem sich die Modulations- wie auch die Delay-Effekte auf das passende Tempo einstellen lassen, indem man den Schalter zweimal im gewünschten Tempo betätigt. Der zweite Kanal bietet die eingangs erwähnte Anwahl unterschiedlicher Amp-Simulationen mithilfe des Voice-Reglers und ist etwas üppiger bestückt als der erste. Genauer gesagt steht hier auch ein Gain-Regler bereit, mit dem sich der Zerrgehalt der Vorstufe regulieren lässt. Ein Volume-Regler darf ebenso wenig fehlen wie eine Klangregelung, diesmal zusätzlich mit einem Poti für die Mitten sowie dem aus dem ersten Kanal beschriebene Trio aus FX Select, FX Level sowie dem Tap-Schalter. Die Auswahl der Effekte ist dabei identisch.
Der Voice-Regler ermöglicht die Wahl aus insgesamt 16 Amp-Simulationen, wie sie in der folgenden Liste aufgezeigt werden:

Auflistung der Amp-Simulationen
Auflistung der Amp-Simulationen

Fender stellt hier eine stattliche Anzahl unterschiedlicher Amp-Modelle bereit, wobei die Produkte aus der eigenen Fertigung klar im Vordergrund stehen. Aber auch britische sowie weitere kalifornische Verstärkerlegenden sind hier zu finden, die vorwiegend die Zerrfraktion abbilden.
Gitarre wie Fußschalter werden links auf dem Bedienfeld angeschlossen, der Champion100 bietet aber auch die Möglichkeit, einen Mediaplayer oder Ähnliches anzuschließen und besitzt einen Kopfhörerausgang, der ein frequenzkorrigiertes Signal bereitstellt. Beide Buchsen erlauben nur den Anschluss von Miniklinken.
Möchte man sein Pedalboard oder einfach nur den Lieblingstreter anschließen, ist auch das dank der “Pre Out” und “PWR In”-Buchsen im Standard-Klinkenformat möglich, somit besitzt der Amp einen Effekt-Einschleifweg hinter dem Pre- und vor dem Poweramp.

Rückseite

Hier gibt es neben den beiden verbauten 2×12″ Fender Special Design Speakern und einem Power On/Off-Schalter nichts weiter zu entdecken. Der mitgelieferte Fußschalter sowie das entsprechende Kabel sind praktischerweise auch im Gehäuse leicht zugänglich verstaut.
Seitens der Verarbeitung gibt es von meiner Seite aus nichts zu bemängeln, ganz im Gegenteil bin ich für einen Verstärker in dieser Preisklasse positiv überrascht. Das Vinyl wurde sauber verleimt und auch die verbauten Potis mit ihren Kunststoffknöpfen sitzen fest und erlauben einen smoothen Regelvorgang.
Fender bietet den Verstärker in unterschiedlichen Größen und Leistungsstufen an, die sich auch durch die Anzahl der Kanäle sowie der Regelmöglichkeiten unterscheiden. Der Champion 20 beispielsweise ist nur mit einem Kanal bestückt und liefert, wie der Name schon erahnen lässt, 20 Watt, die einen 8″ Speaker antreiben. Dabei verzichtet er aber nicht auf die Effekt- und Amp-Auswahl, die allerdings etwas eingedampft wurde.
Nichtsdestotrotz bleiben auch bei den kleineren Verstärkern eine ganze Menge Auswahlmöglichkeiten.

Fotostrecke: 4 Bilder Die offene Rückwand gibt den Blick frei auf die beiden Lautsprecher.
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