M-Audio Oxygen Pro 49 und 61 Test Preview

Der M-Audio Controller-Klassiker Oxygen hat mit den beiden Versionen Oxygen Pro 49 und Pro 61 kürzlich ein längst überfälliges Upgrade erhalten. Und das verspricht in Sachen Verarbeitung, Features und Anschlussmöglichkeiten so einiges. Wir durften Oxygen Pro 49 und 91 für euch schon einmal beschnuppern – ein ausgiebiger Test folgt!

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Die Controller von M-Audio sind dafür bekannt vor allem günstig und mit soliden Möglichkeiten ausgestattet zu sein. Neu erfunden hat die Firma das Thema Controller nie, da waren andere wie Akai, Ableton oder Novation und Native Instruments meistens eher weiter, weshalb ich an dieser Stelle gerne auf unseren großen Controller-Vergleich verweise. Diesen erweitern wir selbstverständlich auch um das Oxygen Pro, sobald alle Scripte final vorhanden sind – so kurzfristig war es nicht möglich, alle DAWs ausgiebig mit dem neuen Controller zu testen. 

Details

Die Pro-Version: mehr Features, mehr Build-Quality

M-Audio ist eine solide Marke im Budgetbereich, die erst vor kurzem ihre Keystation-Serieaufgefrischt hat. Vor allem die in die Jahre gekommenen Controller der Code-Serie sowie die 2019 in der vierten Auflage erschienene Oxygen-Reihe erfreuen sich großer Beliebtheit. 
Die Oxygen Pro-Reihe ist neu, hier legt M-Audio die Messlatte höher als gewohnt. Insgesamt gibt es davon jeweils vier Varianten: eine Version mit 49, eine mit 61 und eine deutlich kleinere mit 25 Tasten sowie eine Small-Version, die ähnlich klein ist, sich im Layout aber wenig unterscheidet.

Fotostrecke: 5 Bilder Schwarzweiß, aber deutlich lesbar: der Bildschirm des Oxygen Pro.

Das Oxygen Pro baut auf dem Oxygen auf und macht dabei einiges anders: Der OLED-Bildschirm ist nun in die Mitte gewandert und deutlich informativer. Dazu gibt es einen einzelnen Regler, mit dem man durchs Menüs und die Optionen navigiert und die Auswahl per Pushbefehl trifft. Die Transport-Buttons für Wiedergabe, Stop, Loops und Aufnahme sind in der Mitte zwischen Bildschirm und Pads – das halte ich für sinnvoll, da sie neben den eigentlichen Klaviertasten doch am häufigsten gebraucht werden. 

Mehr Pads, mehr Funktionen, mehr Features

Die halbgewichtete Tastatur samt Channel Aftertouch spielt sich vor allem mit äußerst filigranen Pianistenhänden immer noch etwas holperig, dennoch erlaubt sie viel mehr Nuancen beim Spielen als ihre Vorgängerin. Auch Regler und Fader lassen sich auf eine wirklich angenehm schwerfällige Art bewegen. So ist es möglich, feine Automationen oder Parametereinstellungen zu treffen. Die sechzehn RGB-Pads auf der rechten Seite verfügen über einen soliden Druckpunkt, genauso wie die Funktionsknöpfe und die Transportbuttons.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Drumpads auf dem Oxygen Pro.

Die Funktionsknöpfe können in fünf verschiedenen Modi genutzt werden, zwischen denen man mit der „Mode“-Taste hin und herwechselt – mehr dazu erfahrt ihr aber im Praxisteil. Standardmäßig dienen die acht Tasten dazu, den Arpeggiator, den Chord- oder den Scale-Mode zu aktivieren. Die beiden letzteren kennt man mittlerweile als MIDI-Plugins aus vielen DAWs. Aktiviert man „Chord“, liegen auf allen Klaviertasten standardmäßig Dreiklänge. Will man diese erweitern oder sogar mal mutig aus C-Dur ausbrechen, hält man die SHIFT-Taste gedrückt und betätigt noch einmal „Chord“. Anschließend werden auf dem Bildschirm einige Möglichkeiten zur Auswahl über die Akkorde, das Tongeschlecht sowie die Tastaturverteilung angeboten. Navigiert wird mit dem „Select/Scroll“-Encoder und der „Back“-Taste unter dem Bildschirm. 

Arp, Scale und Chords – Spielhilfen auf dem Oxygen Pro 49 und 61

Bei „Scale“ wird eine Tonart auf der Tastatur festgelegt, sodass quasi keine falschen, nicht zur gewünschten Tonart gehörigen Töne gespielt werden können. Neben Dur, Moll und den Standard-Pentatoniken befinden sich die anderen fünf Kirchentonarten sowie eine Ganztonleiter im Gepäck. Kombinieren lassen sich Scale und Chord nicht. 
Der Arpeggiator wiederum feuer erst einmal mit einer internen Clock, lässt sich aber problemlos mit der DAW synchronisieren. An den Funktionstasten fünf bis acht kann man nun zwischen verschiedenen Geschwindigkeiten (von Viertelnoten bis Zweiunddreißigsteltriolen) umschalten. 

Ein Anschluss für ein Sustain-Pedal ist ebenfalls vorhanden.
Ein Anschluss für ein Sustain-Pedal ist ebenfalls vorhanden.

Die vier Regler oben rechts erlauben es in Kombination mit der gedrückten Shifttaste, die Arpeggio-Richtung, zusätzliche Oktaven, die Länge jeder Note sowie einen Swinganteil einzustellen – und so noch komplexere Melodien zu erzeugen. So ähnlich funktioniert auch der „Note Repeat“-Modus – er legt den Arpeggiator auf die sechzehn Drum-Pads, wodurch schnelle Drumfills oder Trap-Hi-Hat-Pattern blitzschnell gelingen.

Remote Control – Ableton, Logic, Reason und Co. fernsteuern

Das Oxygen Pro kommt von Haus aus mit elf Voreinstellungen, die die DAW-Fernsteuerung betreffen: Pro-Tools, MPC Beats, Ableton, Studio One, Reason, Cubase, Logic, Bitwig, Garageband, Reaper und FL Studio. 

Ableton, MPC Beas & Reason nutzen eigene Scripte – der Rest basiert nur auf Mackie/HUI.

Hat man den Controller angeschlossen und die MIDI-Einstellungen in der DAW vorgenommen, kann die eigene DAW im Menü auf dem Controller ausgewählt werden. Dazu gibt es noch einen separaten „Preset“-Mode, in dem man die Fernsteuerung einzelner Plugins festlegen, speichern und sie bei Bedarf direkt aufrufen kann. Fest abgespeichert sind einige Instrumente aus dem Bundle, das man nach der Registrierung auf der Website von M-Audio herunterladen kann. Auf diese Weise lassen sich unter anderem Xpand2, Vaccum und MiniGrand direkt fernsteuern – für eigene Plugin-Fernsteuerungen gibt es acht freie Slots. Ein Wrapper scheint nicht Teil des Bundles zu sein – komisch.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Oxygen Pro 49 kommt im typischen Display-Karton mit Tragegriff.
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