the t.bone MB 88U Dual Black Test

Das the t.bone MB 88U Dual Black kann mit gleich zwei Anschlussmöglichkeiten aufwarten und möchte für ein geringes Budget möglichst flexibel sein.

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In unserem Kurztest erfahrt ihr, für welche Zwecke sich dieses Hybrid-Mikrofon eignet und wie es klingt.

Details & Praxis

Lieferumfang, Aufbau und Technik

Zum Lieferumfang des the t.bone MB 88U Dual Black gehört neben einem mehrsprachigen Info-Blatt auch ein Adapterkabel von USB-A auf micro-USB. Das Mikrofon selbst ist robust aufgebaut. Sein mattschwarzer Body ist aus Metall und der aufgeschraubte Schutzkorb besteht aus einem Drahtgeflecht, das durch einen umlaufenden Ring verstärkt wird. Das Kopfende ist abgeflacht, damit sich das Drahtgeflecht bei Stößen nicht so leicht verformen kann. Im Inneren ist es mit einem dünnen Schaumstoff-Inlay ausgekleidet, um den Luftstrom von Plosivlauten zu zerstreuen. Die Mikrofonkapsel ist auf einer Gummi-Manschette gelagert, was die Körperschallübertragung verringern soll. Der XLR-Anschluss des Mikrofons hat eine Rückhaltesicherung, damit der Stecker bei Kabelzug nicht herausrutscht. Ebenfalls am Mikrofonfuß befindet sich der micro-USB-Anschluss.

Lieferumfang des t.bone
Lieferumfang des t.bone

Hier auch noch die unvermeidlichen Herstellerangaben zur Technik: Das the t.bone-Mikrofon arbeitet mit einer Nieren-Richtcharakteristik, die nicht allzu breit aufgestellt ist. Es verarbeitet Audiofrequenzen von 20 bis bis 16000 Hz und kann immerhin mit Signalen umgehen, die 137 dB SPL stark sind. Für ein Budget-Mikrofon ist es mit seinem Feldübertragungsfaktor von -53,8 dB re 1V/Pa relativ empfindlich. Dadurch, dass sein interner A/D-Converter mit 16Bit/48kHz-Qualität arbeitet, sollten die via USB ausgegeben Audiosignale ausreichend dynamisch und fein aufgelöst sein.
Ach, bevor ich es vergesse: Das Mikrofon ist übrigens auch in silberner Farbe erhältlich und verzichtet dann auf den Zusatz “Dual Black” indem es schlicht auf den Namen the t.bone MB 88U hört.

Handling und Anschluss

Mit seiner Länge von 18,2 cm ist es länger als Shures Klassiker SM58 und kürzer als die Mikrofone aus Sennheisers Evolution-Reihe. Der Durchmesser seines Schaftes ist vergleichsweise breit, wodurch das Mikrofon gut in der Hand liegt. Mit 236 g ist es außerdem nicht so schwer. Und da es gut austariert ist, ist das Handling des Mikrofons wirklich gut. Vorbildlich ist hier auch, dass sich der Korpus zum Mikrofonkorb hin verbreitert. Dadurch wird der Korb beim Halten des Mikrofons nicht automatisch rückseitig von der Hand abgeschirmt. Denn das könnte zu Feedback-Problemen führen. Das Design des MB 88U ist deshalb schick und funktional zugleich.

Fotostrecke: 4 Bilder Auf der Rückseite befindet sich ein dezenter Hinweis auf den USB-Anschluss des Mikrofons.

Für den Einsatz des the t.bone MB 88U Dual Black per USB-Kabel ist keine Treiberinstallation erforderlich. Sowohl an Windows-PCs als auch an macOS-Geräten soll das Mikrofon sofort betriebsbereit sein. Das mitgelieferte, zwei Meter lange USB-Kabel ermöglicht auch den Anschluss an weiter entfernt stehende Desktop-PCs und gibt Bewegungsfreiheit, wenn das Mikrofon an Laptops eingesetzt werden soll.
Was mir in der Praxis fehlt, ist ein Ein/Aus-Schalter. Er wäre bei einem Mikrofon wie diesem einfach praktisch.

Whole Lotta Sound

Der Klang des the t.bone MB 88U Dual Black gefällt mir richtig gut. In der Nahbesprechung liefert es einen satten Bass, der nicht zu übertrieben ausfällt. Popplaute setzt es ansprechend und ohne Überbetonung um. Die Mitten sind im Bereich um etwa 5 kHz herum angehoben, was eine hohe Sprachverständlichkeit mit sich bringt. S– und Zischlaute sind prägnant, aber nicht störend. Höhen bringt das MB 88U Dual Black für seinen geringen Kaufpreis geradezu seidig herüber. Die Dynamikabbildung des Mikrofons hält selbstverständlich nicht mit den großen Klassikern mit, aber das verarbeitete Signal arbeitet Transienten gut und sanft heraus, sodass das aufgezeichnete Audiomaterial eine absolut brauchbare dynamische Kontur hat. Griffgeräusche werden durch die weiche Lagerung der Mikrofonkapsel übrigens gut abgefangen.
Sobald Sprecher oder Sänger das Mikrofon vom Mund wegbewegen, fällt der ausgegebene Audiopegel zwar deutlich ab, ist aber noch immer absolut brauchbar. Der Klang des MB 88U verliert dann wie zu erwarten seine satten Bässe und klingt angenehm ausgewogen. Das Eigenrauschen des Mikrofons hält sich bei der Nahbesprechung im USB-Betrieb erfreulicherweise in Grenzen. Bei mittlerer und großer Distanz fällt es allerdings für all diejenigen ins Gewicht, die über ein feines Gehör verfügen. Bei Stimmaufnahmen, die ohne Hintergrundmusik und Geräuschkulisse auskommen, empfiehlt es sich deshalb, ein Noisegate einzusetzen.
Erfreulicherweise bleibt das Klangbild des Mikrofons auch bei entfernter Mikrofonierung stabil. Das bedeutet, dass Sänger und Sprecher, die ohnehin nicht auf den Proximity-Effect setzen, die Mikrofonentfernung frei Schnauze wählen können. Einzig der Einsatz eines Kompressors ist dann erforderlich, denn der ausgegebene Audiopegel sinkt mit steigender Mikrofondistanz selbstverständlich weiter. Aufgrund seiner relativ schmalen Nierencharakteristik müssen Sprecher und Sänger bei diesem Mikrofon unbedingt darauf achten, dass sie wirklich frontal hineinsprechen. Denn schon bei einer geringen Abweichung von der Hauptachse ändert sich der Klang des Mikrofons erheblich.
Auch den Klangvergleich von analog übermitteltem und digital gewandeltem Sound übersteht das the t.bone MB 88U Dual Black mit Bravour. Wesentliche Klangunterschiede zwischen beiden Übertragungsarten kann ich nicht feststellen.

Audio Samples
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the t.bone MB U88 Dual Black nah the t.bone MB U88 Dual Black mittel the t.bone MB U88 Dual Black fern the t.bone MB U88 Dual Black mittel 45° the t.bone MB U88 Dual Black mittel 90° the t.bone MB U88 Dual Black nah analog the t.bone MB U88 Dual Black mittel analog

Fazit

Das the t.bone MB 88U Dual Black ist ein hybrides dynamisches Handheld-Gesangsmikrofon mit Nierencharakteristik, das sowohl per XLR-Kabel als auch an USB-Anschlüssen betrieben werden kann. Das MB 88U überzeugt mit robuster Bauweise, entkoppelter Lagerung des Mikrofonkopfes und einem Klang, der in den Mitten stimmoptimiert ist, seidig-weiche Höhen liefert und in der Nahbesprechung satte Bassanteile enthält. Griffgeräusche werden gut unterbunden und sein Eigenrauschen im USB-Betrieb ist insbesondere bei naher Mikrofonierung unerheblich. Das einzige was diesem Mikrofon für mich zur vollen Punktzahl fehlt ist ein Ein/Aus-Schalter. Wer auf der Suche nach einem flexibel einsetzbaren dynamischen Mikrofon für Sprachaufnahmen und kleine Präsentationen oder Moderationen ist und dafür nicht viel Geld ausgeben möchte, ist beim the t.bone MB 88U Dual Black an der richtigen Adresse.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • guter Sound
  • zwei Anschlussmöglichkeiten
  • robust
  • breiter Frequenzgang
  • keine Treiberinstallation erforderlich
  • Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
the t.bone MB 88U Dual Black Test
Für 39,00€ bei
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Features & Spezifikationen
  • Richtcharakteristik: Niere
  • Funkfrequenzbereich: 20 Hz bis 16 kHz
  • Grenzschalldruckpegel: 137 dB
  • Impedanz: 600 Ohm
  • A/D-Converter: 16 Bit/48 kHz
  • Maße: 18,2 cm x 5,1 cm
  • Preis: € 34,– (Straßenpreis am 30.9.2020)
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