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Anytune Pro+ App Test

Übung macht den Meister – auch wenn wir, als wir seinerzeit die ersten Schritte auf unserem Instrument machten, den Spruch nicht mehr hören konnten und darauf pochten, dass Talent doch der wahre Erfolgsgarant sei, mussten wir im Nachhinein doch immer wieder feststellen, dass viele unserer großen Vorbilder sich in jungen Jahren tagtäglich stundenlang mit ihrem Instrument im Übungsraum eingeschlossen haben. Siehste, von nix kommt also doch nix … aber wenn das Üben nicht so anstrengend und langweilig wäre! 

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Ach wie gut, dass diese dunklen Zeiten vorbei sind, und irgendwie beneide ich die Übungsmöglichkeiten, die aufstrebende Musiker heutzutage haben. Dank diverser Apps zum Musik üben, zu denen auch die in diesem Test vorgestellte Anytune App gehört, kann das Üben sogar richtig Spaß machen. Grund dafür ist, dass die Lieblingssongs, egal ob simpel oder hochkomplex, durch raffinierte Bearbeitungsmöglichkeiten leicht dem individuellen Entwicklungsstand am Instrument angepasst werden und so nach und nach mit Spaß an der Sache erlernt werden können. Darüber freuen sich nicht nur Lernende, sondern auch Lehrende, die ihren Unterricht dank solcher Tools völlig anders gestalten können. Was Anytune für euch tun kann, erfahrt ihr im folgenden Test.

Details

Anytune ist eine App, die es auf dem iPhone, iPad, iPod touch oder dem Rechner mit Mac OS X Betriebssystem ermöglicht, Audiomaterial aus verschiedenen Quellen zu importieren und zu bearbeiten. Wir testen die App auf dem iPad mini mit iOS 9 Betriebssystem. Im folgenden stellen wir euch zunächst die Features der kostenlosen Basisversion und anschließend die per In-App Kauf möglichen Erweiterungsoptionen bis hin zur voll ausgestatteten „Pro+“-Variante vor.

Fotostrecke: 3 Bilder Trotz der vielen Informationen findet man sich nach kurzer Zeit schnell zurecht.

Bereits in der kostenlosen Basisversion steckt viel drin

Schon die Basisversion, die, wie bei kostenlosen Apps üblich, Werbebanner beinhaltet, bietet eine Menge Möglichkeiten zur Bearbeitung des Audiomaterials. Die beiden wichtigsten Features sind sicherlich das Verändern von Tempo und Tonhöhe, selbstverständlich unabhängig voneinander. Mit Hilfe der ReTune-Funktion können einzelnen Song-Abschnitten unterschiedliche Tempi und Tonarten zugewiesen werden. Ein nicht weniger wichtiges Übungswerkzeug ist die Loop-Funktion. Maximal zwei Loops können in der Basisversion gespeichert werden. Möchte man beim Üben allmählich das Tempo des Loops steigern oder auch verringern, so übernimmt diese Aufgabe der Tempo-Loop-Trainer. Zudem gibt es sogar die Möglichkeit, Liedtexte über die Zwischenablage in das Arrangement einzufügen. Eine gute Hilfestellung bei den ersten Schritten mit der App sind die so genannten „Hilfe-Blasen“, die  die einzelnen Funktionen erklären.
Sämtliche Features, die den „Bezahlversionen“ vorbehalten sind, werden auch in der Gratisvariante angezeigt, können jedoch nicht aktiviert werden. Stattdessen gibt es einen Hinweis auf die jeweils nächsthöhere Version mit direktem Link zum App Store oder die Möglichkeit, das Feature im Demo-Modus zu testen.

Fotostrecke: 5 Bilder Noch mehr Info: Links das Fenster für die ReTune-Einstellungen.

Das Grundpaket verzichtet auf Werbung und bietet weitere Vorteile

Das so genannte Grundpaket als erste Erweiterungsstufe der kostenlosen Basisversion ist frei von Werbebannern und bietet darüber hinaus eine Lautstärkeregelung auf dem Touchscreen – in der Gratisversion ist dies nur am Gerät möglich – und die Möglichkeit, das Erscheinungsbild farblich umzugestalten. Außerdem können Audiodateien auf AirPlay-Geräten wie zum Beispiel einem Apple TV oder AirPlay-kompatiblen Lautsprechern wiedergegeben werden.

Das Profi-Paket soll auch schwierige Aufgaben meistern

Mit dem Profi-Paket sind bezüglich der Anzahl der Audiotags keine Grenzen mehr gesetzt, so dass beliebig viele Loops erstellt werden können. Die Autoloop-Funktion erstellt zwischen zwei aufeinander folgenden Audiotags jeweils automatisch Loops. Ist zudem Autoplay aktiviert, so starten die Loops nach dem Anclicken automatisch. Der Tempo-Loop-Trainer kann in der Profi-Variante nach Belieben angepasst werden. Weiterhin sind die Regler für die Balance und die Verstärkung des Audiosignals bis maximal 24 dB hier frei geschaltet, außerdem können Tempo und Tonhöhe in feineren Abstufungen als in der Basisversion variiert werden. Eine Hilfe beim Aufschreiben der Noten des aktuellen Songs verspricht der Transkribier-Modus, und auch die Möglichkeit, das Playback mit einer zeitlichen Verzögerung zu starten, bietet das Profi-Paket. 

Fotostrecke: 2 Bilder Die Tag-Liste auf der linken Seite beinhaltet alle Positionsmarker eines Songs.

Das Studio-Paket bietet die Komplettausstattung inklusive „Fine Touch EQ“

Mit dem Studio-Paket können die Bearbeitungsmöglichkeiten voll ausgeschöpft werden. Zentraler Bestandteil ist der 9-Band „Fine Touch EQ“, der die gezielte Hervorhebung oder Abschwächung bestimmter Instrumente verspricht, darüber hinaus gibt es noch zahlreiche Filtervarianten. Eigene EQ- und Filtereinstellungen können als Presets gespeichert werden. Auch ein per Interface eingespeistes externes Signal sowie das Signal des geräteinternen Mikrofons können mit dem EQ bzw. Filter bearbeitet werden. Im Live Mix Modus kann dieses Signal in Bezug auf Lautstärke- und Panoramaeinstellungen an das vorhandene Audiomaterial angeglichen werden. Weiterhin ist im Studio-Paket die „HQ“-Option enthalten, die die Audioqualität nochmals verbessern soll und umfangreichere Tempo- und Tonhöhenveränderungen bietet. Mit Hilfe der „Play Next“-Funktion können spontane Arrangements im Live-Betrieb erstellt werden, weiche Ein- und Ausblendungen ermöglicht die Fade-Funktion. 

Fotostrecke: 5 Bilder Der EQ ist auch für „Verschönerungsarbeiten“ zuständig.

Import-Paket

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Audiomaterial (in den Formaten mp3, m4a, aiff und wav) in Anytune zu importieren. In den meisten Fällen wird dies über iTunes geschehen, und genau diese Möglichkeit bietet die kostenlose Basisversion, ebenso wie die Option, direkt über das interne Mikrofon des iPads oder iPhones aufzunehmen. Wem das nicht genügt, der bekommt mit dem Import-Paket zusätzlich die Möglichkeit, Tracks über die Dropbox, über WLAN oder direkt aus einer E-Mail oder einer anderen App zu importieren.

Export-Paket und Fernsteuerungs-Paket (in Pro+ enthalten)

Das Exportieren von bearbeiteten Audiofiles, beispielsweise um sie direkt per E-Mail zu versenden, ist in der Basisversion nur eingeschränkt möglich. Vom „getunten“ Song (im m4a-Format) werden nur die ersten 20 Sekunden mit 128 kBit/s Datenrate übertragen. Alternativ gibt es die Möglichkeit, den Original-Track mitsamt einer Anytune Konfigurationsdatei zu exportieren. Falls der Empfänger Anytune besitzt, kann kann er mit Hilfe dieser beiden Dateien die bearbeitete Fassung herstellen.
Erwirbt man das Export-Paket oder kauft gleich die Pro+ Version, so wird der komplette „getunte“ Song oder wahlweise auch nur ein ausgewählter Loop übertragen, und das bis maximal 320 kBit/s.
Das Fernsteuerungs-Paket, ebenfalls in der Pro+ Version enthalten, bietet die Möglichkeit, Anytune beispielsweise über die Mac Tastatur, ein Bluetooth-Keyboard oder MIDI zu steuern.

Fotostrecke: 3 Bilder Die Austeuerungsanzeige beim Importieren eines Mikrofonsignals.
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Praxis

Beim Öffnen der App wird die iTunes-Bibliothek angezeigt, aus der der gewünschte Song innerhalb weniger Sekunden direkt importiert werden kann und danach als Wellenform angezeigt wird. Das Tempo wird dabei automatisch erkannt, sofern es nicht bereits in iTunes gespeichert wurde. Das Format des iPad mini erweist sich in der Praxis als sehr angenehm und bietet genug Platz für die zahlreichen Buttons. Während das obere Fenster einen Ausschnitt im Detail sieht, zeigt der untere Bereich den kompletten Song. Beide Wellenformen können mit dem Cursor durchfahren werden(„Scrub“-Funktion). Dabei entsteht ein ähnlicher Effekt wie beim Vor- und Zurückdrehen einer Schallplatte, und bestimmte Songparts können so sehr schnell gefunden werden. Eine Zoom-Funktion ist nicht vorhanden.

Bei drastischen Tempoänderungen wird der Unterschied zwischen Pro und HQ besonders deutlich

Zum stufenweisen Ändern des Tempos und der Tonhöhe werden einfach die entsprechenden Tasten mehrfach angetippt oder der Bereich dazwischen per Wischbewegung auf den gewünschten genauen Wert eingestellt. Ein Doppelklick führt zurück zum Originaltempo. Während der Tempobereich beim Profi-Paket von 30 bis 250% reicht und in 5%-Schritten einstellbar ist, lauten in der Studio-Variante die Grenzen 5 und 400 Prozent bei 1%-Abstufungen. Bekanntlich kann die Audioqualität bei größeren Tempoänderungen erheblich leiden, daher bin ich gespannt, wie sich Anytune in dieser Disziplin schlägt. Im Folgenden hört ihr einen Drumbeat zunächst im Original, dann um 40 Prozent verlangsamt zum Vergleich jeweils einmal in der „Pro“- und einmal in der „HQ“-Audioqualität.

Audio Samples
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Drumloop Original Drumloop verlangsamt Pro Drumloop verlangsamt HQ

Während das Ergebnis selbst in der Pro-Variante noch akzeptabel klingt, wirkt die HQ-Version im Vergleich dennoch wesentlich natürlicher, was vor allem bei den Snare-Schlägen deutlich wird.
Nun hören wir uns an, wie sich Tonhöhenveränderungen auf den Sound auswirken. Hier bietet die Pro-Variante einen Umfang von +/- 12 Halbtönen, während es bei der HQ-Version jeweils 24,9 sind (der „krumme“ Wert ergibt sich aus der Möglichkeit, im Studio-Paket die Tonhöhe in Cent-Schritten zu verändern). Als Basismaterial dient ein Backingtrack mit voller Instrumentierung. Die Tonhöhe des Tracks wird jeweils in vier Halbtonschritten nach oben und nach unten verschoben. Am Anfang hört ihr immer den Originalzustand ohne Pitch Shifting. Auch hier wieder zum Vergleich in den beiden Versionen Pro und HQ.

Audio Samples
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Backingtrack Pitch Up Pro Backingtrack Pitch Up HQ Backingtrack Pitch Down Pro Backingtrack Pitch Down HQ

Der klangliche Unterschied zwischen Pro und HQ ist hier nicht so deutlich wie bei der Tempoveränderung, aber das Gesamtbild klingt bei extremen Verschiebungen im HQ Modus etwas wärmer. Die hohen Frequenzen knallen nicht so stark durch. Durch die Möglichkeit, beim Studio Paket die Tonhöhe nur leicht zu verändern, kann man Aufnahmen, bei denen nicht nach 440 Hz gestimmt wurde oder das Band beim Mix/Master in anderer Geschwindigkeit lief, leicht auf Standard-Tuning pimpen.

Loops können extrem flexibel gehandhabt werden

Zum Erstellen eines Loops „on the fly“ wird einfach am Loop-Anfang die A-Taste und am Ende B gedrückt. Während der Loop abgespielt wird, ist es möglich, Anfang und Ende über die +/- Tasten in kleinen Schritten von sechs Millisekunden einzustellen, wodurch sich das Fehlen der Zoom-Funktion verschmerzen lässt. Für gröbere Einstellungen empfiehlt es sich, die A- und B-Marker direkt zu greifen und an die gewünschte Stelle zu bewegen. Sehr praktisch ist die Möglichkeit, per Tastendruck den Loop so zu verschieben, dass er direkt am ursprünglichen Endpunkt beginnt. So kann man sich systematisch durch einen Song arbeiten. Auch ein schrittweises Verdoppeln der Loop-Länge ist möglich, so dass die Übungspassage allmählich verlängert werden kann. Ab dem Profi-Paket aufwärts gibt es die Möglichkeit, den Loop jeweils mit einer zeitlichen Verzögerung zu starten, die man beispielsweise exakt der Länge des Loops angleichen kann. So kann man beim Üben Leertakte einfügen, die zudem das Timing trainieren. A propos trainieren: Der Tempo-Loop-Trainer, ebenfalls ab der Profi-Variante erhältlich, dient dazu, in einer frei wählbaren Anzahl von Durchgängen das Tempo oder die Tonhöhe jeweils schrittweise zu erhöhen bzw. zu verringern.

Sogar spontane Live-Arrangements können umgesetzt werden

Zum Speichern des Loops bzw. Setzen von Looptags genügt ein Tastendruck. Nun können die A/B-Markierungen gelöscht, und beim Erstellen des nächsten Loops kann in gleicher Weise verfahren werden. Alle Looptags, also Zeitmarken, werden in der Audiotags-Liste angezeigt. Dort können die verschiedenen Loops per Tastendruck direkt angewählt oder über „Play Next“ (nur im Studio-Paket enthalten) in beliebiger Reihenfolge nacheinander abgespielt werden, so dass beispielsweise im Live-Einsatz die völlige Kontrolle über das Arrangement gewährleistet ist. Der nächste Loop startet dabei immer automatisch, nachdem der vorherige komplett abgespielt wurde. Ein „Info“-Button neben dem jeweiligen Looptag ermöglicht die Benennung des Loops sowie unter „ReTune“ auch weitere Einstellungen wie beispielsweise Tempo- und Tonhöhenänderungen, die dann nur für den jeweiligen Loop gespeichert werden.
Das Erstellen von einfachen Audio-Markern zum Kennzeichnen verschiedener Songteile funktioniert im Prinzip genau so wie das Setzen von Loopmarks. Bei Bedarf können die Bereiche zwischen den Audiotags auch automatisch geloopt werden, wodurch eine Alternative zur vorher beschriebenen Loop-Erstellung gegeben ist. 

Der Fine Touch EQ ist vielseitig, aber nicht perfekt

Die Veränderung des Audiomaterials über 9-Band-Equalizer und Filter ist ausschließlich mit dem Studio-Paket möglich. Hier gibt es zahlreiche Voreinstellungen wie Hochpass, Tiefpass oder Bandpass, jeweils mit regelbarer Frequenz, Bandbreite, Resonanz und Verstärkung, die in den meisten Fällen für das Isolieren einzelner Instrumente vorgesehen sind. 
Hier kommt der Versuch, aus dem Backingtrack die Gitarre herauszufiltern, in zwei unterschiedlichen Varianten. Einmal mit einer simplen Absenkung des Mittenbereiches und dann mit einem Preset. Ihr hört abwechselnd zwei Takte ohne EQ, dann mit dem Equalizer.

Fotostrecke: 2 Bilder Die manuelle Mittenabsenkung
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Mittenabsenkung manuell Preset „Rhythmusgitarre unterdrücken“

Jetzt der Versuch, die Gitarre aus dem Backingtrack zu separieren, um sie besser zum Transkribieren heraushören zu können.

Das Preset „Gitarre isolieren“
Das Preset „Gitarre isolieren“
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Preset „Gitarre isolieren“

Der Fine Touch EQ wirkt durchaus effektiv, aber man sollte nicht der Illusion erliegen, dass hier wirklich einzelne Instrumentenstimmen komplett isoliert werden können. Dies ist nur annäherungsweise möglich. Je breitbandiger der Mittenbereich bearbeitet wird, desto stärker wird natürlich der Gesamtklang verbogen. Aber die Funktion erfüllt auf jeden Fall ihren Zweck als Werkzeug zum Transkribieren und Heraushören von Parts.

Kleine, aber feine hilfreiche Funktionen…

Drei weitere Funktionen, die ab dem Profi-Paket verfügbar sind, erweisen sich in der Praxis als äußerst hilfreich: Im Transkribier-Modus springt der Cursor bei jedem neuen Betätigen der Start-Taste auf dieselbe, zuvor markierte Position, was eine große Hilfe beim Herausschreiben von Noten darstellt. Auch die Möglichkeit, das Audiofile mit einer zeitlichen Verzögerung zu starten, ist eine schöne Sache, wenn man noch ein paar Sekunden Vorbereitung bis zum Losspielen braucht. Der Balance- bzw. Panoramaregler kann deutlich mehr als man ihm zutraut. Neben seiner bekannten Funktion ist er in der Lage, jeweils einen der beiden Stereokanäle als Monosignal in der Mitte zu platzieren. Ihren ganzen Reiz kann diese Funktion bei vielen Aufnahmen aus den Sechzigerjahren ausspielen, bei denen häufig einzelne Instrumente jeweils nur auf einem Kanal zu hören sind. Zu guter Letzt soll noch der Live Mix Modus erwähnt werden, verfügbar nur im Studio-Paket. Er bietet die Möglichkeit, das vorhandene Audiomaterial mit einem extern über ein Audio-Interface oder das eingebaute Mikrofon des Gerätes zugespielten Signal bezüglich Lautstärke und Panorama zu mischen. Dabei fällt auf, dass das Mikrofonsignal des iPad mini nur auf einem Kanal zu hören ist – obwohl der Sound beim Importieren des Mikrosignals auf beiden Seiten zu hören ist. Mit angeschlossenem iRig Interface funktioniert die direkte Kommunikation zwischen Anytunes und dem Interface für den Live Mix Einsatz leider nicht. Es klappt aber, wenn man die Gitarre über das iRig Interface verbindet und Amplitube im Hintergrund laufen lässt (Background Audio ON bei Amplitube). Diese Konstellation hat auch den Vorteil, dass man mit einer Amp-Simulation spielen kann. So hört man die Amp-Simulation und Effekte von Amplitube und kann im Vordergrund den Track von Anytunes laufen lassen und dazu spielen. So klingt das Ganze…

Audio Samples
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Solo Jam

Der Akkuverbrauch hält sich übrigens beim iPad mini absolut in Grenzen. Die Anzeige des voll geladenen Akkus steht nach 30 Minuten intensiver Editierung noch bei 99 Prozent.

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Fazit

Zum Kennenlernen von Anytune genügt zunächst die kostenlose Basisvariante, die bereits zahlreiche Funktionen und eine erstaunlich gute Audioqualität, auch bei extremen Eingriffen, liefert. Das Generieren und Editieren von Loops gestaltet sich sehr einfach, allerdings wird man vermutlich schnell das Bedürfnis entwickeln, mehr als zwei Loops pro Song zu speichern, was mit dem Profi-Paket möglich ist, für welches 6,98 Euro auf den Tisch geblättert werden müssen – gemessen am Gegenwert eine wirklich minimale Investition. 
Wer sein Audiomaterial nicht nur loopen, transponieren und verlangsamen bzw. beschleunigen möchte, sondern auch Wert auf Bearbeitung per EQ und Filter legt, kommt am Studio-Paket nicht vorbei. Nur hier gibt es den exklusiven High Quality (HQ) Modus, der vor allem bei Tempoänderungen klar bessere Ergebnisse bringt als die in den niederen Versionen angesiedelte „Pro“-Variante. Der ebenfalls exklusiv im Studio-Paket enthaltene Live Mix Modus ermöglicht das Einspielen von Instrumenten über ein Interface oder den Mikrofonanschluss des iOS-Gerätes. Leider wird das Mikrofonsignal des iPad mini im Live Mix Modus nur auf einen Kanal geroutet, so dass es in jedem Fall angeraten ist, ein Interface zu verwenden.
Die Übersichtlichkeit der App ist auf dem iPad mini sehr gut, allerdings sollte der Bildschirm nicht kleiner sein, da die Informationsfülle bei vollständig aufgeklappten Menüs doch recht groß ist. Wer sich zunächst erschlagen davon zeigt, sollte nicht verzagen, denn die Einarbeitungszeit ist, trotz der zahlreichen Untermenüs, relativ kurz, was daran liegt, dass die wichtigsten Funktionen gut erreichbar sind und sich schnell von selbst erklären. 
Anytune ist ein extrem hilfreiches Tool für Musiklehrer, Schüler und alle anderen, die Spaß daran haben, Songs zu analysieren und sei hiermit wärmstens empfohlen.

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • umfangreiche Funktionen bereits in der Basisversion
  • sehr gute Audioqualität
  • unkompliziertes Erstellen und Editieren von Loops
  • praxisnahe Konzeption
  • geringer Akkuverbrauch
Contra
  • externes Mikrofonsignal im Live Mix Modus nur eingeschränkt verwendbar
Artikelbild
Anytune Pro+ App Test
Schön aufgeräumt sieht es nach dem Einklappen der Live Mix- und Loop-Steuerungs-Menüs aus.
Schön aufgeräumt sieht es nach dem Einklappen der Live Mix- und Loop-Steuerungs-Menüs aus.
Technische Spezifikationen
  • Bezeichnung: Anytune Pro+
  • Entwickler: Anystone Technologies, Inc.
  • Art: App für Mac iOS und OS X
  • Version: 3.13.3
  • Speicherbedarf: 22,6 MB
  • Tempobereich: 5 – 400%
  • Transpositionsbereich: +/- 24,9 Halbtöne
  • Verarbeitete Formate: mp3, m4a, aiff, wav
  • Features:
  • Tempo Loop Trainer
  • Import von Songtexten
  • 9-Band Fine Touch EQ
  • Live Mix Modus
Preise
  • Basisversion: kostenlos
  • Grund-Paket: 1,99 €
  • Profi-Paket (setzt Grund-Paket voraus): 4,99 €
  • Studio-Paket (setzt Profi-Paket voraus): 4,99 €
  • Import-Paket: 2,99 €
  • Pro+ Version: 14,99 €
  • Export-Paket (in Pro+ enthalten): 4,99 €
  • Fernsteuerungs-Paket (in Pro+ enthalten): 4,99 €
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Kommentieren
Profilbild von Jeffrey Briggs

Jeffrey Briggs sagt:

#1 - 21.03.2016 um 16:24 Uhr

0

Die beste Musiker App überhaupt...ohne Anytune geht bei mir gar nichts mehr! Gruß, JB

Profilbild von Ralph Kendlbacher

Ralph Kendlbacher sagt:

#2 - 14.01.2017 um 02:23 Uhr

0

Das macOS-Programm ist zu empfehlen, die App-Variante nicht. Das Importieren von Titeln aus iTunes gestaltet sich mit der App wegen Apple-Patenten schwierig und ist nur über Umwege möglich.Die In-App-Käufe sind wenig transparent. Es fehlt grundsätzlich an Anleitungen zum Hardware-Setup. So schön die Interaktion der App mit dem Footswitcher Airturn ist, der als In-App-Kauf aktiviert werden kann, wenn nicht erklärt wird wie das Ganze aufgebaut werden muss, was dazu an zusätzlicher Hardware nötig ist, bleibt die App sinnlos. Der überwiegende Teil der Fragen im Forum beschäftigt sich mit eben jenem Problem.Somit krankt die Software wie viele ihrer Art an einer vernachlässigten Dokumentation. Die Entwickler geben sich sichtlich Mühe auf Fragen einzugehen, sehen sich aber außerstande - wie viele andere Hersteller auch – Basics der Hardware-Einbindung grundständig anzugehen. Dies wiegt schwer, da mit den sich ändernden Anschlüssen gerade bei Apple (32-Pol-Buchse, Lightning, Kopfhörerbuchse beim iPhone 7 weg) ständige neue Anforderungen ergeben.Somit bleibt diese App Musikern in der praktischen Anwendung vorbehalten, die mit den entsprechenden Kultutechniken von Kabeln und Interfaces vertraut sind. Für andere ist es ein unnötiges Stück Software mit der Option "Ich würde wenn ich könnt".

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