Anzeige

Nubert nuPro AW-350 Test


Im Schwäbisch Gmünd ist die deutsche Lautsprecher-Manufaktur Nubert beheimatet. Seit Ende der 70er Jahre widmet man sich hier der Entwicklung von Hi-Fi-Produkten, wobei das Portfolio mittlerweile weit darüber hinaus geht. Vor kurzem haben wir die Nubert nuPro A-200 getestet, jetzt ist der passende Subwoofer nuPro AW-350 an der Reihe!

Nubert_nuPro_AW-350_01_AufmacherN


Die aktuelle nuPro Serie beherbergt zusätzlich drei unterschiedlich großen Zwei-Weg-Systeme, namentlich A-100, A-200 und A-300. Ferner gibt es auch noch die deutlich größeren Mehrwege-Standlautsprecher A-500 und A-700 sowie die Soundbar AS-250.

Details


Allgemeines


Der Nubert nuPro AW-350 ist ein aktiver Subwoofer, der als Ergänzung für die Kompaktlautsprecher der nuPro-Serie gedacht ist, grundsätzlich aber auch mit jeden anderen aktiven Lautsprecher und Receiver/Verstärker kombiniert werden kann. Wie auch die bereits von uns getestete und zum AW-350 perfekt passende nuPro A-200, ist der Subwoofer mit einer kleinen und sehr praktischen Fernbedienung ausgestattet. 
Mit Maßen von 39 cm x 24 cm x 24 cm (HxBxT) und einem Gewicht von 8,8 kg gehört der Subwoofer zu den kompakteren Modellen. Das Finish ist Schleiflack und in den Trendfarben Schwarz oder Weiß erhältlich. Außerdem bringt der Sub eine magnetisch haltende, schwarze Stoffbespannung mit.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Nubert nuPro AW-350 Subwoofer. Einmal ohne Bespannung …

Digitale Technik und Endstufen

Wie die gesamte nuPro Familie setzt auch das Innenleben des Subs auf Digitaltechnik, wenn auch hier keine digitalen Eingänge vorhanden sind. Das Filtering und die Signalvorbereitung erfolgt vor der eigentlichen Verstärkung und wird von einem DSP realisiert. Dementsprechend kommt auch anschließend eine Class-D Endstufe zum Einsatz (PWM), welche besonders effektiv Leistung bereit stellt. 150 Watt „Peak“ bzw. „Nennleistung“ um genau zu sein, wobei das Handbuch leider keinen RMS-Wert bereithält. Das Langhub-Chassis des 6-Zoll Woofers ist mit 18 cm Durchmesser ebenfalls recht kompakt gehalten. Die Sicke hingegen fällt recht kräftig aus, was auch daran liegt, dass die Membran laut Handbuch bis zu 3 cm auslenkt.

Fotostrecke: 2 Bilder 6-Zoll Woofer

Sehr detaillierte Menü-Optionen via Display und Remote

Unter dem Woofer befindet sich ein Display nebst Steuerkreuz. Hier erreicht man das Menü mit seinen vielen Optionen. Die meisten Parameter sind aber auch über die mitgelieferte Fernbedienung vom Sweetspot aus komfortabel erreichbar. Eine Remote ist deshalb gerade bei einem Subwoofer nicht nur Gimmick, sondern wirklich praktisches Tool zur optimalen Einrichtung. 
Fotostrecke: 2 Bilder Display und Steuerkreuz

Anschlüsse

Der AW-350 besitzt einen Stereo-Cinch-Eingang und einen Stereo-Cinch-Ausgang, um den Sub auch auf einfachste Weise in serielle, aktive Setups integrieren zu können. Bevor das Eingangssignal allerdings am Ausgang wieder ausgegeben wird, wird es vorher noch mit einem 80 Hz Low-Cut versehen, damit auch Speakersysteme ohne eigenes High-Pass-Filter eingebunden werden können. Ein stufenloser Low-Cut wäre hier sicherlich wünschenswert gewesen – aber nun gut: Bleibt man bei Nubert im Sortiment, gilt es positiv anzumerken, dass die passenden nuPro-Speaker ihren eigenen Low-Cut besitzen und einen eignen Sub-Anschluss bereit halten, sodass man hier nicht auf diese Ausgänge angewiesen ist.

Fotostrecke: 2 Bilder Rückseite des Subwoofers mit dem Anschlussterminal

Lieferumfang

Die bereits angesprochene Remote gehört genauso zum Lieferumfang wie das passende 2m-Netzkabel und die kleine Nubert-Figur. Ferner ist ein drei Meter langes Y-Cinch-Kabel am Start, um den Sub nach dem Auspacken auch gleich mit der Stereoanlage verkabeln zu können. Vorbildlich.

Der Lieferumfang umfasst ein Anschlusskabel, ein Stromkabel, die Fernbedienung, das Handbuch und eine kleine Nubert-Figur.
Der Lieferumfang umfasst ein Anschlusskabel, ein Stromkabel, die Fernbedienung, das Handbuch und eine kleine Nubert-Figur.
Anzeige

Praxis

Testaufbau

Aufgrund der vielfältigen Anschlussmöglichkeiten ist der nuPro Subwoofer AW-350 flexibel einzubinden. Da ich zum Test auch ein Paar nuPro A-200 im Studio habe, probiere ich den Sub natürlich gleich damit aus. Auch die A-200 haben vielfältige Anschlüsse, sodass mein Anschluss-Szenario wie folgt aussieht: Via USB geht es in die linke (Master)-Box und von dort via Cinchkabel „analog“ vom Sub-Out in den Line-In des Subwoofers. Die rechte Box (Slave) wird ebenfalls mit Cinch verbunden, allerdings nur einmal „digital“, vom Link-Out zum S/PDIF-In.

Dieser Nubert-Subwoofer passt perfekt zur nuPro A-200!
Dieser Nubert-Subwoofer passt perfekt zur nuPro A-200!

Gute, böse Redundanz

Ist der Sub einmal angepasst, kann das gesamte System mit nur einer Fernbedienung der A-200 in der Lautstärke gesteuert werden. Auf der einen Seite ist diese notwendige Redundanz der Elektronik in Slave und Master-Box zu begrüßen, auf der anderen Seite ist die Tatsache, teilweise Elektronik angeschafft zu haben, die ich nicht brauche, nicht gut für mein Portemonnaie und die Öko-Bilanz. Nun gut, sollte mal eine Remote kaputt gehen, hat man immerhin gleich Ersatz zur Hand. Fairerweise sollte man dazu sagen, dass es für Nubert durchaus günstiger sein könnte, in jeder Box die selbe Elektronik zu verbauen, anstatt zwei verschiedene Boxen (mit geringeren Stückzahlen) anzubieten. 

Sehr detailliertes Bassmanagement


Ich muss zugeben, dass ich von der Feinheit, wie die Parameter Trennfrequenz und Phase eingestellt werden können, begeistert bin. Dass diese sogar mit der Fernbedienung eingestellt werden können, ist wahrer Luxus! Vorbei die Zeiten, als der Assistent noch auf allen Vieren hinter dem Sub herumkriechen musste und Kommandos vom Sweet-Spot-Chef Folge leisten musste. Es ist wiedermal erstaunlich zu hören, wie stark sich der Einfluss einer korrekten Phasenlage aller Speaker positiv auf den Gesamtklang auswirkt. 

Konfiguration 

Das Handbuch empfiehlt, den High-Cut des Subs bei 200 Hz im Verbund mit der A-200 einzustellen. Dem widersetze ich mich vehement, da ich der Meinung bin, dass ein Sub nur allertiefste Frequenzen übertragen sollte, damit er möglichst nicht als separate Schallquelle wahrgenommen wird. 
Ich experimentiere mit verschiedenen Settings – was Dank der Möglichkeit, Presets zu speichern, sehr unkompliziert ist – und entscheide mich schlussendlich für eine Trennfrequenz von 70 Hz, die Reduktion der Basswiedergabe an den A-200 um 3 dB und den Verzicht (!) auf den Low-Cut sowohl am Sub als auch an den Speakern. Langsam drehe ich das relative Volumen des Subs dezent hinzu, sodass sich der zusätzliche Tiefbass nicht aufdrängt. Weniger ist mehr, auch wenn man durchaus dazu neigt, es zu übertreiben. Der Trick ist es, den Sub so einzustellen, dass man seine Anwesenheit erst wahrnimmt, wenn man ihn nach einer Weile einfach mal ausschaltet. In diesem Zusammenhang für Understatment-Freunde gut zu wissen, dass sich das Display via Menü auch deaktivieren lässt. 

Klang 


Der AW-350 punktet mit einer schnellen, knackigen und transparenten sowie ziemlich tiefen Basswiedergabe, ohne dabei zu dröhnen. Es sei der Hinweis erlaubt, dass eine Soft-Clip Funktion verbaut wurde, um Pegelspitzen abzufangen, damit der Speaker nicht clipt und unter Umständen Schaden nimmt. Das ist löblich, verschmiert unter Umständen aber Impulsspitzen, sodass ich diese Funktion im Menü deaktiviere. Schließlich bin ich erfahren genug, um zu wissen, dass man Audiosysteme nicht im oberen Leistungsbereich betreibt, sondern besser überdimensioniert und den Systemen idealerweise nicht mehr als 50% Leistung im Durchschnitt abverlangt. Wie für Hubraum beim Auto gilt: Headroom ist durch nichts zur ersetzen, außer durch noch mehr Headroom.
Der AW-350 liefert – im Rahmen der Leistungsfähigkeit der A-200 – genügend Leistung und Pegel, um auch mal eine kleine Party zu schmeißen, sollte hier nicht überwiegend Bass-Music gespielt werden. Übertreiben sollte man es dennoch nicht, sonst machen sie schnell Überlast-Artefakte bemerkbar. Trotz seiner Größe hält der Subwoofer für Nah-/Midfield-Stereo Anwendungen im Heimbereich genügend Dampf bereit. Kritisch könnte es hingegen bei größeren Surround-Setups werden, wenn man darauf steht, dass Hollywood-Explosionen auch das Küchenregal des Nachbarn zum Beben bringen sollen. 


Alternativen


Der AW-350 macht seine Sache wirklich gut. Sein Preis von knapp EUR 450,- ist vor allem in Anbetracht seiner Verarbeitungsqualität und seiner Optik okay, allerdings auch kein Schnäppchen. Wer richtige Schnäppchen sucht, sollte sich indes folgende bonedo-Test anschauen: Swisssonic Sub10, Samson R10s und Mackie Mr10. Wer wiederum noch mehr Leistung sucht – und das entsprechende „Kleingeld“ hat – sollte sich bei diesen Tests umsehen: Dynaudio BM9s und BM14s , Genelec 7040A und 7060 BPM. Hätte ich einen Wunsch frei …Im Prinzip habe ich nichts an dem Nubert-Subwoofer auszusetzen, hätte mir allerdings dennoch gewünscht, dass der Low-Cut an den Satelliten-Ausgängen ebenfalls regelbar gewesen wäre – oder zumindest deaktivierbar. Das ist jedoch nicht der Fall, da der High-Pass analog realisiert wurde und nicht vom DSP berechnet wird. Laut Hersteller soll das jedoch für eine optimale Laufzeit für angeschlossene Satelliten sorgen. 

Anzeige

Fazit


Der Nubert nuPro AW-350 ist – genau wie die gesamte nuPro-Serie – höchst durchdacht, mit vielen Features und reichlich Anschlussmöglichkeiten versehen. Er bietet kleinen und mittleren Stereo-Systemen genügend Extra-Power und den ersehnten Tiefbass-Sound, der eben nur mit Subwoofern zu erreichen ist. Sein Klang ist knackig und trocken, die Verarbeitung/Optik top und die mitgelieferte Fernbedienung ein echter Segen beim Konfigurieren. Die von uns ebenfalls getestete A-200 ergänz er damit perfekt.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • kompakt
  • 
kräftig
  • 
mitgelieferte Fernbedienung

  • detaillierte Einstellmöglichkeiten für Phase und Trennfrequenz
Contra
  • fixer Low-Cut auf den Satelliten-Ausgängen
Artikelbild
Nubert nuPro AW-350 Test
Nubert_nuPro_AW-350_01_AufmacherN

FEATURES

  • Aktiver Subwoofer mit Fernbedienung

  • magnetisch kompensiert
  • 
1x 180 mm Longstroke-Tieftöner

  • Frequenzgang: 35 – 200 Hz (einstellbare obere Grenzfrequenz)
  • Softclipping-Funktion
  • 150 Watt Nennleistung
  • Standby Leistungsaufnahme ca. 0,4 Watt
  • 
Maße: 39x24x24 cm³
  • Gewicht: 8,8 kg
  • Farbe: Schleiflack, in Weiß oder Schwarz erhältlich

Preis

  • 
EUR 445,- (UVP)
Hot or Not
?
Nubert_nuPro_AW-350_01_Aufmacher Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Exploring the NUX Amp Academy Stomp | Sound Demo with Various Playing Styles
  • Funk Rock Riffing with the NUX Amp Academy Stomp!
  • Subtle Compressor Tones with the Wampler Mini Ego 76 Compressor!