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Pearl Special Reserve Thomann Edition Snares Test

Pearl Special Reserve Maple heißen unsere heutigen drei Testsnares, die mit den Größen 14×5, 14×6,5 und 14×8 Zoll einen weiten Bereich beliebter Einsatzgebiete abdecken. Die Bezeichnung Reserve lässt einen Preis im oberen Segment befürchten, tatsächlich tummeln sich diese Sondereditionen jedoch in erschwinglichen Gefilden. Das liegt daran, dass die Instrumente in Kooperation mit dem Musikhaus Thomann entstanden sind. Wer das Bamberger Unternehmen kennt, weiß, dass hier nicht nur viel verkauft, sondern auch mit spitzer Feder kalkuliert wird. Und so kommt es, dass die verbaute Ausstattung stark an jene der wesentlich teureren Maple Reserve Serientrommeln des japanischen Herstellers erinnert. 

Pearl_Special_Reserve_Snares
Pearl_Special_Reserve_Snares


Laut Thomann teilen sich die Special Reserve Snares nicht nur die Ahornkessel mit den Oberklasse-Verwandten, sondern auch große Teile der Hardware. Bei den Finishes ist die Auswahl hingegen extrem begrenzt, denn es gibt pro Größe exakt eines. Wer damit leben kann, könnte hier also die Gelegenheit bekommen, eine Snare der 600-Euro-Klasse für die Hälfte zu bekommen. Ob das zu schön ist, um wahr zu sein, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

Details

Die dünnen Ahornkessel besitzen eingeleimte Verstärkungsringe 

Wie erwartet, kommen die heutigen drei Testobjekte nicht vom Pearl Vertrieb in Holland, sondern direkt von Thomann. Das ist kein Wunder, denn dort wurden die Special Reserve Maple Snares erdacht, und nur dort kann man sie kaufen. Nach dem Auspacken wird klar, dass es für 289 Euro schon optisch recht nobel zugeht. Die 5er kommt im zeitlos-klassischen Black Diamond Pearl daher, die Folie stammt vom amerikanischen Spezialisten Delmar. Bei den beiden tieferen Trommeln gibt es sauber ausgeführte Hochglanzlackierungen mit Farbverlauf zu bestaunen, Brooklyn Burst bei der 6,5er, Midnight Burst bei der 8er. Die Tiefen und die Farben sind übrigens auch die einzigen Parameter, in denen sich die drei Snaredrums voneinander unterscheiden, alles andere ist identisch.
Fangen wir bei den vierlagigen Ahornkesseln (US Maple) an. Ihre Kernwandstärke beträgt dünne fünf Millimeter, an den Rändern messen die Zylinder dank eingeleimter Verstärkungsringe etwa einen Zentimeter. Als Besitzer eines alten Pearl Masters Kits ist der Anblick gleich vertraut, denn die Bauweise mit sich überlappenden Lagen ist eine Eigenart der Japaner. Auch die scharfen 45-Grad-Gratungen und die recht breiten, heruntergeschliffenen Snarebeds werden schon lange verwendet und geben den Masters ihren Sound. Aber Moment, dies hier sind doch gar keine Masters? Stimmt, vom Namen her nicht, technisch sind sie sich jedoch sehr ähnlich. Die Holzverarbeitung wurde vorbildlich ausgeführt, ein Aufkleber im Inneren liefert alle wichtigen Informationen zur jeweiligen Trommel, im Gegensatz zum verschraubten Außenbadge taucht hier auch das Thomann-Logo auf. 

Fotostrecke: 5 Bilder Edler Auftritt: Das Erscheinungsbild der Special Reserves wird von Einzelspannböckchen geprägt.

Die Einzelspannböckchen kommen aus der Masterworks-Serie

Dass man sich nicht nur bei den Kesseln aus Pearl’s Oberklasseprogramm bedient hat, zeigt auch die hochwertige Ausstattung der Special Reserve Maple Snares. 20 Einzelspannböckchen („Swivel Lugs“) mit vertikal eingesetzten, beweglichen Messinggewindehülsen kennt man sowohl aus dem Masterworks-Baukasten als auch von einigen Signature Snares wie jener von Dennis Chambers oder Omar Hakim. In ihnen laufen zwar keine Edelstahlstimmschrauben, sondern “nur“ verchromte Standardversionen (mit Kunststoffunterlegscheiben), das sollte jedoch zu verschmerzen sein. Die Böckchen sind mit jeweils zwei Schrauben und einer verbundenen Unterlegscheibe am Kessel befestigt, um den hohen Spannungen zu widerstehen, die gerade bei Snares auftreten können. Wie alle anderen Metallteile sind auch sie auf der Kesselaußenseite mit Kunststoff unterfüttert. 
Als weiteres interessantes Detail fallen mir die „Fat Tone“ Spannreifen ins Auge, welche zunächst wie normale, dreifach geflanschte Varianten wirken, sich jedoch durch die nach oben hin gerade auslaufende, nach innen hin verdickte Flanke auszeichnen. Interessanterweise wirken die Reifen deutlich dicker als ihre tatsächliche Stärke von nur 1,6 Millimeter vermuten lässt. Die Abhebung ist die bekannte SR-017, ein einfaches Standardmodell, samt Klemmbock auf der Butt-End-Seite. Zu erwähnen wäre noch das massiv eingefasste Luftloch sowie die Remo USA Felle in Ambassador coated/Snare Side Ausführung. Auch die hochwertigen Teppiche hätte ich nicht unbedingt an so einer Snaredrum erwartet, hier kommen die Pearl SN-1420D zum Einsatz, deren Spezialität die zu den Ränder hin verlängerten Drähte sind. Alle Teile sind makellos verarbeitet

Fotostrecke: 5 Bilder Nur die 5er ist foliert, das klassische Finish nennt sich Black Diamond Pearl.
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Praxis

Der gute Eindruck der technischen Inspektion setzt sich im praktischen Einsatz fort. Nicht nur  aufgrund ihrer moderaten Gewichte lässt sich mit den Special Reserve Maple Snares angenehm hantieren. Auch alle Stimmschrauben sowie die Abhebung laufen sauber und mit guter Rückmeldung, das Finden des persönlichen Sounds geht zügig von der Hand. Klanglich spielen alle drei Modelle uneingeschränkt auf Oberklasseniveau, was kein Wunder ist, denn die Kessel und alle weiteren Zutaten könnte man sich so oder ähnlich auch im Masterworks-Programm zusammenstellen. In allen Stimmungen sticht die Lautstärke und „Holzigkeit“ der Rimclicks hervor. Allgemein funktionieren die Fat Tone Reifen wirklich gut, denn sie sorgen für einen fokussierten, aber deutlich weniger harten Sound als beispielsweise Gussreifen ihn produzieren. 

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Hohe und mittelhohe Stimmungen

Als tendenziell crisp, sauber und kompakt würde ich die Special Reserve Snares klanglich einordnen, was sich natürlich besonders in hohen Stimmungen zeigt. Erstaunlich ist, dass das auch für die dicke 8er gilt, welche sich unter den Stöcken deutlich besser kontrollierbar anfühlt als ihr Maß vermuten lässt. Funky und druckvoll gibt sich die 5er, bei Bedarf liefert sie eine wirklich extrem präzise Ansprache. Die 6,5er ist hier der Mittelweg zwischen tonaler Bauchigkeit und Teppichkontrolle. 

Audio Samples
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14″ x 5″ – hoch, solo 14″ x 5″- hoch, Groove 14″ x 6,5″- hoch, solo 14″ x 6,5″ – hoch, Groove 14″ x 8″ – hoch, solo 14″ x 8″ – hoch, Groove 14″ x 5″ – mittelhoch, solo 14″ x 5″- mittelhoch, Groove 14″ x 6,5″- mittelhoch, solo 14″ x 6,5″ – mittelhoch Groove 14″ x 8″ – mittelhoch, solo 14″ x 8″ – mittelhoch, Groove

Mittlere und tiefe Stimmungen

Dass es sich bei den Kesseln der Testobjekte mittlerweile um Klassiker im Pearl-Programm handelt, zeigen die obertonreicheren mittleren und tiefen Tunings. Hier geht es ausgewogen und fett zu, ohne dass sich das Sustain penentrant in den Vordergrund drängt und man sofort zu Dämpfung greifen möchte. Besonders im Raum oder mit Band erzeugt die 8er spürbar mehr Druck als die beiden anderen Modelle, die 6,5er gefällt mir gerade im tieferen Bereich ganz hervorragend. Aber auch die 5er liefert einen unangestrengten, klassischen Holzton. Generell gefällt mir die Integration des Snareteppichs in den Kesselton sehr gut, was auch mit der Qualität desselben zu tun haben dürfte. 

Audio Samples
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14″ x 5″ – mittel, solo 14″ x 5″- mittel, Groove 14″ x 6,5″- mittel, solo 14″ x 6,5″ – mittel, Groove 14″ x 8″ – mittel, solo 14″ x 8″ – mittel, Groove 14″ x 5″ – tief, solo 14″ x 5″- tief, Groove 14″ x 6,5″- tief, solo 14″ x 6,5″ – tief Groove 14″ x 8″ – tief, solo 14″ x 8″ – tief, Groove
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Fazit

Das Musikhaus Thomann kooperiert in loser Folge mit verschiedenen Schlagzeugherstellern, um exklusiv erhältliche Kleinserien zu entwickeln, die dann zu günstigen Preisen angeboten werden. Diesmal kamen die Pearl Special Reserve Maple Snares heraus, bei denen es sich im Grunde um eine Mixtur aus Masters- und Masterworks-Zutaten handelt. Klanglich geht es rund und präzise zu, alle Modelle liefern moderne Ahorn-Sounds mit einer großen klanglichen Bandbreite und toller Ansprache. Besonders gut gefallen mir die Fat Tone Spannreifen, die mit sehr lauten Rimclicks und fetten Rimshots überraschen. Auch in puncto Verarbeitung fallen die Testobjekte makellos aus, Stimmvorgänge gehen schnell und mit sehr guter Rückmeldung von der Hand. Fazit: Wir haben es hier mit Oberklassetrommeln zum Preis der unteren Mittelklasse zu tun. Fünf Sterne sind also mehr als verdient. 

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • sehr gute Sounds mit breitem Einsatzgebiet bei allen drei Modellen
  • sehr gute Teppichansprache
  • sehr leicht zu stimmen
  • hochwertige Komponenten
  • hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • keins
Artikelbild
Pearl Special Reserve Thomann Edition Snares Test
Für 389,00€ bei
Die Special Reserve Maple Snaredrums besitzen ein grandioses Preis-Leistungs-Verhältnis.
Die Special Reserve Maple Snaredrums besitzen ein grandioses Preis-Leistungs-Verhältnis.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Pearl
  • Bezeichnungen: Special Reserve Maple Snaredrums (14×5, 14×6,5, 14×8)
  • Herstellungsland: Taiwan
  • Kesselmaterial: 4-lagige US-Ahornkessel mit 5,0 Millimeter Wandstärke. Eingeleimte, 4-lagige Verstärkunsgringe
  • Hardware: „Fat Tone“ Stahlreifen (1,6 Millimeter Stärke)
  • Zubehör: Stimmschlüssel
  • Besonderheit: Exklusiv bei Thomann erhältlich
  • Preise (Verkaufspreise November 2019):
  • 14×5: 289,00 EUR
  • 14×6,5: 289,00 EUR
  • 14×8: 289,00 EUR
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