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Mapex Saturn IV MH Exotic 529 Drumset

In diesem Testbericht nehme ich für euch das Mapex SNM 529 Saturn IV MH Exotic Shellset unter die Lupe. Schon seit längerem frage ich mich, welchen Plan die Mapex Marketingstrategen wohl ausgeheckt haben, als das Label Black Panther mit neuem, innovativem Image und Ausrichtung auf den Profisektor, zunächst nur mit Snaredrums im Programm, vom restlichen Mapex Produktkatalog abgetrennt wurde. Damit blieb letzterer für mein Empfinden ein wenig im Regen stehen. Schnell sprach sich herum, dass die Snares ein echter Tipp sind, und kurze Zeit später kamen auch komplette Drumsets unter dem Namen Black Panther auf den Markt. Vermutlich ist der Plan, demnächst die Lücke zwischen Black Panther Produkten und dem Rest wieder zu schließen und damit das Image der Marke Mapex insgesamt aufzumöbeln. Jüngst wurde die vierte Generation der Saturn Serie vorgestellt, und siehe da, ein Facelift hat den Kesseln Black Panther Hardware beschert. Ich bin gespannt, was als nächstes passiert?

Mapex_Saturn_VI_Exotic_Set_Total


Die Saturn Serie ist Mapex´ Einstieg in die Profiliga. Preislich gesehen aufwärts folgen dann noch die eben erwähnten Black Panther Sets und die Custom Serie “MyDentity”, die momentan nur in den USA erhältlich ist. Die Neuauflage bringt der Saturn-Serie neue Hardware und insgesamt elf neue Finishes. Die inneren Werte haben sich nicht verändert. Nach wie vor sind “Maple Hybrid” Kessel Grundlage einer jeden Saturn-Trommel.

Details

Seit der aktuellen Generation teilt sich die Serie in “Saturn IV MH” und “Saturn IV MH Exotic”. Während die “MH” Kessel denen der Vorgängermodelle entsprechen, verfügen die “MH Exotic” Trommeln über eine zusätzliche Außenlage exotischen Dekorholzes. Fünf verschiedene Ausführungen stehen dem Freund des fremdartig Edlen hier zur Auswahl. Das Finish meines Testsets nennt sich “Cherry Mist Rosewood Burl”. Mein Testkandidat ist einer von sechs vorkonfigurierten Kesselsätzen mit den Größen 10″x 8″,12″x 9″, 16″x 16″, 22″x 18″. Außerdem gehören zwei Tomarme und zwei Multiklemmen mit zum Lieferumfang. Passende Snares sind als Einzeltrommeln erhältlich, jedoch nicht Bestandteil der Kesselsets. Freundlicherweise und der Vollständigkeit halber, habe ich vom Mapex Vertrieb M&T auch eine Snare zugeschickt bekommen, die halte ich im Rahmen dieses Tests einfach mit unters Mikroskop. Die Bezeichnung “Maple Hybrid” für die Kesselbauweise weist darauf hin, dass neben Ahorn noch eine zweite Holzart, in diesem Fall Walnuss, verwendet wird.
Der schwarze Panther lässt grüßen
Die regulären “MH” Kessel von Toms und Snares bestehen aus vier Lagen Ahorn und zwei Innenlagen Walnuss, bei den Bassdrums kommen noch zwei weitere Lagen Ahorn dazu. Durch die zusätzliche Dekor-Außenlage bei den “MH Exotic” Trommeln erhöht sich die Wanddicke um etwa einen Millimeter auf 6,15 Millimeter bei den Toms und 8,55 Millimeter bei den Bassdrums. Die neuen Single Böckchen im Black Panther Stil werden jeweils nur mit einer Schraube am Kessel befestigt und kommen auf allen Trommeln zum Einsatz, und genau wie die Black Panther Drums sind auch die “MH Exotic” Trommeln sind mit Black Chrome Hardware ausgestattet.

Fotostrecke: 4 Bilder Die feuerrote Seite der Cherry Mist Rosewood Burl Lackierung des Saturn VI MH Exotic

Good Vibrations
Die Neuerung, die Mapex besonders hervorhebt, ist die SONIClear Tomhalterung. Diese Freischwinghalterung ist an den Unterseiten zweier Böckchen angebracht und zerrt damit weder im Spielbetrieb an den Stimmschrauben, noch stört sie beim Fellwechsel. An einem dritten Punkt stützt sich die SONIClear Halterung mit einem Gummistopfen am Kessel ab. Als kleines Gimmick ist der Kessel an dieser Kontaktstelle mit einem “M Badge” geschützt. Auch die Standtom-Füße tragen das SONIClear-Siegel. Die Technik dahinter wird nicht näher erklärt, aber ebenso wie das Haltesystem der Tom Toms sollen diese das optimale Schwingen der Trommel, unabhängig vom Boden, auf dem das Set steht, sicherstellen. Ebenfalls neu sind die “Memory Mark” Bassdrum-Beine, die zur Aufbauerleichterung am Gelenk mit eingeprägten Hilfslinien versehen sind. Um bei jedem Aufbau exakt dieselbe Position für die Beine zu finden, muss man sich ab jetzt also keine Markierung mehr kleben, sondern lediglich eine merken. Last but not least wurden die Bassdrum-Klauen neu gestaltet, um die Kontaktfläche mit dem Spannreifen zu verringern und halten diesen jetzt im “Zwei Finger Joe” Stil. Meine Test-Snaredrum entspricht, was die Hardware-Ausstattung angeht, fast komplett einer Black Panther. Lediglich die Sonic Saver Hoops fehlen. Stattdessen ist die Snare mit 2,3 Millimeter dicken Powerhoops bestückt, welche übrigens auch auf allen Toms der Saturn IV Serie zum Einsatz kommen.

Fotostrecke: 5 Bilder Ausgestattet wie eine „Black Panther“: Die Saturn VI Snaredrum
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Praxis

Qualität, die man riecht …
Mit dem Wort Neuwagengeruch kann jeder etwas anfangen. Neudrumsgeruch muss sich als Begriff erst etablieren, ist aber deswegen nicht weniger schön. Aus den Kartons meines werksneuen Testsets duftet es nach Lack und Kleister. Ein erster Blick auf die Kessel lässt keinen Zweifel daran, dass hier ordentlich gearbeitet wurde. Die Fellauflagekante liegt auf der äußeren Kessellage mit der üblichen 45°-Gratung nach innen und kleinem Gegenschnitt in die dünne Dekorlage hinein. Die schräg verlaufenden Nähte zwischen den einzelnen Holzschichten sind sowohl auf der Innen-, als auch auf der Außenseite des Kessels zu sehen und absolut sauber verbunden. Auch das Finish der Trommeln ist tipptopp. Bei der durchweg guten Qualität der Lackierungen von Trommeln heutzutage unterschätzt man leicht, welcher Aufwand eigentlich dahinter steckt. Wie aufwändig die Herstellung von Kesselhardware ist, kann ich nicht einschätzen, aber letztere ist ebenfalls sehr gut gelungen. Abgesehen von den Powerhoops kommen tatsächlich alle Anbauteile auch bei den Black Panther Sets zum Einsatz und machen einen professionellen Eindruck. Jetzt ist also hinreichend geklärt, wie hochwertig die Trommeln der neuen Saturn Generation verarbeitet sind.
… und hört!
Mit dem altbekannten Sprichwort “Erst wer klingt, hat recht” im Kopf mache ich mich jetzt auf ins Studio. Der erste Klangeindruck ist spitzenmäßig. Ich lasse alle Trommeln, inklusive Bassdrum, ohne Dämpfung und fange mit einer mittelhohen Stimmung an. Die Toms reagieren hier blitzschnell auf alle Spieldynamiken. Der Ton ist rund und kräftig mit klarem, aber ausgewogenem Attack. Durch die mitgelieferten Emperor Clear Felle klingen die Toms eher fett und modern als jazzig. Das unverzichtbare Schäufelchen Schmutz im Sound ist zum Glück ebenfalls dabei. Das gilt auch für die Bass Drum. Hier ist ein klares Powerstroke 3 aufgezogen. Trotz geschlossenen Frontfells und völlig ohne Dämpfung klingt sie nicht verwaschen und dröhnt auch nicht bis in alle Ewigkeit, sondern liefert einen eindeutigen Impuls.

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Mittelhohe Stimmung, Slow Latin Groove Mittelhohe Stimmung, Straight Groove Mittelhohe Stimmung, Tomgroove Mittelhohe Stimmung, Toms und Snare

Draufhauen wie ein Mann
Als nächstes lockere ich die Stimmschrauben und bin wirklich begeistert, wie tief sich mein Testset stimmen lässt. Das komplette Set entwickelt dabei so eine Wucht, dass ich mich beim Draufhauen fühle wie ein echter Mann. Auch in diesem Tuning reagieren die Trommeln sehr sensibel auf jeden Schlag und setzen das Gespielte hervorragend um. Etwas störend fallen mir, besonders in der tiefen Stimmung, die “Gummiball”-Geräusche von Bassdrum und Standtom auf. Diese sind auch in den Audiobeispielen deutlich zu hören. Es gibt jedoch begründete Hoffnung, dass sich mit fortschreitender Durchtrocknung der Hölzer und ordentlicher Einspielung der Trommeln auch die Störgeräusche reduzieren.

Audio Samples
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Tiefe Stimmung, Tomgeballer Tiefe Stimmung, Toms und Bassdrum

Die Fellobertöne aller Trommeln des Sets sind sehr kontrolliert, weshalb eine Dämpfung nicht wirklich notwendig, aber deshalb nicht weniger interessant ist. Zuerst kommt ein Loch ins Frontfell der Bassdrum, ein kleines Deckchen in den Kessel, dann werden die Resonanzfelle der Toms gedämpft. Diese Maßnahmen räumen den Setsound wunderbar auf und bringen ihn noch mehr in Richtung moderner Pop/Rock-Produktionen.

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Tiefe Stimmung gedämpft, Straight Groove Tiefe Stimmung gedämpft, Vier oben – zwei unten

Beispielhafte Flexibilität, nur die Snare schwächelt
Auch die Interaktion der Trommeln gefällt mir sehr gut. Die Art, wie die Bassdrum oder Snare die Toms anregen, ergibt wunderbare Mischsounds. Aus Neugier habe ich mal ein Fiberskyn Ambassador auf das Standtom gezogen. Auch dies funktioniert sehr gut. Dieses Fell produziert wenig Obertöne und lässt den Ton des Kessels gut zum Vorschein kommen. Das Saturn IV scheint, zusätzlich zur leichten Stimmbarkeit, also auch recht wandelbar zu sein. Die Snare begeistert mich nicht so sehr wie der Rest des Sets. Seltsamerweise fehlt meiner Testtrommel der Punch und die Durchsetzungskraft, durch die sich die anderen Trommeln auszeichnen. Auch muss ich bei ihr länger an den Schrauben drehen, um zu guten Stimmungen zu kommen und selbst dann klingt sie nicht so konturiert wie die Toms und die Bassdrum. Ihre Stärke sehe ich in jazzigen oder leiseren akustischen Zusammenhängen.

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Fazit

Das Saturn IV MH Exotic liefert nach meinem Geschmack viele Gründe für eine Kaufempfehlung. Die Verarbeitungsqualität der Kessel ist sehr gut, die Kesselhardware wird fast vollständig auch bei den Black Panther Oberklasse-Sets verwendet. Die Optik ist ansprechend und die Fellauswahl sehr gelungen. Vor allem aber klingt mein Testset richtig gut. Die Trommeln lassen sich mühelos stimmen, haben viel Ton, kontrollierte Obertöne und reagieren sehr sensibel auf das, was man spielt. Der Stimmumfang ist groß und reicht erstaunlich tief. Auch ist das Set klanglich flexibel. Als Haupteinsatzbereich würde ich modernen Pop oder Rock vorschlagen. Wirklich schade, dass ich es wieder zurückgeben muss.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • sehr gute Verarbeitung
  • sehr gute Kesselhardware und Tomhalterungen
  • voller Sound mit schneller Ansprache
  • kontrollierte Kesselobertöne
  • hochwertige Fellausstattung
  • großer Stimmumfang
  • soundlich wandlungsfähig
Contra
  • Gummiballgeräusch bei ungedämpfter Bassdrum und Floortom
Artikelbild
Mapex Saturn IV MH Exotic 529 Drumset
Für 1.390,00€ bei
Mapex_Saturn_VI_Exotic_Set_Total
Technische Spezifikationen
  • – 22″x18″ Bassdrum
  • – 10″x08″ Hi Tom
  • – 12″x09″ Mid Tom
  • – 16″x16″ Stand Tom
  • – Maple/Walnuss Kessel mit einer Dekorholz-Außenlage
  • – Siebenlagige, 6,15mm starke Kessel mit zwei Walnuss Innenlagen
  • bei Snares und Toms
  • – Neunlagige, 8,55mm starke Kessel mit zwei Walnuss Innenlagen
  • bei Bassdrums
  • – Farbe: Cherry Mist Rosewood Burl
  • – Black Chrom Hardware
  • – Ahorn Bass Drum Spannreifen
  • – SONIClear Tom Halterung
  • – SONIClear Standtom-Füße
  • – Exotic Hochglanzlackierung
  • – 2,3mm Powerhoops
  • – Remo Emperor Clear Schlagfelle (Ambassador Reso)
  • – Remo Powerstroke 3 Bass Drum Felle
  • – 2x Tomhalter TH687S
  • – 2x Multiklammer AC910
  • – Optionaler Free Floating Bassdrum Mount
  • Preis (UVP): 2022,- Euro
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