Anzeige

T-Rex Mean Machine Test

Die T-Rex Mean Machine im bonedo-Test – Nach dem Alberta II Dual Overdrive kümmern wir uns heute um den zweiten Doppelpack aus dem Hause T-Rex. Gemäß dem Motto “Ein Zerrer ist kein Zerrer” trägt dieses Pedal gleich zwei Zerrgeneratoren unter seiner Haube. Das Ganze kommt recht schnörkellos, ist mit identischen Bedienelementen logisch strukturiert und wird vom Hersteller außerdem mit dem Etikett “Screaming hot rodding tube amplifier tone” versehen. Das alles klingt stimmig und vielversprechend, aber was sich tatsächlich hinter Fassade und Marketing verbirgt, soll der folgende Test ans Tageslicht befördern.

T_Rex_Mean_Machine_006FIN


Die Dänen wirken mit dieser Konzeption dem Trend der immer kleiner werdenden Effektpedale gehörig entgegen. Anstatt ihre Produkte einer Schrumpfkur zu unterziehen, packen sie lieber etwas mehr in ein Standard-Pedalgehäuse, in unserem Fall zwei Zerrer. Preislich ist der Doppelpack eher in einer höheren Liga angesiedelt – bei einem Straßenpreis von knapp 200 Euro ist die Mean Machine jedenfalls kein Schnäppchen. Fairerweise muss man aber auch zugeben, dass sie immer noch günstiger ist als zwei Overdrive-Pedale der gehobenen Mittelklasse.

Details

Gehäuse/Optik

Das Pedal kommt in Schwarz und Silber, das heißt, dass das Stahlblechgehäuse silber-metallic lackiert ist und für den farblichen Kontrast vier schwarzen Regler sorgen. Dazu zwei etwas kleinere Tone-Regler mit durchsichtigen Potiknöpfen, die nicht nur schick aussehen, sondern auch eine ganz praktische Funktion erfüllen: Weil die Status-LED unter dem jeweiligen Tone-Regler sitzt, leuchtet dieser in hellem Grün, wenn die entsprechende Overdrive-Einheit aktiv ist. Die Mean Machine ist übersichtlich zweireihig aufgebaut, die Regler jeder Einheit befinden sich in einer Linie auf der Oberseite, am unteren Ende schließt das Ganze jeweils mit dem obligatorischen Fußschalter ab.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Mean Machine kommt in einem stabilen Stahlblechgehäuse

Man kann das Pedal wahlweise mit Batterie oder Netzstrom betreiben, das Batteriefach ist gut zugänglich an der Unterseite positioniert, die Buchse für das Standard 9V Netzteil findet man an der Front zwischen den Anschlussbuchsen für Gitarre und Verstärker. Das Pedal ist mit einem Stromverbrauch von 26 mA recht gefräßig für einen Overdrive, der Hersteller bescheinigt eine Batterielebensdauer von 4 bis 6 Stunden, je nach Qualität der Batterie. Das ist nicht unbedingt üppig, deshalb würde ich die Investition für ein externes Netzteil noch mit auf die Liste schreiben. Ansonsten ist das Gerät sehr robust aufgebaut und wird mit Sicherheit den Strapazen im Proberaum und auf der Bühne standhalten.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Anschlussbuchsen parken auf der Frontseite

Bedienung

Das übliche Dreiergespann für Overdrive-Pedale ist auch bei der Mean Machine im Einsatz. Es gibt einen Regler für die Endlautstärke (Level), einen für den Zerrgrad (Drive) und einen für die Klangfarbe (Tone). Das Ganze mal zwei, denn jede Overdrive Einheit ist mit identischen Regelmöglichkeiten bestückt. Die Bedienung ist also unproblematisch und überschaubar. Bei der Schaltung hat man lediglich die Auswahl eines Kanals vorgesehen. Hat man Kanal 1 angewählt und tritt auf den Schalter von Kanal 2, dann wird der erste Kanal ausgeschaltet und der zweite darf arbeiten. Im Vergleich zu zwei separaten Zerrpedalen spart man sich hier auf jeden Fall einen Tritt, zu einer Maximalzerre lassen sich die beiden Einheiten aber nicht überreden.

Fotostrecke: 2 Bilder Identische Regelmöglichkeiten für beide Kanäle
Anzeige

Praxis

Der Sound beider Kanäle ist absolut identisch, der Beweis folgt direkt, ihr hört beide mit identischer Einstellung – alle Regler in mittlerer Position.

GitarreLevelDriveToneChannel
SG1212121-2
Audio Samples
0:00
Flat 1 – SG Flat 2 – SG

Was den Grundsound anbetrifft, ist schon bei mittlerer Einstellung ein stattliches Zerrbrett am Start. Das Ganze klingt sehr homogen, der Frequenzbereich des Cleansignals wird in den Bässen weniger beeinflusst und es kommt eine gute Portion Höhen hinzu. Und genau das gefällt mir gut, denn es macht den Klang aggressiver und natürlich auch durchsetzungsfähiger, was bei erhöhten Zerrgraden immens wichtig ist. Die Mitten werden etwas gefiltert, der Sound erinnert bei manchen Einstellungen ganz leicht an den Klang, den ein feststehendes Wah-Pedal generiert.
Selbstverständlich kann man die beiden Kanäle unterschiedlich einstellen. Für das folgende Setting habe ich den Tone-Regler in den Fokus genommen und beide Extremeinstellungen angewählt. Im ersten Kanal gibt es Muff-Sound mit komplett abgedrehtem, im zweiten das krasse Gegenteil mit voll aufgedrehtem Tone-Poti. Der Wirkungsgrad ist nicht allzu groß, es klingt immer noch recht organisch, und auch bei weit aufgedrehtem Tone-Regler gibt es keinen Anflug von harten hohen Frequenzen. Aber trotzdem ist bei den hohen Einstellungen genügend Biss im Sound. Hier ist der erste Kanal, bei dem ich den Zerrgrad noch recht tief angesetzt habe.

GitarreLevelDriveToneChannel
SG121471
Audio Samples
0:00
Tone Channel 1 – SG

Jetzt kommt der zweite Channel.

GitarreLevelDriveToneChannel
SG1215172
Audio Samples
0:00
Tone Channel 2 – SG

Als Nächstes werden wir uns dem Spektrum des Zerrsounds widmen und das bei unterschiedlichen Einstellungen des Drive-Reglers. Zu diesem Zweck wird die Strat zurate gezogen, einmal, damit auch die minimale Zerre mit Singlecoil-Pickups ans Tageslicht kommt und dann natürlich, um zu hören, wie weit die Mean Machine meine schwache Strat aufblasen kann. Hier ist das Ergebnis.
Bei 7 Uhr ist der Ton schon gut verzerrt, reagiert aber noch auf den Anschlag und lässt sich dadurch etwas “entzerren”.

GitarreLevelDriveToneChannel
Strat127131
Audio Samples
0:00
Drive 7 – Strat

10 Uhr – die Strat rockt schon kräftig.

GitarreLevelDriveToneChannel
Strat1210131
Audio Samples
0:00
Drive 10 – Strat

12 Uhr – dickes Zerrbrett mit definiertem Ton.

GitarreLevelDriveToneChannel
Strat1212131
Audio Samples
0:00
Drive 12 – Strat

Wenn man jetzt weiter aufdreht, wird das Kompressionsverhalten stärker, der Klang dichter. Man muss nicht um den Zerrgrad kämpfen wie bei einem Overdrivepedal, ein mittlerer Anschlag erzeugt bereits ein wuchtiges Brett. Hier sind die Beispiele mit Drive auf 15 und 17 Uhr.

GitarreLevelDriveToneChannel
Strat1215-17131
Audio Samples
0:00
Drive 15 – Strat Drive 17 – Strat

Aber auch bei hohen Zerrgraden kann man noch mit der Anschlagsdynamik spielen und die unterschiedlichen Klangfarben einzelner Pickups sind deutlich erkennbar. Das unterscheidet die Mean Machine von den typischen “Plattmachern” und rechtfertigt auch einen etwas höheren Preis. Ihr hört im nächsten Beispiel die Strat zuerst mit dem Halspickup und leichtem Anschlag, danach mit Steg-Tonabnehmer und harter rechter Hand.

GitarreLevelDriveToneChannel
Strat1217121
Audio Samples
0:00
Dynamik – Lead – Strat

Zum Abschluss gießen wir noch etwas Benzin ins Feuer, die Les Paul steht bereit, und das bei maximaler Zerre. Das klingt gewaltig, aber immer noch transparent, die einzelnen Anschläge am Schluss des Beispiels sind trotz der hohen Verzerrung deutlich zu hören. Auch Akkorde jenseits der Powerchords können gespielt (und geortet) werden. Bei so viel Zerre sind leider auch die Nebengeräusche im Ruhezustand recht laut und meine Gedanken kreisen unweigerlich um die Anschaffung eines Noise Gates.

GitarreLevelDriveToneChannel
Les Paul1217111
Audio Samples
0:00
Les Paul – Drive 17
Anzeige

Fazit

Gute Arbeit! Die Mean Machine kann sich sehen und vor allem hören lassen. Für einen Straßenpreis von deutlich unter 200 Euro erhält man ein solide verarbeitetes Pedal, das zwei Zerreinheiten beinhaltet, die vom Aufbau und Sound her identisch sind. Der Distortion-Sound ist erstklassig, man erhält ein sattes Zerrpfund mit einem leichten Höhenboost und ausreichend Sustain, um sogar mit einer Singlecoil-Gitarre dicke Rockriffs zu zimmern. Dabei ist die Klangübertragung immer sauber und das Pedal reagiert auch bei hohen Verzerrungsgraden noch auf die Anschlagsdynamik. Diese Klangqualität und die Tatsache, dass man zwei Distortion-Boxen in einer Kiste hat, rechtfertigen auch den etwas höheren Preis.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • Sound
  • Verarbeitung, Bauteile
  • zwei Distortion-Einheiten in einer Box
Contra
  • Rauschen bei hohem Gain
Artikelbild
T-Rex Mean Machine Test
Für 88,00€ bei
Glatter Durchmarsch: die Mean Machine konnte im Test überzeugen
Glatter Durchmarsch: die Mean Machine konnte im Test überzeugen
Technische Daten
  • Hersteller: T-Rex
  • Modell: Mean Machine
  • Typ: Distortion Pedal
  • Regler: 2x Level, 2x Drive, 2x Tone
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromverbrauch: 26 mA
  • Spannung: 9V (Batterie oder Netzteil)
  • Maße: 100 x 120 x 55 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 0,35 kg
  • Preis: 309,00 Euro (UVP)
Hot or Not
?
T_Rex_Mean_Machine_006FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Telecaster | Classic Sounds with Modern Feel | Sound Demo
  • Country Rock Riffing with the American Professional Classic Telecaster!
  • Epiphone IGC Hummingbird Deluxe EC | NOT a Reissue! | Sound Demo