Wozu überhaupt eine DI-Box? Test

Das Signal, das von den Tonabnehmern eines E-Basses produziert wird, ist normalerweise unsymmetrisch und hochohmig. Muss es nun über eine größere Distanz transportiert werden, ergeben sich gleich mehrere Probleme.

Zum einen wird ein einadriges, abgeschirmtes und unsymmetrisches Instrumentenkabel mit zunehmender Länge auch zunehmend anfällig für Nebengeräusche, und zum anderen beschneidet jeder Zentimeter Kabel das Signal in Pegel und Frequenzumfang. Es leidet also die Qualität des gesamten Signals. Erreicht es schließlich den Verstärker, werden zu allem Überfluss alle eingestreuten Störgeräusche gleich mitverstärkt.

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Eine D.I. Box begegnet diesem Problem, indem sie eine Impedanzwandlung durchführt und das Signal in ein niederohmiges verwandelt, das optimal an Mischpulteingänge angepasst ist, die meist auf niedrige Mikrofonpegel ausgelegt sind. Ohne diese Impedanzanpassung gehen dem Signal wichtige Frequenzanteile speziell in den Höhen und Bässen verloren. Außerdem wird das unsymmetrische Signal in ein symmetrisches umgewandelt, das dann störungsarm über lange Distanzen zum Mischpult geleitet werden kann. Dies geschieht mithilfe eines Übertragers, der üblicherweise aus zwei Spulen besteht, die elektrisch voneinander getrennt auf einem gemeinsamen Eisenkern Platz finden. Trifft nun auf die erste Spule ein Signal, entsteht ein Magnetfeld, das in der zweiten Spule eine Spannung induziert. Das Signal wird nun in zwei Phasen gesplittet, eine davon um 180 Grad gedreht, und über zwei getrennte Leitungen – daher die Bezeichnung symmetrisch – zum Mischpult weitergeleitet. Dort angekommen werden die zwei getrennten Phasen wieder zusammengefügt und innerhalb des Pultes unsymmetrisch weiterverarbeitet. Durch das Addieren der beiden Pegel werden unterwegs eingestreute Störungen ohne weiteren Aufwand ausgelöscht, während das gewünschte Instrumentensignal vollständig erhalten bleibt.

Da es nur eine Verbindung per Magnetfeld zwischen den beiden Spulen gibt, ist auch keine direkte elektrische Verbindung zwischen Instrument und Mischpult vorhanden. Diese so genannte galvanische Trennung erlaubt es, die Signalmasse zwischen den beiden verbundenen Geräten per Schalter aufzutrennen, und so eventuelle Brummschleifen gefahrlos zu eliminieren.
Damit nichts zu tun hat übrigens das lebensgefährliche Abkleben von Massekontakten bei Strom führenden Steckern oder Steckdosen – eine leider immer noch weitverbreitete Maßnahme bei Netzbrummen. Wenn in einem solchen Fall fehlerhafter Strom auf Metallgehäuse, Masseleitungen von Instrumentenkabeln oder Ähnlichem liegt, sucht er sich über den Körper des Musikers als Masseleitung den Weg in die Erde – eine lebensgefährliche Fahrlässigkeit!

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KayDee EnterdiamindStudios sagt:

#1 - 10.01.2012 um 14:30 Uhr

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Hallo Bonedo Leute,ich weis gar nicht ob ich gleich am richtigen Ort eine Frage zum gelesenem stelle.Grundsätzliche Arbeitsweise eine DI-Box habe ich natürlich verstanden.
Dank an euer Team für die ausführliche Textführung.Ich möchte eine DI-Box dazu verwenden um das Grossmembranmicrofon AKG Perception 820Tube mit einem etwas älteren und im Ausgangsbereich rauschklagproduzierendem, DBX1 Projekt 286 "Microfonprozessor" nach diesem Ausgang anzuschliessen.Ich möchte somit ein Rauschen das sich im Bereich von -60 bis -50dB Bereich aufhält eliminieren und zugleich so das symetrische reine und von mir nach wunsch eingestellte Signal auf die AudioBoxUSB von Presonus leiten um so dan das Signal mit FL Studio zu recorden.Das macht doch Sinn, oder nicht ???
Ich nehme an eine aktive Box ist doch die Preisgünstigste Variante überhaupt um ein Gerät nicht einer teuren Reparatur unterziehen zu lassen.Gruss
KayDee EnterdiamindStudios
verein soundparty-swiss.chPs. weiter so, wer hier liesst, der weis später mit Bestimmtheit einiges mehr.
Tolle Seite !!!

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