Der amerikanische Hersteller Voodoo Lab ist nicht nur für seine hochwertigen Effektpedale bekannt, sondern hat sich auch mit der Frage beschäftigt, wie er diese zuverlässig mit Energie versorgen könnte. Herausgekommen sind einige hochwertige Multi-Netzteile, die in den Pedalboards namhafter Gitarristen und Bassisten ihren Dienst verrichten.
Nicht nur wegen ihres Preises tragen diese das Attribut „Mercedes“, auch ihre Leistungsstärke und Zuverlässigkeit gelten als hochwertig. Inwieweit dieser Ruf wirklich gerechtfertigt ist, werden wir im folgenden Test untersuchen.
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DETAILS Gehäuse/Optik
Der Strom- und Spannungskasten kommt im stabilen, schwarzen Stahlblech-Outfit. Auf der Rückseite befindet sich nicht nur die Schuko-Buchse für die Verbindung zur Steckdose, sondern auch ein Ausgang, über den zum Beispiel MIDI-Leisten oder andere Geräte angeschlossen werden können, die auf dem Pedalboard 220 Volt benötigen und mit maximal 200 Watt zufrieden sind. Man sollte also hier nicht unbedingt seinen Verstärker anschließen, denn dazu reicht die gelieferte Stromstärke nicht aus. Auf der Vorderseite warten acht DC-Anschlüsse und eine Betriebs-LED. Über den Buchsen 7 und 8 sind Regler angebracht, mit denen man die Spannung an diesen Anschlüssen stufenlos von 4 bis 9 Volt regeln kann. Das Gehäuse und die Buchsen machen einen sehr stabilen Eindruck und vier Gummifüße auf der Unterseite halten den Pedal Power 2 Plus an seinem Platz. Laut Herstellerangaben wird das Teil in den USA per Hand gefertigt, 5 Jahre Herstellergarantie gibt es obendrauf. Da kann man nicht meckern.
Anschlüsse/Bedienung
Der Pedal Power 2 Plus hat acht Anschlüsse, die unterschiedlich geschaltet werden können. Die Ausgänge liefern im Normalzustand 9V Gleichspannung, es geht aber auch etwas mehr, wenn die einzelnen DIP-Switches auf der Unterseite umgeschaltet werden. Meines Erachtens wäre es besser gewesen, die Mini-Schalter auf der Rückseite anzubringen, denn wenn das Netzteil im Board festgeschraubt ist, erreicht man sie nicht mehr. Das kann nötig werden, wenn zum Beispiel ein Pedal getauscht wird und das neue eine andere Spannungsversorgung benötigt. Die Anschlüsse 1 – 4 sind für den Standardbetrieb ausgelegt, also für die üblichen Boss, Ibanez, etc. Pedale mit 9V DC Versorgung. Jeder Anschluss kann bis zu 100mA Strom liefern. Hier können bei Bedarf natürlich auch per Daisy Chain weitere Pedale angeschlossen werden. Anschluss 5 und 6 haben im Normalbetrieb etwas mehr Power, sie liefern jeweils 250 mA bei 9 Volt. Das sind die Fakten für den Normal-Modus. Schaltet man die DIP-Switches um, gibt es mehr Spannung, aber reduzierten Strom. Die genauen Daten findet ihr in der weiter unten stehenden Tabelle. Bei den Ausgängen 7 und 8 ist das allerdings anders. Im Normalbetrieb arbeiten sie wie die ersten vier Anschlüsse (9V – 100mA), legt man die DIP-Schalter um, ist die Spannung für den jeweiligen Ausgang zwischen 4 und 9 Volt stufenlos regelbar.
Hier ist die Tabelle mit den unterschiedlichen Spannungs- und Strom-Modi
Anschluss
Normal
DIP Switch ON
1
9V DC – 100mA
12,3V DC – 60mA
2
9V DC – 100mA
12,3V DC – 60mA
3
9V DC – 100mA
12,3V DC – 60mA
4
9V DC – 100mA
12,3V DC – 60mA
5
9V DC- 250mA
14,5 V DC – 50 mA
6
9V DC- 250mA
14,5 V DC – 50 mA
7
9V DC – 100mA
4V-9V DC regelbar – 100 mA
8
9V DC – 100mA
4V-9V DC regelbar – 100 mA
Kabel
Der Pedal Power 2 Plus kommt mit einer Standardausstattung an diversen Kabeln, elf an der Zahl. Hier ist die genaue Auflistung:
6 x DC (Winkelstecker) 50 cm
2 x DC (gerader Stecker) 65 cm
1 x DC (Line 6 Stecker Winkel) 50 cm
1 x DC (Mini-Klinke Winkel) 50 cm
1 x DC (Batterieclip) 50 cm
Neben den Standard DC Kabeln gibt es auch kleine Extras, wie zum Beispiel den Line 6 Stecker, der etwas dünner ist und einige Pedale des Herstellers mit Strom versorgt. Die Line 6 Modeling Pedale können damit über die Ausgänge 5 und 6 betrieben werden. Ich war selbst etwas überrascht, dass mein FM4 tadellos funktionierte, denn laut Line 6 benötigt das Pedal 9V AC bei 1200mA Strom. Aber mit 12 V DC vom Ausgang 5 oder 6 (DIP Switch ON) klappte das einwandfrei. Dann gibt es noch den Miniklinken-Stecker, den ältere Pedale wie die Ratte (ProCo The Rat) oder der ältere Big Muff verwenden. Wer Pedale aus den Zeiten verwendet, in denen ein Netzteilbetrieb noch nicht vorgesehen war und bei denen deshalb keine DC-Buchse vorhanden ist, der findet auch hierfür eine Lösung. Ein Kabel mit einem 9V Batterieclip ist ebenfalls vorhanden. Somit sollten alle Möglichkeiten abgedeckt sein, und wer den einen oder anderen Anschluss zusätzlich benötigt, der kann die Anschlusskabel auch einzeln nachkaufen.
DoublerCable
Ab was tun, wenn das Pedal zum Beispiel 18 Volt benötigt? Auch hierfür gibt es im Hause Voodoo Lab eine Lösung, nämlich das sogenannte Doubler Cable. Mit diesem Y-Kabel können zwei Ausgänge kombiniert werden. Verbindet man damit zum Beispiel die beiden Ausgänge 1 und 2 im Normalbetrieb, dann erhält man 18V und 100mA Strom. Die Stromstärke wird in diesem Fall nicht verdoppelt! Werden die Ausgänge im erhöhten Spannungs-Modus gefahren, liefert das Teil kombiniert 24 Volt. Die werden von Geräten wie dem Deluxe Memory Man oder Micro Synth von Electro Harmonix benötigt. Die Doubler Cable gehören nicht zum Lieferumfang, sondern müssen separat erworben werden. Im Handel ist das Kabel für knapp 20,- Euro erhältlich.
MESSWERTE
Der Pedal Power 2 plus ist auch im Inneren mit sehr guten Bauteilen bestückt. Die einzelnen Anschlüsse sind galvanisch voneinander getrennt und ein spezieller Trafo sorgt für brummfreies Arbeiten. Wie sich der Stromkasten beim harten Mess-Test verhält, erfahren wir jetzt von Holger „Acy“ Diepold, dem Techniker meines Vertrauens, denn er wird ihn mit kritischem Blick auf Spannungsstabilität überprüfen.
Ausgangsbasis
Der Pedal Power 2 Plus hängt an der Steckdose und am Eingang wird eine Wechselspannung von 237,5 V gemessen.
Testgeräte
Fünf Pedale werden an das Pedal Power Plus angeschlossen, jedes Pedal benötigt eine Spannung von 9 V. Hier sind die fünf Kandidaten.
Lehle Sunday Driver- ca. 37mA
MI Audio Blue Boy Deluxe – ca. 5 mA
MEK Digital Delay PT80 – ca. 37mA
Harley Benton Digital Delay – ca. 30mA
Mad Professor Deep Blue Delay – 24mA
Gesamt damit in Summe ca. 133mA Stromverbrauch dieser Geräte
Leerlaufspannung
Hier wird erst einmal die Leerlaufspannung ohne Testgeräte gemessen, um zu sehen, wie stabil die Spannung bleibt, wenn die fünf Pedale angeschlossen sind.
8 x 9V DC Ausgänge, galvanisch getrennt
Leerlaufspannung Dip Schalter normal, #1-8: 9,3 V DC
Leerlaufspannung Dip Schalter Option, #1-4: 12,4 V DC
Leerlaufspannung Dip Schalter Option, #5-6: 16,6 V DC
Leerlaufspannung Dip Schalter Option, #7-8 (SAG): regelbar 4,0 bis 9,1VDC
Spannung mit Testgeräten
Jetzt wird´s spannend … Acy hat gleich den Ernstzustand geprobt und alle fünf Pedale per Daisy Chain an einen Anschluss gehängt. Das sind mit 133mA ganze 33mA mehr, als das Teil laut Tabelle eigentlich leisten mag. Aber trotz der höheren Belastung bleibt unser Testkandidat extrem stabil, die gemessene Spannung beträgt jetzt 9,2 V, und das ist natürlich erstklassig. Dadurch, dass die Ausgänge galvanisch getrennt sind, hat man an allen Buchsen die gleiche Stabilität, sodass große Reserven für weitere Pedalversorgung zur Verfügung stehen. Nun ist auch klar, warum viele bekannte Gitarristen dieses Teil auf ihrem Pedalboard in Betrieb haben.
SAG-Funktion
Hier kann die Spannung eingestellt und damit auch die Leistung von schwachen Batterien simuliert werden, die bei manchen Pedalen einen Einfluss auf den Sound haben. Das ist besonders für Vintage Spezialisten gedacht, denn manche Verzerrer oder Fuzz-Pedale klingen besonders gut, wenn sie mit geringerer Spannung betrieben werden. Und das ist meist der Fall, wenn eine Batterie schon ein paar Stunden Betriebsdauer auf dem Buckel hat und ihre Leistung schwächer wird. Im Gegensatz zu Batterien ist dieser Zustand mit einem Netzteil natürlich sehr gut kalkulier- und regelbar. Mein Big Muff zum Beispiel klang etwas weicher, wenn er nur mit vier Volt gespeist wurde.
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FAZIT
Mit dem Voodoo Lab Pedal Power 2 Plus erhält man das Rundum-Sorglos-Paket. Die Multi-Stromversorgung ist absolut robust gebaut und mit sehr guten Bauteilen bestückt. Nicht umsonst kann der Hersteller problemlos eine 5-Jahres-Garantie geben. Die acht Anschlüsse sind galvanisch voneinander getrennt und können fast alle Geräte von 9 V bis 24V mit Energie versorgen. Für 18 oder 24 Volt muss man zwar zwei Ausgänge mit einem Spezialkabel kombinieren, aber es sind dann immer noch genügend Anschlüsse vorhanden. Ein besonderes Schmankerl sind die Ausgänge 7 und 8, die in ihrer Spannung von 4 bis 9 Volt stufenlos regelbar sind und somit den Einsatz von schwachen Batterien simulieren können. Das Gerät arbeitet absolut zuverlässig und auch der Spannungsabfall bei voller Last ist verschwindend gering. Wer eine zuverlässige und hochwertige Stromversorgung für seine Pedale sucht, der sollte den Ladenpreis von 179,00 Euro nicht scheuen, denn das ist es allemal wert!
Habe schon seit Jahren das PP plus v Voodoo Lab auf meinem Board. Alles was hier gesagt wurde trifft 100%tig zu. Dieses Pedal Power Netzteil ist ungeschlagen das Beste. Selbst bei voller Belastung mit einem Boss DD20, Wampler Echo und alle anderen Overdrives, Flanger, sodaß alle Buchsen belegt sind macht es nicht schlapp. Preisfazit: Wertvoll und absolut angemessen.
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Juergen sagt:
#1 - 27.11.2011 um 05:54 Uhr
Habe schon seit Jahren das PP plus v Voodoo Lab auf meinem Board.
Alles was hier gesagt wurde trifft 100%tig zu.
Dieses Pedal Power Netzteil ist ungeschlagen das Beste. Selbst bei voller Belastung mit einem
Boss DD20, Wampler Echo und alle anderen Overdrives, Flanger, sodaß alle Buchsen belegt sind macht es nicht schlapp.
Preisfazit: Wertvoll und absolut angemessen.