ANZEIGE

Superlux HA3D Test

Es gibt Gerätschaften im Tonstudio, die sind essenziell wichtig für den Erfolg einer Musikproduktion, bekommen dafür aber wenig Aufmerksamkeit.

01_Superlux_HA3D_Aufmacher1

Kopfhörerverstärker wie der Superlux HA3D gehören sicherlich zu dieser Gattung. Superlux ist ein taiwanesischer Hersteller, dessen Produkte vor allem durch ihren extrem günstigen Preis aufmerksam machen. Im Produktkatalog finden sich neben diversen Mikrofonen auch viele Kopfhörer für den Live- und Recording-Betrieb. Da liegt der Schritt nahe, das Portfolio mit einen Kopfhörerverstärker zu erweitern. Die Ansprüche an einen Kopfhörerverstärker sind sehr schnell beschrieben: Er soll laut machen, möglichst ohne zu verzerren und ohne zu rauschen. Und natürlich gut klingen, damit man lange und konzentriert Musik machen kann! Des Öfteren arbeiten Musiker und Toningenieure mehrere Stunden am Stück unterm Kopfhörer – wenn die Bässe wummern, die Mitten quäken und die Höhen kreischen wird das schnell anstrengend.

Details

Batteriebetrieb möglich

Der Superlux HA3D ist ein kompakter und äußerst massiv gebauter, dreikanaliger Kopfhörerverstärker. Sein Einsatzort dürfte vor allem das Recording-Studio oder die Bühne sein. Aber da man den HA3D zudem mit zwei AA-Batterien betreiben kann, steht auch einem mobilen Betrieb im Tourbus oder beim Außendreh fürs Fernsehen nichts im Weg.

Fotostrecke: 2 Bilder Superlux ist ein Hersteller aus Taiwan.

Starke Nehmerqualitäten

Das „HA“ im Namen dürfte für „Headphone Amplifier“ stehen, die Zahl „3“ bezieht sich auf die Anzahl der Kanäle – aber für was steht das „D“? Vielleicht für „durable“? Denn der Superlux HA3D ist eines dieser Geräte, bei dem ich ohne zu zögern mit dem Auto drüber rumpeln würde. Ich bin mir sicher, dem Reifen würde es mehr schaden als dem Kopfhörerverstärker. Der ist nämlich gebaut für die Ewigkeit – und für den ruppigen Postversand! Als ich das Paket mit dem Testobjekt erhalten und geöffnet habe, hatte sich der schwere Kopfhörerverstärker – er bringt mit Batterien über 600 Gramm auf die Waage – seiner Umverpackung entledigt und ist mir „lose“ entgegen gepoltert. Auf der Internetseite des taiwanesischen Herstellers Superlux finde ich ein Foto, das den Auslieferungszustand zeigt und da wird mir einiges klar. Dass so eine dünne Plastikfolie ein solch schweres Gerät auf seinem weltweiten Versandweg an Ort und Stelle halten soll, ist recht optimistisch gedacht! Immerhin: Schaden hat dabei nur die Umverpackung genommen, der HA3D mit seinen dreieinhalb Millimeter dicken Aluprofilen zeigte sich von all dem unbeeindruckt. Geholfen hat sicherlich, dass die überstehenden Lautstärkeregler durch Seitenwangen geschützt und alle Anschlüsse mit dem Gehäuse verschraubt sind. Lediglich der dicke Verschluss des Batteriefaches steht vor, ist aber dementsprechende massiv ausgeführt. Im defekten Karton finde ich noch ein Stereoklinkenkabel (6,35 mm auf 3,5 mm), ein Handbuch in asiatischer Schrift und vier selbstklebende Gummifüße. Ein Handbuch in englischer Sprache kann man sich von der Herstellerwebseite herunterladen.
Das drei Millimeter dicke Alumaterial hat eine ziemlich raue Oberfläche, was den HA3D zu einem echten Schmutzfänger macht. Staub zieht er geradezu magisch an und ist er mal da, kriegt man ihn nur schwer wieder weg.

Fotostrecke: 4 Bilder Drei Millimeter dickes Alu gibt einem ein gutes Gefühl.

Ein- und Ausgänge

Drei der vier Seitenflächen sind vollgepackt mit den Bedienelementen und den Ein- und Ausgangsbuchsen. Die Vorderseite, wenn man die von den Wangen geschützte Seite Vorderseite nennen mag, gehört drei Knöpfen und zwei Schiebeschaltern, an die man im Betrieb ran muss. Das sind der On-/Off-Schalter, ein Schalter um zwischen Mono- und Stereobetrieb zu wechseln und die drei Lautstärkeregler. Auf der linken Seitenfläche befinden sich die Eingänge des HA3D. Da wäre zum einen ein Paar XLR-Buchsen, die entsprechend mit „Line Inputs“ beschriftet sind. Über eine große und eine kleine Stereoklinkenbuchse lassen sich ebenfalls Signal in den Verstärker leiten, diese Buchsen sind mit „Stereo/Loop In“ beschriftet. Was fehlt sind eigentlich nur zwei Cinch-Buchsen, dann wäre man bezüglich der Eingänge für alle Eventualitäten gewappnet.
Eine weitere 6,35mm-Klinkenbuchse fungiert als Loop-Ausgang, über den man das Eingangssignal an weitere Kopfhörerverstärker durchschleifen kann. Die rechte Seitenfläche wird vom massiven Verschluss des Batteriefaches dominiert, darunter befindet sich die Anschlussbuchse für ein Netzteil. Und dann sind hier noch die drei Ausgänge für die Kopfhörer verbaut, ausgeführt als 6,35-mm-Stereo-Bbuchsen. Nur der erste Ausgang liegt gespiegelt nochmals an einer Miniklinkenbuchse an.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Eingänge sind als als XLRs (Line Inputs) und als große und kleine Klinkenbuchse (Stereo/Loop In) verbaut.

Stromversorgung

Man kann den HA3D mit zwei AA-Batterien betreiben, die Lebensdauer im Batteriebetrieb hängt von den verwendeten Batterien und den Eingangsimpedanzen des oder der angeschlossenen Kopfhörer ab. Der Hersteller gibt eine Betriebsdauer zwischen acht und fünfzehn Stunden an und empfiehlt dabei keine Nickel-Cadmium-Batterien zu verwenden, da diese keine ausreichende Kapazität für längeren Betrieb besitzen.
Ein Betrieb mit Netzteil ist natürlich ebenfalls möglich, dieses ist leider nicht im Lieferumfang enthalten. Aber der HA3D ist bezüglich der externen Stromversorgung ziemlich anspruchslos und unkompliziert: Vorausgesetzt die Polung stimmt, kann man zwischen 5 V und 17 V DC alles in den Verstärker reinjagen, was die Netzteil-Kruschkiste hergibt. Sind es aus Versehen mal mehr als 17 Volt, schaltet eine Schutzschaltung den HA3D einfach ab. Aber nur solange die zu hohe Spannung anliegt! Zieht man das überdimensionierte Netzteil wieder ab, schaltet der HA3D wieder in den normalen Betriebsmodus zurück und tönt weiter als wäre nichts gewesen.
Die Status-LED auf der Vorderseite zeigt im Betrieb mit Netzteil durch ein grünes Leuchten an, dass der HA3D angeschaltet ist. Im externen Batteriebetrieb fungiert diese LED aber zudem als Ladestandanzeige. Etwa vier Stunden bevor den Batterien der Saft ausgeht, schaltet die LED auf rot um und signalisiert so den anstehenden Batteriewechsel.

Fotostrecke: 4 Bilder Unter dem Batteriefachdeckel versteckt sich der Anschluss für ein externes Netzteil.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.