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Monkey Banana Turbo 6 Test

Praxis

Testaufbau

Wie alle Speaker des Vergleiches werden auch die Monkey Banana Turbo 6 einzeln auf meinen Stativen im 1m-Stereodreieck hinter dem Arbeitstisch angehört sowie in verschiedenen Vergleichssetups zu allen anderen Speaker abgeglichen. Der Übersichtlichkeit halber werde ich mich bei dem Vergleich mit anderen Speakern aber nur auf die wichtigsten Gegner der Turbo 6 konzentrieren.

Libero aus der Mittelklasse

Die Monkey Banana Turbo 6 liefern – auch im Rahmen des Testmarathons – ein grundsätzlich gutes und klares Klangbild für ihren moderaten Preis ab. Doch gerade in unserem Marathon gibt es auch eine Reihe Kandidaten die durchaus besser klingen – und dabei auch noch günstiger sind. Von dem Alleinstellungsmerkmal S/PDIF-Eingang, mit welchem die Monkeys die einzigen im Vergleich sind, einmal abgesehen. Andererseits ist dieser Anschluss auch zu vernachlässigen, da die meisten ohnehin über ein Audiointerface mit entsprechenden, analogen Ausgängen verfügen werden. Im HiFi Bereich mag dies allerdings durchaus anders aussehen.Oftmals eignen sich unterschiedliche Monitore in dieser Budgetklasse aufgrund ihres individuellen Charakters für unterschiedliche Zwecke, besonders unterschiedliche Musikrichtungen mehr oder weniger besser. Im Falle der Monkeys ließen sich jedenfalls keine gravierende Schwächen, allerdings auch keine besonderen Stärken finden, was sie zu einer Art Allrounder in der unteren Mittelkasse macht. Doch hören wir erst einmal genauer hin!

Satte Kicks, etwas dröhnende Bässe

Mit Kickdrums, besonders aus dem Elektro- und Hip-Hop-Bereich, haben die Monkeys grundsätzlich wenig Probleme. Zumindest bei moderaten Pegeln spielen diese relativ trocken und färbungsfrei. Dennoch entlockten tiefgehende Techno-Stresstests den Turbo 6 mit steigendem Pegel – wie bei vielen Marathonkandidaten allerdings auch –  durchaus drastische Portturbulenzen. Aufgrund des rückseitig befindlichen Bassports bleiben die Turbulenzen hier jedoch weniger auffällig. Bei sehr tiefen Bässen schleicht sich außerdem eine leichte Dröhntendenz hinzu. Im Verhältnis zu anderen Speakern spielen die Bananas aber ohnehin nicht allzu tief, sodass dieser Effekt bei moderaten Pegeln durchaus in den Hintergrund tritt.

Präsente Mitten

In den Mitten sind die Banana Turbo 6 präsent und wirken nur bei höheren Pegeln ein wenig zu anstrengend, was durchaus auch an den etwas metallischen Höhen liegt. Ferner kommt es im oberen Frequenzbereich zu leichten Verzerrungen. Grundsätzlich bleiben die Mitten aber recht neutral und relativ detailreich. Die Stereobühne ist ordentlich aufgelöst und ermöglicht eine verhältnismäßig gute Lokalisation.Die Höhen wirken bei den Turbo-Bananen außerdem immer etwas blechern – bei üppigerem Pegel sogar auch durchaus scharf. Besonders bei Becken und Hi-Hat wurde es in den Höhen somit hin und wieder durchaus anstrengend, vor allem bei einigen Metal-Produktionen. Für ein angenehmeres Hören empfiehlt es sich, mit dem EQ etwas herunterzugehen. 

Neben den gewohnten analogen Anschlüsse kann diese Box sogar noch mit einem S/PDIF aufwarten!
Neben den gewohnten analogen Anschlüsse kann diese Box sogar noch mit einem S/PDIF aufwarten!

Monkey Banana Turbo 6 vs. Focal Alpha 65 (EUR 299,– vs EUR 299,–)

Auf den ersten Höreindruck scheinen beide grundsätzlich identisch analytisch, doch fallen schon nach kurzer Eingewöhnung einige Unterschiede auf. Im Bassbereich spielt die Alpha tiefer und bleibt selbst bei hohem Pegel sehr resonanzarm. Die Portturbulenzen bei den Monkeys treten deutlich früher auf. In den Mitten offenbart die Alpha deutlich mehr Details, auch der Sweetspot ist größer und selbst die Stereostaffelung besser, weil präziser. In den Höhen recht ähnlich, zeigen sich bei den Alphas jedoch weniger Verzerrungen, was ihnen auch insgesamt ein weit stressfreieren Gesamtklang beschert. Optisch haben allerdings die Affen eindeutig die Banane vorn. 

Monkey Banana Turbo 6 vs. KRK Rokit RP6 (EUR 299,– vs EUR 200,– )

Die KRK Rokit RP6 spielen deutlich tiefer als die Monkey Banana Turbo 6. Der Techno-Basstest ließ zwar auch bei den KRKs ein Röhren ertönen, dennoch blieben Kickdrums bei den Rokits bei moderatem Pegel knackiger und ehrlicher als bei den Monkey Bananas. Im Mitten und Höhenbereich sind die RP6 dezenter abgestimmt als die Monkeys – im direkten Vergleich macht die KRK bei Techno und Hip Hop eine deutlich bessere Figur als mit Akustik- oder Rock-Musik, bei der sie leider einen leicht „boxigen“ Charakter offenbart. Mit dem Höhenfilter kann man den KRK zwar noch etwas unter die Arme greifen, muss dann aber auch mit auffälliger klirrenden Höhen rechnen. Verzerrungen konnte man allerdings auch bei den Monkeys feststellen, einen richtigen Vorsprung kann sich keiner der Monitore sichern. Allerdings kosten die KRK rund ein Drittel weniger.

Monkey Banana Turbo 6 vs. Mackie MR6 MK3 (EUR 299,– vs EUR 199,– ):

Im Vergleich mit den Mackie MR6 MK3 klingen die Monkey Banana Turbo 6 in den Höhen etwas dezenter und leider auch etwas weniger detailreich. Die Mackies hingegen wirken präziser allerdings auch spitzer und damit etwas anstrengender. In den Mitten neigen die Mackie MR6 bei steigendem Pegel zum verschmieren, was beispielsweise Vocals in dicken Rock-Guitar-Wänden gerne mal „versumpfen“ lässt. Eine leicht blecherne Note begleitet hierbei allerdings beide Monitore. In Sachen Bassfestigkeit wiederum liegen die Bananas etwas weiter vorn, da tiefe Kicks weniger hörbar „pocken“ als bei der MR6. Das latente Dröhnen der Monkey Banana Turbo 6 lässt diesen Vorsprung allerdings auch durchaus wieder zusammenschrumpfen.

Adam F7 vs. Monkey Banana Turbo 6 (EUR 299,– vs EUR 299,– ):

Neben den sehr höhenbetonten Adam F7 wirken die Monkey Banana Turbo 6 nach oben hin durchaus bedeckt und klingen so auch etwas weniger „frei“. Außerdem zeigt sich erneut der leicht metallische Klang der Monkeys mit dem leicht „quäkenden“ Charakter. Hier machen die Adams bei zurückhaltender Lautstärke im Vergleich eine recht detaillierte Figur, besonders die oberen Mitten und Höhen sind reicher an Informationen. Trotzdem lässt sich die überzeichnende Tendenz der Adams nicht leugnen, weswegen ich für den Vergleich mit dem Höhenfilter heruntergehe. Im Bassbereich haben die Monkeys gegenüber den Adams hingegen wesentlich weniger Probleme mit Turbulenzen und klingen entsprechend sauberer. Abschließend kann man feststellen, dass die Monkey Banana Turbo 6 einen eher nüchterneren Frequenzverlauf bietet und ehrlicher klingt, die F7 aber vor allem in den Mitten detailreicher und damit besser auflösen.

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Mikka sagt:

#1 - 19.12.2022 um 09:32 Uhr

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Mich würde es sehr interessieren was es genau heißt, dass die Monkeys sich nicht gegen die Focals behaupten könnten. In meinem Direktvergleich haben die Monkeys deutlich besser abgebildet, waren räumlicher und man hat generell mehr Details wahrnehmen können. Daher verwundert mich diese Bewertung.

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