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Thomann DP-32 B Test

Unter der Modellbezeichnung DP-32 präsentiert das Online-Musikhaus Thomann ein kompaktes Digitalpiano aus eigener Herstellung. Zu einem erstaunlich günstigen Preis trifft hier eine schicke Klavieroptik auf die wichtigsten, grundlegenden Funktionen eines herkömmlichen Digitalpianos. Mit modernen Features, wie USB/MIDI oder einer großzügigen Sammlung an internen Effekten und Demosongs, konzentriert sich das Piano vor allem auf den Gebrauch in den heimischen vier Wänden. Erhältlich ist das Digitalpiano in den Ausführungen Black (B) und White (WH), sodass es passend zur internen Wohneinrichtung ausgesucht werden kann. Zum Test steht uns die schwarze Ausführung DP-32 B zur Verfügung.

Thomann DP-32 B Test
… lässt sich das DP-32 in jedem Wohnraum stellen.


Wie sich das Thomann-Piano im üppig besiedelten Digitalpiano-Markt behaupten kann, haben wir für euch getestet.

Details

Äußere Erscheinung

Das geschmackvolle, kompakte Gehäuse in wahlweise matt schwarzer (B), oder matt weißer Klavierholz-Optik (WH) wirkt massiv und zuverlässig. Wie üblich bei Digitalpianos ersetzt das Rundum-Gehäuse einen Keyboardständer und haucht dem Digitalpiano den romantischen Schein eines echten Klavieres ein. Der Aufbau ist dank weniger Einzelteile und verständlicher Anleitung schnell erledigt. Auf große Design-Spielereien wurde verzichtet, weswegen das Piano und seine Bedienelemente insgesamt einen sehr aufgeräumten und übersichtlichen Eindruck machen. Schön ist, dass das DP-32 mit einem Tastaturdeckel ausgestattet ist, der die Klaviatur bei Nichtgebrauch vor Staub schützt.
Das schlanke Design hat auch positive Auswirkungen auf die Dimensionen des DP32-B. Mit seinen 1,32 x 0,44 x 0,81 m (B x T x H) nimmt es kaum mehr Raum ein als seine 88 Tasten, und findet somit selbst im eng möblierten Wohnzimmer noch locker einen Platz. Die knapp 40 kg Kampfgewicht machen das Thomann-Piano nicht unbedingt zum Reise-Klavier, aber es bleibt immer noch ein Fliegengewicht im Vergleich zu seinen Artgenossen, die gerne mal stolze 60 – 70 kg auf die Waage bringen. Im Falle eines Umzuges wird also zumindest der eigene Rücken reichlich geschont.

Fotostrecke: 5 Bilder Das DP-32 B kommt im kompakten und soliden Gehäuse.

Bedienoberfläche und Funktionen

Durch das minimalistische Konzept erklären sich das Piano und seine Bedienung quasi von selbst. Im Zentrum steht die 88 Tasten starke Hammermechanik-Tastatur, die am oberen Ende durch einen schicken, roten Klavierfilz begrenzt wird. Im Fußbereich wird diese durch ein hochwertiges Dreifach-Pedal unterstützt. An den jeweiligen seitlichen Enden der Tastatur befinden sich On/Off-Schalter (samt Abschaltautomatik!), ein Master Volume-Poti und einige Buttons zur Menü-Führung.
Mithilfe der FUNCTION-Taste lassen sich über die Pianotasten die 16 verschiedenen Sounds anwählen. Alle klassischen Keyboard-Sounds wie mehrere Grand Pianos, Orgeln und E-Pianos finden sich hier ebenso wie Vibraphon, oder auch Strings. Die Sounds können auch kombiniert werden: Neben einem einfachen Split-Modus ist auch eine Layer-Funktion (DUAL-Modus) mit an Bord, durch die sich zwei Sounds gleichzeitig spielen lassen.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Hammermechanik mit rotem Klavierfilz…

Ist gerade kein Begleitmusiker zugegen, bietet das DP32-B mit dem DUET-Modus Möglichkeiten, sich durch einen im Piano angewählten Sound und einem aus 32 Patterns wählbaren ‚Muster‘ begleiten zu lassen. Dabei handelt es sich nicht um eine Begleitautomatik im herkömmlichen Sinne, sondern lediglich um Muster, im Sinne von Tonfolgen (wie z. B. einem Arpeggio), die sich intuitiv auf die selbst gespielten Töne und Akkorde einstellen.
Entwickeln sich am Piano Song-Ideen, stehen fünf Speicherplätze bereit, um diese direkt im Piano aufzunehmen. Mithilfe der Menü-Buttons kann man beispielsweise auch einen der 60 Demosongs anspielen, das integrierte Metronom aktivieren oder Effekte hinzufügen. Zwei Effekte können gleichzeitig genutzt und kombiniert werden. Eine Engine behandelt Modulations-Effekte, wie Chorus, Flanger oder Rotary. Die zweite Instanz kümmert sich um Reverb und Delay. Somit sind die wichtigsten, grundlegenden Keyboard-Effekte abgedeckt.

Fotostrecke: 2 Bilder Die klug gewählten Menü-Buttons befinden sich am linken Ende der Tastatur…

Lautsprecher

Der Klang wird dann schließlich über die integrierten Lautsprecher ausgegeben, die sich unter dem Piano befinden. Somit wird der Sound etwas indirekter wiedergegeben und man hat das Gefühl, als würde das ganze Piano inklusive Gehäuse klingen und schwingen – wie bei einem echten Klavier.
Um auch auf niedriger Zimmerlautstärke in Klanggenuss zu kommen, ist im DP-32 B eine Gehör-gerichtete Lautstärke-Anpassung installiert. Das ist im Prinzip ein simpler Equalizer, der je nach Lautstärke dynamisch Höhen und Tiefen anhebt, um so – trotz geringer Lautstärke – einen stets präsenten Sound zu gewährleisten.

Die Lautsprecher sind unter der Tastatur im Gehäuse verbaut und erzeugen so einen voluminösen Klang.
Die Lautsprecher sind unter der Tastatur im Gehäuse verbaut und erzeugen so einen voluminösen Klang.

Anschlüsse

Alternativ kann der Sound des DP-32 B aber auch mit Kopfhörern genossen werden. Dafür sind zwei Buchsen installiert worden, wodurch z. B. ein Klavierlehrer mithören kann, was dort gerade am Klavier gezaubert wird. Steckt man seinen Kopfhörer in den rechten Kopfhörer-Ausgang, werden die internen Lautsprecher automatisch abgestellt. Dank des AUX Out-Ausgangs lässt sich das Piano auch an eine externe Lautsprecheranlage anschließen oder unkompliziert aufnehmen.
Leider wurde auf einen Split-Ausgang verzichtet, wodurch man ein Y-Kabel benötigt, um das Piano an herkömmlichen externen Geräten in Stereo genießen zu können. Es gibt schließlich noch einen AUX In-Eingang, um beispielsweise Playback-Songs einzuschleifen und dazu mit Kopfhörern zu spielen. Wer die Hammermechanik-Tastatur für externe Zwecke nutzen möchte, dem kommt die USB/MIDI-Buchse entgegen. 

Fotostrecke: 3 Bilder Zwei Kopfhörerbuchsen bieten kollektiven Hörgenuss.
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Praxis

Bedienung und Spielgefühl

Durch die übersichtlichen Bedienelemente ist schnell der Wunschsound gefunden. Das wird dadurch unterstützt, dass Thomann beim DP32-B die klanglichen Optionen auf das Wesentliche reduziert hat. So erhält man reichlich Möglichkeiten, zwischen denen man sich aber trotzdem schnell entscheiden kann. Da die FUNCTION-Taste gleich mehrere Aufgaben übernimmt, ist während der Kennenlernphase der Blick in die Bedienungsanleitung öfter nötig, sobald es in speziellere Bereiche, wie Split oder Layer geht.
Die Tastatur spielt sich sehr gleichmäßig und hat eine angenehme Gewichtung. Weder zu schwer-, noch zu leichtgängig, bietet sie einen schönen Kompromiss, mit welchem Tastenkünstler verschiedenster Niveaus zurechtkommen können. Lediglich zu den Seiten hin hat die Tastatur mir persönlich etwas zu viel Spiel, wodurch sie in Kombination mit den verwendeten Kunststofftasten hin und wieder etwas klapperig wirkt. Das jedoch ist bei dem geforderten Preis Kritik auf sehr hohem Niveau, und hängt auch davon ab, ob man mit dem Piano sehr komplexe Klavierkonzerte, oder eher simple Rock/Pop-Songs spielen möchte.
Gleiches gilt für den Dynamikbereich des Anschlags in Kombination mit dem verwendeten Sound. Hier macht z. B.  für mein Empfinden die Anschlagdynamik beim Grand Piano-Sound etwas zu früh „zu“, wodurch ein fortissimo klanglich ein bisschen zu weich wirkt. 

Das Thomann DP-32 bietet eine Tastatur mit angenehmer Gewichtung.
Das Thomann DP-32 bietet eine Tastatur mit angenehmer Gewichtung.

Klang

Pianos
Dem DP32-B wurden gleich zwei verschiedene Piano-Sounds spendiert, denn Klavierklänge werden im Heimgebrauch erfahrungsgemäß stark favorisiert. Das Grand Piano klingt angenehm weich und warm, während sich das Grand Piano 2 mit etwas mehr Höhen und einem stärkeren Attack präsentiert. Schließlich ist noch ein dritter Piano-Sound an Bord, der mit einem leichten Chorus-Effekt belegt wurde.

Audio Samples
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Grand Piano Grand Piano 2

E-Pianos
Der E-Piano Sound hat durch seine Glockigkeit und seinen leichten, integrierten Chorus einen ‚1980er-Jahre-Touch‘, der mir aber recht gut gefällt. Ebenfalls ‚back to the 80’s‘ geht es mit dem zweiten E-Piano-Sound, der stark an den Klassiker aus dem Yamaha DX7 erinnert. Auffällig ist das Ausklingverhalten des Samples, das mir etwas zu viel Sustain hat, beziehungsweise etwas zu lange auf der gleichen Lautstärke steht. Das kenne ich seitens der Original-Vorbilder z. B. von einem Fender Rhodes Piano anders, denn diese klingen frühzeitig nach dem Anschlag gleichmäßig und deutlicher hörbar aus.

Audio Samples
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E Piano 1 E Piano 2

Orgeln
Die wichtigsten Orgel-Charaktere werden durch insgesamt vier Sounds repräsentiert, und zeigen einen Querschnitt von Jazz- bis Kirchen-Orgel. Die Sounds präsentieren sich preisklassenüblich, wobei die Kirchenorgel am besten klingt. Letztere harmoniert besonders gut mit dem internen Church-Reverb. Gemessen an der Preisklasse sind die Orgelklänge insgesamt brauchbar.

Audio Samples
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Jazz Organ Rock Organ Pipe Organ

Streicher und weitere Sounds
Die Strings klingen – gemessen am geforderten Preis des Digitalpianos – recht voluminös und breit. Schließlich bietet das DP-32 B mit einem Akkordeon oder einem Sopran Saxophon noch Exoten, von denen das Akkorden klanglich dem Original am nächsten ist. Beide Sounds können jedoch als brauchbar charakterisiert werden und bieten eine Menge Spielspaß. Auch das glockige Vibraphon und das präsente Harpsichord sind willkommene Gäste im Instrumenten-Fuhrpark des Thomann DP-32 B.

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String Ensemble Accordion Vibraphon Harpsichord

Die internen Speaker klingen, wie bereits angedeutet, grundsätzlich warm und resonieren gut mit dem Gehäuse, in dem sie verbaut sind. Das resultiert in einem angenehm voluminösen Sound speziell für derartig kleine Speaker. Lediglich im Höhenbereich wirkt der interne Sound etwas dumpf, was auch schon durch die Lage der Lautsprecher unter der Tastatur bedingt ist.

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Fazit

Das Thomann DP32-B ist ein sehr gut verarbeitetes Digitalpiano, das vor allem durch seine Kompaktheit, die intuitive Bedienung und durch den sympathischen Preis besticht. Der Fokus liegt klar auf den warmen Grand Piano-Sounds, während das weitere Klangangebot eher als ergänzende Zugabe angesehen werden kann, das mit preisklassentypischer Qualität aufwartet. Durch den leicht dumpfen, aber dennoch voluminösen Sound der internen Speaker und die angenehm bespielbare Hammermechanik-Tastatur, eignet sich das DP-32 B sehr gut als recht preiswertes Digitalpiano für das heimische Wohnzimmer – und gibt sich dabei auch optisch solide.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis
  • Solides, gut verarbeitetes Gehäuse
  • Guter akustischer Klavierklang
  • Angenehm gewichtete Hammermechanik
  • Übersichtliche, einfache Bedienung
  • Voluminöser Sound der internen Speaker
Contra
  • Stellenweise unrealistisches Ausklingverhalten bei E-Pianos
  • Gedämpfte Höhen durch indirekte Klangabstrahlung
Artikelbild
Thomann DP-32 B Test
Für 529,00€ bei
Das Thomann DP32-B ist ein sehr gut gefertigtes Digitalpiano, das durch seine Kompaktheit, die einfache Bedienung und durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis überzeugt.
Das Thomann DP32-B ist ein sehr gut gefertigtes Digitalpiano, das durch seine Kompaktheit, die einfache Bedienung und durch ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis überzeugt.

Weitere Informationen zu diesem Produkt gibt es auf der Webseite des Herstellers.
Thomann DP-32 B
Thomann DP-32 WH

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