ANZEIGE

Epiphone Les Paul Custom Test

In der Praxis zeigt sich die Les Paul Custom klanglich ausgewogen

Für die Soundfiles spiele ich zunächst direkt in ein 73er Fender Bassman Topteil und gehe von dort in die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Nimmt man das Instrument in die Hand, fällt neben dem ordentlichen Gewicht das gute Werks-Setup mit einer bequemen Saitenlage auf. In puncto Oktavreinheit hätte man jedoch aus meiner Sicht gerade bei den tiefen Saiten noch etwas mehr Sorgfalt walten lassen können. Trocken angespielt zeigt sich die Les Paul Custom mächtig, aber auch durchaus spritzig in den Höhen. Verstärkt bestätigt sich der sehr massive Eindruck der Custom Paula: Die Bässe klingen sehr voll, aber dennoch zeigen sich die Höhen schön drahtig. Die Pickups klingen nicht wirklich „oldschool“, besitzen jedoch in Grundzügen Parallelen zum PAF. Das äußert sich in einem moderaten Output, einem ausgewogenen Klangbild und auch der Tatsache, dass man sich fast einbilden könnte, einen geringen akustischen Anteil der Gitarre mitzuhören. Jazzige Sounds funktionieren mit dem Halstonabnehmer tadellos, vor allem, wenn man das Volume- und das Ton-Poti minimal zurücknimmt. Glasige Funksounds werden baubedingt schwierig, da die Les Paul Custom keine Splitfunktion der Tonabnehmer bietet, dennoch erhält man in der Mittelstellung den typischen, leicht nasalen Klang.

Audio Samples
0:00
Clean Picking – all Pickups Jazzy – Neck Funky – Mittelstellung

Die Les Paul Custom versteht sich auch mit Zerr-Pedalen

Nun parke ich einen Wampler Tumnus vor meinem Bassman und checke die moderat verzerrten Sounds. Diese klingen schön “vintage-ig” und gerade hier macht sich der mäßige Output der ProBucker positiv bemerkbar. Der Sound wirkt nie giftig, sondern kommt sehr harmonisch in allen Stellungen bei einer guten Saitentrennung. Würde man hier bei einer hochwertigen Gibson Les Paul möglicherweise einen etwas kultivierteren und feiner zeichnenden Sound wahrnehmen, überrascht mich der Klang dennoch sehr angenehm, gemessen am Preis des Instruments.

Audio Samples
0:00
Low Gain – Tumnus – Mittelstellung Low Gain – Tumnus – Mittelstellung Mid Gain – Tumnus – Bridge und Neck
Epiphone Les Paul Custom Beauty Shot
Der Sound ist so, wie man es von einer Custom erwartet: massiv, autoritär, aber dennoch präsent und drahtig.

Klassische Rocksounds sind für die Les Paul Custom kein Problem

Als Nächstes geht es in einen Marshall Plexi, wobei ich den Bright-Input verwende. Hier erhält man ebenfalls tadellose klassische Rocksounds, die im Bereich Blues bis Hard Rock überzeugen können. Der Sound der Les Paul Custom besitzt Punch und kommt sehr knackig, wobei der Bassanteil zwar dick, aber nicht intransparent wirkt. Die Arbeit mit den Potis gestaltet sich musikalisch und das Volume-Poti erlaubt das Regeln des Zerrgrades ohne Höhenverlust. Die Tonpotis liefern in niedriger Stellung ebenfalls absolut brauchbare, leicht Wah-artig und interessante Filtersounds. Das Solieren macht aufgrund des guten Werks-Setups und des angenehmen Slim Taper Shapes ebenfalls große Freude. Der Hals liegt sehr komfortabel in der Hand und bietet einen tollen Mittelweg aus solidem Grip und sportlichem Spielgefühl. Auch bei Leads generiert die Les Paul Custom einen fetten Ton mit fülligem Bassbereich und gutem Sustain.

Audio Samples
0:00
Crunch – Plexi – Bridge Dynapick – Plexi – Bridge Tone Pot – Plexi – Bridge Tone Pot – Plexi – Neck Lead Tones – Plexi – Bridge und Neck

Auch bei High-Gain-Sounds überzeugt die Les Paul Custom

Les Paul Custom E-Gitarren sind auch im Hard & Heavy-Bereich gern gesehene Gäste, man denke nur an Randy Rhoads, John Sykes oder Vivian Campbell. Deshalb möchte ich nun ihr Verhalten mit High-Gain-Sounds überprüfen und spiele in einen Peavey 5150. Meine Befürchtung, dass die Bässe hier etwas zu füllig kommen könnten, bestätigt sich in keinster Weise. Selbst bei High Gain, Mid Scoop und Drop-D-Tuning bleibt alles differenziert und ausgewogen. Der Sound ist zwar massiv und kommt mit viel Autorität, neigt aber überhaupt nicht zum “Matschen”. Die moderate Ausgangsleistung der Pickups verleiht dem Klang eine tolle Klarheit, die sich auch bei diesem Setup gut bemerkbar macht.

Audio Samples
0:00
High Gain – Peavey 5150 – Bridge
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.