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Hagstrom Alvar Test

Bei der Hagstrom Alvar handelt es sich um eine kompakte Halbresonanzgitarre im traditionellen Outfit mit zwei Cutaways. Die Semi-Hollowbody stammt aus der Viking-Familie und greift auch bei ihrer Ausstattung auf bewährte Features der größeren Schwester zurück.

Hagstrom_Alvar_TEST


Als Alvar wird in der norwegischen Mythologie ein Elfenkrieger bezeichnet, der trotz seiner geringen Größe den Kampf auch gegen die wilden Wikinger nicht scheute, aber insgesamt beherrschter und ein zuverlässiger und treuer Freund gewesen sein soll. Allesamt Eigenschaften, die der schwedische Hersteller auch seiner Hagstrom Alvar zuschreibt.

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Details

In der Tat zeigt sich der Korpus der Alvar ein gutes Stück kompakter als der einer Standard-Hollowbody. Er besteht aus drucklaminiertem Ahorn, die Decke ist gewölbt und um Decke und Boden verläuft ein mehrschichtiges Binding. Zwei F-Löcher heben sich optisch dank einer einfachen weißen Einfassung schön von der deckend schwarzen Lackierung des Korpus ab und geben einen Blick in das sauber gefertigte Innere frei. Wo wir gerade bei der Farbgebung sind: Die Alvar ist außer in Schwarz auch in Rot (Wild Cherry Transparent) und Weiß (Swedish Frost) zu haben.

Fotostrecke: 6 Bilder Mit der Hagstrom Alvar hat der schwedische Hersteller eine kompakte Halbresonanzgitarre im Programm,…

Für die Tonwandlung sorgen zwei HJ50 Alnico-5 Humbucker mit verchromten Kappen, die in schwarze Rähmchen geschraubt sind und am unteren Ende ins Schlagbrett ragen, auf dem in goldener Schrift der Firmenname prangt. Jeder Tonabnehmer besitzt einen Volume- und einen Tone-Regler, ganz so, wie wir es beispielsweise von einer Les Paul kennen. Schwarze Top-Hat-Potiknöpfe ermöglichen ein punktgenaues und gleichmäßiges Bedienen. Der Pickup-Wahlschalter befindet sich am oberen Horn und erlaubt die bekannten Tonabnehmer-Kombinationen, Coil-Splitting oder ähnliche zusätzliche Schaltungsvarianten sucht man bei dieser Gitarre vergebens. Wird der Volume-Regler zurückgedreht, bleiben die Höhen dank der von Hagstrom “R/C” genannten Schaltung erhalten.

Fotostrecke: 7 Bilder Unterhalb der beiden Tonabnehmer ist ein Schlagbrett angebracht, das bei Bedarf auch leicht entfernt werden kann.

Die Saiten werden durch einen Trapez-Saitenhalter mit Firmenlogo über eine T-O-M Brücke in Richtung Mechaniken geleitet, wobei die Konstruktion für meinen Geschmack ganz hervorragend zum optischen Erscheinungsbild der Alvar passt. Die Klinkenbuchse befindet sich in der unteren Zarge.
Die Rückseite zeigt sich komplett frei von Fräsungen und bis auf den Gurthalter, der sich im Halsfuß des eingeleimten Halses befindet, gibt es hier auch nichts weiter zu entdecken. Erwähnenswert ist die tadellose Lackierung, die das Instrument komplett umgibt. Lacknasen oder ähnliche Makel sucht man vergebens.

Fotostrecke: 5 Bilder Als Brückenkonstruktion kommt eine Tune-o-Matic Brücke zum Einsatz,…

Hals:

Der eingeleimte Hals besteht aus kanadischem Ahorn, auf den ein Griffbrett aus Resinator geleimt ist, das einen Radius von 15″ aufweist. Resinator kommt bei Hagstrom-Gitarren üblicherweise zum Einsatz, dabei handelt es sich um einen Verbundstoff aus Holz, der laut Hersteller in seiner tonalen Eigenschaft hochwertigem Ebenholz gleichkommen und dabei stabiler als jedes andere Holzprodukt sein soll.
Für die Orientierung wurden Blockeinlagen in das Griffbrett eingelassen und kleine schwarze Punkte entsprechend dazu an der Halskante. Die sitzen im weißen Binding, das den Hals passend zum Korpus ziert. Im 12. Bund sind für eine verbesserte Übersicht gleich zwei Block-Inlays zu finden. Alle 22 Medium Jumbo Bünde wurden tadellos in das Griffbrett eingesetzt, auf Hochglanz poliert und die Bundkanten sauber entgratet. Die Rückseite des Halses ist ebenfalls schwarz lackiert und konsequenterweise verläuft auch das Binding mit einer breiteren Einlage auch um den Halsfuß. Der Hals selbst besitzt ein Slim D Shape und fasst sich ausgesprochen komfortabel an. Näheres dazu aber später im Praxisteil.

Fotostrecke: 5 Bilder Der aus kanadischem Ahorn gefertigte Hals ist eingeleimt und zwei Cutaways erleichtern das Spiel in den hohen Lagen.

Auf seiner Reise in Richtung Mechaniken wird der aufgezogene D’Addario (10-46) Satz über einen 43 mm breiten GraphTech BlackTusq XL Sattel geführt, der die Saiten spielfrei auf die Kopfplatte führt. Bevor die Drähte auf die Tuner treffen, überqueren sie aber zunächst den Zugang zum Halsspannstab. Dabei handelt es sich um den von Hagstrom entwickelten H-Expander, der, wie der Name schon erahnen lässt, geformt ist wie der Buchstabe H. Er sorgt aufgrund seiner Konstruktion für eine komfortable und dauerhaft gleichbleibende Bespielbarkeit des Halses, wovon ich mich bei vorherigen Tests überzeugen konnte, da er in sämtlichen Instrumenten des schwedischen Herstellers zum Einsatz kommt. Die in klassischer 3+3 Anordnung angebrachten Mechaniken mit Stimmflügeln im Art-Deco-Design arbeiten butterweich mit einer Übersetzung von 18:1.
Die Alvar besitzt eine Mensur von 628 mm (24,75″) und bringt rückenfreundliche 3156 Gramm auf die Waage.

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Praxis

Eines vorweg: Die Gitarre spielt sich traumhaft! Wie von Hagstrom gewohnt, ist die Einstellung perfekt für ein müheloses, komfortables Bearbeiten des gesamten Griffbretts. Ein wenig neigt sie zur Kopflastigkeit, was aber kein Thema mehr ist, sobald man das Griffbrett in der Hand hält. Die aufgezogenen D’Addario-Saiten schwingen nach jedem Anschlag laut und gleichmäßig aus, wobei der typische Halbresonanz-Sound klar hervortritt.
Für die folgenden Bespiele verbinde ich die Gitarre mit meinem Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossen 2x 12″ Box mit Vintage 30 Speakern mit einem SM 57 ab.
Los geht es clean, wobei ich bei den folgenden Beispielen immer mit der Halsposition beginne, dann beide Pickups anspiele und abschließend auf den Steg-Humbucker schalte.

Audio Samples
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Clean 1 Clean 2

Die Halbresonanzbauweise ist in den Audiobeispielen deutlich zu hören und verleiht den Anschlägen mehr Druck. Auch das Mittenbild ist aufgrund der Bauweise ausgeprägter. Der Hals-Pickup zeigt sich vollmundig, die Zwischenposition knackig und der Steg-Humbucker natürlich wie gewohnt dominant in den Mitten.
Im nächsten Beispiel schalte ich wieder durch alle drei Positionen, spiele aber eine rhythmische Figur und schlage die Saiten etwas härter an.

Audio Samples
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Clean: Alle drei PU-Positionen, dynamisches Spiel

Die Alvar liefert hier tolle Vintage-Sounds, die ebenfalls deutlich die Halbresonanz-Handschrift tragen und von den beiden Humbuckern sehr schön dargestellt werden. Das Höhenbild zeigt sich im positiven Sinne zurückhaltend und verleiht dem Sound eine gewisse Reife.
Es geht weiter mit dem nächsthöheren Kanal des Marshalls, hier sind moderate Crunchsounds zuhause.

Audio Samples
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Crunch 1 Crunch 2 Crunch 3
Die Hagstrom Alvar zeigt sich wendig im Klang, ohne auf den typischen Halbresonanz-Sound verzichten zu müssen.
Die Hagstrom Alvar zeigt sich wendig im Klang, ohne auf den typischen Halbresonanz-Sound verzichten zu müssen.

Am leicht zerrenden Amp macht die Alvar ebenfalls eine tolle Figur. Dabei geht sie frech ans Werk und zeigt sich klanglich recht wendig. Alle drei Schalterpositionen lassen sich gleichermaßen gut einsetzen und unterscheiden sich deutlich voneinander. Auch etwas moderater angeschlagen wie im zweiten Beispiel kann die Kleine gefallen und offenbart ihr gutes Dynamikverhalten.
Weiter geht es mit einem satten Rock-Crunch, auch hier sind wieder alle drei Positionen des Wahlschalters beginnend mit der Halsposition zu hören.

Audio Samples
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Rock-Crunch

Das Mehr an Gain bereitet der Alva überhaupt keine Probleme, ganz im Gegenteil. Sie liefert ähnlich souverän ab wie bei den Beispielen zuvor, wobei der Steg-Humbucker sich hier sichtlich am wohlsten fühlt. Aber auch die Zwischenstellung liefert aufgrund der etwas präsenteren Höhen ein durchaus hörbares Ergebnis.
Im nächsten Beispiel habe ich die E-Saite um einen Ganzton auf D heruntergestimmt und spiele den Amp unverändert an. Hier ist aber nur der Steg-Humbucker zu hören.

Audio Samples
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Drop D

Das gefällt mir sehr gut, die Töne schmatzen beim Anschlagen ganz wunderbar und konturieren den Sound, was bei dem Zerrgrad auch für ein akzentuiertes Spiel notwendig ist. Die einzelnen Töne der Akkorde sind trotz des hohen Gains deutlich herauszuhören.
Fehlt eigentlich nur noch ein Lead-File. Hier spiele ich erst den Hals und schalte dann ab zirka der Hälfte des Beispiels in die Stegposition.

Audio Samples
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Leadsound

Der Hals-Humbucker liefert einen fetten, singenden Sound mit viel Sustain, wohingegen der Steg-Humbucker dank seiner ausgeprägten Mitten den Klang verdichtet und für einen wirklich scharfen Lead-Sound sorgt. Dank der hervorragenden Werkseinstellung macht das Solieren auch wirklich Spaß, weil es im wahrsten Sinne leicht von der Hand geht.

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Fazit

Die Hagstrom Alvar zeigt sich im Test von ihrer besten Seite. Neben der tadellosen Verarbeitung und einer traumhaften Bespielbarkeit zeigt sie sich wendig im Klang, ohne auf den typischen Halbresonanz-Sound verzichten zu müssen. Dazu kommt der verkleinerte Korpus, der die Gitarre zu einem handlichen Arbeitsgerät macht und ganz nebenbei für meinen Geschmack auch noch wirklich schön anzusehen ist. Das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut.

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • sehr variabler Halbresonanz-Sound
  • komfortable Bespielbarkeit
  • sehr gute Werkseinstellung
Contra
  • keins
Artikelbild
Hagstrom Alvar Test
Für 779,00€ bei
Der verkleinerte Korpus, die tadellose Verarbeitung und eine traumhafte Bespielbarkeit machen die Hagstrom Alvar zu einem tollen Arbeitsgerät.
Der verkleinerte Korpus, die tadellose Verarbeitung und eine traumhafte Bespielbarkeit machen die Hagstrom Alvar zu einem tollen Arbeitsgerät.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Hagstrom
  • Bezeichnung: Alvar
  • Typ: Halbresonanz E-Gitarre mit doppeltem Cutaway
  • Korpus: drucklaminiertes Ahorn mit gewölbter Decke
  • Binding: Ja
  • Hals: Ahorn, eingeleimt
  • Profil: Slim D
  • Besonderheit: H-Expander Halsspannstab
  • Griffbrett: Resinator
  • Radius: 15“
  • Inlays: Perloid Block
  • Bünde: 22 Medium Jumbo
  • Mensur: 628 mm (24,75“)
  • Sattel: GraphTech BlackTusq XL
  • Sattelbreite: 43 mm
  • Pickups: 2x HJ50 Alnico-5 Humbucker
  • Schalterstellungen: 3
  • Brücke: Longtravel T-O-M mit Hagstrom Trapez-Saitenhalter
  • Mechaniken: Hagstrom Design 18:1
  • Gewicht: 3156 Gramm
  • Saiten ab Werk: D’Addario (10-46)
  • Ladenpreis: 739,00 Euro (September 2019)
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…deren verkleinerter Korpus aus drucklaminiertem Ahorn gefertigt ist.

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