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Darkglass Duality – Dual Fuzz Engine Test

Der Darkglass Duality Fuzz Engine im bonedo-Test  –  Nachdem Darkglass mit den Microtubes  Overdrive-Pedalen bereits ein große Bandbreite von aggressiven, modernen Overdrivesounds bis zu samtweichen Vintage-Röhren-Ampsimulationen abdeckt, war es für Douglas Castro an der Zeit, sich um den Verzerrerklassiker schlechthin zu kümmern und ein Fuzz-Pedal für Bassisten zu konstruieren. 

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Die Fuzz-Interpretation aus Helsinki wurde auf den Namen „Duality“ getauft, weil das Gerät in der Tat zwei unterschiedliche Fuzz-Engines beherbergt, die für eine möglichst große Klangvielfalt sorgen sollen. Doug Castro legte bei der Entwicklung außerdem viel Wert auf eine große Klang-Konsistenz – das „Duality“ sollte mit allen Arten von Bässen und Bass-Equipment funktionieren und gleichermaßen gute Ergebnisse liefern. 

Details

Kein Wunder, dass auch der wichtigste Regler des Darkglass Fuzz-Pedals die Bezeichnung „Duality“ trägt. Der Duality-Regler ist nämlich die Soundzentrale des Pedals, mit ihm lassen sich die beiden Fuzz-Schaltungen nach Belieben mischen. Auf der linken Seite des Reglerwegs sitzen eher vintageartige Fuzzsounds, die auf klassische Art mit einer Rechteckschwingung erzeugt werden, auf der rechten Seite die fetten Hi-Gain-Fuzzsounds moderner CMOS-Schaltungen. Durch die Kombination beider mit dem Mischregler entstehen logischerweise unzählige Klangschattierungen, die dann mit den anderen drei Reglern weiterverarbeitet werden. Der Filter-Regler bestimmt den hochfrequenten Anteil des Signals, mit dem Level-Regler wird die Lautstärke des Effektsignals justiert und der Blend-Regler mischt schließlich das unbearbeitete Signal mit dem Fuzz-Sound. Das saubere Signal bleibt dabei in der Lautstärke immer gleich, während die Blend-Ratio mit dem Level-Regler, der ja nur das Fuzz-Signal steuert, feinjustiert wird. Damit sind wir mit den Regelmöglichkeiten auf der Oberseite des Duality auch schon durch, denn wider Erwarten fehlt der Gainregler. Doug Castro entschied sich nach intensivem Experimentieren für einen feststehenden Gain-Anteil, mit dem das Duality seiner Meinung nach am besten klingt. 

Fotostrecke: 7 Bilder Auch der Duality überzeugt durch seine erstklassige Verarbeitungsqualität

Das Pedal kann denkbar einfach in ein bestehendes Setup integriert werden, in die Klinkenbuchse auf der rechten Seite wird der Bass gesteckt, der Ausgang auf der gegenüberliegenden Seite leitet das Signal zum Verstärker, genau so, wie wir es von anderen Bodentretern kennen. Die Stromversorgung muss über ein 9Volt-Netzteil erfolgen, Darkglass verzichtet nämlich aus Umweltgründen bei all seinen Pedalen auf einen möglichen Batteriebetrieb. Leider liegt der Netzanschluss genau vor der Eingangsbuchse auf Höhe des Fußtasters. Diese ungünstige Position habe ich schon bei den anderen Darkglass Pedalen Microtubes B3K und Microtubes Vintage bemängelt, weil die Kabelverlegung auf einem Pedalboard in vielen Fällen dadurch echt knifflig wird. Davon abgesehen gibt es an der Konstruktion des in den USA bei 3Leaf-Audio handgefertigten Boutique-Pedals nichts zu meckern. Das Metallgehäuse und alle Komponenten sind klasse verarbeitet und werden normalen Bühnenanforderungen lange Zeit unbeschadet überstehen. 

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Praxis

Viele Fuzz-Effekte klingen künstlich und produzieren einen sehr fokussierten und „kleinen“ Ton. Beim Darkglass Duality ist genau das Gegenteil der Fall, auch drastisch bearbeitete Sounds klingen irgendwie immer natürlich, organisch und wirken unheimlich fett und weit. Sollte der Klang dennoch zu sehr in Extreme abdriften, kann man jederzeit mit dem Blendregler gegensteuern, das unbearbeitete Basssignal beimischen und so das Fundament und die Natürlichkeit erhalten. Die Blend-Sektion zum Mischen ist, wie ich finde, ein großer Pluspunkt aller Darkglass-Pedale und mitverantwortlich für die immense Soundvielfalt und den hohen Praxiswert der Geräte. Zuerst muss allerdings die Grundausrichtung des Gerätes mit dem Duality-Regler justiert werden. 

Audio Samples
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Duality: links, Filter: 2 Uhr Duality: links, Filter: 9 Uhr Duality: mittig, Filter: 12 Uhr, Blend 9 Uhr Duality: links, Filter: 17 Uhr Duality: links, Filter: 17 Uhr, Blend: 10 Uh Duality: links, Filter: 11 Uhr, Blend 11 Uhr

Die Sounds auf der linken Seite klingen sehr nach Old-School Fuzz, fast schon synthiemäßig. Je weiter man nach rechts dreht, desto moderner und brutaler wird es. Durch das Mischen der beiden Schaltungen entstehen unzählige Varianten, teilweise auch ziemlich schmutzige und abgedrehte Sounds, die man von einem Fuzz-Pedal nicht unbedingt erwartet. Mit dem Filter lassen sich aber auch die verrücktesten Einstellungen immer so anpassen, dass sie in der Praxis gut funktionieren und transparent genug klingen. Das aktive Filterregler deckt einen immens weiten Frequenzbereich ab und ist wirklich ein mächtiges Klangwerkzeug. Er erlaubt eine sehr feine und gezielte Justierung des Obertongehalts und biegt damit den Sound je nach Anwendung in eine mildere oder bissigere Richtung. Das Filter ist auch mit ein Grund, warum das Duality so gut mit verschiedenen Bässen und Bassanlagen funktioniert. Passive Instrumente können damit im Handumdrehen aggressiver geregelt werden und ein höhenreiches Setup mit einem modernen Bass und Hochtönern in den Boxen kann genau so schnell und effektiv entschärft werden, um das Fuzz nicht allzu harsch und britzelig klingen zu lassen. Darüber hinaus war ich sehr erstaunt, wie konsistent das Duality auf komplett verschiedene Eingangspegel reagiert  – die dynamische Ansprache verändert sich nur minimal beim Wechsel von einem passiven Vintagebass zum einem lauten, aktiven Instrument. 

Die Mischung macht's manchmal, vor allem beim Duality.
Die Mischung macht’s manchmal, vor allem beim Duality.
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Fazit

Die Fuzz-Interpretation von Darkglass Electronics ist auf ganzer Linie gelungen. Mit den mischbaren Schaltungen und dem weiten aktiven Filter findet man extrem viele Sounds von traditionell bis experimentell und mit der ausgeklügelten Blend- und Level-Sektion immer die richtige Effektdosis, damit der Bass seine Durchsetzung und Definition behält. Aber nicht nur die Soundqualität des Duality ist klasse, auch in Sachen Verarbeitung leistet sich Darkglass keinen Patzer, weshalb der etwas höhere Preis im Vergleich zu Konkurrenzprodukten auch durchaus gerechtfertigt ist. Alle Fuzz-Fans sollten mit dem neuen Darkglass-Pedal ein ausgiebige Probefahrt machen!

Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • super Soundqualität
  • hohe Soundvielfalt durch Dual Fuzz Engine
  • großer Praxiswert der Blend- und Level-Sektion
  • einfache Bedienung
  • 1a Konstruktion und Verarbeitung
Contra
  • ungünstige Position des Netzanschlusses
Artikelbild
Darkglass Duality – Dual Fuzz Engine Test
Für 182,00€ bei
Sehr wohlklingendes und flexibles Fuzz-Pedal: Duality
Sehr wohlklingendes und flexibles Fuzz-Pedal: Duality
Hersteller: Darkglass Electronics
  • Modell: Duality Fuzz Engine, Dual-Fuzzpedal für Bass
  • Land: designed in Finnland, hergestellt in USA
  • Anschlüsse: Input/Output Klinke, 9 Volt-Netzteil
  • Regler/Schalter: Blend, Level, Duality, Filter, Bypass
  • Sonstiges: True Relay Bypass
  • Stromversorgung: 9 Volt, kein Batteriebetrieb, Netzteil nicht im Lieferumfang
  • Maße: ca. 11 x 7,5 x 5 cm BTH
  • Preis: 239,00 Euro
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