Praxis
Eindrücke im Einsatz
Beide Module sind toll verarbeitet und bieten einen großartigen Sound. Sie sind eher einfach gestaltet, was sich beim Double Bass in einem geringen Preis und kompakter Größe niederschlägt. Beim Delay ist das relativ einfache Konzept perfekt zum Live-Spielen geeignet. Hier hat man genug Funktionen für interessante Klangexperimente, wobei alles vorbildlich handzuhaben ist.
Eine Eigenschaft ist mir allerdings gleich zu Anfang bei beiden Modulen negativ aufgefallen: Das bearbeitete Audiosignal ist viel lauter als das Unbearbeitete. Das ist eigentlich auch schon der größte Schwachpunkt beider Module. Sie sind keine Dealbreaker und mit Vorsicht zu genießen, denn, wenn man komplett auf ‚Wet‘ dreht, erhält man einen sehr lauten Output, verglichen mit der ‚Dry‘-Stellung. Das macht sich besonders beim Delay im Live-Einsatz bemerkbar. Ansonsten kann man bei beiden Modulen nichts am Klang aussetzen.
Double Bass Modul im Fokus
Bei Sub-Bässen im Allgemeinen wünsche ich mir immer andere Wellenformen, als Rechteck, da gerade im Sub-Bereich Obertöne nicht unbedingt den Klang bereichern. Hier verrichtet das verbaute Filter aber seinen Job sehr gut, und so vermisst man auch die Kontrolle über Resonanz nicht. Dieses Filter ist dafür gedacht die scharfen Rechteckwellen zu glätten, sodass sich die mächtigen Sub-Bässe auch geschmeidig unter andere Klänge mischen lassen.
Obwohl das Double Bass Modul auf ersten Blick einen recht einfachen Eindruck hinterlässt, lassen sich doch, bedingt durch Einzelausgänge und den Sync-Eingang, sehr interessante und komplexe Patches bauen. Das Modul bietet keine eigene Tonerzeugung, sodass man es mit Audio beschicken muss. Dabei bietet es interessante Möglichkeiten, gerade mit komplexerem Material, wie z. B. kompletten Beats. In diesem Fall klingt das Double Bass etwas nach Distortion. Auch reagiert das Modul nicht immer präzise auf alle Wellenformen. Hier muss man ein bisschen ausprobieren und eine vorsichtige Hand haben, um saubere Ergebnisse zu erhalten. Dafür bietet es aber viel Raum für Experimente.
Hat man aber einige Patches mit ihm gebaut, möchte man es nicht mehr missen. Der Sound wird einfach voller und mächtiger. Im Grunde bietet Double Bass eine ähnliche Funktion wie das AJH Wave Swarm Modul, nur mono.
Stereo Delay Modul im Fokus
Das Stereo Delay arbeitet digital und klingt, genau wie das Black Hole, sehr gut. Auch hier haben sich Erica Synths auf einige, gut ausgewählte und praktische Funktionen konzentriert. Besonders positiv ist mir beim Spielen mit dem Delay aufgefallen, dass der Wertebereich des Delay-Potis sehr praxisorientiert ausgewählt wurde. Solche Eigenschaften habe ich schon bei so manch anderem Gerät im Test bemängelt. Oft bieten Potis einen Wertebereich, der nur einen kleinen Teil des Regelwegs für die praktische Nutzung zur Verfügung stellt.
Beim Black Stereo Delay ist das Delay-Poti so konfiguriert, dass man sich in der ersten Hälfte des Regelwegs nur in einem Wertebereich weniger Millisekunden bewegt, wobei die zweite Hälfte des Regelwegs für Delay-Zeiten bis drei Sekunden vorgesehen ist. So lassen sich schnell und unkompliziert sehr detaillierte Einstellungen wählen, was sich wiederum in vielfältigen Ergebnissen niederschlägt. Der Hold Modus mit der Add-Funktion ist dann das i-Tüpfelchen bei diesem Modul. In Verbindung mit der Tatsache, dass das digitale Delay auch bis zu Selbstresonanz eingestellt werden kann, lässt es sich damit auch spielen, wie mit einem eigenständigen Instrument. Beide Module sind Effekte, welche Sounds bereichern und komplexer gestalten können. Und das machen sie sehr zufriedenstellend.
Alle Audiobeispiele zu Erica Synths Black Double Bass und Black Stereo Delay
Erica Black Double Bass & Black Stereo Delay Sound Demo (no talking)
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