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KRK RP10-3 G3 RoKit Test

Die RoKit-Serie von KRK ist ein Dauerbrenner im Bereich preiswerter aktiver Nahfeldmonitore und aktuell in der dritten Generation (G3) erhältlich. Neben der RP5, RP6 und RP8 gibt es nun noch zwei weitere Modelle, namentlich RP10 und RP4

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Bei letzterem handelt es sich nun um den kleinsten Monitor im Budget-Segment des Herstellers. Die RP10-3 hingegen ist ein mächtiger 3-Wege Monitor, und den schauen wir uns heute auch einmal an. Die Erwartungen sind hoch, immerhin war doch die RP5 G2 einer unser Favoriten im Testmarathon Studiomonitore bis 1000,- EUR. 

Details

Allgemeines

Die KRK RP10-3 RoKit G3 ist – neben der ebenfalls kürzlich erschienenen RoKit RP4 G3 – einer der neusten Zugänge innerhalb der sehr günstigen RoKit-G3-Serie. Die aktiven 3-Wege Bassreflex-Speaker werden einzeln und zu einem Stückpreis von EUR 713,- (UVP) gehandelt. 
Aufgrund ihrer üppigen Größe von 54 x 32,5 x 36,5 cm (HxBxT) und dem kräftigen Gewicht von rund 21 kg gehören sie trotz eines Straßen-Paarpreises von ca. EUR 1000,- immer noch zur absoluten Budget-Klasse.

Fotostrecke: 2 Bilder Die KRK RP10-3 RoKit G3 von vorn …

Tri-Amped, 3-Wege-Design

Der Tieftöner des 3-Wege Designs ist mit 10 Zoll recht groß und macht diesen Speaker  zum Größten innerhalb der gelb-schwarzen RoKit-G3-Serie. Alle anderen Speaker der Serie sind hingegen 2-Wege-Speaker, wozu bisher eine 5-Zoll- (RP5), eine 6-Zoll- (RP6) und eine 8-Zoll-Variante (RP8) gehörte. Eine 4-Zoll-Variante ist wie gesagt seit kurzem ebenfalls erhältlich und hört – wer hätte es gedacht – auf den Namen RP4.
Wie es sich für einen professionellen, aktiven Monitor gehört, werden all drei Wege getrennt voneinander mit Leistung versorgt, weshalb man auch von Tri-Amping spricht. Die drei dazugehörigen Class-AB-Endstufen befinden sich im Signalfluss somit vor der Trennung und versorgen den 4-Zoll Mitteltöner mit 32 Watt RMS und den 1-Zoll Softdome-Hochtöner mit 30 Watt RMS. Der Tieftöner hingegen wird von 86 Watt RMS befeuert. Die Trennfrequenzen wiederum liegen bei 378 Hz und 3,3 kHz.

Die Hoch/Mittelton-Einheit lässt sich drehen.
Die Hoch/Mittelton-Einheit lässt sich drehen.

Großes Gehäuse für Mid- und Nearfield

Das robuste MDF-Gehäuse wurde mit schwarzem Vinyl foliert und an den Frontkanten seriengemäß leicht abgerundet, um Reflexionen, Strömungsgeräusche und Turbulenzen zu vermeiden. Das Gleiche gilt auch für den Waveguide am Hochtöner, welcher den Treiber akustisch besser an die Front ankoppelt.

Der 10-Zoll Woofer und der frontseitige Bassport.
Der 10-Zoll Woofer und der frontseitige Bassport.

Der Bassport befindet sich indes unter dem Tieftöner und ist schlitzförmig. Die Box lässt sich übrigens horizontal als auch vertikal – sprich auf der Seite liegend – betreiben. Dazu sollte man dann am besten den Teil des Front-Baffels mit dem Hoch- und Mitteltöner ausbauen und drehen. Je nachdem, ob man die Box nun im Nahfeld oder im Midfield betreiben möchte, empfehlen sich dabei laut Handbuch unterschiedliche Konfigurationen.

Das Handbuch zeigt unterschiedliche Varianten der Orientierung der Lautsprecher, von oben nach unten: Vertikal im Nearfield, Vertikal im Midfield und horizontale Ausrichtung.
Das Handbuch zeigt unterschiedliche Varianten der Orientierung der Lautsprecher, von oben nach unten: Vertikal im Nearfield, Vertikal im Midfield und horizontale Ausrichtung.

Rückseite mit gewohnten Anschlüssen und Filtern

Die Rückseite bietet mit ihren zwei Filtern und drei Anschlüssen keine Überraschungen und orientiert sich dabei klar an der RoKit-Serie, die für ihre Preisklasse dennoch recht umfangreich ausgestattet ist. Konkret bedeutet das: Symmetrische XLR- und TRS- sowie unsymmetrische Cinch-Eingänge für Audioverbinungen, ein Kaltgeräte-Stromanschluss (Sicherungswechsel bei unterschiedlichen Spannung nötig) sowie ein stufenloses Poti für das Volume (-30dB bis +6dB) und je ein gerastertes Poti für LF- und HF-Filter.

Höhenfilter, Bassfilter, Volume und die Audioanschlüsse.
Höhenfilter, Bassfilter, Volume und die Audioanschlüsse.

Einwandfreie Verarbeitung

Die Verarbeitungsqualität macht weiterhin einen sehr guten Eindruck. Unterstrichen wird das Ganze von einem vollflächigen, ab Werk bereits verklebten Moosgummi-Pad an der Unterseite. Vom Untergrund werden die Speaker dadurch zwar schon entkoppelt, allerdings ist der Effekt eher gering und das Pad darf vor allem als Oberflächen- und Rutschschutz verstanden werden – dass es dabei ist, ist trotzdem schön. Last but not least wurde der Speaker magnetisch geschirmt sowie mit den üblichen Schutzschaltungen gegen Überlast versehen.

Ein Handbuch und Stromkabel gehören zum Lieferumfang.
Ein Handbuch und Stromkabel gehören zum Lieferumfang.
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Praxis

Testaufbau und Aufstellungsvarianten

Die KRK RP 10-3 RoKit G3 werden als Near- und Midfield-Speaker beworben, sind also grundsätzlich für Hörabstände zwischen 1 und 4 Metern geeignet. Ich beginne zunächst im Nahfeld und baue die Speaker auf meinen Stativen im Stereodreieck mit einer Basisbreite von 1,5 Metern auf. Solide Stative setze ich an dieser Stelle einfach mal voraus, da diese Speaker wirklich groß und schwer sind. Ferner lassen sie sich horizontal stehend, als auch vertikal liegend betreiben, wozu für letztere Variante einmal das HF/MF-Baffel um 90 Grad gedreht werden sollte. Nur am Rande der Hinweis, dass Schäden durch das Öffnen des Gehäuses nicht durch die Garantie gedeckt werden. Also schön vorsichtig!
Ich verfüge über genügend Platz und Volumen in meiner Regie (ca. 50qm), sodass ich keine Probleme habe, die Speaker stehend zu betreiben. Wer allerdings kleinere, akustisch unbehandelte Räume sein eigen nennt, sollte aufpassen, dass er sich mit der RP10-3 nicht übernimmt – vor allem vor dem Hintergrund, dass die vorhandene Raumentzerrung mit nur einen LF- und HF- Filter durchaus etwas knapp bemessen wurde. Ein Audiointerface mit DSP-EQs in der Summe kann hier allerdings mit der richtigen Entzerrung Wunder wirken – vor allem bei grundsätzlich nicht-idealen, Wand-nahen Platzierungen. Das Handbuch erklärt diese Umstände übrigens recht detailliert, allerdings in der mitgelieferten, gedruckten Variante auch nur in Englisch, Französisch und Spanisch.

Präzise Mitten

Doch nun zum Klang: Die Mitten sind auf jeden Fall die Stärken dieser Box, welche sehr klar und detailliert sind, wenn auch der Übertragungsverlauf etwas wellig ist. Absolut linear sind sie also nicht, HiFi-mäßig allerdings noch weniger. Trotzdem haben Sie eine Tendenz zum „Schön-Klingen“, soviel steht erst mal fest. 

KRK RP10-3 RoKit G3 - Viel Box für wenig Geld!
KRK RP10-3 RoKit G3 – Viel Box für wenig Geld!

Tiefe Bässe, allerdings wenig Entzerrungsmöglichkeiten

Man kann auch noch ein wenig mit den EQs den Mittenfokus kompensieren, sodass ich schlussendlich das HF-Filter auf +1dB anhebe und den LF auf -2dB absenke, sodass die Mitten weniger dominant sind. Ein Desktop-Filter, was den Druckstau bedingt durch meine Tischnahe-Aufstellung kompensiert, wäre allerdings schon wünschenswert gewesen, genau wie ein paar weitergehende Bassfilter. Nichtsdestotrotz: Die Bässe kommen nach meiner Anpassung mit dem LF-Shelf nun recht schnell, punchy und auch wirklich tief rüber – ohne dabei „gehyped“ zu klingen, was sie vorher durch ihre leichte 40 Hz Überhöhung durchaus taten. „Fett“ trifft es nun ziemlich gut, ein Subwoofer ist hier also keinesfalls notwendig, die Box allein sorgt für genügend Kribbeln in der Magengegend. 
Bis zu moderat lauten Pegeln bleibt die Box auch relativ impulstreu und verzerrungsfrei, nur wenn man sie beherzt etwas lauter aufdreht und mit harter Tiefbass-Kost á la Techno der Marke Jens Zimmermann füttert, kommt man dann doch recht schnell ans Limit, was sich vor allem im Heavy-Bass Fall durch Portturbulenzen ankündigt und in einer Endstufen-Sättigung sowie zu kräftigen Woofer-Auslenkung schlussendlich manifestiert. Bitte nicht falsch verstehen: Die Box geht laut – aufgrund ihrer imposanten, gelben Erscheinung könnte man allerdings durchaus mehr erwarten, auch was die Endstufenleistung betrifft. 

Kräftige, alternative Spaß-Box für Club-Feeling und Aufnahme-Raum

Die Höhen sind – wie Eingangs bereits kurz erwähnt – etwas zurückhaltend, trotzdem aber klar und vor allem ohne Schärfe, wenn auch nicht wirklich chirurgisch detailliert. Ähnlich verhält es sich auch mit der Stereobühne, die sich zwar groß und breit vor einem auftut, allerdings kleinere Details verschweigt. Generell ist die Box mehr zum Spaßhaben und Club-Feeling-aufkommen-lassen geeignet, als dass sie mir für mikroskopische Mix-Eingriffe prädestiniert scheint. 
Der „Fun“-Part der Box wird vor allem dann deutlich, wenn man die Box noch weiter in den Raum hineinstellt und den Hörabstand deutlich vergrößert. Ab Hörabständen von 2,5 Metern profitiert man auch von einer besseren Zusammenführung der drei Treiber auf der akustischen Achse, wodurch der Mittenfokus auch gänzlich verschwindet. Das Höhenfilter belasse ich trotzdem bei +1dB. Die Stereobühne wird nun natürlich größer, und auch der Sweetspot wird deutlich breiter. Die Box scheint mir ideal für die „Mach mal richtig laut“-Klientel, welche sich doch gern vor dem Produktionsrechner betäuben will und nicht das nüchterne „Skalpell“-Monitor-Werkzeug des Engineers hören möchte, was permanent jeden kleinsten Fehler noch so deutlich aufzeigt. Insofern ist die KRK durchaus ein ideales Werkzeug, um schnell einen „roughen“ Mix zu zaubern, der vor allem auf Emotion statt Detailverliebtheit abzielt. Und das ist manchmal genau das, was man von einer zweiten Abhöre erwartet. Als erster Monitor wären die große KRK allerdings nicht meine erste Wahl – gerade Anfänger sollten das ernsthaft bedenken und nüchtern der Tatsache ins Auge sehen, dass ein solch großer Brüllwürfel auch einiges an Anforderungen bezüglich der raumakustischen Behandlungen stellt. Mit ein bisschen Schaumstoff links und rechts ist es hier auf keinen Fall getan!
Interessant ist die Box also auch durchaus für den etwas größeren Aufnahmeraum, wo die Band gerne mal den bisherigen Aufnahmestand begutachten möchte, bevor es daran geht, weitere Overdubs hinzuzufügen. Vor dem Hintergrund ist der gutmütige, etwas schönende Charakter der Box natürlich wieder ein eindeutiger Vorteil.

Fotostrecke: 2 Bilder Ein schickes Logo darf nicht fehlen …
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Fazit

Die KRK RP10-3 G3 ist ein ziemlich großer, schwerer, lauter und verdammt günstiger Monitor, der seinesgleichen sucht. Gemessen am Preis kann man eigentlich überhaupt keine Kritik anbringen, denn vor ein paar Jahren hätte man für einen Speaker dieser Größe durchaus das Dreifache bezahlt. Nichtsdestotrotz sollte nicht verschwiegen werden, dass man durchaus auch das 10-fache auf den Tisch legen kann, ohne dabei verschwenderisch vorzugehen. Die bislang größten Speaker des RoKit-Serie liefern dennoch ein unglaublich tiefes Low-End, was durch präzise Mitten und „smoothe“ Höhen praktikabel ergänzt wird. Wer einen großen Abhörraum besitzt und voll auf- bzw. abdrehen möchte, macht mit diesen Speakern absolut nichts verkehrt!

Pro:

  • gutmütige, überwiegend neutrale Abstimmung
  • detaillierte, präzise Mitten
  • tiefer und großer Klang
  • viele Anschlüsse

Contra:

  • Kein Desktop-Filter
  • Nur ein Bassfilter
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FEATURES:

  • Aktiver 3-Wege Monitor
  • 1″ Neodymium Soft Dome Hochtöner
  • 4″ Glass Aramid Composite Mitteltöner
  • 10″ Glass Aramid Composite Tieftöner
  • Leistung: 140 W RMS
  • kann stehend oder liegend genutzt werden
  • Hoch-/Mitteltöner drehbar
  • Übertragungsbereich: 35 Hz – 25 kHz, +/- 2dB
  • Maximaler Schalldruckpegel: 113 dB
  • Anschlüsse: XLR / Klinke symmetrisch, Cinch unsymmetrisch
  • Abmaße: 54 x 32.5 x 36.5 cm
  • Gewicht: 20.8 kg

PREIS:

  • EUR 713,- (UVP/Stück)
Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • gutmütige, überwiegend neutrale Abstimmung
  • detaillierte, präzise Mitten
  • tiefer und großer Klang
  • viele Anschlüsse
Contra
  • Kein Desktop-Filter
  • Nur ein Bassfilter
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KRK RP10-3 G3 RoKit Test
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