Thorens TD 402 DD black Test

Gibt es Hi-Fi Hersteller mit einer mehr als hundertjährigen Firmengeschichte? Zahlreiche Firmen hielten sich nach ihren Erfolgen über Dekaden hinweg noch über Wasser, doch verpassten viele während der 2000er die Zeichen der Zeit und verschwanden vom globalen Markt oder mutierten zu bloßen Markenhülsen geräuschlos in der Aufkaufmasse eines hungrigen Global-Players. Thorens hingegen … ist immer noch da! Und das seit 1884! Und sie betreiben noch immer das, was sie in den 30er Jahren bereits beschäftigte: Sie entwickeln gekonnt zeitgemäße Plattenspieler und vertreiben sie seit 1957 teils mit großem Erfolg. Aber auch Thorens hat Ende der 90er derbe Federn lassen müssen und natürlich gibt es die Thorens-Franz AG von 1966 schon lange nicht mehr. Den einst in der Schweiz ansässigen Vertrieb hat es mittlerweile nach NRW gezogen. Die Thorens GmbH hat heute ihren Sitz in Bergisch Gladbach und wird von dem ehemaligen Geschäftsführer von Elac Electroacustic Gunter Kürten geführt. Der noch immer erfreulich gute Ruf der Marke stammt bei Musikkonsumenten mittleren Alters im Wesentlichen aus jener Zeit zwischen 1960 und 1980, als man sehr erfolgreich Plattenspieler entwickelte, die heutzutage als legendär gelten und immer noch gebraucht gehandelt werden.

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Produktfotos für Remise 3 Medienservice Agentur GmbH


Thorens bietet mit dem TD 402 DD erstmalig in der Firmengeschichte ein Komplett-Ensemble aus einem direktangetriebenen Laufwerk samt Carbon-Tonarm und Tonabnehmer für 800 Euro an. Ob mein Testkandidat in Gestalt eines zeitlosen Vinyl-Players auch klanglich an die Thorens Tradition anknüpft, erfahrt Ihr im folgenden Testbericht.

Details

Der TD 402 DD kommt spielfertig „out oft he box“ beim Endkunden an – ideal für Einsteiger mit gehobenen Ansprüchen hinsichtlich des Klangs. Zumal man sich bei Thorens für Audio-Technica als Partner entschieden hat, die den AT VM95E, den Nachfolger des AT95E, hinzupacken, der eine leicht zu realisierende Upgrade-Option bereithält. Soweit, so gut. Auch in der Realität gibt der TD 402 DD sehr wenige Rätsel auf. Das erste entwickelt sich jedoch nach Öffnen des Kartons, denn irgendwie hatte ich mehr Masse in meiner Erwartungshaltung verankert. Mit 5,8 kg ist der Thorens ein echtes Leichtgewicht und ich denke noch: „Das kommt wohl daher, dass es immer ausschließlich 15 kg schwere DJ-Laufwerke sind, die ich auspacke.“

Bauhaus oder so

Hinsichtlich des Erscheinungsbildes wird beim Aufbau sehr bald ersichtlich, dass der Neuling altbekannte Thorens-typische Design-Konzepte aufgreift und diese gelungen in die Gegenwart transformiert. „Zeitlos“ ist das bestpassende Adjektiv, was mir hierzu gerade in den Sinn kommt. Die Ästhetik trifft mitten in mein analoges Herz und nun geht die Verkabelung auch schneller vonstatten. Ich will ihn nun endlich hören, doch vorher kann ich euch ein paar Worte zum ersten Eindruck der eben zum Vorschein gekommenen Ingredienzien nicht ersparen und der ist jetzt nicht unbedingt nur so herzergreifend wie der letztlich leicht euphorisierte Gesamteindruck. Foto 4 mit dem Lieferumfang transportiert ganz gut das Erstaunen, das ich empfand:
Ein etwas billig anmutender 45er Puk. Ok! Und ein schnödes Cinch-Kabel mit vergoldeten Steckverbindern. Da hatte ich ein wenig mehr, ne … WEIT mehr erwartet und dann noch eine Wandwarze, also ein externes Netzteil, sprich ein internationales Schaltnetzteil mit Adaptern für die Brexits und Nordamerika. Mmh! So viele Ambivalenzen in einem Abschnitt! Zeit für einen neuen!

Fotostrecke: 4 Bilder Frisch auf den Tisch!

Die aus MDF hergestellte Zarge wird zum einen klassisch schwarz wie auch als Nussbaum-Imitat, beide mit Hochglanz-Finish versehen, angeboten. Beiden Versionen gemein ist die von oben eingelassene Aluminium-Platte, deren gebürstete Oberfläche für die edle Anmutung des TD 402 DD verantwortlich ist. Es handelt sich hier beim Basis-Prinzip um einen klassischen Brettspieler und nicht, wie manch einer aufgrund der effektvollen Einlassung (Aluminium-Platte in MDF-Zarge) zu glauben geneigt ist, um ein Subchassis-Laufwerk. Das würde wohl mit einer deutlichen Sprengung der 1000-Euro-Mauer einhergehen.
Die sehr ordentlichen Gummifüße sind wie so häufig bereits vormontiert, ebenso wie der Tonarm, dessen Basis aus Kunststoff zu sein scheint und nicht höhenverstellbar ist. Der kurze Lifthebel ist ein wenig nah an die Basis geraten und macht einen eher befriedigenden als herausragenden Eindruck auf mich. Das gerade 9“-Tonarmrohr, namentlich TP72, besteht aus Carbon und ist kardanisch gelagert. Die Tonarmführung sowie dessen Arretier-Klammer als auch der eigentliche Lift (nicht der Hebel!) können sich eines mir zu offensichtlichen Plastik Look & Feelings nicht erwehren. Über einen SME-Verschluss fixiert man das ganz ordentliche hauseigene Headshell mit 23 Grad Kröpfung.

Tonarmführung und -klammer sowie auch der Lift wirken nicht so sauber druckgegossen wie z. B. die Basis
Tonarmführung und -klammer sowie auch der Lift wirken nicht so sauber druckgegossen wie z. B. die Basis

MM-Tonabnehmer auf eigenem Systemträger

Der vormontierte Tonabnehmer von Audio-Technica ist das AT-VM95E mit elliptischer Abtastnadel. Und nun kommt das Gimmick: Die AT-VM-Systeme lassen einen Nadeltausch zu, da sie kompatibel sind. Wer eh bereit war, 1000 Euro auszugeben, kauft direkt die AT-VMN95SH mit Shibata-Schliff hinzu und verfügt direkt über einen hochwertigen Nadel-Ersatz oder ein Upgrade, das man erst mal in der Hinterhand behält, denn die Weiterentwicklung des AT95E kann sich durchaus hören lassen. Ich hingegen bin doch ein bisschen zu verwöhnt – ich würde direkt tauschen. 

Fotostrecke: 2 Bilder Das hauseigene Headshell mit 23 Grad Kröpfung und vormontiertem AT-VM95E.

Der Aluminium-Plattenteller wurde zwar sorgfältig gefertigt, ist aber mit rund 650 Gramm recht leicht. Er ist zwar von unten bedämpft, einen tonalen Gong kann ich ihm trotzdem entlocken. Die mitgelieferte Gummimatte macht dem Ton aber dann ein Ende – gut so.

Fotostrecke: 3 Bilder Drehschalter bzw. „-Nasen“ sind nicht aus Metall, sondern aus Kunststoff

Auf der Rückseite

… des Plattenspielers finden wir so allerhand, unter anderem auch Funktionen, die ich vorn bereits vermisst habe. Neben dem Anschlussterminal mit vergoldeten Cinch-Buchsen und Rändelschraube für die Erdung sind hier auch die Schiebeschalter für den Phono-Preamp und die Abschaltung der Auto-Stopp-Funktion untergekommen. Das externe 24 Volt Gleichstrom-Netzteil wird ebenso hier angeschlossen. Ein Druckschalter versetzt das Gerät in Betriebsbereitschaft oder in den Standby. Einen echten Netzschalter, der das Netzteil vom Gerät trennt, scheint es nicht zu geben, was ich schade finde. Wenn ich für drei Wochen verreise, bin ich quasi gezwungen, den Netzstecker zu ziehen. Was mir auch gar nicht so recht einleuchten will, ist die Tatsache, dass es nirgends ein visuelles Feedback in Form einer LED gibt.

Hier tummeln sich die bislang Vermissten
Hier tummeln sich die bislang Vermissten

Netzteilproblematik

Eine externe Stromversorgung in Form eines Schaltnetzteils ist aus zwei Gründen praktisch (für den Hersteller). Zum einen verlagert er sein Störfeldproblem nach außerhalb (des Plattenspielers) und somit aber in das unmittelbare Umfeld einer unsymmetrisch verkabelten Heimanlage, was grundsätzlich erst einmal Fakt ist, doch dazu gleich mehr.
Darüber hinaus kann der TD 402 DD, so wie er jetzt hier steht, im europäischen Festland, auf der noch zu Europa gehörigen Insel wie auch in Nordamerika vertrieben werden, da sich das Schaltnetzteil selbständig auf Netzfrequenz und Netzspannung anpasst und immer korrekt die notwendige Versorgungsspannung daraus bildet. Für den Kunden ist das aber auch von Vorteil, wenn auch nicht auf den ersten Blick. Nicht weil man dann damit auch nach England (um es mal auszusprechen!) ziehen kann, sondern weil das Endgerät im Idealfall für ihn günstiger wird, da Vertriebskosten geringer ausfallen, weil quasi nur ein und dasselbe Gerät überall hin verschifft werden kann. So weit, so gut, die Einsparungen müssten natürlich auch zum Teil an den Endkunden zurückgegeben werden, sonst hat er ja nichts davon. Bei dem vorliegenden TD 402 DD gehe ich aber definitiv davon aus.
Das erstgenannte Problem, sprich das einer fehlenden oder ineffizienten Metallschirmung, wird für den Hi-Fi-Konsument dann problematisch, wenn er sich nicht zu helfen weiß und ständig die Einstreuungen auf ungenügend abgeschirmten unsymmetrischen Line- oder Phonokabeln über seine Lautsprecher als Brummen wahrnimmt. Das löst Thorens zumindest bei der Zuführung durch Verwendung eines effektiven Mantelstromfilters. Das Netzteil selbst entwickelt ein mäßig streuendes Störfeld. Signalkabel haben in seiner Nähe nichts verloren. Wäre dem aber so, müsste man sich grundsätzlich über die Kabelführung ein paar mehr Gedanken machen, da die Signale ja so auch in der Nähe einer Mehrfachsteckdose vorbeigeführt würden, was wirklich keinen Sinn ergibt.
Aus diesen Gründen führe ich das externe Netzteil nicht als Contra an. Zudem rate ich dringend zur Verwendung von hochwertigen NF-Kabeln. Wer Löterfahrung hat und sich zutraut, die Kabel selbst zu konfektionieren und letztlich auch zu verlöten. Hat mit weniger als 35 Euro ein super abgeschirmtes Phonokabel, das auch für hohe Frequenzen gut durchlässig ist. Wer sich das nicht zutraut, kommt aber mit einer Investition von gut 100 Euro auch zum Ziel.

In der Szene weltweit als hochwertiges Phonokabel bekannt ist das Albedo MKII von Sommer, hier mit HICON Cinch-Verbindern
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Praxis

Nach Einstellen der Auflagekraft auf 2,2 g und Justierung des Antiskatings kann es losgehen. Der Player ist  nach ein paar Handgriffen wie beworben spielbereit. Der Tonarm sollte parallel zur aufgelegten Platte verlaufen, was er aber nicht wirklich tut. Ich habe ein kleines Arsenal an Auflagen hier und stocke den Platter mit einer 2,0 mm hohen Acrylauflage und einer 2,5 mm starken fuselfreien Slipmat zusätzlich zur mitgelieferten Gummimatte auf und dann passt es. Für die Abnutzung von Nadel und Vinyl ist das die schonendere Variante. Je nach Abtaster kann eine zu hohe Tonarmbasis auch in einem erhöhten Klirrgrad resultieren, muss es aber nicht unbedingt. Früher habe ich derartige Probleme gleich negativ bewertet, mittlerweile bin ich aber zu einem anderen Standpunkt gelangt. Da die Tonarmbasis nicht höhenverstellbar ist, ist es praxisgerecht, hier über ein wenig Spielraum zu verfügen für den Fall, dass man einen anderen Tonabnehmer als den mitgelieferten installieren möchte. Viele Unterbausysteme sind nämlich höher als das von Audio-Technica.

Fotostrecke: 3 Bilder Auf diesen drei Bildern ist gut zu sehen,…

Bedienung

Auto-Start und Auto-Stopp funktionieren einwandfrei. Bei aktiviertem Auto-Start beginnt der Motor mit seiner Arbeit, sobald ich den Tonarm in Richtung Vinyl bringe. Die Endabschaltung greift nach etwa 20 Sekunden Laufen in der Endrille, allerdings ohne automatischen Up-Lift, sprich die Nadel bleibt auf der Platte liegen. Ich nehme mal an, dass Auto-Up-Lift das Budget deutlich erhöht hätte, sonst wäre das gewiss implementiert. Die Abschaltautomatik lässt sich ja auch problemlos rückseitig deaktivieren, doch wofür eigentlich? Das wissen nur „echte“ High-End-Freaks.
Der Lift hinterlässt bei mir gemischte Gefühle. Die Nadel senkt sich bedächtig ab, egal wie schnell ich den Hebel umlege, sprich der Absenkvorgang wird gedämpft, was zu begrüßen ist! Beim Up-Lift schnellt der Tonarm nach oben und verspringt seitlich, so dass er nicht mehr auf der Position sitzt, auf der er eben noch gespielt hat, was zum Auffinden von bestimmten Stellen hinderlich ist. Der Lift muss also ohne Up-Dämpfung auskommen. Ansonsten fällt die Tonarmführung und Tonarmarretierung mit Plastik Look & Feel auf, was im Prinzip zu verkraften ist, wäre da nicht der Aspekt der Nachhaltigkeit. Kunststoffe werden mit der Zeit spröde und brechen gerne mal nach einer Dekade oder auch schon mal eher, was ich aber natürlich nicht sicher prognostizieren kann und auch nicht möchte. Ich würde mir jedenfalls an dieser Stelle andere Werkstoffe wünschen.
Die Füße sind wirklich gute Dämpfer und in Kombination mit der MDF-Zarge lässt sich der TD 402 DD auch bei kritischem Vinyl-Material so gar nicht aus der Ruhe bringen, woran der gerade Carbon-Tonarm gewiss auch erheblichen Anteil hat. Die transparente Acrylhaube ist 3 mm stark und neigt dennoch zum Durchschwingen, weswegen ich anraten würde, sie vor jedem Abspielvorgang ganz abzunehmen.
Beim alltäglichen Umgang stört mich am meisten, dass der TD 402 DD über keine Anzeige für On oder Standby verfügt. Im Alltag an den rückseitig versenkten Netzschalter heranzukommen, bedarf etwas Feingefühl, verbunden mit Routine. Des Weiteren stört es mich nicht besonders (vermutlich weil ich so gar kein Fan von 7“ Singles bin), dass es kein Fach für den mitgelieferten 45er-Puck gibt. Hierauf machte mich ein Freund aufmerksam und er hat Recht.

Sound

Hinsichtlich des Klangs gibt sich der Thorens Brettspieler keine Blöße. Laufgeräusche sind keine zu vernehmen, was mich auch wirklich überrascht hätte. Dynamische Musik klingt spritzig und kraftvoll. Der aktualisierte Tonabnehmer von Audio-Technica klingt erheblich transparenter als sein Vorgänger, vor allem beim Mittelhochton gibt’s eine weitaus bessere zeitliche Auflösung des Geschehens, wovon gut aufgenommene und abgemischte Stimmen und Gitarren am meisten profitieren.
Bei folgenden Hörbeispielen habe ich meinen DJ-Plattenspieler Pioneer PLX-1000, der mit einem DJ200i von Joseph Grado ausstaffiert ist, als Referenz herangezogen. Jenes System der berühmten High-End-Schmiede aus Brooklyn ist weniger ein DJ-System als ein total ausgewogener Abtaster, der nie nervt, toll auflöst und in der räumlichen Abbildung seine großen Stärken in die Waagschale wirft. Vor allem seine Bass-Wiedergabe ist phänomenal. Im folgenden Audiopart werden alle Signale durch einen Röhrenvorverstärker geführt, einen TPR-2 von Dynavox, der sehr lebendig aufspielt und spritzig klingt.
Im direkten Vergleich der beiden Setups fällt auf, dass die Aufnahmen des Thorens mit dem AT VM95E vordergründiger und heller klingen als die des Pioneer/Grado-Duos, was daran liegt, dass die Nadel des Grados bald 2 Jahre alt ist und das AT VM95E ganz frisch. Die Transienten-Wiedergabe des Grado ist auch längst nicht mehr so akkurat wie einst und gewiss nicht so schnell wie die des Audio-Technica. Im Vergleich klingt das AT noch bedeutend härter, was aber wohl spätestens nach 30 bis 50 Betriebsstunden der Vergangenheit angehören sollte, wenn die Nadel eingelaufen ist.

Audio Samples
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Hörbeispiel 1 Pioneer PLX1000 & Grado DJ200i Hörbeispiel 1 Thorens TD402 DD & AT VM95E Hörbeispiel 2 Pioneer PLX1000 & Grado DJ200i Hörbeispiel 2 Thorens TD402 DD & AT VM95E Hörbeispiel 3 Pioneer PLX1000 & Grado DJ200i Hörbeispiel 3 Thorens TD402 DD & AT VM95E

Für die Bewertung des Klangs des integrierten Phono-Preamps habe ich zwei Referenzen für einen Direktvergleich angefügt. Natürlich ist der Dynavox TPR-2 wieder im Boot, aber auch einen Vorverstärker des DJ-Mixers FF-4000 von Formula Sound habe ich aufgezeichnet und mitgeliefert. Heraus kommt dabei für mich, dass Thorens definitiv Phono Preamps bauen kann, denn jene Aufnahme klingt für mich wahrlich ausgewogen und warm und insgesamt am homogensten von den drei Audio-Files. Wer es noch besser haben möchte, muss die 300 Euro Grenze kräftig überschreiten. Auch harmoniert der Tonabnehmer besonders gut mit dem integrierten Vorverstärker, der zudem auch einen ordentlichen Pegel abliefert. 

Audio Samples
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Hörbeispiel 4 Preamp Dynavox TPR-2 Hörbeispiel 4 Preamp Formula Sound Hörbeispiel 4 Preamp Thorens TD402 DD

Außer Konkurrenz ist natürlich der folgende Vergleich von Start- und Stopp-Verhalten der beiden Laufwerke. Natürlich ist der Pioneer bei beiden Vorgängen viel schneller als der Thorens. Darum ging es mir auch nicht. So bekommt man aber einen Eindruck davon, wie schnell der TD 402 DD tatsächlich in Fahrt kommt und ob er bei einem Stopp noch ewig lange nachläuft oder eben relativ zügig zum Stehen kommt. Letzteres ist der Fall.

Audio Samples
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Start & Stopp Pioneer PLX1000 Start & Stopp TD402 DD

Fazit

Mit dem TD 402 DD präsentiert Thorens einen sehr gut klingenden Vinylspieler in zeitlosem Gewand. Mit hochwertigem Carbon-Tonarm und einem integriertem Phono-Preamp bietet Thorens beste Grundvoraussetzungen für audiophile Abende unterm Kopfhörer. Das Plug & Play Konzept geht voll auf, auch weil er einen Upgrade-fähigen vormontierten MM-Tonabnehmer, den AT VM95E von Audio-Technica, gleich mitbringt.
Als echte Wermutstropfen erweisen sich für mich zum einen der Lift, der ohne Up-Dämpfung auskommen muss, sowie die Beschaffenheit von Tonarmführung und Arretierung, die ihren Plastik Look & Feel nicht leugnen können. Der nur schwer zugängliche rückseitige Netzschalter und das fehlende LED-Feedback für „On“ und „Standby“ finden da schon weit eher die nötige Akzeptanz beim geneigten Käufer, der trotzdem sehr viel guten Klang für weniger als 800 Euro bekommt. Da stimmen Preis und Leistung, allein schon wegen des integrierten Preamps, für den man gewiss im separaten Gehäuse 300 Euro hinblättert. Wetten?!

Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Plug & Play Ensemble
  • stringentes audiophiles Konzept
  • zeitloses Design
  • hocheffektive Fuß-Dämpfung
  • warm klingender Vorverstärker
  • guter Carbon-Tonarm
  • Dual-MM-Tonabnehmer mit Upgrade-Option
  • Endabschaltung abschaltbar
  • gute Pegelverhältnisse
  • sehr guter Klang
  • gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Contra
  • Lift ohne Up-Dämpfung
  • rückseitig versenkter Netzschalter
  • keine Anzeige für On oder Standby
  • Tonarmführung u. Tonarmarretierung mit Plastik Look & Feel
  • kein Fach für den 45er-Puck
Artikelbild
Thorens TD 402 DD black Test
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Comeback der Vinyl Puristen: Thorens TD 402 DD Hi-Fi Plattenspieler
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Shane McGill sagt:

#1 - 29.07.2020 um 01:39 Uhr

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