ANZEIGE

Soundtoys 5 Test

Die Plug-ins von Soundtoys sind alles andere als langweilige Standard-Werkzeuge! Der kleine Entwickler legt bei seinen Effekten Wert auf Persönlichkeit und ausgeprägten Klangcharakter – und trifft damit bei vielen Anwendern einen Nerv.

Soundtoys_5_01Titel Bild


Im Test haben wir Version 5.2 des Komplettpakets, das alle 19 momentan erhältlichen Plug-ins einschließt. Die große Effekt-Spielkiste steckt also voller Möglichkeiten zur kreativen Klangformung. Was sich damit alles anstellen lässt, finden wir auf den nächsten Seiten heraus.

Details

Das Soundtoys-Arsenal

Die Leute von Soundtoys haben in den letzten Jahren immer wieder durch Aktionen auf sich aufmerksam gemacht, bei denen jeweils eine kleine Ausbaustufe eines Plug-ins für kurze Zeit kostenlos erhältlich war. Diese reduzierten Versionen sind im Komplettpaket enthalten und zählen zu den insgesamt 19 Effekten dazu – und das ist auch sinnvoll, denn die ausgedünnten Bedienoberflächen können bei Bedarf den Workflow entschlacken, während die zugrundeliegenden Algorithmen die gleichen sind. Und trotzdem: Wenn man es ganz genau nimmt, enthält Soundtoys 5 nur 13 große und eigenständige Plug-ins, die in einigen Fällen von kleineren Satelliten begleitet werden. Grundsätzlich ist zur Nutzung ein iLok-Account nötig, es wird aber kein Hardware-Dongle vorausgesetzt, und die Lizenzen lassen sich problemlos für zwei Rechner aktivieren.
Einen Überblick über alle Plug-ins gibt es in der Foto-Strecke!

Fotostrecke: 19 Bilder Der Sie-Q ist der einzige Equalizer in der Sammlung.

Auch wenn man nur wenige Effekte findet, die konkreten Bezug auf einzelne alte Vintage-Vorbilder nehmen, so ist der Soundtoys-Sammlung doch anzumerken, dass das Nachempfinden analoger Schaltungen eine klare Rolle spielt. Es gibt kaum ein Plug-in, bei dem man nicht an irgendeiner Stelle ein Signal in die Sättigung fahren könnte. Bei Radiator (Röhren-Channel), Devil-Loc (bezeichnet als Audio Level Destroyer) oder dem ausschließlich auf Sättigungseffekte ausgelegten Decapitator ist das nicht weiter überraschend. Aber auch Tools wie PanMan (Auto-Panner) oder Tremolator (Tremolo-Effekt), deren Aufgabenfeld im Grunde klar abgesteckt ist, bieten mit ihren Ein- und Ausgangsstufen die Möglichkeit, einem Signal zusätzlichen Drive zu verpassen. Das bringt Farbe ins Spiel und ist sicher einer der Gründe für die Beliebtheit der Plug-ins von Soundtoys.

Ein Klick auf den Tweak-Button ermöglicht bei FilterFreak umfassende Bearbeitungsmöglichkeiten. Es fühlt sich ein wenig so an, als hätte man einen Hardware-Effekt aufgeschraubt, ist aber natürlich nicht so umständlich!
Ein Klick auf den Tweak-Button ermöglicht bei FilterFreak umfassende Bearbeitungsmöglichkeiten. Es fühlt sich ein wenig so an, als hätte man einen Hardware-Effekt aufgeschraubt, ist aber natürlich nicht so umständlich!

Einzeln oder im Rack?

Eine der wesentlichen Neuerungen von Soundtoys 5 ist das EffectRack, das bis zu sechs Effekte gleichzeitig beherbergen kann. Dies hat im Gegensatz zur Verwendung einzelner Plug-ins mehrere Vorteile. Einerseits spart man bei exzessivem Sound-Design natürlich Insert-Slots im Mixer der DAW, andererseits kann man im Sinne eines Multi-Effekts komplette Presets nutzen, die mehrere Plug-ins kombinieren, oder selbst solche „Multi-Presets“ erstellen.

Fotostrecke: 2 Bilder Im EffectRack lassen sich mehrere Effekte der Suite kombinieren. Es sind allerdings nur die großen Ausbaustufen der Effekte verfügbar.

Es geht aber noch weiter! Durch die Input- und Output-Regler hat man jederzeit volle Kontrolle über das Gain-Staging der kompletten Effekt-Kette, der Mix-Regler erlaubt unkomplizierte Parallelbearbeitung, und mit dem unkonventionellen Recycle-Regler lässt sich ein Anteil des bearbeiteten Signals zurück zum Eingang des Racks schleifen, um dieses erneut zu durchlaufen. Eine solche Funktion kennt man vor allem von Delay-Effekten, aber warum sollte man das nicht auch auf komplexe Multi-Effekt-Patches anwenden? Dass man beim Stereo-Einsatz keine Splits für rechten und linken Kanal bzw. für eine Mitte/Seite-Bearbeitung setzen kann, ist etwas schade, lässt sich aber verkraften. Sehr schön ist wiederum, dass man die einzelnen Effekte in der Kette auf Solo schalten kann, wodurch alle anderen Effekte im Rack auf Bypass gesetzt werden. Das spart beim Bearbeiten komplexer Presets viele Mausklicks!
Im folgenden Praxisteil werden wir einen genaueren Blick auf das Handling und den Klang einiger ausgewählter Effekte werfen.

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.