KRK VXT6 Test

Parallel zu der äußerst günstigen Rokit-Serie bietet KRK mit den VXT eine preislich im Mittelfeld positionierte Alternative, die natürlich noch etwas mehr Klangqualität in die Waagschale werfen möchte. Angesiedelt zwischen “High-End” und “Budget-Klasse” erinnern die VXT optisch übrigens stark an die Prestige-Reihe names Exposé.

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Die KRK VXT6 von vorn …


Ähnlich wie bei den Rokits sollen auch hier möglichst viele Geschmäcker bedient werden – mit unterschiedlichen Leistungen und Größen für verschiedenste Abhörsituationen. Die VXT4 ist mit dem 4-Zoll-Woofer dabei die kleinste Variante, die VXT8 mit ihrem 8-Zöller wiederum die größte Box der Serie. Unser heutiger Testkanditat VXT6 stellt mit seinem 6“-Basstreiber die Mitte des Sortiments dar und darf somit auch in unserem Testmarathon nicht fehlen. Die günstige Alternative hingegen heißt KRK Rokit RP6 G3, die wir übrigens auch getestet haben.

Details

Allgemeines

Nicht nur was die Größe betrifft, auch preislich definiert die VXT6 die Mitte des KRK-Portfolios. Die einzelnen Speaker werden zu einem Verkaufspreis von EUR 529,- gehandelt. Im Vergleich zur äußerst günstigen Rokit-Serie fallen die VXTs zwar deutlich teurer aus (VXT6: EUR 529,–, RP6 G3: EUR 202,–), gehören aber trotzdem noch zum mittleren Preissegment aktiver Nahfeldmonitore.

Fotostrecke: 2 Bilder Die KRK VXT6 von vorn …

Bi-Amped, 2-Wege-Design

Alle drei Ausführungen der VXT-Reihe sind in einem klassischem 2-Wege-Bassreflex-System konzipiert. Hoch- und Tieftöner werden dabei nach der Frequenztrennung getrennt voneinander mit Leistung bewirtet (Bi-Amping), wobei der 1 Zoll große Hochtöner 30 Watt Leistung erhält und der 6 Zoll messende, gelbe Tieftöner mit rund 60 Watt befeuert wird.
Die Endstufen arbeiten im klassischen AB-Betrieb, die Trennfrequenz enthält einem das Datenblatt leider vor. Der 1-Zoll-Silkdome-Hochtöner ist ähnlich denen der RoKits und soll eine schnelle Abbildung der Transienten gewährleisten, während die aus Kevlar gewebte Membran des 6-Zoll-Tieftöners für eine gute Impulstreue sorgen soll. Um Strom zu sparen, verfügen die Speaker außerdem über eine optionale Auto-Standby-Funktion, welche die Speaker bei entsprechender Aktivierung nach etwa 30 Minuten inaktiv schaltet. Sollte wieder Audiosignal anliegen, schalten sich die Speaker wieder an.

Der Hochtöner der VXT6.
Der Hochtöner der VXT6.

Weitere, akustische Gehäusemerkmale

Anders als bei den Rokits wurde das Gehäuse der VXTs aus einem Verbund von ABS-Kunststoff und einer Schaumstoffschicht gefertigt. Der Schaumstoff befindet sich dabei zwischen einer inneren und einer äußeren Kunststoffschicht, was nicht nur zur Minderung störender, interner Resonanzen führen soll, sondern es auch ermöglicht, die Wände dünner zu fertigen. Das wiederum erlaubt ein größeres Innenvolumen, welches eine tiefere Abbildung der Bassfrequenzen zur Folge hat.
Darüber hinaus fallen die abgerundeten Gehäusekanten und die nach außen gewölbten Wände des Speakers auf. Auf Grundlage dessen ergeben sich keinerlei parallele Wände, was stehende Wellen im Inneren minimiert und auch das Abstrahlverhalten außerhalb der Box optimiert. Mit 12,3 kg bei einer Größe 36,8 x 26,3 x 24.6 cm (HxBxT) ist die Box ziemlich schwer und damit eine Ausnahme in unserem Testmarathon. Insgesamt ist die Box sehr hochwertig verarbeitet und bietet keinen Anlass zur Kritik.

Fotostrecke: 2 Bilder Der Woofer …

Rückseitige Anschlüsse und Filter

Auf der Rückseite des Speakers sind ein Lautstärkeregler mit einem Regelbereich von -30 dB bis +6 dB sowie zwei Filter zur räumlichen Anpassung vorzufinden. Ein dreistufiger “LF Adjustment”-EQ ermöglicht das Beschneiden tiefer Frequenzen, wobei man sich hier sprachlich an den drei typischen Aufstellungsvarianten – frei (Whole Space), in der Nähe zu einer Wand (Half Space), in einer Ecke (Quarter Space) – orientiert. Wirklich aussagekräftig ist das Handbuch aufgrund fehlender Einsatzfrequenzen leider nicht.
Das andere Filter ist als Shelving ab 2 kHz konzipiert und dient zur Justierung der höheren Frequenzen mit den Positionen +1 dB, Flat und -1 dB. Es ist gut möglich, dass es sich hierbei gar nicht um ein richtiges Filter – sondern nur um eine Pegelanpassung des Hochtöners – handelt. Demzurfolge könnte man darauf schließen, dass die Trennfrequenz sich auch irgendwo hier befindet.
Wie es sich für einen professionellen Studiomonitor gehört, ist die VXT6 mit einen analogen, symmetrischen XLR- und TRS-Eingang (Klinke) in einer Kombi-Buchse versorgt. Einen Cinch-Eingang (RCA) gibt es indes nicht, schlimm ist das meiner Meinung nach aber nicht wirklich. Wer unbedingt einen solchen Anschluss benötigt, findet schließlich genügend Adapterkabel.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Zusatzoptionen der VXT6 sind gut geschützt …

Neben einer Limitierschutzschaltung für die Endstufen ist auch eine Clip-LED verbaut, welche vor Übersteuerung warnen soll. Beide Funktionen lassen sich rückseitig auch deaktivieren, wobei es insgesamt drei Optionen gibt: 
  1. Clip-LED an – Limiter aus 
  2. Clip-LED aus – Limiter aus 
  3. Clip-LED aus –  Limiter an
Neben dem dreistufigen Limiter/Clip-LED-Kippschalter finden sich zwei weitere Kippschalter. Mit dem ersten lässt sich ein Groundlift vollführen um eventuelle Brummschleifen zu eliminieren, mit dem anderen lässt sich die Auto-Standby-Funktion deaktivieren.
Die insgesamt fünf Kippschalter sind außerdem mit einer Art Schutzkappen versehen, sodass unbeabsichtigte Bedienungen ausgeschlossen sind. Grundsätzlich ist das eine gute Idee, jedoch macht es die Bedienung der Kippschalter echt umständlich – und seien wir mal ehrlich, wer fummelt schon so oft hinter der Box rum, dass sich hier ernsthaft was verstellen könnte?

Leistungsdaten 

Dem Hersteller zufolge bietet der Monitor einen Übertragungsbereich von 49 Hz bis 22 kHz innerhalb der -3dB-Marken. Schön, dass KRK hier die richtigen Angaben zum Abfall benutzt und sich nicht wie bei den günstigen Rokit-Monitoren auf „legale -10dB-Schummelleien“ einlässt. Der Maximalpegel (Peak SPL) laut Handbuch liegt bei 111 dB. Unklar bleibt jedoch auch hier, ob nun einzeln oder im Paar sowie in welchen Abstand und bei welchen Verzerrungsgrad (THD) gemessen wurde. Sei es drum, hier gibt sich kaum ein Hersteller die Blöße!
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