Dominik Rehder, der Gründer und Chef von DR Customs, machte sich 2006 daran, eine Trommelschmiede nach US-amerikanischem Vorbild aufzuziehen. Statt kalifornischer Surf-Romantik steht bei DR Customs die fränkische Provinz Kulisse. Inzwischen arbeitet er im Tagesgeschäft mit zwei Mitstreitern daran, Trommlern ihr persönliches Traum-Set oder die Traum-Snare auf den Leib zu schneidern.
Neben vielen Unikaten gibt es im DR Customs Programm inzwischen auch Trommeln in kleiner Serienauflage. Dazu gehören die beiden heute getesteten Metall-Snares aus Messing und Aluminium.
Details
Glory Warrior und Alu Fighter heißen die beiden Snares mit kampfeslustigen Namen. Beide Trommeln haben als Grundlage einen 1,2 Millimeter starken Kessel, der beidseitig umgebördelt ist. Auf die bei vielen Metall-Snares verbaute mittlere Sicke wurde verzichtet. Bei der Glory Warrior Snare besteht der Kessel aus einem verschweißten Messingblech, die verchromte Oberfläche wurde zudem aufwendig von Hand gehämmert. Die Alu Fighter hat einen nahtlos gezogenen Aluminiumkessel mit gebürsteter Oberfläche.
Bis auf den Kessel sind beide Trommeln identisch bestückt
Das war es aber auch schon mit den Unterschieden, denn ansonsten sind beide Trommeln identisch ausgestattet. Zehn lange Messing-Tubelugs mit doppelt unterlegten, verchromten Stahl-Stimmschrauben und Gussspannreifen bringen die Felle auf Spannung. Letztere stammen von Evans, ein G1 Coated und ein klares Reso 300 Snare Side sind werkseitig aufgezogen. Die Abhebung ist ein relativ weit verbreitetes, seitlich abklappbares Modell, an einem Rädchen lässt sich die Teppichspannung verstellen. Auch wenn die Trommeln als Made in Germany deklariert sind, werden Kessel und die gesamten Beschlagteile aus Taiwan bezogen. Was keine Ausnahme ist, denn nahezu alle großen Hersteller und ein Großteil der Custom-Bauer verfahren mit ihren Metallkesseln und Beschlagteilen aus fernöstlicher Produktion ebenso. Technische und optische Parallelen in der Ausstattung, beispielsweise zur in Taiwan produzierten Gretsch Full Range Serie, sind bei unseren DR Customs Snares also kein Zufall.
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Beim Blick unter die Haube fällt das schwarz-gelbe Badge ins Auge, hier hat der Firmenchef seine Unterschrift und das Herstellungsdatum verewigt. Außerdem sind die Stimmböckchen-Befestigungen sowohl von innen als auch von außen mit Kunststoff unterlegt. Noch eine Etage tiefer raschelt der Snare-Teppich mit 20 Spiralen aus Bronze.
Insgesamt sind die Trommeln makellos verarbeitet, auch die Ausstattung ist insgesamt auf sehr gutem Mittelklasse-Niveau, allerdings nicht überragend, wenn ich den Vergleich zu Trommeln anderer Hersteller in diesem Preissegment ziehe, wie beispielsweise Tamas Starphonic Serie oder Pearls Sensitone Modelle. Für Snare Drums, die 519 Euro (Alu Fighter) und 598 Euro (Glory Warrior) kosten, würde zumindest bei mir eine hochwertige Teppichabhebung und Edelstahl-Stimmschrauben auf der Wunschliste stehen. Jetzt bin ich gespannt, wie sich beide Trommeln im Praxisteil schlagen.