Der Ibanez ATK 310 Bass Test

DETAILS

Er ist kein Fliegengewicht. Aus dem mitgelieferten Gigbag befreit, bringt der ATK 310 immerhin runde vier Kilo auf die Waage. Sein mintgrün lackierter Body erinnert etwas an die zarten Farben der Häuserpromenade des Oceandrive in Miami Beach. Mintgrün waren in den 50ern auch gerne die riesigen Cadillac Cabrios und irgendwie wirkt die Farbe nostalgisch und charmant. Der Korpus scheint in seiner leicht verzogenen Form am unteren Ende wie ein spiegelverkehrter Jazzbass; eine durchaus gelungene Ästhetik.

Was zuerst ins Auge fällt, ist der einzelne Tonabnehmer, heutzutage eigentlich eine Seltenheit. Mit seiner opulenten Breite deckt er einen großen Saitenbereich ab und bei näherem Hinsehen entpuppt sich der Pickup als dreiteilig, also mit drei Spulen ausgestattet. Mittels eines kleinen Dreifach-Wahlschalters lassen sich die Spulen unterschiedlich abrufen. Dabei dient die mittlere als Dummy-Spule zum Noise-Cancelling, die beiden äußeren Spulen sind mit Magnetkern bestückt und haben traditionelle Tonabnehmerfunktion. Die möglichen Schaltvarianten des Tonabnehmers sind dabei:

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Vier Potis für Volume, aktive Bässe, Mitten und Höhen stellen die Regeleinheit des ATK dar. Der Korpus besteht aus Esche, der asymmetrisch fünffach verschraubte Hals aus dreiteiligem Ahorn. Das aufgeleimte Palisandergriffbrett beherbergt 22 Jumbo-Bünde und mündet in einem schwarzen Kunststoffsattel vor der angewinkelten Kopfplatte. Deren vordere Seite ist klar lackiert, die Rückseite bleibt genau wie der Hals unlackiert. Die vier offenen Mechaniken mit mittelgroßen Stimmachsen sind zwar in 2/2-Manier, aber asymmetrisch zueinander angeordnet, wobei die Mechanik für die D-Saite am weitesten oben liegt. Am Halsende befindet sich im Korpus eine Aussparung für die Halsstellschraube, die mittels einer Lochscheibe mit jedem spitzen Gegenstand wie Schraubenzieher, Metallstab, Stricknadel oder Ähnlichem verstellt werden kann. Das lästige Suchen nach einem passenden Inbusschlüssel entfällt.

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Die Brücke ist eine „through body & bridge“ Kombi-Konstruktion – sehr einfach, aber dennoch effektiv – bei der die Saiten wahlweise durch den Korpus oder durch die Bridgeaufhängung eingefädelt werden. Die Reiter sind Standardausführungen mit runden Böckchen und einer einzelnen Saitenführungskerbe, wie sie beispielsweise bei vielen Fenderbässen verwendet werden. Eine üppige Chrom-Zierplatte übernimmt gleichzeitig den Dienst als Saitenführung, Aufliegeplattform, Arretierung der Reiter und Umrahmung des Tonabnehmers. Zudem passt sie hervorragend zum mintgrünen Body und dem weißen Schlagbrett, das sich designtechnisch elegant im Bereich zwischen Halsende und unterem Cutaway ansiedelt.Auf der Korpusrückseite befindet sich neben der üblichen Abdeckplatte für die Elektronikausfräsung auch ein separates 9V-Batteriefach.

Alles in allem ein preiswerter Bass, der jedoch optisch absolut keinen billigen Eindruck macht.

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