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Framus D-Series Idolmaker Test

Die Framus D-Series Idolmaker des deutsche Traditionsherstellers gab es bisher nur in der Teambuilt- und Masterbuilt-Reihe zu einem Preis, der beim Vielfachen der nun auch in der D-Serie beheimateten E-Gitarre liegt. Für einen Ladenpreis von unter 1000 Euro versucht die in China gefertigte Ausgabe neue Käuferschichten zu erobern.

Framus_FDS_Idolmaker_TEST


Die Gitarre mit der eigenständigen Offset-Korpusform ist mit den notwendigen Zutaten für ein kerniges Rockbrett bestückt: Mahagoni-Korpus und -Hals, zwei Humbucker und Tune-O-Matic-Bridge gehören dazu, ansonsten bleibt sie sparsam und verzichtet auf zusätzlichen Sperenzchen und Spielereien. Was man trotzdem alles mit ihr anstellen kann, sagt uns der folgende Test.

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Details

Lieferumfang

Die Idolmaker wird mit einem Rockbag Student Pro Gigbag geliefert, das zwar nicht allzu komfortabel gepolstert ist und auch der Reißverschluss hakt ein wenig. Aber besser als im nackten Karton, würde ich jetzt mal sagen. Ansonsten sind noch Inbus-Schlüssel zur Einstellung mit an Bord.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Framus D-Series Idolmaker wird inklusive einem passenden…

Korpus

Der Body mit der eigenwilligen Form, die leicht an die Konturen der Gibson Firebird erinnert, ist aus Mahagoni gefertigt, die aufgeleimte Decke aus geflammtem Ahorn (AAAA). Die Decke zieht sich aber nicht über den kompletten Korpus, denn die Fläche oberhalb des Halstonabnehmers bleibt für den Pickup-Wahlschalter frei und die unterhalb des Stegs für die Regler. Diese freien Stellen sind komplett mattschwarz lackiert, während die Decke bei unserer Gitarre in einem hochglänzenden Burgundy Blackburst Transparent (High Polish) Finish erstrahlt. Weitere erhältliche Farbvarianten sind Solid Black Satin und Nirvana Transparent Black HP.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Gitarre mit der eigenständigen Offset-Korpusform besitzt einen Korpus aus Mahagoni…

Die Saiten werden von einer Tune-O-Matic Bridge mit Stop Tailpiece gehalten, wie die restliche Hardware im verchromten Outfit. Verstellbar sind die Saitenreiter für die Oktavreinheit einzeln in der Länge, die Höhe lässt sich an den beiden Rändelschrauben seitlich justieren.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Framus D-Series Idolmaker kommt ohne Tremolo,…

Pickups

Die Idolmaker kommt mit zwei Humbuckern aus dem Hause Seymour Duncan, und zwar einem SH-1n am Hals und einem SH-4b in der Stegposition. Die Pickups mit ihren verchromte Kappen sind in schwarzen Rahmen befestigt. Mit dem Dreiweg-Kippschalter sind die üblichen drei Kombinationen möglich, entweder jeder Pickup einzeln oder in der mittleren Schalterstellung beide zusammen. Auf der gegenüberliegenden Seite liegen die beiden Regler, einmal Volume und einmal Tone, mit denen der Klang noch verfeinert werden kann.

Fotostrecke: 7 Bilder Zwei Humbucker aus dem Hause Seymour Duncan sorgen für die Klangübertragung,…

Hals

Der Hals aus Mahagoni ist mit dem Korpus verleimt und lässt sich bei einem recht hohen Hals-Korpus-Übergang am 19. Bund auch in den entfernten Lagen sehr komfortabel bespielen. Insgesamt sind 22 Medium Jumbo Nickel Silver Frets in das Griffbrett aus Tigerstripe-Ebenholz eingearbeitet. Allesamt ausgezeichnet poliert, abgerichtet und ohne scharfe Kanten am Rand – Bendings und Vibratos laufen butterweich. Das Griffbrett hat einen Radius von 12″ und beim Hals haben wir es nicht mit einem Flachbrett zu tun, sondern das C-Profil liegt satt und mit der richtigen Menge Holz in der Hand. Zur Orientierung gibt es Punktmarkierungen auf dem Griffbrett und an der Halskante. Die Saiten laufen über einen Graphitsattel zu den geschlossenen Stimmmechaniken von Framus, die an beiden Seiten der Kopfplatte positioniert sind und ihre Arbeit zur vollen Zufriedenheit verrichten. Beim Drehen an den Wirbeln gibt es keine Übertragungsfehler, Hänger oder tote Punkte. Auf der abgerundeten, schwarz lackierten Kopfplatte finden wir ganz oben das Framus-Logo und am Übergang zum Hals die Abdeckplatte für den Zugang zum Halsstellstab. Das Instrument ist sehr gut verarbeitet und auch an der werkseitigen Voreinstellung gibt es nichts zu beanstanden.

Fotostrecke: 5 Bilder Der Hals der Framus D-Series Idolmaker besteht aus Mahagoni…
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Praxis

Wenn man die Gitarre unverstärkt anspielt, liefert sie eine recht knackige Attack mit einem lauten Ton und einem eher brillanten akustischem Grundklang. Die Pickups unterstützen dieses akustische Klangbild nicht deutlich, sie klingen eher weich und mit vielen Bässen, die sich mitunter auch recht undefiniert zeigen – auch der Steg-Pickup ist nicht allzu bissig ausgelegt. Nichts auszusetzen dagegen gibt es am Ausgangspegel der beiden Tonabnehmer. Sie bringen den Amp ziemlich ins Schwitzen und der spuckt bei hartem Anschlag auch dort schon leicht übersteuerte Töne aus, wo für andere Humbuckergitarren bei gleicher Einstellung noch unverzerrte Sounds an der Tagesordnung sind. Wir wissen also, wo die Reise ungefähr hingeht. Nichtsdestotrotz kann mit dem Instrument auch der eine oder andere gepflegte Jazz-Standard gezimmert werden. Ich habe für die Sounds im Praxisteil den Sovtek MIG-50 zuhilfegenommen, der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird. Hier sind drei Beispiele mit Cleansounds.

Audio Samples
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Clean: Alle 3 PU Kombinationen Clean: Jazz Style (Neck PU, Tone zurück genommen) Clean: Reggae Style (Neck & Bridge PU)
Die Framus D-Series Idolmaker besitzt einen knackigen Grundklang, gutes Sustainverhalten und eignet sich gut für High-Gain-Sounds.
Die Framus D-Series Idolmaker gefällt durch tadellose Verarbeitung und guter Bespielbarkeit, die Pickups neigen zu einem leicht schwammigem Bassbereich.

Wir wechseln ins schmutzige Metier und auch da treiben die Pickups meine Overdrive-Pedale in höhere Zerrgrade als eigentlich erwartet und lassen sich mitunter nur schwer bändigen. Das beginnt mit der Anschlagsdynamik bei moderater Zerre, die nicht den gewohnten Spielraum bietet und feine Facetten im Anschlag nicht transportiert. Auch die Regelmöglichkeit des Zerrgrades über das Volume-Poti an der Gitarre ist stark limitiert. Also mit dem Volume-Poti von voller Keule auf leichte Übersteuerung wechseln, geht hier nicht. Im zweiten Beispiel habe ich das versucht und das Volume-Poti fast komplett zurückgenommen, aber auch da wird noch eine ordentliche Zerre generiert, nur etwas leiser. Wer die Zerre in alter Tradition über das Volume-Poti regeln möchte, wird bei dieser Pickup/Volume-Poti-Kombination nicht glücklich werden. Dafür gibt es aber ein sattes Brett mit ordentlich Sustain und einer guten Ansprache auf Pinch-Harmonics.

Audio Samples
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Crunch: Blues Style Mid Gain: Volume Poti Aktion – zuerst voll aufgedreht, dann komplett zurück (Bridge PU) Mid Gain: Lead – zuerst Neck PU, dann Bridge PU

Im High-Gain-Bereich sieht es sehr gut aus, was Zerrgrad und das Ton-Stehvermögen betrifft. Unter der Lupe betrachtet gibt es leichte Schwächen im etwas undefinierten Bassbereich und in der Saitentrennung. Bei hohen Zerrgraden hört man Töne auf einzelnen Saiten leider nicht mehr deutlich. Das wird im dritten Beispiel deutlich, in dem ich am Ende beim E-Dur Akkord alle Saiten einzeln anschlage, beginnend bei der hohen E-Saite, und die einzelnen Anschläge nur zu erahnen sind. Im direkten Vergleich mit anderen Humbucker-Gitarren (auch mit hohem Output) gibt es in dieser Disziplin bessere Ergebnisse. Hier vier Beispiele von Sounds mit hohen Zerrgraden.

Audio Samples
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High Gain: Stoner Style (Neck PU, Tone komplett zurück) High Gain: Powerchord Riff (Bridge PU) High Gain: Chords (Bridge PU) High Gain: Mid Scoop – Low Tuning (Bridge PU)
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Fazit

Die Framus D-Series Idolmaker macht mit ihrer Verarbeitung und dem knackigen, trockenen Anspielverhalten einen sehr guten Eindruck. Der Hals lässt sich gut bespielen und ist auch werkseitig bestens eingestellt, die Bünde sind gut poliert und abgerichtet, und auch die Halsneigung ist vorbildlich justiert. Die beiden Seymour Duncan-Humbucker liefern einen hohen Output und sorgen für ein sattes Zerrbrett an Amp oder Overdrive/Distortion-Pedalen, haben aber Schwächen in Sachen Transparenz und Dynamik und damit auch bei den Steuerungsmöglichkeiten mit dem Volume-Poti. Wer in dieser Disziplin nicht so penibel ist, wird eine Menge Spaß mit der Gitarre haben.

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • gute Bespielbarkeit
  • knackiger Grundklang
  • gutes Sustainverhalten
  • Pickups mit hohem Output – gut für High-Gain-Sounds
Contra
  • Pickups – Bassbereich schwammig, wenig Dynamikübertragung
Artikelbild
Framus D-Series Idolmaker Test
Für 399,00€ bei
Die Framus D-Series Idolmaker gefällt durch tadellose Verarbeitung und guter Bespielbarkeit, die Pickups neigen zu einem leicht schwammigem Bassbereich.
Die Framus D-Series Idolmaker gefällt durch tadellose Verarbeitung und guter Bespielbarkeit, die Pickups neigen zu einem leicht schwammigem Bassbereich.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Framus
  • Model: D-Series Idolmaker
  • Finish: Burgundy Blackburst Transparent (High Polish)
  • Korpus: Mahagoni mit geflammter Ahorn Decke (AAAA)
  • Hals: Mahagoni (eingeleimt)
  • Profil: C
  • Griffbrett: Tigerstripe Ebony (Ebenholz)
  • Griffbrett Radius: 12“
  • Halsbr.Sattel: 43 mm
  • Halsbr. 12.Bd.: 52,5 mm
  • Mensur: 628 mm
  • Bünde: 22 Medium Jumbo Nickel Silver Frets
  • Mechaniken: Framus
  • Pickups: Seymour Duncan SH-1n (Hals), Seymour Duncan SH-4B (Steg)
  • Regler: Volume, Tone
  • Brücke: Tune-O-Matic Bridge mit Stop Tailpiece
  • Gewicht: 4,0 kg
  • Zubehör: Rockbag Student Plus Gigbag
  • Ladenpreis: 979,00 Euro (Januar 2020)
Hot or Not
?
…mit einer aufgeleimten Decke aus AAAA Riegelahornfurnier.

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