Auch wenn Laptop/Controller-Kombinationen softwareseitig schon vor Jahren zum verlässlichen Arbeitsgerät wurden: Standard-Festplatten und Notebook-Lüfter sind nun mal historisch gewachsen, für den Büroeinsatz konzipiert und nicht unbedingt die idealen Begleiter im Club. Spätestens wenn die Crowd so richtig „am Toben ist“ und die Körperabwärme den thermischen Schutzschalter dazu veranlasst, die Zwangsabschaltung vorzunehmen, rettet das zwar CPU und Speicher vor dem Hitzetod, ist aber gleichzeitig auch „murder on the dancefloor“ für den DJ – nur eben ohne Musik. Media-Player sind da konzeptionell in vielerlei Hinsicht überlegen: Das einzige, was sich bei ihnen bewegt (so man denn Flash-Medien und keine externe Festplatte verwendet) sind das Jogwheel und die Elektronen auf der Platine – Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Vibrationen sind ihnen ebenfalls herzlich egal. Grund genug also, einen genauen Blick auf den USolo FX von DJ-Tech zu werfen.
Dabei ist der USolo FX noch um einiges mehr, als eine simple MP3-Schleuder: Wie das FX in der Namensgebung schon vermuten lässt, beherbergt er auch eine Effektsektion und kann darüber hinaus – sobald man ihn im Verbund mit einem Rechner betreibt – als vollwertiger MIDI-Controller agieren. Da aber Feature-Listen zunächst einmal nicht mehr sind, als Toner auf Papier und Hersteller in ihren Packungsbeilagen erfahrungsgemäß mehr Superlative verteilen als Tante Gerda Sprühsahne auf dem Feiertagskuchen, muss der USolo FX im unbestechlichen bonedo-Test (man nennt ihn nicht umsonst gerne den Jakobsweg für Audiogeräte) zeigen, was in ihm steckt.
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Details
Äußerlichkeiten “Ist der knuffig“, schießt es einem durch den Kopf, sobald man den USolo FX aus seiner Verpackung befreit hat, die, außer einem USB- und Stromkabel, einem englischen Handbuch und einer CD keine weiteren Überraschungen bereithält. Tatsächlich wirkt der Player auf Fotos ungleich größer, als wenn er dann mit seinem kompakten Formfaktor von 20 x 21 Zentimetern auf dem DJ-Tisch steht. Dass er es dabei auf eine Bauhöhe von 9 Zentimetern bringt, lässt den kleinen Kerl nur noch bulliger erscheinen. Mit seinen 1,4 Kilo bewegt er sich, zusammen mit einem Artgenossen, im Rucksack gerade noch so an der Grenze dessen, was man sich als DJ, der in urbanen Räumen dem Fahrrad den Vorzug vor dem Taxitransport gibt, freiwillig auf den Rücken schnallen möchte. Anschlüsse Bis auf die Slots für Speichermedien sind sämtliche Anschlüsse auf der Rückseite des USolo FX angebracht. Dort finden sich neben dem Stromanschluss, dem Stereo-Cinch Ausgang, dem Power-Taster und einer Relay-Start-Buchse noch ein USB-Anschluss (Bauform B) und ein 6,3- mm-Kopfhörerausgang mit einem kleinen Poti zur Lautstärkeregelung. Zwar freut man sich, dass dieser mit an Bord ist, um im Zweifel auch mal ohne über die Anlage zu gehen, einen Kopfhörer anschließen zu können – allerdings hätte selbiger an der Stirnseite eine weitaus bessere Figur gemacht, da er rückseitig nur äußerst schwer zu erreichen ist.
Medien und Formate Audiodateien nimmt der USolo FX entweder im Mp3- oder Wav- Format (16-Bit) entgegen. Als Datenträger akzeptiert er USB-Festplatten (Bus-powered) und Sticks, sowie SD-Karten (auch SDHC) mit einer maximalen Speicherkapazität von 500 MB. Der Datenträger muss dabei in einer FAT-Variante formatiert sein (12/16/32) und sowohl die Ordner- als auch die Titel-Menge sollte die magische Zahl 999 nicht überschreiten. Wenn der USolo FX mittels der rückseitigen USB-Buchse mit einem Artgenossen verbunden ist, kann er ungehindert auf dessen Medienbestand zugreifen. Auffällig ist, dass das Erkennen eines USB-Mediums – ungeachtet der darauf vorhandenen Datenmenge – länger dauert als das einer SD-Karte. Bedienoberfläche Trotz seiner ausgewachsenen Ausstattung im kompakten Format, wirkt die Bedienoberfläche des USolo FX zwar konzentriert aber nicht überladen. Alle Taster besitzen einen angenehm eindeutigen Klickpunkt und wo immer möglich, gibt es ein visuelles Feedback für den aktuellen Betriebszustand. Haupt-Informationsquelle ist aber das hervorragend ablesbare Display welches alle Track-relevanten Informationen wie beispielsweise ID3-Tags, Zeiten (Länge sowie aktuelle und verbleibende Spielzeit), Pitch und BPM-Wert darstellt.
Direkt unter dem Display befindet sich die Sektion zur Auswahl der Looplänge (1/16 bis 2 Takte) und Effekt-Quantisierung (1/4 bis 4 Takte). Die zwei Mikroswitches dort liefern jedoch direkt Anlass zur Kritik: Sie schalten erst beim Loslassen um und nicht beim Drücken – was sich die Entwickler hierbei gedacht haben ist mir schlicht ein Rätsel. Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, lässt sich damit aber durchaus arbeiten – ideal ist es dennoch nicht. Hier soll aber ein künftiges Software-Update Abhilfe schaffen wurde uns vom deutschen Vertrieb versichert. Es folgen Taster für drei speicherbare Cue-Punkte und die Loop- In, Out, Reloop-Buttons. Mit an Bord ist auch ein Reverse-Taster, welcher sich besonders bei der Dechiffrierung satanischer Botschaften im Audiomaterial als unverzichtbar erweist. Zentrales Steuerelement ist natürlich das 120-mm Jogwheel, welches mit einer überaus angenehmen Haptik aufwartet: Ohne Spiel ruht es in der Achse und hat eine ideale Tarierung zwischen Leichtgängigkeit und Masse. Darüber hinaus gibt ein roter LED-Kranz am äußeren Rand visuelles Feedback über den jeweiligen Betriebszustand: Wartet der Player auf das Laden einer Audiodatei, pulsiert er ruhig und gelassen im kompletten Kreisrund vor sich hin, befindet er sich im Play-Modus, rotiert ein einzelnes Segment in Abspielrichtung. Wer weitergehenden Drang hat, seinen Player zu individualisieren, kann aus acht verschiedenen Visualisierungs-Modi auswählen (u.a. LEDs blinken im Takt, zeigen den Pegel, leuchten nur, wenn man das Jogwheel berührt). Unter dem Jogwheel tummeln sich Taster für das Aktivieren des Cue/Play-Modus, die Auswahl, ob sich das Jogwheel als CD-Player-Cue oder Scratch-Cue verhalten soll, ein Taster, mit dem sich die Effektsteuerung durch das Jogwheel deaktivieren lässt und ein Wahltaster für grobe oder feine Skalierung beim Navigieren innerhalb von Tracks. Auch an einen Taster zum manuellen Eintappen des BPM-Werts wurde gedacht, was aber in Anbetracht des recht zuverlässigen BPM-Counters nur selten erforderlich ist.
Auf der linken Geräteseite sind neben der USB-Buchse, dem SD-Slot und einem Taster für die Wahl zwischen USB, SD und MIDI (dazu später mehr) der Track-Search, die Effektsektion und das bekannte Gespann aus Cue- und Play/Pause-Taster angesiedelt. Die rechte Hälfte wird dominiert von einem mittengerasterten 100 mm Pitchfader neben den sich zwei versenkbare Potis schmiegen, mit denen sich die (virtuelle) Anlauf- und Bremsgeschwindigkeit im weiten Bereich von null bis zehn Sekunden justieren lässt. Darunter residiert die klassische Plus/Minus-Pitchbend-Kombination, darüber der Taster für den Key-Lock und die Auswahl des Pitch-Bereichs (+/- 6, 12, 25 und 100%).
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Start u0026 Brake 5s
Im äußersten Nordosten des USolo FX ist die Navigation in Form eines gerasterten Push-Encoders und eines File/Folder-Tasters beheimatet. Das Durchstöbern der angeschlossenen Speichermedien gestaltet sich problemlos, wenn man verstanden hat, dass der USolo FX nur zwei Hierarchie-Ebenen kennt: Ordner und Dateien. Er fasst folglich sämtliche Ordner (auch Unterordner) im Folder-View zusammen. Hat man den gesuchten Ordner angesteuert, wechselt das Drücken der Folder-Taste in die Track Ansicht (und nicht etwa durch Drücken des Encoders, wie man intuitiv denkt – der nämlich dient zum Umschalten der Sortierung zwischen Dateiname/Titel/Künstler/Album und Genre). Dort hat der Encoder dann die Funktion, sich durch die Tracks innerhalb des Ordners zu skippen. Bleibt man bei einem Titel stehen, so ist dieser gewissermaßen automatisch „geladen“ und mit einem Cue-Punkt versehen und kann mittels der Play/Cue-Kombination abgefeuert werden.
Effekte Mit Delay, Flanger und Filter stehen im USolo FX drei altbewährte Klassiker zur Verfügung die über die zugehörigen Tasten aktiviert werden. Diese können ihre Arbeit wahlweise manuell oder beatsynchron verrichten. Die Quantisierungsraster (1/4, 1/2, 3/4, 1, 2, 4 Takte) sind gut gewählt und dank des treffsicheren BPM-Counters musikalisch (meistens) passend. Wird der entsprechende Effekt-Taster gedrückt gehalten, wechselt der USolo FX in den manuellen Modus, wo sich über das Jogwheel – je nach gewähltem Effekt – entweder das Metrum, die Wiederholungsrate, die Filterfrequenz oder die Ratio steuern lassen. Dank der Touch-Sensitivität sind hier – je nachdem, ob man nun den äußeren Plastikring oder das Zentrum berührt – direkt zwei Parameter veränderbar. Einen kleinen Logikfehler hat die Sache allerdings: Da sich der Effekt prinzipbedingt nicht vorhören lässt, weiß man nicht, bei welchem Parameterwert man ihn gerade aktiviert. Praktischer wäre es, wenn sich der Effekt-Anteil über das Jogwheel regeln lassen würde. Hiermit stieß ich beim deutschen Vertrieb jedoch auf offene Ohren, sodass bei einem Firmware-Update mit einer entsprechenden Anpassung zu rechnen ist.
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DelayFlangerFilter
MIDI-Controller Der Medienwahltaster, der sich klugerweise bei laufender Wiedergabe nicht umschalten lässt, verfügt neben USB und SD auch über den Status MIDI. Wird er aktiviert, versetzt das den USolo FX in den USB-Modus und er verwandelt sich in einen vollwertigen HID-Controller. Ohne weitere Treiberinstallation präsentiert er sich einer empfangsbereiten Digital-DJ-Software als Steuersignal-Quelle. Unter Traktor muss natürlich zuallererst die entsprechende TSI-Datei ihren Weg in die Preferences finden. Neben den Standard-Kontrollelementen wie dem Jogwheel, Play/Pause und den Pitch-Controllern, sendet der USolo FX (entgegen der Beschreibung im Handbuch) auch die Befehle der Cue- und Loop-Sektion an den Rechner.
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Praxis
Die kompakte Bauform des USolo FX erweist sich zunächst mal als erstaunlich praxistauglich: An nahezu keinem Punkt (bis auf die Taster für die Loop- und Effekt- Quantisierung) hat man das Gefühl hier mehr Arbeitsfläche zu brauchen. Dazu trägt sicherlich auch bei, dass das Gerät ein umfassendes visuelles Feedback über alle seine Betriebszustände liefert: Das beginnt bei der hervorragenden Ablesbarkeit des Displays, geht weiter über die Hintergrund-beleuchteten Taster und endet bei dem ebenso schicken, wie sinnvoll den Abspielstatus darstellenden LED-Kranz rund um das Jogwheel. Apropos Jogwheel: Das hat uns – in Anbetracht der Preisklasse – mächtig imponiert. Die Metallplatte im Zentrum verleiht ihm eine angenehme Haptik und optimale Masse, um auf dem genau CD-großen Kreisrund tatsächlich so etwas wie Spielgefühl aufkommen zu lassen. Kleinere Scratch-Manöver gingen mir jedenfalls bestens von der Hand. Dafür ist nicht zuletzt die Auflösung und Abtastung der Dotch-Pitch-Maske entscheidend – hier haben DJ-Tech offenbar ganze Arbeit geleistet, denn das Frame-genaue Anscrubben des Base-Kicks ist mit dem Gerät bestens zu bewerkstelligen. Im Controller-Verbund mit Traktor hatte ich fast den Eindruck, als wenn dort die Interpolation der Samples noch einen Tick genauer ist – das spricht letztlich aber nur für die hohe Präzision des Jogwheels und die Audio-Engine von Traktor.
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Cue scrubbing
Mit der mächtigen 64GB SDHC-Karte, die wir dem USolo FX im Test zu fressen gaben, kam er ebenso gut zurecht, wie mit einer externen 2,5 Zoll-USB-Platte und einem 16-GB-Stick. Allein beim Herausrücken der SD-Karte zeigte er sich störrisch: Die Karte verschwindet beim Eindrücken in den Laufwerksschacht zwar formschön im Gehäuse, beim Auswurf ragt sie dann allerdings nur knapp 3 Millimeter über den Schachtrand. Das Herausziehen mit frisch geschnittenen Fingernägeln stellte sich entsprechend friemelig dar und machte den Einsatz einer Pinzette unumgänglich.
Auch irritierte mich der signifikante Zeitunterschied beim Mounten von SD- und USB-Medien (bei gleicher Datenmenge): War die SD-Karte im Augenblick des Einsteckens bereits verfügbar, sinnierte der USolo FX schon geschlagene 5 Sekunden lang vor sich hin, bis er den Zugriff auf das USB-Medium gestattete. Ein Verhalten, das ich auch von meinem Windows-Rechner kenne und mir immer damit erkläre, dass USB-Medien als neues Laufwerk und nicht als Datenträger wie SD-Karten, gemountet werden. Hat sich der USolo FX erst mal mit einem Audiospeicher angefreundet, lässt sich per Encoder-Rad zügig durch den Datenbestand navigieren. Dazu trägt auch die konsequente Trennung in Folder- und Track-Ansicht bei, die zunächst allerdings etwas ungewohnt ist (anfänglich will man ständig mit Drücken des Encoders in einen Ordner wechseln).
Hat eine Audiodatei so den Weg in den USolo FX gefunden, macht die Arbeit damit durchgängig Spaß: Das Display zeigt knackig alle relevanten Track-Informationen, der BPM-Counter irrt sich fast nie und auch die Navigation innerhalb der Tracks gestaltet sich als höchst geradlinig. Auch die Hot-Cue- und Auto-Loop-Sektion wissen zu gefallen: Besonders letztere findet mit beeindruckender Genauigkeit die Nulldurchgänge der Audioschleife und auch die Start/End-Interpolation arbeitet tadellos – mir ist es jedenfalls nicht gelungen, eine knacksendes Schleife zu fabrizieren. Was die Hot-Cue-Taster anbelangt, muss man wissen, dass werksseitig die Option ‚Recall Cue’ deaktiviert ist – erst wenn man sich durch die Systemeinstellungen gehangelt hat und diese Möglichkeit zum Leben erweckt, speichert USolo FX die heißen Einsatzzeichen dauerhaft auf dem Datenträger ab.
Die Effektsektion sollte man als nette Dreingabe begreifen und nicht als hochpräzises Audio-Skalpell: Da sich die Klangverwurstung nicht vorhören lässt und man bei der manuellen Effektsteuerung mittels des Jogwheels nicht die Parameter-Namen, sondern lediglich die Werte für X und Y sieht, sind präzise Effekt-Fahrten nur sehr eingeschränkt machbar.
Nur Gutes hingegen kann ich wiederum von der Audioqualität des USolo FX berichten: Der Grundklang der Wandler ist extrem knackig und druckvoll und die Mp3-Dekodier- Algorithmen holen auch aus Bitraten von unter 160 Kbit/s noch das letzte Quäntchen Dynamik `raus. Auch die Berechnung von Pitch-Änderungen erfolgt mit exzellenter Qualität: Im Bereich von +/- 6 Prozent sind Änderungen hier – sowohl bei aktiviertem, wie auch ausgeschaltetem Key-Hold – nahezu artefaktfrei. Ab zehn Prozent aufwärts werden die Transienten – physikalisch unumgänglich – etwas rauer und verwaschener. Allerdings war hörbar, dass sich die Algorithmen merklich bemühen, hier die Knackigkeit zu wahren: Regelt man einen Song im Pitch massiv herunter, werden die Kick-Transienten kurzfristig etwas knarzig, 2-3 Schläge danach aber wieder definierter. Hier braucht der Prozessor wohl offenbar eine kleine Bedenkzeit, um die Interpolation zu optimieren.
Aber nicht nur Solo kann der U FX (man verzeihe mir das flapsige Wortspiel) überzeugen, sondern auch im Rechner-Verbund. Mit Traktor verstand er sich jedenfalls bestens: Alle Basis Bedienelemente (Jogwheel, Pitch, Play/Pause) und sogar noch ein bisschen mehr als in der Anleitung steht, nämlich auch die Hot-Cue- und Loop-Taster übermitteln ihre MIDI-Daten zuverlässig an den Rechenknecht. Ein Blick in die – am Rande lobend zu erwähnende – MIDI-Mapping-Tabelle offenbart dann, dass der USolo FX imstande ist, auch die exotischeren Steuerelemente, wie den Track-Select-Encoder, den Pitch-Range und sogar das Gedrückt-Halten von Tasten zu übermitteln, was in der taufrischen Tsi-Datei, die uns zur Verfügung stand einfach noch nicht implementiert war. Wer hier selber Hand anlegt, sollte mit so vielen verfügbaren Bedienelementen in der Lage sein, sich sogar mit nur einem USolo FX ein praxistaugliches 2-Deck-Setup zu konfigurieren.
Womit wir auch schon bei der Frage wären, wer in Zeiten der übermächtigen Popularität von Controller/Rechner-Lösungen eigentlich noch einen solchen Media-Player braucht. Nun, zunächst einmal vermittelt das Wissen darum, dass hier kein Schreib-/Lesekopf in nur einem Nanometer (0,000001 Millimeter) Abstand über der empfindlichen Magnetscheibe schwebt, ein gutes Gefühl der Sicherheit – den USolo FX wuchtet man auch im laufenden Betrieb von Links nach Rechts, ohne dass sich auch nur ansatzweise ein Gedanke an die Datenintegrität einstellen würde. Zunächst unscheinbar, aber im praktischen Betrieb nicht zu unterschätzen, ist auch das Fehlen jeglicher Boot-Vorgänge: Den USolo FX schaltet man an und dann ist er „da“ – keine Akklimatisierung an die Raumfeuchtigkeit (wie bei Notebooks sehr zu empfehlen – Stichwort: Kondenswasser) und kein Öffnen von Programmen (und kein Wegklicken von Netzwerk-Meldungen). Und nicht zuletzt ist da die Kompatibilität: Wer auf aktuellen Veranstaltungen den Laptop/Controller-Ringelpietz beim DJ-Handover verfolgt, kann schon mal ins Grübeln kommen, ob das alles in die richtige Richtung geht. Beim USolo FX macht man im Vorfeld die Ansage ‚bringt euren USB-Stick, SD-Karte oder Festplatten mit’ und der Abend ist plötzlich umbaufrei entspannt – auch nicht schlecht. Eine Frage wollte mir allerdings während des gesamten Tests nicht aus dem Kopf gehen und konnte auch vom deutschen Vertrieb nicht beantwortet werden: Warum ist es nicht möglich, die Audio-Ausgänge des USolo FX beim Controller-Betrieb als Soundkarte zu nutzen? Wenn der Verbund zweier USolos über USB funktioniert, müssten selbige doch in der Lage sein, bidirektional zu kommunizieren… aber vielleicht denke ich da auch einfach in eine falsche Richtung.
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Aufmerksame Zwischen-den-Zeilen-Leser werden es schon bemerkt habe: Der USolo FX hat mir in weiten Teilen mächtig viel Spaß gemacht. In Anbetracht der Preisklasse setzen hier das gute visuelle Feedback, die tadellose Klangqualität und vor allem das haptisch überzeugende Jogwheel Maßstäbe. Kleine Ungereimtheiten wie die unpraktische Positionierung des Kopfhörer-Ausgangs an der Rückseite, die Reaktion des Effekt-Quantisierungs-Tasters erst beim Loslassen oder der etwas friemelige SD-Karten Auswurf klauen dem USolo leider den letzten halben Stern, den ich ansonsten gerne vergeben hätte. Zum insgesamt überaus positiven Bild trägt auch die vollständige MIDI-Implementierung maßgeblich bei: Sie stellt einen echten Mehrwert dar, denn schaut man mal in Richtung Denon DN-SC2000, bekommt man beim DJ-Tech für ungefähr hundert Euronen mehr, einen Controller samt komplettem Media-Player dazu.
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
Saubere Verarbeitung
Haptik und Auflösung des Jogwheels
Großer Funktionsumfang
Ablesbarkeit des Display
Gute Klangqualität
Versenkbare Start- und Brems- Potis
Beleuchtung der Bedienelemente
Vollwertiger MIDI-Controller
Kompakte Abmessungen
Praxisgerechte Werte in der Loop- und Effektsteuerung
Zuverlässiger Beatcounter
Contra
Manche Funktionen nur schwer zugänglich
Keine Regelmöglichkeit für den Effektanteil
SD-Auswurf etwas friemelig
Kopfhörerausgang auf der Rückseite
Taster für Effekt-Quantisierung reagieren erst beim Loslassen
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