Pioneer DJM-5000 Test

Der DJM-5000 ist ein digitaler Club-Mixer im 19 Zoll Rack-Format aus dem Hause Pioneer. Er kostet 999 Euro UVP – ein Preis, der in Anbetracht der Features durchaus gerechtfertigt scheint. Ich sag nur 24 Bit/96 kHz Sound-Prozessoren, fünf digitale Eingänge, zwei Mikrofonkanäle inklusive Effekt-Sektion, drei separat regelbare Ausgänge, Crossfader und vier Stereo-Kanäle, teilweise mit USB-Playout.

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Natürlich ist Pioneer mit einem Produkt wie dem DJM-5000 in der Riege der 19 Zoll-Mixer nicht konkurrenzlos. Von Allen&Heath kommt der XONE S2 für 975 € UVP, welcher ebenfalls über zwei Mikrofonwege und vier Stereo-Kanäle verfügt. Bis zu acht Mikes kann der Ecler Compact 8 verarbeiten. Dieser Mischer hat außerdem drei Phono-Wege und ist zum Preis von 1250 € UVP zu haben. Mit vier Stereo- und zwei Mikrofon-Kanälen ist der Denon DNX 500 ähnlich wie unser Testkandidat ausgestattet. Allerdings hat er zum Preis von 450 € keine digitalen Schnittstellen im Programm. Ob Pioneer auch mit dem DJM-5000 seinem allgemein hohen Qualitäts-Standard gerecht wird und ob sich das Installationspult einen festen Platz in den Clubs sichern kann, wollen wir im folgenden Test für euch herausfinden.

DETAILS

Die Umverpackung bringt den Mixer, ein USB-Kabel, eine CD mit Audio-Treibern für Mac und PC sowie eine Bedienungsanleitung in deutscher Sprache zum Vorschein. Diese ist ausführlich formuliert und mit vielen Abbildungen versehen. Mit seinem stattlichen Gewicht von 6,9 kg und dem robusten Metallgehäuse wirkt der DJM-5000 ziemlich wertig. Alle Fader, Schalter, Tasten, Anschlussbuchsen sind sehr stabil und wurden sauber im Gehäuse montiert. Das Netzkabel ist am Gerät fixiert. Mein einziger kleiner Kritikpunkt sind die trotz ihrer geriffelten Oberfläche etwas rutschigen Drehknöpfe.

Lieferumfang

Anschlüsse
Das Backpanel beherbergt insgesamt zwei Mono- und sieben analoge Stereo-Anschlüsse. Des Weiteren sehe ich drei digitale Audio-Schnittstellen. Das erste Mikrofon kann an eine XLR-Buchse angeschlossen werden, ein zweites an die 6,3-Millimeter-Klinkenbuchse. Auf der Oberseite des Gerätes findet sich eine XLR/Klinken-Kombination, die ein weiteres Mike ins Spiel bringt. Channel eins und zwei wurden mit Line-Eingängen im Stereo-Cinch-Format und Miniklinken-Faderstart zur Fernsteuerung von CD-Playern ausgestattet. Weitere vier Line-Ins entfallen auf die Kanäle drei und vier. Zu guter Letzt bleibt mir, bezüglich der analogen Inputs, nur noch der Effekt-Return zu erwähnen, standesgemäß als Maxiklinke ausgeführt. 
Raus geht’s über drei symmetrische Ausgänge, wobei Master und Zone im XLR-Format vorliegen und Booth als 6,3 Millimeter-Klinkenpaar. Die Pegel von Zone und Master lassen sich hier per Schalter in zwei Stufen um jeweils sechs Dezibel absenken. Es folgen Master-2 in Stereo-Cinch und der Effekt-Send. Auch digitale Schnittstellen in Form von zwei S/PDIF-Anschlüssen und einer USB-Buchse Typ-B tummeln sich auf der Rückseite des Gerätes. Über die USB-Buchse werden neben den Signalwegen USB1-3 auch MIDI-Signale übertragen. Der Kopfhöreranschluss befindet sich auf der Oberseite. 

Features
Der DJM-5000 von Pioneer ist ein digitaler Vierkanal-Clubmixer im 19-Zoll-Rack-Format. Er verfügt über zwei separate Mikrofonkanäle. Mic-1 und Mic-2 können entweder dem Master-, dem Zone-Out oder beiden Ausgängen zugeordnet werden. Dreiband-Equalizer sorgen für die klangliche Anpassung der Signale. Die Höhen-, Mitten- oder Bass-Bänder lassen sich jeweils um 12dB anheben oder absenken. Diesen beiden Kanälen ist eine Effekt-Sektion mit Reverb, Echo-Reverb, Octaver und Pitch zugeordnet. Es kann immer nur einer der FX ausgewählt und im Effekt-Anteil (Reverb, Echo-Reverb) oder der Tonhöhe (Octaver, Pitch) reguliert werden. Die Lautstärke der beiden Mikrofonkanäle justieren gesonderte Level-Regler. Zudem wurden Einschalttasten und eine Talkover-Funktion mit Normal- und Advance-Mode verbaut. Im normalen Betrieb wird das Musiksignal abgesenkt, sobald ein entsprechender Impuls des Mikrofons erfolgt. Im erweiterten Modus wird lediglich der Frequenzbereich der Stimme innerhalb des Spektrums abgesenkt. Das Maß der Pegel-Reduktion bestimmt der Talkover-Drehregler. 
Sämtliche vier Stereokanäle können mit digitalen oder analogen Quellen beschickt werden. Die Auswahl erfolgt über Schieberegler. Am ersten Channel stehen CD, S/PDIF-1 oder Mic-3 zur Verfügung, am zweiten Kanal CD, S/PDIF-2 oder USB-1/2. Kanal drei kann zwischen CD, Line oder USB-3/4 umgeschaltet werden. Ähnlich präsentiert sich Nummer vier, nur dass hier auf digitaler Seite USB-5/6 als Quelle verfügbar ist. Die jeweilige Aufholverstärkung wird per Trim-Regler gesetzt. Mit einem Boost von 12dB und einem Cut von 26dB kümmern sich separate Dreibänder an jedem Kanal um klangliche Angelegenheiten. Die Channelfader zeigen gängiges Clubmixer-Maß von 45 Millimetern und bestimmen die Lautstärken der einzelnen Stereo-Kanäle, was an den zehnsegmentigen LED-Ketten Post-Fader, Pre-EQ abzulesen ist. Die Channelfader lassen sich wahlfrei den beiden Crossfader-Seiten zuordnen. Channel eins und zwei offerieren außerdem noch eine Taste zum (de-)aktivieren der Faderstart-Funktion. Die Arbeitskurve des Crossfaders ist in drei Stufen umschaltbar. 
Per Drehschalter wird die Audio-Quelle gewählt, welche an den Effekt-Send weiter geleitet wird. Zur Auswahl stehen die vier Stereokanäle, die beiden Mikrofonkanäle einzeln, beide Mikrofone gleichzeitig oder der Master. Wie viel vom Return-Signal „beigemengt“ wird, lässt sich mit dem Level-Regler justieren. Die Effekt-Sektion kann an- und ausgeschaltet werden. 
Auch Master- und Zone-Out haben zur Visualisierung des Pegels separate LED-Ketten mit zehn Segmenten spendiert bekommen, wenngleich am Zone-Ausgang nur in einer Mono-Variante. Außerdem steht dem Master ein Stereo-Balance-Regler und ein Stereo-Mono-Switch zur Seite. Die Quelle (Channel eins bis vier, Master, Mikrofon) des Zone-Out ist per Drehschalter anzuwählen. Statt eines grafischen Equalizers wurde beim DJM-5000 für den Master ein Sound-Maximizer verbaut. Dieser wird per Tastendruck zugeschaltet. Mit dem Drehregler Clarity regelt man den oberen Teil des Frequenzspektrums, während Dynamics den Bassbereich beeinflusst. Als Quellen für das regelbare Kopfhörersignal können die einzelnen Stereo-Kanäle, der Master- oder der Zone-Out definiert werden. Mehrfachauswahlen sind natürlich möglich. 

Kommentieren
Profilbild von Kuno

Kuno sagt:

#1 - 20.10.2016 um 23:20 Uhr

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Wie kann man denn einen Mixer ohne Phonoeingänge als "flexibles" Clubgerät empfehlen? Oder hab ich was übersehen?

    Profilbild von Detlef Rick (Autor)

    Detlef Rick (Autor) sagt:

    #1.1 - 21.10.2016 um 13:09 Uhr

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    Hallo Kuno, vielen Dank für deine Kritik. Der DJM-5000 hat leider keine Phono-Inputs. Da hast du natürlich vollkommen recht. Im Club-Bereich verschwinden Plattenspieler als Zuspieler trotz des aktuellen Vinyl Retro-Trends immer mehr von der Bildfläche. Was diese Gerät flexibel einsetzbar macht sind natürlich nicht die fehlenden Phono-Eingänge, sondern die digitalen USB- und S/PDIF-Inputs, sowie seine üppig bestückte und qualitativ hochwertige (symmetrisch) Output-Sektion. Mit diesem Pult ist man u.a. in der Lage zwei Floors simultan mit unterschiedlichen Signalen (Zone-Ausgang) bespielen zu können. Diese Eigenschaften machen das Gerät flexibel einsetzbar. Mit besten Grüße, Detlef Rick/DJ Rick Ski (Bonedo)

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