AKAI Professional BT100 und BT500 Test

AKAI Professional platziert mit dem Bluetooth Streaming Turntables BT100 und BT500 zwei durchaus interessante Plattenspieler in der Consumer-Sparte. Interessant deshalb, weil der BT100 ein relativ günstiger und sehr gut ausgestatteter Vollautomat zu sein scheint und der BT500 ein potentieller Designpreisgewinner ist und mit seinem edlen Äußeren von Beginn an meine Neugier geweckt hat.

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Während der Günstigere der beiden Testkandidaten auf sehr simple Technik zurückgreift, die im Bauch eines Vollkunststoff-Chassis Platz gefunden hat, kommt das Topmodell sehr edel daher – mit einem Gehäuse in Walnuss-Optik und hochwertig anmutenden Bedienelementen aus gebürstetem Aluminium. Beiden gemein ist ein gut geschnürtes Feature-Paket, das insbesondere für Vinyl-Einsteiger sehr interessant klingt: Neben einem schaltbaren Phono-Preamp beheimaten beide Spieler ein einfaches USB 1.1 Interface für die Aufzeichnung des Vinyls auf einem PC oder Mac sowie eine Bluetooth-Schnittstelle, die das Audiosignal an jedweden Bluetooth-Lautsprecher übertragen kann. Ob diese Features vollends gelungen sind, soll der folgende Test klären.

Details

Beide Turntables werden mit dem gleichen externen Netzteil (12 V DC bis 500 mA) mit Betriebsspannung versorgt, das natürlich ebenso zu beiden Lieferumfängen gehört, wie ein und die gleiche Staubschutzhaube aus Acryl, die mit zwei Steckscharnieren am Chassis arretiert wird. Ebenso in beiden Kartons zu finden: Ein 45-RPM-Adapter, ein Stereo-Cinch-Kabel, ein USB-Kabel sowie eine Download-Karte für die kostenlose Recording-Software „EZ Vinyl Converter“ für Vinylaufnahmen auf einem Mac oder PC.
Während beim BT100 der aus Kunststoff bestehende Plattenteller samt Riemen bereits vormontiert ist, muss der seidenmatte Platter des Edelmodells, der im Aludruckgussverfahren produziert wurde und deswegen separat eingepackt ist, samt Riemen nach dem Auspacken montiert werden. Jedem Turntable wurde eine rutschfeste Gummimatte verabreicht, wobei die des BT500 einen weitaus besseren Eindruck macht als das „Gummimäppchen“ seines günstigen Bruders.
Der edle Vinylvertreter von AKAI Professional kommt mit einem geraden Tonarm und einem um 23 Grad gekröpften System-Headshell, an dem ein AT95E Tonabnehmersystem mit elliptischer Diamantnadel (samt Nadelschutz) bereits vormontiert ist. Den Tonarm des AKAIschen Vollautomaten hingegen ziert ein Pro-Linear CR2500 Tonabnehmersystem, das ebenfalls auf einen aufgesteckten Nadelschutz nicht verzichten muss.

Fotostrecke: 7 Bilder Die Verpackung von AKAI Professionals BT100 – gerade noch jungfräulich …

Den größten Unterschied

… würde ich im äußerlichen Erscheinungsbild festmachen wollen. Während der BT100 sich eines gewissen Plastik-Look&Feels nicht erwehren kann, wirkt das Topmodell von AKAI Professional ziemlich hochwertig. Dies ist vor allem auf das Chassis, eine MDF-Basis mit Walnussfurnier samt Klarlack-Finish, das ihm seinen edlen Glanz verleiht, zurückzuführen. Die Bedienelemente und ein Tonarm aus gebürstetem Aluminium unterstreichen diesen hochwertigen Eindruck noch ein wenig.
Ein in die Oberfläche eingelassenes Wasserwaage-System unterstreicht die hohen Ansprüche des BT500, der mit Hilfe jener Libelle relativ leicht ausbalanciert werden kann, weiter. Hierbei behilflich sind dann die hinsichtlich ihrer Höhe anpassbaren Gummifüße auf der Unterseite, die so nicht nur für eine exakt waagerechte Positionierung, sondern auch für einen rutschfesten Stand sorgen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die integrierte Libelle hilft bei der exakt waagerechten Ausrichtung des Plattenspielers.

Bedienung

Beim 500er zeigen sich zwei hochwertige Drehschalter für das Starten des Motors und die Auswahl der Geschwindigkeiten (33/45 rpm) verantwortlich. Beim 100er hingegen übernehmen diesen Job Plastikdrehschalter, die ein deutlich vernehmbares Klacken verursachen, das auch auf dem Signalweg gut zu hören ist. Bei dem Vollautomaten gibt es zwei separate Schalter für Start und Stopp, ein Dritter gibt hier die Größe der Platte für den Startmechanismus vor. In der linken Ecke des BT100 finden wir dann den Speed-Selector, der zwischen 33 und 45 rpm auswählt.
Darüber hinaus sind hier auch die Headphone- und Bluetooth-Sektionen angesiedelt, während diese beim BT500 vorne unterhalb des Chassis leicht versenkt Platz gefunden haben. Sowohl der Kopfhörerausgang des BT00 als auch der des BT500 sind als 3,5-Millimeter-Klinkenbuchse ausgeführt und sind mit einem daneben befindlichen Poti stufenlos hinsichtlich der Lautstärke zu regeln. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die nahezu geräuschlosen Drehschalter des BT500 – sehr schön zu bedienen.

Backpanel

Bleibt noch der obligatorische Blick aus die Geräterückseiten, der nicht mehr viele Überraschungen für uns feilbietet. Beide Geräte beherbergen hier in exakt gleicher Reihenfolge von links nach rechts:

  • 1x Stereo-Cinch-Ausgang
  • 1x Phono Preamp ON/OFF
  • 1x USB-1.1-Schnittstelle
  • 1x Netzaufnahme
  • 1x Power ON/OFF-Schalter

Tonarme

Bleibt noch zu erwähnen, dass die Tonarme nur schwer vergleichbar sind. Beide sind zwar gerade ausgeführt und mit System-Headshells ausgestattet, die eine 23 Grad Kröpfung herstellen. Dennoch bietet der BT500 mit seinem abnehmbaren Headshell in Kombination mit dem justierbaren Auflagegewicht die Option, auch andere Tonabnehmer auszuprobieren, was angesichts des mitgelieferten Systems von Audio-Technica durchaus ausprobierenswert ist.
Interessierte Käufer sollten aber im Auge behalten, dass der BT500 keine Tonarmhöhenverstellung mitbringt, so dass nur Tonabnehmer in Frage kommen, die wie das AT95E auch zwischen 16 und 17 Millimeter Höhe aufweisen und ein vergleichbares Gewicht mitbringen. Andernfalls ist keine Klangverbesserung zu erwarten.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Anschlusspanel des BT500.
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