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Squier Contemporary Jaguar HH Test

Mit der Fender Squier Contemporary Jaguar HH präsentiert die Traditionsmarke eine modernisierte Jaguar, bei der die letzten Buchstaben im Namen verraten, wohin der Pickup-Hase läuft. Zwei Humbucker sorgen statt der üblichen beiden Singlecoils für ordentlich Dampf und auch in puncto Elektronik hat man sich nicht lumpen lassen und dem guten Stück einige kleine Schaltungsvarianten einverleibt.

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Die Gitarre geht für deutlich weniger als 400 Euro über den Ladentisch oder in den Versand, was sie auch für kleinere Budgets oder als Zweitinstrument für bestimmte Einsätze interessant macht. Wofür sie alles geeignet ist und welche Musikrichtung oder Sounds ihr besonders locker von der Hand gehen, das erfahrt ihr im folgenden Test.

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Details

Lieferumfang

Die Squier Contemporary Jaguar HH kommt ohne Zubehör, lediglich der notwendige Inbus-Schlüssel zur Einstellung der Halsneigung ist mit an Bord. Gigbag oder Koffer müssen separat gekauft werden.

Fotostrecke: 5 Bilder Mit der Squier Contemporary Jaguar HH präsentiert der Hersteller eine modernisierte Variante des Jaguar-Modells.

Korpus

Der Korpus ist aus Pappel gefertigt und kommt im typischen Offset-Style der Fender Jaguar mit gerundeten Korpuskanten und dem Rippenspoiler auf der Korpusrückseite. Die Contemporary Jaguar HH ist in zwei unterschiedlichen Finishes erhältlich. Für den Test hat sich die Ausgabe in Skyburst Metallic eingefunden, einem zur Mitte heller werdenden Metallic-Blau, die andere Variante nennt sich Shoreline Gold. Optik und Ausstattung entsprechen der Jaguar. Sie hat ein schwarzes, dreilagiges Schlagbrett, auf dem die beiden Pickups befestigt sind; Schalter, Regler und Anschlussbuchse sind auf verchromten Metallplatten montiert. Ein Tremolo ist nicht dabei, stattdessen eine feste Brücke (6-Saddle Adjustable Bridge), wobei die Saiten über ein Stopbar eingefädelt werden. Die Brücke kann über zwei seitlich positionierte Schrauben in der Höhe verstellt werden, die einzelnen Saitenreiter lassen sich in ihrer Position zur Einstellung der Oktavreinheit ebenfalls verändern. Die Gitarre kommt mit einem moderaten Gesamtgewicht von 3,2 kg.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Hardware der Squier Contemporary Jaguar HH ist komplett verchromt…

Pickups

Die Contemporary Jaguar HH ist mit zwei Squier Atomic Humbucker-Pickups mit verchromten Kappen bestückt, die in schwarzen Rahmen sitzen und seitlich mit zwei Schrauben in der Höhe verstellt werden. Mit einem Dreiwegschalter können folgende Kombinationen angewählt werden: Hals-Pickup einzeln, Hals- und Steg-Pickup, Steg-Pickup einzeln. Dazu kommen zwei zusätzliche Features, die mit den kleinen schwarzen Schiebeschaltern angewählt werden, die schräg über dem Hals-Pickup positioniert sind. Das ist einmal die Coil-Tap-Funktion, bei der die Spule des Tonabnehmers angezapft und der Ton mit weniger Wicklungen abgenommen wird, was zur Folge hat, dass der Pegel geringer ist und dünner klingt. Es geht in Richtung Singlecoil, wobei der Pegelunterschied nicht so drastisch ausfällt wie bei einer Coilsplit-Schaltung, bei der nur eine Spule des Pickups aktiv ist. Mit dem danebenliegenden Schalter wird zwischen serieller und paralleler Verschaltung der Tonabnehmer gewählt. Seriell gibt es das volle Humbucker-Brett mit dem gewohnt mittigen Sound, parallel erhält man einen etwas drahtigeren Ton mit leicht reduziertem Pegel. Damit stehen eine Menge Klangvariationen zur Verfügung – im Praxisteil gibt es die Auswirkungen dann auch zu hören. Geregelt werden die Tonabnehmer mit einem Master-Volume- und einem Master-Tone-Poti.

Fotostrecke: 5 Bilder Im Gegensatz zum Urmodell besitzt die moderne Squier Contemporary Jaguar HH zwei Humbucker…

Hals

Beim Ahornhals sorgt das aktuell beliebte Röstverfahren für eine etwas dunklere Optik. Das C-Profil fühlt sich zusammen mit dem nur dünn lackierten Halsrücken sehr gut an und auch schnelle Lagenwechsel lassen sich problemlos bewerkstelligen. Auf dem Griffbrett aus Indian Laurel sind 22 Jumbo-Bünde eingearbeitet und zur besseren Orientierung befinden sich Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halsleiste. Der Hals ist mit vier Schrauben mit dem Korpus verbunden und der Halsfuß an der Unterseite etwas abgerundet, damit man die oberen Lagen besser erreichen kann. Die Saiten laufen an der anderen Seite des Halses geradlinig über einen Grafitsattel zu den einseitig positionierten Stimmmechaniken an der Kopfplatte. Diese ist schwarz lackiert und mit silbernem Fender-Logo und Typenbezeichnung versehen. Sie kommt im großen Fender-Stil, so wie man das von Jaguar-Gitarren gewohnt ist. Bei den Tunern handelt es sich um geschlossene Gussmechaniken, die ihre Arbeit ohne Probleme verrichten. Den Zugang zum Halsstellstab findet man am Übergang von der Kopfplatte zum Hals.

Fotostrecke: 6 Bilder Der Ahornhals sitzt fest und wackelfrei in der Halstasche und ist sicher mit dem Korpus verbunden.
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Praxis

Die Gitarre liegt mit ihrem C-Profil gut in der Hand und entlässt im unverstärkten Zustand einen recht ausbalancierten Klang, also einen neutralen Ton ohne einen besonders drahtigen Bass oder sehr brillante Höhen. Die Ansprache ist gut und auch die werkseitige Voreinstellung von Halsneigung und Saitenlage geben keinen Grund zur Beanstandung. Die Bünde müssen etwas eingespielt werden, damit Bendings und Vibratos weich von der Hand gehen, aber das ist in dieser Preisklasse nicht anders zu erwarten. Bei der Elektronik gibt es auch nichts zu meckern, alle Schalter funktionieren ohne tote Punkte und die Potis sind kratzfrei.
Es geht wie immer los mit den Cleansounds, wofür ein Tweed Deluxe zum Einsatz kommt. Der Amp läuft über eine 1×12 Box mit Celestion Alnico Blue Speaker, der mit einem Beyer Dynamic M-160 abgenommen wird.
Ich habe folgende Abkürzung für die Pickup-Kombinationen gewählt:
1 – Bridge PU
2 – Bridge & Neck PU
3 – Neck PU
H – Humbucker
T – Coil Tap
S – Serial
P – Parallel
1T-S bedeutet dann: Neck Pickup mit Coil Tap und seriell geschaltet.
Im ersten Beispiel hört ihr die drei Pickup-Kombinationen immer einmal im Humbucker-und dann im Coil-Tap-Mode. Beim zweiten Beispiel sind beide Pickups im Humbucker-Mode aktiviert, einmal in serieller und dann in paralleler Verschaltung.

Audio Samples
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Clean: Alle PU Kombinationen Humbucker & Coil Tap (Tweed Deluxe) – Serial Mode Clean: PU Pos. 2H – Serial > Parallel (Tweed Deluxe)

Die beiden Humbucker liefern in der normalen Einstellung einen satten, mittenbetonten Sound mit ordentlichem Ausgangspegel, der etwas über dem eines eher Vintage-orientierten Humbuckers liegt. Die Coil-Tap-Sounds sind dann entsprechend drahtiger, aber im Pegel nicht extrem schwächer, sodass man auch bei Cleansounds beide Varianten problemlos ohne zusätzliche Lautstärkeanhebungen nutzen kann. Somit ist im Cleanbereich eine große Bandbreite von schlanken Sounds für knackige Rhythmus-Passagen machbar, die man über Coil-Tap oder parallele Verschaltung erzeugen kann, bis zu warmen Humbucker-Sounds mit einem kräftigen unteren Mittenbereich. Bei den dünneren Sounds geht es dann eher in die Richtung des typischen kantigen und drahtigen Tons, den man von der Jaguar kennt. Hier sind zwei Beispiele, einmal mit Coil-Tap und dann mit dem Hals-Pickup im Humbucker-Mode und mit zurückgenommenem Tone-Poti. 

Audio Samples
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Clean: PU Pos. 2T-S (Tweed Deluxe) Clean: PU Pos. 3H-S – Tone zurück (Tweed Deluxe & Strymon Nightsky)

Jetzt kommen wir zu den Overdrive-Sounds und als Zerrgenerator dient nun ein Walrus Audio Ages vor dem Tweed Deluxe Amp. Auch hier geht es dank der Schaltungsmöglichkeiten recht vielfältig zur Sache, aber man merkt schon leicht, dass es unter der Lupe betrachtet mitunter etwas pappig klingt, vor allem bei den Coil-Tap und Parallelschaltungen. 

Audio Samples
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Overdrive: PU Pos. 3H-S (Tweed Deluxe & Walrus Ages) Overdrive: Pu Pos. 1T-P (Tweed Deluxe & Walrus Ages) Overdrive: PU Pos. 1T-S (Tweed Deluxe & Walrus Ages)
Die Squier Contemporary Jaguar HH ist eine solide Gitarre mit einer Menge Sounds im Angebot.
Die Squier Contemporary Jaguar HH ist eine solide Gitarre mit einer Menge Sounds im Angebot.

Für die etwas höheren Zerrgrade werden Amp und Overdrive nun gewechselt. Ein Sovtek MIG-50H mit einer Marshall 4×12 Box (Celestion G12M) ist im Einsatz, die Box wird mit einem Neumann TLM-103 abgenommen und als Overdrive dient ein Vertex Ultraphonix, der sehr gut auf dynamische Spielereien an der Gitarre reagiert. Die werden auch von den Pickups entsprechend übertragen, allerdings nicht in der ganz großen Auflösung. Aber von einer Gitarre mit einem Verkaufspreis von unter 400 Euro darf man auch nicht das komplette Klangwunder erwarten. In Bezug zum Preis ist die Performance absolut in Ordnung. Bei Mid-Gain-Sounds lässt sich einiges über den Anschlag steuern und die Pickups übertragen die Unterschiede in der Anschlagstärke, der Anschlagsposition und ob mit Finger oder Pick gespielt wird. Hier hört ihr verschiedene Beispiele zum Einsatz der Dynamik und der Reichweite des Volume- bzw. Tone-Potis. Im letzten Beispiel sind die vier Variationen des Steg-Pickups zu hören: Humbucker seriell, Humbucker parallel, Coil Tap parallel, Coil Tap seriell. 

Audio Samples
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Overdrive: PU Pos. 1H-S Anschlagsdynamik (Sovtek MIG-50H & Vertex Ultraphonix) Overdrive: PU Pos. 3T-S Volume 5 > 1H-S Volume 10 > Volume 5 (Sovtek MIG-50H & Vertex Ultraphonix) Overdrive: PU Pos. 1H-S Tone Min > Max (Sovtek MIG-50H & Vertex Ultraphonix) Overdrive: PU1H-S > PU1H-P > PU1T-P > PU1T-S (Sovtek MIG-50H & Vertex Ultraphonix)

Nun geht es an die hohen Zerrgrade und im Gegensatz zu einer normalen Jaguar hat unser Testmodell auch in diesem Genre einiges zu sagen. Die Humbucker sorgen mit ihrer leicht erhöhten Ausgangsleistung für einen kernigen Zerrsound, der wie erwartet nicht drastisch modern ausfällt und mit scharfen Höhen aufwartet, sondern mit einer klaren Mittenbetonung. Es wird auch dann nicht zu bissig, wenn die Höhen an Amp oder Distortion etwas weiter aufgedreht werden. Die Auflösung ist in Ordnung, allerdings mit Luft nach oben. Trotz der kurzen Mensur von 610 mm lassen sich Downtunings gut realisieren und auch bei Drop C (Bsp. 2) hat die tiefe E-Saite noch ausreichend Spannung.

Audio Samples
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High Gain: PU Pos. 1H-S (Sovtek MIG-50H & Friedman BE-OD) High Gain: PU Pos. 1H-S (Sovtek MIG-50H & Diezel Herbert)

Zum Abschluss hört ihr die Squier Contemporary Jaguar HH noch im Bandarrangement mit Drums und Bass, am Anfang im Coil-Tap-Mode und bei den High-Gain-Parts selbstverständlich im Humbucker-Mode (seriell). 

Audio Samples
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Contemporary Jaguar HH im Bandarrangement
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Fazit

Die Squier Contemporary Jaguar ist eine gut verarbeitete Gitarre zu einem recht schlanken Kurs, die durch ihre Schaltungsoptionen eine Menge Sounds im Angebot hat. Die beiden Humbucker liefern einen satten und mittenbetonten Sound mit etwas mehr Pegel als zum Beispiel Vintage-Humbucker und eignen sich damit gut für moderne Rocksounds. Durch die Coil-Tap-Funktion und die Möglichkeit, die Spulen der Pickups seriell oder parallel zu verschalten, hat man ein einige Varianten für drahtigere und dünne Sounds in petto, die eher in Richtung der traditionellen Jaguar gehen. Die klangliche Performance ist dem Preis entsprechend, bei höheren Zerrgraden wird der Sound mitunter etwas pappig, aber für deutlich unter 400 Euro darf man keine Boutique-Sounds erwarten. Bei der Verarbeitung gibt es nichts zu beanstanden, die Squier Contemporary Jaguar erweist sich als ein solides Instrument. 

Die Squier Contemporary Jaguar HH zeigt sich dank Schaltungsvariationen klanglich flexibel, nur bei höheren Zerrgraden fällt der Sound etwas ab.
Die Squier Contemporary Jaguar HH zeigt sich dank Schaltungsvariationen klanglich flexibel, nur bei höheren Zerrgraden fällt der Sound etwas ab.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Squier
  • Bezeichnung: Contemporary Jaguar HH
  • Typ: E-Gitarre
  • Herstellungsland: China
  • Finish: Sky Burst Metallic
  • Korpus: Pappel
  • Hals: Geröstetes Ahorn
  • Profil: C
  • Griffbrett: Indian Laurel
  • Halsbr. Sattel: 42,9 mm
  • Mensur: 610 mm
  • Bünde: 22 Jumbo Bünde
  • Mechaniken: Squier Sealed Die Cast
  • Pickups: 2x SQR Atomic Humbucker
  • Regler: Volume, Tone
  • Schalter: PU-Switch (3-Pos. Blade), Coil Tap, Serial/Parallel
  • Brücke: TOM Style mit Stop-Tailpiece
  • Gewicht: 3,2 kg
  • Ladenpreis: 377,00 Euro (Januar 2022)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • gute Werkseinstellung
  • gute Bespielbarkeit
  • klangliche Möglichkeiten durch Schaltungsvariationen
Contra
  • pappiger Sound bei höheren Zerrgraden
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Squier Contemporary Jaguar HH Test
Für 409,00€ bei
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Das Testmodell kommt in einer Skyburst Metallic Lackierung, die zur Mitte hin heller wird.

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