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Danelectro 3699 Fuzz Test

Das Danelectro 3699 Fuzz aus der Vintage-Pedalserie ist ein Remake des gefragten Originals aus den Siebzigern, der legendären Foxx Tone Machine, die als Original sehr begehrt ist und zu hohen Liebhaberpreisen gehandelt wird.

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Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH


Das erfolgreiche Zerrpedal steckte 1971 bei seinem Erscheinen in einem beflockten Metallgehäuse und passte mit seinem zuschaltbaren Octaver perfekt in die damalige Zeit. Leider steht mir kein Original zur Verfügung, aber ich bin trotzdem sehr gespannt, wie Danelectro die Wiedergeburt gelungen ist.

Details

Weil die sehr gefragten Originale leicht ein normales Gitarristenbudget sprengen können, kommt das 3699 Fuzz gerade recht – obwohl es mit knapp 200 Euro auch nicht gerade ein Schnäppchen ist.
Im Lieferkarton findet sich ein Ledersäckchen, das das Pedal umhüllt, dazu eine Bedienungsanleitung, die zahlreiche Einstelltipps gibt. Gummifüßchen konnte ich weder am Pedal noch im Karton entdecken, das sollte in der Preisklasse aber kein Thema sein.
Das 3699 macht einen ausgesprochen robusten Eindruck und steckt in einem rechteckigen Gehäuse. Das ist insofern erwähnenswert, als Danelectro eigentlich für seine eher “kreativen“ Designs bekannt ist, gegen die ein Gehäuse mit Ecken und Kanten fast schon langweilig wirkt. Es bringt 269 Gramm auf die Waage und misst 111 x 60 x 57 mm, dazu wurde das Pedal einem gelungenen “aging“ unterzogen, das nicht nur das Gehäuse, sondern auch die Regler einschließt.
Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind an der Stirnseite angebracht, ebenso der Netzteilanschluss, der auf einen 9-Volt Gleichstrom-Adapter mit innenliegendem Minuspol wartet. Den braucht es auf jeden Fall, denn anders lässt sich das Pedal nicht anwerfen – Batteriebetrieb ist nicht möglich.
Ein Blick auf die Oberseite zeigt drei Regler, einen Kipp- und zwei Fußschalter. Somit besitzt das 3369 einige Optionen für das Feintunen des Sounds. Die drei Regler mit den Bezeichnungen Volume, Fuzz und Tone erklären sich quasi selbst, mit dem Kippschalter lässt sich der Grundsound des Pedals zwischen “Stock“ und “Mid Boost“ schalten, dazu aber im Praxisteil mehr.

Fotostrecke: 7 Bilder Danelectro hat sich mit dem 3699 Fuzz an ein Remake der legendären Foxx Tone Machine gewagt.

Der linke Fußschalter aktiviert das Pedal und bringt eine orangefarbene, sehr hell leuchtende LED zum Glühen, die ein Ablesen der Regler erfolgreich verhindert. Das Pedal besitzt einen True-Bypass, der im inaktiven Zustand das eingehende Signal direkt an den Ausgang weiterleitet. Der rechte Fußschalter aktiviert einen Octave Up, der, wie der Name schon sagt, eine 12 Halbtöne höhere Note hinzufügt.
Bleibt die Frage, warum Danelectro das Pedal mit den Ziffern 3699 benennt. In den 1970er Jahren war es cool, eine Telefonnummer zu besitzen, die den jeweiligen Produktnamen buchstabierte. Die Legende zu unserem Testkandidaten erzählt, dass ungefähr ein Jahr nach dem Start der Foxx-Pedale Steve Ridinger, der Gründer der Firma, entdeckte, dass die Schreibweise von F-O-X-X den Ziffern 3-6-9-9 auf der Tastatur entspricht. Wie es der Zufall wollte, besaß Foxx bereits diese Telefonnummer! Ein Jahr zuvor hatte ihm die Telefongesellschaft zufällig diese Nummer zugewiesen: 213-XXX-3699. Sachen gibt’s!

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Praxis

Für die folgenden Aufnahmen habe ich meine Fender Telecaster geschultert und parke das Pedal vor meinem Marshall JVM 410. Das Boxensignal führe ich in eine Universal Audio OX Box und wähle eine mit Greenback Speakern bestückte Box.
Los geht es mit dem Grundsound, also ohne Pedal.

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OFF

In den nächsten Beispielen aktiviere ich das 3699, drehe alle Regler auf 12 Uhr und schalte erst in den Stock-, dann in den Mid-Boost-Modus.

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ALL MID Stock ALL MID Mid Boost

Das Pedal ermöglicht es, zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Fuzz-Tonalitäten zu wechseln. Dabei geht der Mid-Boost, wie es der Name schon sagt, deutlich mittiger ans Werk, das Stock-Setting liefert den bekannten, ausgehöhlten Fuzz-Sound, der ungemein fett daherkommt. Attacks sucht man hier vergebens, es geht bekanntermaßen direkt mit der Zerre los.
Nun möchte ich herausfinden, wie sich der Oktave Up im Klang widerspiegelt. Auch hier ist erst der Stock, dann der Mid Boost aktiv.

Audio Samples
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ALL MID Stock Octave ALL MID Mid Boost Octave
Dank der vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten lässt sich das 3699 Fuzz sehr flexibel einsetzen und lässt den Charakter des Vorbilds erkennen.
Dank der vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten lässt sich das 3699 Fuzz sehr flexibel einsetzen und lässt den Charakter des Vorbilds erkennen.

Das gefällt mir sehr gut, die Oktave öffnet erwartungsgemäß die Tür nach oben und sorgt für zusätzliche Direktheit. Positiv fällt auch die geringe Nebengeräuschkulisse auf.
Ich drehe den Fuzz-Regler nun in die Maximalstellung und schalte wieder den Kippschalter im zweiten Beispiel von Stock auf Mid Boost.

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Fuzz Max Stock Fuzz Max Mid Boost

Mit dem maximalen Zerrgrad kommt der bekannte überdrehte Fuzz-Sound zustande, der dank der beiden Modi in gänzlich verschiedenen Klanggefilden spielt und damit das Einsatzgebiet des Pedals erheblich erweitert. Die einzelnen Töne brechen nicht weg, stattdessen bleibt ein singender, langanhaltender Ton, mit dem sich aber auch, wie man hören kann, durchaus akzentuiert und schnell spielen lässt, ohne dass er wegbricht.
Der Fuzz-Regler bleibt in der Maximalstellung, ich schalte aber jetzt den Octave-Schalter hinzu. Wieder geht es mit der Stock-Einstellung los.

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Fuzz Max Stock Octave Fuzz Max Mid Boost Octave

Hier kommt ein komplett überdrehter, vollkommen verzerrter Sound zustande. Dabei hält sich auch hier die Nebengeräuschkulisse vornehm zurück.
In den letzten Beispielen möchte ich herausfinden, wie sich der Tone-Regler in beiden Positionen des Kippschalters bemerkbar macht. Dazu drehe ich ihn erst in die Minimal-, dann in die Maximalstellung.

Audio Samples
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Fuzz Max Stock Octave Tone Min Max Fuzz Max Mid Boost Octave Tone Min Max

Auch der Tone-Regler präsentiert sich als mächtiges Tool, das in beiden Modi für eine weitere Klangausbeute sorgt. 

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Fazit

Das Danelectro 3699 Fuzz ist ein sehr interessantes, hochwertig gefertigtes Pedal, das sich an einen echten Klassiker anlehnt. Unser heutiges Testpedal lässt erahnen, warum die Foxx Tone Machine so begehrt ist, denn es klingt einfach fantastisch! Dank der unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten lässt sich das 3699 flexibel einsetzen und liefert eine breite Palette toll klingender Fuzz-Zerrsounds. Der Preis ist zwar nicht ganz ohne, dafür ist es eine ernsthafte Alternative für so manches hochpreisige Boutique Fuzz-Pedal. Mich jedenfalls hat es restlos überzeugt. Anspieltipp!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • breite Fuzz-Soundpalette
  • tadellose, solide Verarbeitung
  • klanglich sehr flexibel
  • Oktaver integriert
  • zwei Klangmodi
  • geringe Nebengeräuschkulisse
Contra
  • hoher Preis
  • zu helle LED
Artikelbild
Danelectro 3699 Fuzz Test
Für 179,00€ bei
Das Danelectro 3699 Fuzz bietet eine breite Fuzz-Soundpalette und entpuppt sich als ernsthafte Alternative für so manches Boutique Fuzz-Pedal.
Das Danelectro 3699 Fuzz bietet eine breite Fuzz-Soundpalette und entpuppt sich als ernsthafte Alternative für so manches Boutique Fuzz-Pedal.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Danelectro
  • Bezeichnung: 3699 Fuzz
  • Typ: Fuzz-Verzerrerpedal
  • Herstellungsland: China
  • Regler: Volume, Fuzz, Tone
  • Schalter: On/Off, Stock, Mid Boost, Octave
  • Bypass: True Bypass
  • Batteriebetrieb: Nein (Netzteil optional)
  • Abmessungen: 111mm x 60mm x 57mm
  • Gewicht: 269 Gramm
  • Ladenpreis: 194,00 Euro (November 2020)
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