Beetronics Royal Jelly Test

Das Beetronics Royal Jelly ist ein stylisch aussehendes Zerrpedal, das einen Overdrive-und einen Fuzz-Schaltkreis unter einem Dach vereint. Der amerikanische Boutique-Pedalbauer hat das Ganze so eingerichtet, dass sogar zwischen beiden Zerrsounds stufenlos gewechselt werden kann.

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Für zusätzliche Flexibilität sorgen zwei umschaltbare Basis-Settings. Aber das Pedal hat auch einen königlichen Preis, denn erst für deutlich über 300 Euro wechselt es den Besitzer. Inwieweit diese Preisgestaltung gerechtfertigt ist und welche Klangqualität das Beetronics Royal Jelly an den Tag legt, wird der folgende Test zeigen.

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Details

Gehäuse/Optik

Standard-Outfit mit Normgehäuse und den handelsüblichen Potiknöpfen ist bei Beetronics nicht an der Tagesordnung, das Auge hört ja bekanntlich mit und dementsprechend ist auch das Royal Jelly optisch gestaltet. Das Pedal kommt in einem Metallgehäuse mit schräger Oberseite und den Maßen 155 x 130 x 64 mm und einem Gewicht von 1067 Gramm – also schon etwas ausladender in Größe und Masse.

Fotostrecke: 3 Bilder Das stylische Beetronics Royal Jelly Zerrpedal kommt im stabilen Metallgehäuse…

Aber wenn sieben Regler und drei Fußschalter untergebracht werden müssen, braucht man eben auch etwas Platz. Die Regler sind dreireihig auf dem grünen Bedienfeld positioniert und kommen mit drei unterschiedlichen Potiknöpfen, allesamt groß, griffig und mit gut sichtbaren Markierungen. Dazu kommen eine große Status-LED und zwei kleinere, die den angewählten Grundsound anzeigen. Wie üblich warten in der hinteren Reihe die drei Fußschalter für Mode, Buzz und Bypass. Das Pedal steht rutschfest auf vier Gummifüßen, die unproblematisch gelöst werden können, wenn man es mit Klettband im Board befestigen möchte. Der Einsatz von Mounting Plates gestaltet sich schwieriger, denn es gibt keine Gehäuseschrauben am Boden.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Bedienelemente sind alle auf der Oberseite platziert und teilen sich in sieben Potis, drei Mini-Switches und drei Fußschalter auf.

Die Anschlüsse sind komplett an der Stirnseite angebracht, bestehend aus Ein- und Ausgangsbuchse sowie dem Anschluss für ein optionales Netzteil (9V Center Negative). Das Pedal benötigt 61 mA Strom, Batteriebetrieb ist nicht möglich.

Fotostrecke: 4 Bilder Die überschaubaren Anschlüsse sind auf der Stirnseite untergebracht.

Bedienung

Wie eingangs erwähnt, hat das Royal Jelly zwei Schaltkreise, einen Overdrive und einen Fuzz, die stufenlos geregelt werden können. Die Regelung erfolgt über den Queen- bzw. King-Regler; bei Linksanschlag ist Overdrive angesagt, dreht man weiter auf, geht es in Richtung Fuzz-Ton. Mit dem linken Fußschalter wechselt man zwischen Queen- und King-Einstellung, also zwischen den beiden zwei Grundsounds. Die Positionen der restlichen Regler bleiben dabei erhalten. In vorderster Reihe bilden Lo- und Hi-Regler eine Zweiband-Klangregelung. Lo sorgt für Cut/Boost bis 10 dB bei 80 Hz, Hi hat den gleichen Wirkungsgrad bei 2 kHz. Der Honey-Regler in der Mitte stellt den Zerrgrad des Overdrives ein und in der unteren Reihe findet man den Dry-Regler, mit dem das direkte Gitarrensignal hinzugemischt werden kann. Letzteres verleiht Zerr-Pedalen immer die Möglichkeit, neue klangliche Dimensionen hinzuzufügen. Daneben befindet sich der Volume-Regler für die Gesamtlautstärke. Der Schalter in der Mitte wird vom Hersteller als Buzz-Switch bezeichnet. Hier wird für einen einen kratzigen Vintage-Fuzz-Sound eine zusätzliche Portion Höhen hinzugefügt. Das sieht alles vielversprechend nach einem recht flexiblen Zerrgerät aus und es wird höchste Zeit, das Ganze im Praxistest zu Gehör zu bringen.

Praxis

Das Royal Jelly wird vor einen clean eingestellten Sovtek MIG-50H geschaltet. Der Amp läuft über eine Marshall 4×12 Box (Celestion G12M), die mit einem Neumann TLM-103 abgenommen wird.
Zum Einstieg habe ich die Klangregelung und den Honey-Regler in der Mitte geparkt, der Dry-Regler ist komplett zurückgenommen, damit wir nur das reine Zerrsignal hören. Volume muss weit aufgedreht werden, denn der Royal Jelly hat keine hohen Pegelreserven. Um einen gleichen bzw. leicht höheren Pegel als beim Cleansound zu erhalten, steht der Volume-Regler auf 15 Uhr. Zuerst einmal werden die klanglichen Auswirkungen bei der Bewegung des Queen-Reglers erforscht, der komplett identisch ist mit dem King-Regler. Ihr hört nun fünf unterschiedliche Einstellungen des Honey-Reglers von Minimum zum Maximum und zum Abschluss wird der Buzz-Switch aktiviert.

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Queen-Regler Check: Zuerst Bypass, dann 7, 9, 12, 15 und 17 Uhr, dann Buzz On (Stratocaster)

Der Overdrive hat einen grobkörnigeren und eher dreckigen Sound, der dann recht schnell in den Fuzz-Ton übergeht. Da wird dann eine gute Packung Sustain und Säge geliefert.
Als nächstes steht die Bandbreite des Overdrive-Modes im Fokus. Wenn der Queen- oder King-Regler weit zurückgenommen wird, ist primär Overdrive angesagt, und das geht von einer leichten Übersteuerung bis zum Crunchsound mit Singlecoil-Gitarren. Der Honey-Regler hat übrigens kaum Auswirkung auf den Zerrgrad des Fuzz-Schaltkreises, also wenn Queen oder King auf Rechtsanschlag sind, dann passiert bei der Aktion mit dem Honey-Regler nichts mehr.

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Honey-Regler: 9 Uhr > 15 Uhr (Stratocaster)

Der Dry-Regler ist ausgezeichnet geeignet, um für etwas Klarheit im Ton zu sorgen. Dreht man das Direktsignal noch hinzu, bekommt man auch bei hohen Zerrgraden mehr Attack und Transparenz. Die Funktion lässt sich aber auch bei niedrigen Zerrgraden gut einsetzen. Im folgenden Beispiel hört ihr das mit einem recht starken Fuzz-Sound und Akkord-Picking. Für einen Fuzz-Sound mit hohem Zerrgrad ist das Signal zwar noch transparent und die Saitentrennung recht gut, aber ohne das direkte Signal klingt der Part aufgrund des hohen Sägesounds doch etwas undefiniert. Mit dem hinzugefügten Direktsignal sind die Anschläge klar zu hören und es sägt dreckig im Hintergrund.

Audio Samples
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Dry-Regler: 7 Uhr > 11 Uhr (Stratocaster)
Das Beetronics Royal präsentiert sich als Spezialist für körnige Overdrive- und Fuzz-Sounds in sehr guter Klangqualität.
Das Beetronics Royal präsentiert sich als Spezialist für körnige Overdrive- und Fuzz-Sounds in sehr guter Klangqualität.

Jetzt kommen wir zum Wirkungsgrad des Zweiband EQs. Mit ihm lässt sich einiges anstellen, die Frequenzbereiche und Wirkungsgrade sind sehr gut abgestimmt, sodass man eine dünne Strat mit dem Lo-Regler richtig fett machen kann. In den Höhen sieht es ähnlich aus, von muffig bis brillant ist alles im Angebot, aber immer noch so, dass es nicht extrem in den Ohren klingelt, wenn man die Höhen weit aufdreht.

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Hi-Regler: Minimum > Maximum (Stratocaster) Lo-Regler: Minimum > Maximum (Stratocaster)

Hier kommen noch ein paar Beispiele, die die Vielseitigkeit des Pedals im Hinblick auf die Zerrgestaltung zeigen. Der Buzz-Mode sorgt dabei für die Portion Extra-Dreck, und so hat man bei geschickter Einstellung drei unterschiedliche Grundsounds am Start, die auch vom Pegel her intern sehr gut aufeinander abgestimmt sind. Downtunings funktionieren ebenfalls problemlos und für Bassisten ist das Pedal mit Sicherheit auch interessant. Vor allem, weil man das Direktsignal hinzumischen kann.

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Fuzz Riff (SG) Crunch (Telecaster) Drei schaltbare Sounds: Overdrive > Fuzz > Fuzz mit Buzz (Jaguar P90) Low Riff Normal (Baritone) Low Riff Buzz (Baritone) Mid Gain Overdrive (Les Paul) Overdrive > Fuzz (Les Paul)

Fazit

Das Beetronics Royal Jelly Overdrive/Fuzz-Pedal präsentiert sich als Spezialist für körnige Overdrive- und Fuzz-Sounds in sehr guter Klangqualität. Mit einer eher in der etwas dreckigeren Ecke angesiedelten Basis bietet das Pedal eine hohe Flexibilität im Bereich zwischen Overdrive und Fuzz. Der Übergang zwischen den beiden Klangcharakteren ist stufenlos regelbar und zusätzlich kann das Direktsignal über den Dry-Regler hinzugemischt werden. Der Buzz-Switch sorgt bei Bedarf für weitere Höhen im Fuzz-Schaltkreis, was summa summarum drei unterschiedliche Sounds in einem Zerrpedal ergibt. Alle Funktionen und Regler sind sehr gut aufeinander abgestimmt, das Pedal ist insgesamt erstklassig verarbeitet, nimmt allerdings etwas mehr Platz auf dem Board in Anspruch.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • hochwertige Verarbeitung/Bauteile
  • attraktive Optik
  • flexible Overdrive/Fuzz-Sounds
  • große Transparenz
  • drei schaltbare Sounds
  • Dry-Regler
Contra
  • keins
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Beetronics Royal Jelly Test
Für 299,00€ bei
Mit einem etwas dreckigeren Grundsound bietet das Beetronics Royal Jelly eine hohe Flexibilität im Bereich zwischen Overdrive und Fuzz.
Mit einem etwas dreckigeren Grundsound bietet das Beetronics Royal Jelly eine hohe Flexibilität im Bereich zwischen Overdrive und Fuzz.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Beetronics
  • Modell: Royal Jelly
  • Typ: Overdrive/Fuzz Effektpedal
  • Herkunft: USA
  • Regler: Lo, Hi, Queen, Honey, King, Dry, Vol
  • Anschlüsse: Input, Output, 9V DC
  • Stromaufnahme: 61 mA
  • Spannung: 9V (nur Netzteil)
  • Bypass: True Bypass
  • Maße: 155 x 130 x 64 mm (B x T x H)
  • Gewicht: 1067 Gramm
  • Verkaufspreis: 349,00 Euro (Juli 2019)
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