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Carl Martin Atlantic Chorus Test

Das Carl Martin Atlantic Chorus Effektpedal sorgt erneut für Zuwachs im Reich der Modulationseffekte. Carl Martin selbst stellt in der Produktwerbung zu seinem neuen Pedal auch gleich die Frage, ob die Gitarrenwelt denn wirklich noch ein weiteres Choruspedal braucht. Ja, lautet die Antwort des Herstellers, wenn das Pedal etwas Interessantes vorzuweisen hat.

Carl_Martin_Atlantic_Chorus_TEST


Schaut man auf die Bedienelemente des Pedals, scheint dies der Fall zu sein. Vor allen Dingen das zusätzliche Volume-Poti zum Lautstärkeabgleich des Effektsignals sticht dabei sofort ins Auge. Klanglich soll das Pedal einen warmen und runden Vintage-Chorus-Sound produzieren. Zeit, sich den Atlantic Chorus genauer anzuschauen!

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Details

Lieferumfang/Gehäuse

Geliefert wird der Atlantic Chorus in einem Pappkarton, der neben einer kleinen Bedienungsanleitung auch gleich vier Gummifüßchen parat hat. Die können bei Bedarf an die Unterseite geklebt werden und sorgen für eine bessere Bodenhaftung. Das Pedal wirkt absolut sauber verarbeitet und macht mit seinem Metallgehäuse einen stabilen Eindruck.

Fotostrecke: 3 Bilder 60 x 115 x 50 mm (B x T x H) groß und 340 Gramm schwer präsentiert sich der Carl Martin Atlantic Chorus im bonedo-Testlabor.

Anschlüsse und Stromversorgung

Alle Anschlüsse sind an der Stirnseite des Pedals untergebracht. Hier wird das 9V-Netzteil angeschlossen, das allerdings nicht Teil des Lieferumfangs ist. Die Stromaufnahme beträgt 20 mA, ein Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen. Ebenfalls an der Stirnseite befindet sich außerdem die Ein- und Ausgangsbuchse. Das Pedal wurde dabei für den typischen Bühnenalltag eines Gitarristen designt und verzichtet auf eine Stereo-Option.

Fotostrecke: 2 Bilder Sämtliche Anschlüsse wurden auf der Stirnseite des Pedals untergebracht.

Bedienelemente und Funktionen

Gesteuert wird das Effektsignal auf der Oberseite von vier cremefarbenen Potis, die mit einem schwarzen Strich zum Ablesen der momentanen Einstellungen gut sichtbar markiert sind. Über das Level-Poti wird dabei die Lautstärke des Effektsignals justiert. Wie bereits angesprochen ist dieses Feature bei einem Choruspedal nicht alltäglich, aber dennoch absolut wünschenswert, da ein Choruseffekt in manchen Fällen das Signal etwas indirekt und damit leiser erscheinen lässt und sich dieser Umstand damit ausgleichen lässt. Aber auch Chorussounds, die sehr dick auftragen, können etwas zurückgenommen werden. Ob dem so ist, wird uns gleich der Praxischeck verraten. Zudem hat dieser Parameter jede Menge Reserven, sodass man ihn bei Bedarf auch als Booster einsetzen, seinem Solo den benötigten Lautstärkevorsprung schenken oder die Vorstufe des Amps anblasen kann.

Fotostrecke: 3 Bilder Zum Einstellen des Effektes stehen auf der Oberseite vier cremefarbene Potis bereit,…

Das Depth-Poti regelt klassisch die Effekt-Tiefe bzw. den Effekt-Anteil. Etwas irritiert war ich zunächst davon, dass das Pedal sowohl ein Speed- als auch ein Rate-Poti an Bord hat. Das Manual schaffte hier aber schnell Klarheit. Das Speed-Poti regelt die Geschwindigkeit der Modulation, über das Rate-Poti kann der Sound dann wahlweise mehr in Richtung Chorus- oder Vibrato-Effekt gebracht werden. Am ausgeprägtesten gibt sich der Vibratoeffekt laut Hersteller, wenn Depth- und Rate-Poti weit aufgedreht sind. Auch das wollen wir uns natürlich gleich in der Praxis genauer anhören. Der Fußschalter rastet übrigens beim Betätigen spürbar und hörbar ein.

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Praxis

Ich parke das Pedal zunächst vor meinem absolut clean eingestellten Ibanez TSA 15 Amp. Die Gitarre meiner Wahl ist eine Yamaha Pacifica 611.
Hören wir uns erst einmal an, wie das Pedal klingt, wenn alle Potis auf 12 Uhr stehen. Ich spiele dafür zunächst eine Picking-Figur im Bypass und schalte anschließend den Chorus hinzu.

Audio Samples
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Clean: Soundcheck off/on (Alle Potis auf 12 Uhr)
SpeedDepthRateLevelGuitar
12121212Pacifica

Was ich hier zu hören bekomme, gefällt mir gut. Das Effektsignal ist dabei interessanterweise in der 12-Uhr-Einstellung schon etwas potenter im Output als das reine Cleansignal und wirkt trotz Monobetrieb deutlich breiter. Dabei offenbart der Chorus einen recht warmen und runden Sound mit einer dezenten Absenkung in den Höhen, die dem Signal absolut schmeichelt. Auch wenn der Effekt bereits hörbar ins Geschehen eingreift, bleibt das Signal dennoch sehr transparent. Vom Charakter her tendiert dieses Setting dabei schon in Richtung Vibratoeffekt. Ich bin gespannt, was das Rate-Poti in dieser Hinsicht gleich noch zu bieten hat. Ebenfalls absolut positiv hervorzuheben ist das geringe Eigenrauschen des Effekts.
Im folgenden Beispiel will ich einer Funk-Gitarre das gewisse Etwas verleihen. Dafür bringe ich den Effekt mehr in Richtung Chorus und stelle die Modulationsgeschwindigkeit langsamer ein.

Audio Samples
0:00
Clean: Funk Riff
SpeedDepthRateLevelGuitar
912710Pacifica

Auch hier kann sich der Atlantic Chorus absolut hören lassen. Die warme Grundausrichtung lässt das Signal eventuell in dieser Spielweise etwas weniger spritzig wirken, was aber in meinen Ohren nicht weiter ins Gewicht fällt, die Gitarre hat immer noch genug Biss.
Nun will ich hören, wie sich das Rate-Poti im Detail verhält und drehe es in drei Schritten auf.

Audio Samples
0:00
Clean: Rate Check
SpeedDepthRateLevelGuitar
12157/12/1710Pacifica
In Sachen Sound lässt sich der Carl Martin Atlantic Chorus sehr gut auf unterschiedliche Stile und Spielweisen abstimmen.
In Sachen Sound lässt sich der Carl Martin Atlantic Chorus sehr gut auf unterschiedliche Stile und Spielweisen abstimmen.

Interessant. Das Signal gewinnt zunehmend an Tiefe, beginnt dabei auch stärker zu eiern und tendiert eindeutig in Richtung Chorus-Vibrato. Klar, manch analoges Pedal hat hier noch mehr zu bieten, dieser Sound ist aber auf jeden Fall charmant.
Für straffere bzw. dezentere Chorussounds würde ich das Rate-Poti wohl eher zudrehen. In manchen Settings wirkt das Signal auch etwas hohl. Möchte man dagegen eine in der Tendenz volle und plastische Modulation erzeugen, lohnt es sich, das Rate-Poti weiter aufzudrehen.
Hören wir gleich noch zwei weitere Beispiele im Clean-Channel, um die verschiedenen Facetten des Pedals zu erforschen.

Audio Samples
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Clean: Fingerpicking
SpeedDepthRateLevelGuitar
14121210Pacifica
Audio Samples
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Clean: Groovy Comping
SpeedDepthRateLevelGuitar
15141010Pacifica

Bevor ich nun versuchen will, dem Pedal mithilfe einer hohen Modulationsgeschwindigkeit Leslie-artige Töne zu entlocken, sattele ich zunächst auf meinen Engl Gig Master 15 Amp um, dessen erster Kanal für ein nicht ganz so smoothes Klangbild sorgt.
Mit dem höheren Pegel des FX-Loops verträgt sich das Pedal dabei übrigens bestens. Wie wir nun hören werden, kann das Pedal durchaus auch für die “Orgel-Disziplin” in Betracht gezogen werden.

Audio Samples
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Clean: Leslie Style
SpeedDepthRateLevelGuitar
17171510Pacifica

Sowohl in Kombination mit einem etwas schmutzigeren Ampsignal als auch mit deutlich mehr Zerre kann der Chorus ebenfalls mit einem recht transparenten Sound bestehen. Dabei wird die Beschneidung der Bassfrequenzen durch den Effekt deutlicher hörbar, was diesen Umstand unterstützt. Das Level-Poti eignet sich zudem auch im Einschleifweg, um das Signal abzustimmen. Interessanterweise verhält es sich dennoch anders, als ich zunächst angenommen hatte. Da der Chorus bei 12 Uhr schon einen sehr gesunden Output hat, habe ich während des gesamten Testverlaufs den Level in der Tendenz immer eher zurückgedreht.
Hier zwei abschließende Beispiele mit einem leichten Crunchsound sowie mit mehr Gain aus dem zweiten Kanal des Amps. Wer auf wabernde Alternative-Gitarren steht, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten.

Audio Samples
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Crunch: Alternative Strumming
SpeedDepthRateLevelGuitar
1111127Tele
Audio Samples
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Drive: 90’s Powerchords
SpeedDepthRateLevelGuitar
1414710Pacifica
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Fazit

Der Carl Martin Atlantic Chorus ist ein gut klingendes Effektpedal, das mit einer sauberen und robusten Verarbeitung punkten kann. In Sachen Sound lässt es sich sehr gut auf unterschiedliche Stile und Spielweisen abstimmen und bietet auch Färbungen, die in Richtung Chorus-Vibrato tendieren. Die zusätzliche Lautstärke-Option gibt dem Anwender zudem mehr Spielraum in der Justierung des Chorussignals, vor allen Dingen im Zusammenspiel mit verzerrten Sounds. Auch ein Blick aufs Preisschild macht Freude. Wer ein gut klingendes Choruspedal sucht, sollte den Atlantic Chorus auf jeden Fall ausprobieren.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • saubere Verarbeitung
  • warmer und transparenter Grundsound
  • Pegel des Effektsignals justierbar
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
Contra
  • keins
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Carl Martin Atlantic Chorus Test
Für 69,00€ bei
Der Carl Martin Atlantic Chorus liefert einen warmen und transparenten Grundsound mit Färbungen, die in Richtung Chorus-Vibrato tendieren.
Der Carl Martin Atlantic Chorus liefert einen warmen und transparenten Grundsound mit Färbungen, die in Richtung Chorus-Vibrato tendieren.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Carl Martin
  • Modell: Atlantic Chorus
  • Typ: Chorus Effektpedal
  • Herkunft: China
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V-Netzteil
  • Regler/Schalter: Speed, Depth, Rate, Level, Fußschalter
  • True Bypass: Ja
  • Stromversorgung: 9V-Netzteil (nicht im Lieferumfang)
  • Batteriebetrieb: nicht vorgesehen
  • Stromaufnahme: 20 mA
  • Abmessungen: (B x T x H): 60 x 115 x 50 mm
  • Gewicht: 340 g
  • Ladenpreis: 99,00 Euro (Februar 2019)
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