M-Audio DirectLink für Logic Test

Das Verhältnis der Axiom Serie zu Apple Logic 9.1.5 (32bit Version) darf man durchaus als harmonisch bezeichnen. Die Logic Instrument Map ist mit wenigen Mausklicks heruntergeladen und installiert, anschließend muss das M-Audio Axiom dann nur noch kurz in den Logic Einstellungen angemeldet werden – und das war‘s dann auch schon!

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Keine Bugs, kein Troubleshooting. Allerdings fragt Logic nun auch jedes Mal nach, wo denn das Axiom sei, wenn es beim Programmstart einmal nicht am Rechner angeschlossen ist …

DETAILS / PRAXIS

Zuerst muss dieLogic 9 Instrument Map hier heruntergeladen und anschließend installiert werden. Anschließend wird das Axiom als Bedienoberfläche in den Einstellungen angemeldet. Der Weg: Einstellungen -> Bedienoberflächen-Setup -> Neu -> Installieren.

Fotostrecke: 2 Bilder Logic Preferences (Control Surfaces Setup)

Das umfassende, deutsche Handbuch zur DirectLink Steuerung von Logic findet ihr hier!

MIXER MODE

Im als Default definierten “Mixer Mode” des Axioms stehen dem Benutzer viele Logic-Steuerfunktionen zur Verfügung: Start, Stopp, Aufnahme, Vor- und Zurückspulen sowie Loop On/Off. Die Taster mit den bekannten Symbolen unterhalb der Encoder bilden das Transportfeld ab. Mit den Tastern 1 bis 4 und “Shift” unterhalb des Displays kann man Spurwechsel zur benachbarten Spur vornehmen sowie Mute-, Solo- und Auswahlbefehle bezüglich der Achtergruppen senden.
Sind die jeweiligen “Group Taster” der Fader und Encoder aktiv, beziehen sie sich immer auf Achter-Gruppierungen von Kanälen oder Spuren von Logic.
Die ersten acht Fader steuern eine Achtergruppe von Volume-Fadern des Logic-Mixers. Welche acht Fader des Logic-Mixers ausgewählt sind, erkennt man an einer (dynamisch wechselnden) weißen Kennzeichnung am linken Spurrand. Die Slider benutzen einen “Catch Mode”. Das heißt, man muss Logics Mixerfader erst an ihrer aktuellen Position durchfahren, um sie bewegen zu können. Das führt zwar zu kleinen Arbeitsflussverzögerungen, aber so vermeidet man ungewollte Lautstärkesprünge.
Tipp: Beim allerersten Einsatz reagierten die Fader des Logic-Mixers erst auf die Fader des Axioms, als ich sie einmal ganz nach unten gezogen hatte!
Der letzte Fader auf der rechten Seite (Nr.9) steuert die Master-Lautstärke von Logic. Das ist in diesem Fall nicht der Masterfader des Mixers, sondern den noch einmal übergeordneten Lautstärkeregler ganz unten rechts im Hauptfenster.

Spur 1 bis 8 sind ausgewählt, erkennbar am grauen Strich links neben den Tracks.
Spur 1 bis 8 sind ausgewählt, erkennbar am grauen Strich links neben den Tracks.

Die Druckknöpfe unter den Fadern lösen entweder einen Mute- oder einen Solo-Befehl für die entsprechende Spur in Logic aus. Mit der Shift-Taste wechselt man zwischen diesen Belegungen hin und her. Die Encoder wiederum steuern die Spur-Panoramen.
Auch bei Logic sind die Send-Potis werksseitig nicht im Logic-Mapping des Axiom enthalten. Schade, aber man kann ihnen mit der Lernfunktion “Apfel+L” relativ leicht einen Controller des Axioms zuweisen, beispielsweise einen der Encoder. Sind besagte Encoder bei diesem Vorhaben jedoch im “Group Mode”, erhalten wir einen Kompetenz-Konflikt, da bereits alle mit der Panoramasteuerung der Logic-Kanäle belegt sind. Ein aufspringendes Dialogfenster warnt davor. Ich habe daher den Group-Mode der Encoder verlassen und meinen Send-Reglern jeweils einen Encoder im Normal-Mode des Axioms zugewiesen. Hat man diese Hardware-Software-Verlinkungen einmal durchgeführt, “merkt” sich Logic die Einstellungen und wendet sie ab diesem Zeitpunkt immer an, in allen Songs und auf allen Spuren.
Folgendes Set-Up ist somit bei mir eingerichtet: Im Group Mode steuern die Encoder die Panoramaregler der Logic Mixerkanäle, deaktiviere ich den Group Mode, steuern die Encoder 1- 4 vier Send-Regler meiner Mixerkanäle. Den Encoder 5-8 könnte man noch standardmäßig zwei Frequenzbändern des Channel EQs zuteilen, jeweils ein Encoder für Gain und einer für die Frequenz eines EQ-Bandes. Nun ja, viele Szenarien wären hier denkbar …

INSTRUMENT MODE

Schaltet man das Axiom in den “Instrument Mode”, beziehen sich die Fader und Encoder auf die Armaturen von Software-Instrumenten. Auch das GUI des jeweiligen Instrumentes springt auf, wenn man in diesen Mode wechselt und eine Instrumentenspur angewählt ist. Wird per Track Up/Down Taster von einer Instrumentenspur zur nächsten gewechselt, wechselt auch das GUI. Schön sind auch die Patch Up/Down-Schalter, mit denen man bequem durch die Prestes „zappen“ kann.
Die Mappings für die Logic-eigenen Software Instrumente folgen – soweit das eben möglich ist – dem gleichen Prinzip, was das Lernen der Belegung erleichtert. Denn so übersichtlich hier auch alles ist, beschäftigen muss man sich mit ihnen, damit das Axiom den Workflow auch wirklich unterstützt und man nicht ständig am Suchen ist, welcher Controller hier eigentlich gerade welchen Parameter steuert.
Bei ES1, EFM, ES M und ESX24 steuern die Fader des Axiom meist die Hüllkurven und andere typische “Fader-Parameter” der GUI. Encoder 1 bezieht sich meist auf die Filter-Cutoff, Encoder 2 auf die Filter-Resonanz. Aber damit hören die übergreifenden Gemeinsamkeiten auch meist schon auf, die Instrumente sind von ihren Parametern her leider zu unterschiedlich, als dass man sie vom Start weg sinnvoll nutzen könnte.
Beim EVP 88 hingegen entspricht die Axiom-Controller-Belegung der grafischen Anordnung der GUI-Parameter: von links nach rechts, erst oben, dann unten. Bei Drittanbieter-Instrumenten, die unter Umständen noch viel komplexer aufgebaut sind, sind die automatischen Mappings des Axiom leider nicht gelungen. Beim Versuch, Logic-fremde Softsynths zu steuern, stand ich oft erst einmal “völlig im Wald”. Bei Addictive Drums beispielsweise regelt man mit Fader 1 das Raumpanorama der Bassdrum, mit Fader 2 und 3 ihren Pitch. Mit den Enocdern 1 und 2 schaltet man sie wiederum in den Solo- oder Mute-Mode. Fairerweise muss man sagen, dass M-Audio aber auch nicht den Anspruch erhebt, für sämtliche Software-Instrumente ein Mapping bereitzustellen. Trotzdem frage ich mich, warum eigentlich nicht? Dem Versprechen, man hätte mit dem Axiom einen Quasi-Hardwaresynth, der sich stets dynamisch der zu steuernden Software anpasst, käme man so deutlicher näher.

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