Anzeige

Mad Professor Loud’n Proud Test

Mit dem Mad Professor Loud’n Proud verspricht der finnische Boutique-Pedalhersteller den Sound eines klassischen Marshalls aus den 60/70er Jahren mit vier Eingängen, eingedampft in ein Pedal in Standardgröße, das er zusätzlich mit einer Boost/Fuzz-Stufe erweitert hat. Laut seiner Schöpfer wurde dabei nicht einfach nur versucht, die Vorstufe abzubilden, sondern die Wirkungsweise des gesamten Signalwegs des Amps inklusive Endstufe.


Was sich auf dem Papier vielversprechend liest, wollen wir im folgenden Test auf seinen realen Wert abklopfen und herausfinden, wie es mit authentischem Sound und Spielgefühl in der Praxis aussieht. Und natürlich, wie nah das Pedal den legendären Vorbildern tatsächlich kommt.
Neugierig? Ich schon!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Weitere Informationen

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Details

Mad Professor-Mastermind ist der finnische Pedalguru Björn Juhl, der die Board-Gemeinde mit seinen Kreationen schon das eine oder andere Mal in Verzückung versetzt hat. Um so gespannter bin ich, wie sich unser heutiges Testpedal im Praxisteil schlagen wird.
Zuvor aber natürlich der obligatorische Rundgang.

Das schwarz lackierte Metallgehäuse macht einen ausgesprochen robusten Eindruck und lässt seitens der Verarbeitung keine Zweifel aufkommen, dass wir es hier mit einem hochwertigen Effektpedal zu tun haben. Mit seinen Abmessungen von 94 x 120 x 53 mm und einem Gewicht von 433 Gramm sollte es auf dem Pedalboard sicherlich noch ein Plätzchen finden.

Fotostrecke: 3 Bilder Das Loudu2019n Proud Pedal des finnischen Herstellers Mad Professor liefert den Sound eines klassischen Marshalls aus den 60/70er Jahren.

Die Ein- und Ausgangsbuchsen befinden sich an der rechten und linken Gehäuseseite, rechts neben dem Eingang auch der Netzteilanschluss, der nach einem Standard 9V-Gleichstromspender verlangt. Wer das Pedal lieber mit einem 9V-Block betreiben möchte, muss den mit vier Schrauben befestigten Boden öffnen. Da das Innenleben mit zwei Platinen ausgefüllt ist, findet sich eine Aussparung in der hinteren, die die Batterie exakt und spielfrei an Ort und Stelle hält. Wie nicht anders erwartet, verfügt unser Kandidat über einen True-Bypass, der das Signal im nicht aktiven Zustand direkt an den Ausgang weiterleitet.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Anschlu00fcsse sind auf die beiden Gehu00e4useseiten verteilt.

Mad Professor hat, wie eingangs bereits angedeutet, den kompletten Signalpfad eines 4-Input-Marshalls nachempfunden, und das inklusive Endstufe samt Phasenumkehrung, Gegentaktstufe und einer Simulation des Ausgangstransformators. So soll das Pedal laut Hersteller nicht nur so klingen, sondern sich auch wie ein echter Verstärker verhalten, was ich im Praxisteil näher beleuchten werde. Die Amps aus dieser Ära liefern bekanntlich nur einen moderaten Gain, daher hat Mad Professor noch eine Boost/Fuzz-Stufe hinzugefügt. Der Boost liefert bis zu 13 dB, was sich als Extraportion Gain bemerkbar macht. Beim Vintage-Style-Fuzz handelt es sich um die beliebte Germanium-Variante.
Schauen wir uns einmal die Oberseite des Loud’n Proud etwas genauer an.

Hier befinden sich acht Regler mit weißen Kunststoffknöpfen samt schwarzen Skalenstrichen, die das Ablesen auch im Stehen ermöglichen. Der Grundsound lässt sich mit den altbekannten Amp-Reglern Bass, Middle, Gain, Volume und Presence einstellen. Dank eines kleinen “Character”-Kippschalters kann man den Klang aber weiter verbiegen. Wird er nach links gelegt, soll der Bass straffer werden und der Ton leicht komprimieren, nach rechts gelegt wird der Bass offener bei maximaler Dynamik – sagt zumindest die beiliegende englischsprachige Bedienungsanleitung.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente haben sich auf der Oberseite versammeltu2026

Aktiviert wird das Pedal mit dem linken Fußschalter, wobei eine rote LED den aktiven Zustand anzeigt. Der rechte Fußschalter aktiviert den Boost/Fuzz, begleitet von einer grünen LED. Leider gibt es auch hier das Problem, dass die beiden LEDs ausgesprochen hell ausfallen und das Ablesen der Bedienelemente verhindern. Ein Kippschalter über der rechten LED wählt zwischen Boost- und Fuzz, zwei Regler erlauben zudem ein Einstellen. Das mit Fuzz Vol beschriftete Poti bestimmt die Lautstärke des Fuzz-Effektes, der Boost/Fuzz-Regler die Effektstärke.

Anzeige

Praxis

Ich verbinde das Pedal mit dem Eingang eines Komet 60 Topteils und nehme die angeschlossene 2×12″ Box mit Vintage 30 Speakern mit einem SM 57 ab. Alle Audiofiles habe ich im Klang nicht weiter bearbeitet.
Zuerst ist der Amp ohne, dann mit aktiviertem Pedal zu hören, wobei sämtliche Regler in der Mittelstellung parken.
Natürlich interessiert mich auch die Wirkungsweise des Charakter Schalters, daher positioniere ich ihn im zweiten Beispiel in die linke und im dritten in die rechte Stellung. Als Gitarre kommt eine Fender Telecaster zum Einsatz.

Audio Samples
0:00
Amp pur Charakter Schalter links Charakter Schalter rechts

Das Pedal ist tatsächlich in der Lage, den klassischen Sound in Verbindung mit dem angeschlossenen Verstärker aufzurufen. In der linken Stellung des Charakter-Schalters zeigt sich das Pedal in der Tat mit straffem Bass und leicht komprimiert, was für einen fetten, durchsetzungsstarken Sound sorgt. Nach rechts positioniert wird der Klang in den unteren Frequenzen etwas schwammiger, der Effekt tritt jedoch nicht ganz so deutlich in Erscheinung wie angekündigt. Ein Unterschied ist aber herauszuhören.
Ich greife nun zu einer Gibson Les Paul und drehe den Gainreger pro Durchgang von 9 Uhr auf Mittel-, 15 Uhr und abschließend in die Maximalstellung. Auch hier ist erst die linke und im Beispiel darauf die rechte Charakterstellung zu hören.

Audio Samples
0:00
Ch L Gain Check 9/12/15/ max Ch R Gain Check 9/12/15/ max

Auch in Verbindung mit der Les Paul liefert das Pedal überzeugende Resultate. Der Gain-Regler zeigt sich dabei ausgesprochen wirkungsvoll und ermöglicht bei höheren Stellungen beeindruckend fette Sounds. Beide Schalterstellungen greifen recht tief in das Klanggeschehen ein, was für eine gewisse Bandbreite sorgt. Auffallend ist die Verarbeitung des Anschlags, der unglaublich direkt und deutlich wiedergegeben wird. Sehr gut!
Ich aktiviere nun die Boost/Fuzz-Stufe und positioniere den Schalter auf Fuzz.
Auch hier spiele ich beide Charakterstellungen an (erste die linke) und drehe pro Durchgang den Fuzz-Regler von der Minimal- über die Mittel- hin zur Maximalstellung.

Audio Samples
0:00
Ch L FUZZ Check Min/Mid/Max Ch R FUZZ Check Min/Mid/Max
Die Sounds eines klassischen britischen 4-Input-Verstärkers werden vom Mad Professor Loud’n Proud realistisch abgebildet.

Sehr interessant, wie unterschiedlich der Fuzz in den beiden Charakter-Reglerstellungen klingt. Nach links positioniert liefert er einen wolligen Sound, in der rechten Charakterstellung wird er definierter in den Höhen, ideal für Singlenote-Linien. Dank des Reglers lassen sich viele Abstufungen anwählen.
Ich wiederhole den Vorgang, jetzt aber mit dem Boost.

Audio Samples
0:00
Ch L BOOST Check Min/Mid/Max Ch R BOOST Check Min/Mid/Max

Je weiter der Regler aufgedreht wird, desto mehr wird die Vorstufe des Amps in den Schwitzkasten genommen. So weit, so bekannt. Allerdings nimmt auch hier der Charakterschalter eine Sonderstellung ein, da seine beiden Stellungen für deutlich hörbare Unterschiede sorgen.
Abschließend spiele ich ein paar Beispiel mit unterschiedlichen Reglerstellungen an. Dazu verwende ich wieder die Telecaster.

Audio Samples
0:00
CH L Ch L BOOST Ch R FUZZ

Die drei Beispiele geben meiner Meinung nach ein schönes Bild über die unterschiedlichen Sounds ab, die das Pedal liefert. In den ersten beiden Beispielen zeigt es sich von seiner knackigen, frechen Seite, mit dem aktivierten Fuzz wird es wolliger und breiter.

Anzeige

Fazit

Ein wirklich beeindruckendes Pedal, das sich der finnische Hersteller da ausgedacht hat. Neben seiner hochwertigen Verarbeitung kann es mit einem wirklich fantastischen Sound aufwarten, der dank des mächtigen Charakterschalters unterschiedliche Anmutungen bietet. Dazu kommen Boost und Fuzz, die dem Loud’n Proud den Extrakick geben, um die Sounds eines klassischen britischen 4-Input-Verstärkers aufleben zu lassen. Mich hat das Pedal jedenfalls beeindruckt! Das Preis/Leistungsverhältnis ist ausgeglichen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • beeindruckende, authentische Ampsounds
  • umfangreiche Regelmöglichkeiten
  • flexible Soundwahl
Contra
  • LEDs zu hell
Artikelbild
Mad Professor Loud’n Proud Test
Für 239,00€ bei
Das Mad Professor Loud’n Proud Pedal liefert beeindruckende, authentische Ampsounds und umfangreiche Regelmöglichkeiten.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Mad Professor
  • Bezeichnung: Loud’n Proud
  • Effekttyp: Fuzz/Boost-Pedal
  • Regler: Bass, Middle, Treble, Gain, Volume, Presence, Fuzz Vol, Boost Fuzz
  • Schalter: On/Off, Boost/Fuzz, Character, Fuzz/Boost (13 dB)
  • True-Bypass: Ja
  • Netzteilbetrieb: 9V-DC
  • Batteriebetrieb: Ja
  • Abmessungen: 94 x 120 x 53 mm
  • Gewicht: 433 Gramm
  • Ladenpreis: 259,00 Euro (Juni 2019)
Hot or Not
?
Mad_Professor_Loud_N_Proud_005_FIN Bild

Wie heiß findest Du dieses Produkt?

Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Bonedo YouTube
  • Fender American Professional Classic Stratocaster HSS | First Look
  • Quilter Labs Elevate – Review & Sound Demo | Modeling reimagined?
  • Some Bluesy Sounds with the Quilter Elevate!