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Fluid Audio Strum Buddy Test

Mit dem Fluid Audio Strum Buddy stellt sich ein nicht ganz alltäglicher Übungsamp vor, der mit einigen ungewöhnlichen Features aufwarten kann. Hinter Fluid Audio steht Kevin Zuccaro, seines Zeichens Lautsprecher-Ingenieur, der ab 1990 sein Handwerk bei JBL von der Pike auf lernte und Jahre später für die gesamte Studiomonitor-Linie von Avid verantwortlich war. 2011 gründete er sein eigenes Unternehmen Fluid Audio und es dürfte sicherlich niemanden verwundern, dass man sich auch dort vorrangig der Entwicklung und Herstellung von Studiolautsprechern widmet.

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Mit den Gitarristen und deren eher kleinen Bedürfnisse im Blick, wenn es statt Stadion-Gig oder Studioproduktion eher um Wohnzimmer oder Bettkante geht, entwickelte Zuccaro den Strum Buddy. Dabei handelt es sich um einen kleinen Übungsverstärker, der sich sehr innig mit der Gitarre verbinden kann. Wie das im Einzelnen aussieht, verrät der folgende Test.

Details

Optik/Verarbeitung:

Ganz pragmatisch: Beim Strum Buddy handelt es sich um einen Übungsverstärker aus mit Gummi überzogenem ABS-Kunststoff, der sich in seiner Größe von ca. 7cm x 4 cm nur unerheblich von einem Tennisball unterscheidet. Außer dem runden Schrammel-Kumpel finden sich im Karton ein USB A auf USB Micro Kabel und ein 6,35 mm auf 3,5 mm Klinkenkabel. Zudem gibt ein Faltblatt Auskunft über die Bedienung des 120 Gramm Boliden.

Fotostrecke: 4 Bilder Fluid Audio ist eher bekannt für die Entwicklung und Herstellung von Studiolautsprechern,…

Auffälligstes Merkmal ist sicherlich der breite Saugnapf an der Unterseite. Dieser dient zum Befestigen an der Gitarre, eine, wie ich finde, ziemlich clevere Idee. Auf jeden Fall besser als Nägel, Schrauben oder ähnlich brachiale Mittel. Allerdings sollte man den Bereich, in dem sich der Amp festsaugt (!), vorher säubern, damit nicht irgendwelche Partikel für Kratzer auf der edlen Gitarrenoberfläche sorgen.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Clou ist der auf der Unterseite angebrachte Saugnapf zum Befestigen auf der Gitarrendecke.

Der 40 mm messende Lautsprecher befindet sich an der Oberseite und wird von einer sechs Watt starken Endstufe angetrieben. An der Seite warten eine 3,5 mm Mini-Klinkenbuchse sowie eine LED und ein Micro-USB-Anschluss auf Gesellschaft. Letzterer dient zum Aufladen der Batterie, und die LED zeigt folgende Informationen an:

  • Rot: Die Batterie wird aufgeladen.
  • Grün: Der Strum Buddy ist aktiviert.
  • LED aus: Der Strum Buddy ist komplett aufgeladen.

Mit einem vollgeladenen Akku soll laut Hersteller ein Betrieb von 3,5 Stunden möglich sein – das mitgelieferte Klinken-Adapterkabel verbindet übrigens Gitarre und Verstärker. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich drei Druckschalter, die ein Anwählen der DSP-Effekte Crunch, Chorus und Reverb erlauben. Übrigens lassen sich die drei auch gleichzeitig betreiben. Wie das klingt, werde ich im Praxisteil näher erforschen.

Fotostrecke: 2 Bilder An der Seite des Strum Buddy sind eine 3,5 mm Mini-Klinkenbuchse, eine farbige Status-LED und ein Micro-USB-Anschluss angebracht.

Die Verarbeitung des kleinen Amps ist gut, und auch was die Bedienung anbetrifft, ist ein Blick in die mitgelieferte Bedienungsanleitung nicht unbedingt erforderlich, denn das Gerät erklärt sich von selbst. Daher bin ich sehr gespannt, wie sich unser Gitarrensauger im Praxisteil schlägt.

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Praxis

Sound:

Ich befestige den Strum Buddy auf meiner Music Man Reflex und positioniere ein Großmembran-Mikrofon im Abstand von ca. 50 cm vor dem Lautsprecher.
Los geht es ganz pur, also ohne Effekte.

Audio Samples
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Clean

Der Strum Buddy erzeugt, bedingt durch den kleinen Lautsprecher, einen recht mittigen Sound, der sich im Raum aber gut durchsetzt. Wer allerdings crispe Höhen und einen vollmundigen Bassbereich erwartet, ist hier definitiv an der falschen Adresse.
Für das nächste Beispiel aktiviere ich den Reverb.

Audio Samples
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Clean mit Reverb

Dabei handelt es ich um ein kurzes Echo, wobei der Effektanteil recht hoch gewählt ist, was mich aber nicht stört, ganz im Gegenteil.
Im folgenden Audiobeispiel ist der Chorus zu hören.

Audio Samples
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Clean mit Chorus
Der Strum Buddy liefert brauchbare Clean- und Distortion-Sounds inklusive Effekte, die Abstimmung der Sounds sollte aber überarbeitet werden.
Der Strum Buddy liefert brauchbare Clean- und Distortion-Sounds inklusive Effekte, die Abstimmung der Sounds sollte aber überarbeitet werden.

Auch der kann gefallen und verleiht dem Klang, wie erwartet, eine gewisse Breite. Auch hier ist der Effekt deutlich zu vernehmen und wertet, wie schon der Reverb, den Sound auf.
Allerdings ist mir aufgefallen, dass je nach Anschlagsstärke unschöne Verzerrungen zu hören sind. Und das, obwohl ich den Strum Buddy bei einer recht moderaten Lautstärke teste. Das Problem taucht im übrigen auch mit Singlecoils auf.
Ich aktiviere nun beide Effekte.

Audio Samples
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Clean mit Reverb & Chorus

Heraus kommt ein durchaus vernünftiger Sound, der das Üben oder Jammen erleichtert. Es wird Zeit für den dritten DSP-Effekt, den Verzerrer.
Dieser ist erst einmal ganz ohne Reverb und Chorus zu hören.

Audio Samples
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Crunch

Und ich muss sagen, ich bin positiv überrascht! Denn er fällt weitaus weniger harsch aus als erwartet. Allerdings ist der Lautstärkesprung von Clean zum Zerrsound sehr groß und das Signal knickt beim Betätigen des Crunch-Schalters ein. Dazu kommt ein deutlich vernehmbares Rauschen.
In den folgenden Beispielen spiele ich zusätzlich den Reverb und abschließend zusätzlich noch den Chorus an.

Audio Samples
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Crunch mit Reverb Crunch mit Reverb & Chorus

Wie schon im Clean-Modus sind die Effekte eine Bereicherung und werten den Sound auf. Sie setzen sich gut in Szene, drängen sich aber nicht auf.

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Fazit

Der Fluid Audio Strum Buddy besitzt auf jeden Fall einen hohen Spaßfaktor. Die Bedienung des Verstärkers mit Saugnapf ist kinderleicht und für das Jammen und Üben zwischendurch genau richtig. Allerdings ist der Lautstärkeunterschied zwischen Clean und Distortion doch etwas zu groß und auch das Nebengeräuschverhalten im Drive-Modus stört. Davon abgesehen machen die drei Onboard-Effekte durchaus Sinn und erweitern das Klangspektrum. 

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • tadellose Verarbeitung
  • Clean- und Distortion-Sounds inkl. Effekte
  • hoher Spaßfaktor
Contra
  • Lautstärkeunterschied zwischen Clean und Distortion
  • Cleansound zerrt bei aufgedrehter Gitarre (Single Coils und Humbucker)
  • Nebengeräusche im Distortion-Modus
Artikelbild
Fluid Audio Strum Buddy Test
Für 52,00€ bei
Als kleiner Übungspartner macht der Fluid Audio Strum Buddy eine gute Figur, Nebengeräusche dämpfen jedoch die Begeisterung.
Als kleiner Übungspartner macht der Fluid Audio Strum Buddy eine gute Figur, Nebengeräusche dämpfen jedoch die Begeisterung.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Fluid Audio
  • Modell: Strum Buddy
  • Typ: Miniatur-Übungsverstärkerd
  • Gehäuse: ABS-Kunststoff
  • Lautsprecher: 40 mm Neodym-Lautsprecher
  • Leistung: 6 Watt
  • DSP Effekte: Distortion, Chorus, Delay
  • Stromversorgung: aufladbarer Lithium-Ionen-Akku
  • Laufzeit: ca. 3,5 h
  • Gewicht: 120 Gramm
  • Abmessungen: 7 cm x 4 cm
  • Packungsbeilage: USB-Ladekabel, Klinken Adapterkabel zum Anschluss der Gitarre
  • Ladenpreis: 89,00 Euro (September 2017)
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Der Strum Buddy liefert brauchbare Clean- und Distortion-Sounds inklusive Effekte, die Abstimmung der Sounds sollte aber überarbeitet werden.

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Kommentieren
Profilbild von Mike

Mike sagt:

#1 - 30.05.2018 um 07:09 Uhr

0

Witziges Teil. Mich würde interessieren, ob der Akku getauscht werden kann, und ob der Saugnapf tatsächlich zur längeren Befestigung taugt oder eher alle 2 min wieder angedrückt werden will...

Profilbild von Frank

Frank sagt:

#2 - 22.12.2023 um 05:25 Uhr

0

Das Ding ist ganz übel. Der Sound ist so schlecht, dass es definitiv KEINEN Spaß macht. 4 Sterne sind hier deutlich zu viel.

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