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T-Rex Gull Test

DETAILS
Das Gull Wah von T-Rex macht einen robusten und soliden Eindruck. Auf dem silbergrauen Stahlblechgehäuse befindet sich die mit einer roten Gummimatte beklebte Wippe. Diese ist seitlich mit zwei Schrauben befestigt, die auch dafür sorgen, dass ihr Eigengewicht sie nicht selbstständig zuklappt. Nimmt man den Fuß vom Pedal, bleibt es – so wie es sein soll – immer in der letzten Position stehen. Je zwei gummierte Unterlegscheiben, die sich als Puffer zwischen den beiden Befestigungsschrauben der Wippe befinden, machen es möglich.
Apropos Wippe: Der Wah Wah Effekt wird beim Gull Wah nicht wie sonst üblich, mit einer Zahnstange und einem Poti erzeugt, sondern mittels einer speziellen Magnetfeldschaltung. Eine ähnliche Technik habe ich vor einigen Jahren beim Roger Meyer Vision Wah gesehen. Der Vorteil dieser Schaltung ist ein nahezu verschleißfreies Arbeiten. Leute, die ihr Wah Wah in feuchten Proberäumen verwenden, wissen, wovon ich spreche. Die Leiterbahn des Potis beginnt irgendwann zu korrodieren, was sich letztlich in lautem Kratzen bemerkbar macht. Hier also Entwarnung, das kann mit dem Gull Wah nicht passieren.

Das Pedal ist schlank und ähnelt eher einem Expressionpedal als einem klassischen Wah Wah. Dank dieser Form und den auf der Stirnseite angebrachten Buchsen lässt es sich auch auf Pedalboards unterbringen, auf denen nur noch wenig Platz ist – mit Winkelklinkensteckern ist man platzmäßig dort auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Neben den beiden Klinkenbuchsen und dem Netzteilanschluss findet sich dort noch ein kleiner Schalter mit der Bezeichnung „Move Hotspot“. Er verändert bei Aktivierung den Bereich, in dem sich der charakteristische „Oahh“-Sound entfaltet. Normalerweise steht dazu nur ein kleiner Regelweg zu Verfügung, der sich bei herkömmlichen Wah Wah Pedalen im oberen Drittel der Pedalbewegung befindet. Bei unserem Kandidaten kann dieser Sweetspot über einen größeren Regelbereich verteilt werden. Weitere Eingriffsmöglichkeiten in die Soundgestaltung des Wah Effektes finden sich auf der Oberseite des Gehäuses. Das Gull Wah bietet drei Wah Wah Sounds, die per Schalter angewählt werden. Wah 1 lehnt sich am klassischen Wah Sound an, während Wah 2 einen rundum fetteren, aber auch weniger hochfrequenten Sound bietet und sich wesentlich besser für verzerrte Sounds eignet. Dritter im Bunde ist der sogenannte „Yoy-Yoy“-Effekt, den es Anfang der 70er Jahre eine Zeit lang gab. Ich kenne den Sound nur von meinem alten Schaller Wah Wah und habe mich persönlich immer gefragt, warum kein Hersteller diesen abgefahrenen Effekt in seine Wah Wah Pedale integriert. Die mögliche Antwort liegt vermutlich in der Tatsache, dass der Yoy-Yoy-Sound zwei Spulen benötigt und somit ein Kostenfaktor darstellt.
Kommen wir zu den beiden Potis, die sich seitlich angeordnet neben dem Wah Wah Wahlschalter befinden. „Boost“ macht den Wah Sound bei Bedarf lauter, wodurch der Amp, bzw. der nachgeschaltete Verzerrer einen zusätzlichen Kick bekommt. Mit dem Slope Poti wird der gesamte Character des Sounds verändert. Je weiter man Slope aufdreht, umso intensiver und fetter wird der Sound, wodurch sich etliche individuell einstellbare Klangnuancen ergeben.

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