Mit den DR Strings Dragon Skin+ bringt der US-amerikanische Saitenhersteller erstmals eine Serie beschichteter Saiten auf den Markt. Das Familienunternehmen setzt dabei auf hochwertige Materialien und konnte mit Künstlern wie Sting, Frederik Akesson (Opeth) oder Derek Trucks einige namhafte User für sich gewinnen. Für den Test liegen mir sowohl ein E-Gitarrensatz mit Quantum-Nickel-Umwicklung als auch ein Phosphor-Bronze-Steelstring-Satz vor. Uns interessiert natürlich neben dem Klangcharakter und der Stimmstabilität auch die Langlebigkeit dieser neuen Saitengeneration.





Die DR Strings Dragon Skin+ Saiten im Detail
Für den Test kommen sowohl ein 010er E-Gitarren-Satz (010-013-017-w026-w036-w046) als auch ein 012er Steelstring-Satz (012-016-024-w032-w042-w054) zum Einsatz. Die E-Gitarrensaiten besitzen einen runden Stahlkern mit einer Wicklung aus „Quantum Nickel“, einer speziellen Nickellegierung mit ausgeprägteren Höhen. Auch die Phosphor-Bronze-Wicklung des Akustik-Steelstring-Satzes liegt auf einem runden Stahlkern. Eine 80/20-Bronze-Variante ist ebenfalls erhältlich.
Die Sätze präsentieren sich in einer attraktiv gestalteten Verpackung aus Pappe, darin eine luftdichte Plastiktüte, in der sich wiederum drei Papierbeutel mit je einem Saitenpaar befinden. Damit keine Verwechslungsgefahr besteht und man stets die korrekten Saiten aufzieht, sind jeweils die tiefe E-Saite mit der G-Saite, die B-Saite mit der A-Saite und die hohe e-Saite mit der D-Saite paarweise in ein Tütchen eingepackt.
So werden die Klangbeispiele der DR Strings Dragon Skin+ in der Praxis aufgezeichnet
Die nun folgenden Klangbeispiele sind drei Tage nach dem Aufziehen der Saiten aufgenommen worden. Allerdings werde ich nach einem Zeitraum von 6 Wochen die identischen Riffs und Licks aufnehmen, um die Langlebigkeit der Dragon Skin+ bewerten zu können. Für die Soundfiles ziehe ich die E-Gitarrensaiten auf eine Maybach Lester (Les Paul-Typus) und die Steelstrings auf meine Breedlove Oregon Concert LTD, deren Korpus komplett aus Lorbeer gefertigt ist. Für eine bessere Vergleichsmöglichkeit der E-Gitarrensaiten setze ich ein Fractal Audio AxeFx ein. Die Steelstring-Gitarre wird über ein Neumann KM184 abgenommen und über den Preamp meiner RME Fireface UFX geschickt.
An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass unser Vergleich mit einer gewissen Vorsicht betrachtet werden sollte. Zwar kommt bei allen Audioaufnahmen dasselbe Setup zum Einsatz, doch lässt sich beim Steelstring-Test nicht garantieren, dass die Mikrofonposition nach 6 Wochen Pause auf den Millimeter exakt identisch bleibt. Ich habe jedoch darauf geachtet, meine Sitzposition und den Mikrofonabstand sorgfältig auszumessen und möglichst präzise beizubehalten. Geringfügige Unterschiede im Anschlag sind ebenfalls nicht auszuschließen. Die grundlegenden klanglichen Charakterzüge lassen sich jedoch klar erkennen.
Die Haptik und der Klang der DR Strings Dragon Skin+ Saiten
Dank des kundenfreundlichen Verpackungsdesigns mit nur drei Papierbeuteln lassen sich die Saiten komfortabel entnehmen und aufziehen. Die clevere Aufteilung – jeweils gegensätzliche Saitenstärken in einem Beutel – sorgt dafür, dass man sofort die passende Saite zur Hand hat. Alle Saiten sind schnell exakt gestimmt und halten nach wenigen Dehnvorgängen und kurzem Einspielen die Stimmung erstaunlich stabil. Selbst nach größeren Bendings sowohl auf den Bass- als auch auf den Diskantsaiten musste ich nicht nachstimmen. Das Spielgefühl ist sehr komfortabel bei einem geringen Reibungswiderstand und auch die Saitengeräusche beim Sliden bleiben in einem sehr natürlichen Rahmen.

Klanglich präsentieren sich die E-Gitarrensaiten punchy und druckvoll mit einem satten Output, während die Phosphor-Bronze-Steelstring-Saiten mit einem markanten, durchsetzungsfähigen Mittenbereich glänzen. Das Coating ist beim ersten Anspielen – zumindest ohne direkten Vergleich zu unbeschichteten Saiten – für mich weder spür- noch hörbar. Die Aussage, dass beschichtete Saiten bedeckt und matt klingen, kann ich hier nicht bestätigen: Der brillante Schimmer und die Resonanzfreudigkeit sind voll gegeben. Auch preislich gibt es keinen Grund zur Kritik: Im Vergleich zu Marktführern wie Elixir bewegen sich die DR Strings im gleichen Rahmen.
So klingt der DR Strings Dragon Skin+ Electric Satz im Neuzustand
So klingt der DR Strings Dragon Skin+ Acoustic Satz im Neuzustand
Fazit
DR Strings legen mit den Dragon Skin+ eine hochwertige beschichtete Saitenserie vor. Die Testkandidaten erweisen sich als äußerst stimmstabil und bereits nach kurzer Einspielzeit und wenigen Dehnvorgängen wird das Tuning zuverlässig gehalten – selbst bei intensiven Bendings. Das Spielgefühl überzeugt durch geringen Reibungswiderstand, während Saitengeräusche beim Sliden angenehm dezent bleiben. Klanglich liefern die E-Gitarrensaiten einen druckvollen, brillanten Ton mit sattem Output und die Phosphor-Bronze-Steelstring-Varianten punkten mit klaren, durchsetzungsfähigen Mitten. Das Coating erweist sich haptisch als vollkommen unauffällig, und auch klanglich sind für mich keine Abstriche zu verzeichnen. Dass die DR Strings auch preislich auf Augenhöhe mit etablierten Marktführern liegen, ist ebenfalls erfreulich. Eine abschließende Beurteilung, ob die Dragon Skin+ den Mehrpreis gegenüber unbeschichteten Saiten rechtfertigen, ist erst nach mehrwöchiger Spielpraxis möglich. Das finale Urteil folgt nach dem Langzeittest. Wir halten euch auf dem Laufenden!

- Hersteller: DR Strings
- Bezeichnung: DEQ-10
- Typ: beschichtete E-Gitarrensaiten
- Saitenstärken: 010-013-017-w026-w036-w046
- Satzbezeichnung: Medium
- Material: runder Stahlkern mit Quantum Nickel-Wicklung
- Wicklungsart: Round Wound
- Ladenpreis: 12,90 Euro (August 2025)
- Bezeichnung: DAP-12
- Typ: beschichtete Steelstring-Gitarrensaiten
- Saitenstärken: 012-016-024-w032-w042-w054
- Satzbezeichnung: Light
- Material: runder Stahlkern mit Phosphor Bronze-Wicklung
- Wicklungsart: Round Wound
- Ladenpreis: 16,90 Euro (August 2025)
Herstellerseite: https://www.drstrings.com
