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TC Electronic Skysurfer Reverb Test

Das zum aktuellen Test angetretene Skysurfer Reverb Pedal passt im Design in die Reihe der dreizehn neuen Pedalkreationen aus dem Hause TC Electronic, wo sich größtenteils analog arbeitende Geräte finden. Bei genauerer Betrachtung allerdings lassen sich aber auch digitale Vertreter wie unser aktueller Kandidat Skysurfer Reverb ausmachen.

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Ein Blick auf das Preisschild lässt auch bei diesem Probanden Freude aufkommen, zumal es gleich drei Reverb-Modi im Gepäck hat. Wie sich das wirklich günstige Hall-Pedal klanglich schlägt, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Aus dem Pappkarton präsentiert sich der Skysurfer Reverb mit den Maßen von 58 x 74 x 132 mm und kommt damit genau so ausladend daher wie alle anderen Pedale der neuen Serie von TC Electronics. Auch bei diesem Vertreter fällt als erstes wieder die wirklich robust wirkende Metallkonstruktion auf, an der es absolut nichts auszusetzen gibt. Mit seinen 481 Gramm liegt das Gerät für einen Bodentreter recht schwer in der Hand und unterstreicht damit meinen Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Skysurfer Reverb Pedal soll Spring-, Plate- und Hall-Reverbs in Studioqualität liefern.

Auch bei dieser Ausgabe wurden die Gummifüßchen bereits an die Unterseite geklebt, die zum Wechsel des 9-Volt-Blocks aufgeschraubt werden muss. Natürlich lässt sich das Pedal auch mit Netzteil betreiben, das allerdings bei diesem Preis verständlicherweise nicht zum Lieferumfang gehört.
Die Anschlüsse für Mono Ein- und Ausgang sowie für das Netzteil finden wir an der Stirnseite.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Ein- und Ausgangsbuchsen wurden beide auf der Stirnseite des Bodentreters platziert,…

Die Oberseite präsentiert das Bedienpaneel mit drei großen, geschmeidig laufenden Potis, die für die Länge des Halls (Reverb), das Mischverhältnis zwischen Effekt und Originalsignal (Mix) sowie für die Höhen des Hallsignals (Tone) zuständig sind. Weiterhin wurde auf der Oberseite neben der obligatorischen Kontrollleuchte und dem True-Bypass-Fußschalter auch ein eingelassener Dreiweg-Schalter platziert, mit dem der Anwender zwischen einem klassischen Federhall (Spring), einem Plattenhall (Plate) und einem Raum (Hall) auswählen kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Bedienoberfläche ist mit drei großen Potis und einem kleinen Schiebeschalter recht übersichtlich besiedelt.
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Praxis

Ich parke das Pedal zunächst vor meinem Clean Channel und stelle alle Potis auf 12 Uhr. Im folgenden spiele ich zwei Mal dasselbe Riff und schalte das Pedal im zweiten Durchgang hinzu.

Audio Samples
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Spring Setting 1 -> Off/On
ReverbMixToneModeGuitar
121212SpringStrat

Unverkennbar haben wir es hier mit einem Federhall-Sound zu tun, auch wenn dieser zumindest in der vorliegenden Einstellung etwas muffig klingt. Zudem ist das Signal schon erstaunlich “wet”, sodass ich in den meisten Situationen wohl das Mix-Poti nicht über die 12-Uhr-Marke bewegen würde. Wie das zuvor getestete Tailspin Vibrato bringt auch das Skysurfer-Pedal ein gewisses Grundrauschen mit.
Ich drehe nun das Reverb-Poti komplett zurück. Um den Effekt weniger vordergründig erscheinen zu lassen, justiere ich zudem das Mix-Poti auf 9 Uhr. Das Tone Poti soll bei 15 Uhr für mehr Frische sorgen.

Audio Samples
0:00
Spring Setting 2
ReverbMixToneModeGuitar
7915SpringStrat

Selbst in der vorliegenden Reverb Einstellung haben wir es noch mit einem nicht allzu kurzen Federhall zu tun, was für diese Gattung aber auch nicht untypisch ist.
Hier noch eine weitere Einstellung, bei der das Tone-Poti komplett geöffnet ist.

Audio Samples
0:00
Spring Setting 3
ReverbMixToneModeGuitar
151217SpringStrat

In diesem Tone Setting “rumpelt” mir der Hall etwas zu doll in den tiefen Frequenzen und könnte für mein Gefühl etwas spritziger daherkommen.
Ich verlege das Pedal in den Einschleifweg meines Amps, der nun schon etwas mehr Dampf macht. Wie das folgende Beispiel im Spring-Modus abschließend zeigt, lassen sich mit etwas Fingerspitzengefühl auf jeden Fall dezente, dem Sound schmeichelnde Federhall-Sounds finden.

Audio Samples
0:00
Spring Setting 4
ReverbMixToneModeGuitar
9817SpringSG
Wegen des Rauschens und der ungünstigen Abstimmung der Parameter wird der professionelle Anspruch leider nicht erfüllt.
Wegen des Rauschens und der ungünstigen Abstimmung der Parameter wird der professionelle Anspruch leider nicht erfüllt.

Weiter geht’s mit dem Plate-Modus. Hier sind, wie man im nächsten Audiobeispiel hören kann, kürzere Hallfahnen realisierbar.

Audio Samples
0:00
Plate Setting 1
ReverbMixToneModeGuitar
9817PlateSG

Der Plate-Modus wirkt in seiner Bedienung ebenfalls ungünstig abgestimmt. So empfiehlt es sich, weiterhin das Tone-Poti komplett offen zu lassen und zudem mit dem Mix-Poti in der Dosierung wirklich behutsam vorzugehen.
Die längere Hallfahne im nächsten Beispiel mit einer Mixeinstellung auf 9 Uhr wirkt schon etwas matschig und undifferenziert.

Audio Samples
0:00
Plate Setting 2
ReverbMixToneModeGuitar
15917PlateSG

Auch das letzte Hallprogramm zeigt dieselben unausgewogenen Einstellungsparameter, und in Sachen Soundqualität bzw. Auflösung des Signals ist wie bei den beiden Vorgängern noch Luft nach oben.
Auch hierzu drei Soundbeispiele.

Audio Samples
0:00
Hall Setting 1
ReverbMixToneModeGuitar
12917HallSG
Audio Samples
0:00
Hall Setting 2
ReverbMixToneModeGuitar
7817HallSG
Audio Samples
0:00
Hall Setting 3
ReverbMixToneModeGuitar
17917HallSG
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Fazit

Das Skysurfer Reverb präsentiert sich tadellos verarbeitet und äußerst robust, wobei das an alte Vintage-Pedale angelehnte Design etwas mehr Platz im Board fordert. Klanglich allerdings macht sich der günstige Preis bemerkbar und lässt bei allen drei Hallvarianten noch Luft nach oben. Zudem sind die Einstellungsparameter teilweise ungünstig abgestimmt, sodass das Gerät insgesamt professionelle Standards nicht erfüllt. Für Einsteiger, die ihrem Sound ein wenig mehr Raum verschaffen wollen, könnte das Pedal dennoch in Frage kommen. Allerdings bietet der Hersteller für unter hundert Euro auch sein per Smartphone steuerbares HOF Mini-Pedal an, dass klanglich in einer ganz anderen Liga spielt.

Unser Fazit:
3,5 / 5
Pro
  • sehr robuste Konstruktion
  • 3 Hallmodi in einem Pedal
  • günstiger Preis
Contra
  • Rauschen
  • Abstimmung der Einstellungsparameter
Artikelbild
TC Electronic Skysurfer Reverb Test
Für 43,00€ bei
Großer Hall zum kleinen Preis? Leider Fehlanzeige, professionelle Standards kann der Skysurfer nicht erfüllen.
Großer Hall zum kleinen Preis? Leider Fehlanzeige, professionelle Standards kann der Skysurfer nicht erfüllen.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: TC Electronic
  • Modell: Skysurfer Reverb
  • Effekt-Typ: Hall
  • Herkunftsland: China
  • Bauart: Digital
  • Anschlüsse: In/Out, Netzteilbuchse
  • Regler: Reverb, Mix, Tone
  • Modes: Spring, Plate, Hall
  • Schalter: Bypass, Modus-Schalter
  • Bypass Modus: True Bypass
  • Stromversorgung: 9V DC Netzteil (optional)
  • Batteriebetrieb: 9V-Blockbatterie
  • Abmessungen H x B x T (mm): 58 x 74 x 132
  • Gewicht: 481 Gramm
  • Preis: 49,00 Euro
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Profilbild von Gioi Geniale

Gioi Geniale sagt:

#1 - 24.05.2020 um 18:26 Uhr

0

habe einen gebrauchten skysurfer erstanden. entspricht ziemlich dem fazit des tests: diskrete einstellungen tönen eben diskret. wenn der mix über bei 15h ist, gefallen mir die sounds weniger.
von den 3 modi spring - plate - hall gefällt mir der spring am besten. was geschmackssache ist und keine abwertung der anderen modi ist.da ich für meinen fender excelsior einen diskreten federhall (mix auf 10h, tone und reverb je auf 12h), brauche, bin ich mit diesem ausgesprochen günstigen gerät gut bedient.

Profilbild von Ronny Guittar

Ronny Guittar sagt:

#2 - 13.01.2023 um 12:49 Uhr

0

Schliesse mich dem Tester und Gioi Geniale an. Mir als Vintage Sound Player hat keine Einstellung zugesagt und ich habe das Pedal nach 3 Monaten wieder verkauft. Ich war es leid, ständig daran herumzudrehen und der Sound wurde einfach nicht befriedigender. Der Käufer hat es inzwischen ebenfalls wieder inseriert. Das spricht Bände.

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