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Crazy Tube Circuits White Whale Test

Das Crazy Tube Circuits White Whale Pedal kombiniert mit Federhall und Tremolo zwei sehr gern gesehene Effekte, die traditionell in vielen Vintage-Amps zuhause sind. Da moderne Verstärker ab Werk häufig ohne Effekte auskommen müssen, ist es durchaus sinnvoll, diese beiden Sounds in einem Pedalgehäuse zu vereinen, vor allem, wenn sie so umfangreiche Features bieten wie in diesem Fall. Üppige Potis und Parametersteuerungen via Expressionpedal erlauben weitreichende Eingriffe und machen das Pedal extrem flexibel.

Crazy_Tube_Circuits_White_Whale_Insane_Tone_TEST


Damit reiht sich der White Whale, dessen Name eine Anspielung auf Hermann Melvills “Moby Dick” ist, nahtlos in die sehr umfangreiche und innovative Produktpalette von Crazy Tube Circuits ein, die mit Doug Aldrich, Pete Thorn oder auch Matt Sorum einige hochkarätige Musiker als User vereinen kann.
Die Pedale mit dem Crazy Tube Circuits-Logo sind übrigens europäischen Ursprungs und kommen aus der griechischen Hauptstadt Athen, einer Ecke, die nicht unbedingt als Nabel der Welt für Gitarreneffekte gilt. Umso erfreulicher nicht nur für Captain Ahab, sondern auch ein Grund mehr für bonedo, den Anker zu lichten und den White Whale genauer unter die Lupe zu nehmen.

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Details

Gehäuse/Optik

Der White Whale erscheint zum Glück nicht in Pottwalgröße, sondern in einem rotlackierten Metallgehäuse mit den Maßen 17 cm x 7,3 cm x 12,4 cm.

Fotostrecke: 3 Bilder Echter Federhall und ein analoges Tremolo versprechen Vintage-Sound für jeden Verstärker.

Auf der Oberseite befinden sich im hinteren Drittel zwei robuste Fußschalter, die sich um die Aktivierung des Tremolos und des Reverbs kümmern, was auch durch zwei weiß leuchtende LEDs oberhalb angezeigt wird. Die On-Stellung wird hier übrigens nicht beim Herunterdrücken, sondern erst beim Loslassen des Tasters erreicht.
Im vorderen Drittel versammeln sich in Reih und Glied sechs weiße Kunststoffregler und zwei Zweiwege-Kippschalter, deren aktuelle Einstellungen sehr gut lesbar sind.
Zwischen Fußtaster und Potis befinden sich die Firmenlogos und das Abbild eines weißen Buckelwals.

Fotostrecke: 5 Bilder An Bedienelementen stehen vier weiße Potis, zwei Mini-Switches und zwei Fußschalter zur Verfügung.

Sämtliche Anschlüsse sind an der Stirnseite untergebracht. Dort findet man Klinken-Ein- und Ausgang und zwei Anschlüsse für Expression oder Tap-Steuerung, über die bestimmte Parameter von Tremolo und Reverb geschaltet oder geregelt werden können. Außerdem wartet hier der Eingang für ein optional erhältliches 9V – 12V Netzteil, das je nach Betrieb des Pedals dessen Bedarf nach 64 mA bis maximal 130 mA Stromaufnahme abdecken muss. Batteriebetrieb ist nicht vorgesehen, dennoch lohnt sich ein Blick unter die mit sechs Kreuzschrauben angebrachte Bodenplatte, da sich dahinter noch so einiges verbirgt: Zum einen sieht man hier das Federhallfach, allerdings auch zwei Dip-Schalter, mit denen die Funktion der angeschlossenen Pedale festgelegt wird. Insgesamt wirkt der White Whale tadellos verarbeitet und optisch und haptisch sehr wertig.

Fotostrecke: 3 Bilder Außer dem obligatorischen Klinken-Ein- und Ausgang auf der Stirnseite des Pedals,…

Zum Lieferumfang gehören vier anklebbare Gummifüße als Rutschsicherung und ein Din A4 Blatt mit den wichtigsten Informationen zum Pedal.

Bedienung

Im Gegensatz zu vielen anderen Pedalen dieser Art bietet der White Whale einen komplett analogen echten Federhall mit drei Federn sowie zwei verschiedene Modi eines analogen Tremolos. Beide Effekte sind unabhängig voneinander regel- und schaltbar und das Pedal besitzt einen True Bypass.

Reverb
Der Reverb-Block verfügt über die beiden schaltbare Modi II und III. Ersterer liefert einen höhenreicheren Klang mit mehr Mittenanteilen und etwas weniger Decay, wohingegen Modus III einen linearen und vollen Hallsound bereitstellt. Weitere Eingriffe lassen sich mit den drei Potis Dwell, Tone und Mix bewerkstelligen. Dwell bestimmt die Signalstärke, die in den Federhall fließt und beeinflusst Sound und Decay des Reverb-Effekts. Tone verarztet als Klangregler die Präsenz bzw. die Höhenanteile und Mix dient als Blendregler zwischen dem trockenen und dem Effektsignal.

Tremolo
Auch dem Tremolo wurden zwei unterschiedliche Betriebsarten zur Seite gestellt. Brown ist an das Bias-Tremolo alter Fender Brownface Deluxe Amps angelehnt, wohingegen Black ein signaloszillierendes Tremolo darstellt, das in Fender Black- oder Silverfacemodellen anzutreffen war (außer Princeton und Vibro Champ).
Regelbar ist der Tremoloeffekt in den Parametern Speed, der die Geschwindigkeit der Oszillation festlegt, Depth für die Effektintensität und Volume für die Pedal-Lautstärke. Dieser Regler arbeitet nicht nur rein passiv, sondern erlaubt auch das Boosten des Signals und kann demnach die empfundenen Lautstärke-Einbußen durch den Tremoloeffekt wieder kompensieren. Die 12-Uhr-Stellung entspricht dabei unity gain.

Pedalanschluss
Entfernt man die sechs großen Bodenschrauben, gelangt man in das Innere des Walfisches, wo zwei Dipschalter warten, über die sich die Betriebsweise der über die XP-Buchsen angeschlossenen Pedale definieren lässt.
Mit dem Tremolo-Dip-Taster in der “Trem XP”-Position steuert ein angeschlossenes Expression-Pedal die Tremologeschwindigkeit. Dabei legt das externe Pedal auch Minimum und Maximum des pedaleigenen Speedreglers fest. Diese Einstellung entspricht dem Default-Setting bei Neukauf.
Alternativ lässt sich die Geschwindigkeit aber auch mit einem externen Fußschalter ein-“klopfen”, wenn der Dip-Taster auf “Tap” gesetzt wird.
Für den Reverb steht die Dip-Schalterposition “Rev XP” bereit, die ein angeschlossenes Expression-Pedal zum Mix-Regler zwischen trockenem Signal und Hall macht. Das Mix-Poti auf der Oberfläche bestimmt in diesem Fall Maximum und Minimum des Pedals.
Wer über ein Switching- oder Racksystem verfügt, der wählt die Dip-Position “FX SW” und kann anschließend beide Effekte ein- und ausschalten. Dazu wird ein Stereo-Klinkenkabel benötigt.

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Praxis

Für die Soundfiles kommt das Pedal zunächst mit einem Fender Vibrolux zum Einsatz und der Reverb wird alleine aktiviert.
Die ersten zwei Beispiele teilen sich das identische Setting, allerdings hört ihr zunächst den Modus II, der wesentlich subtiler daherkommt, wohingegen Modus III einen deutlich größeren Hallraum aufmacht. Beide Sounds klingen sehr organisch und “amp-like” und die Potis erlauben ziemlich fein nuancierte Settings. Das Hallfach ist robust im Pedal befestigt und man muss schon ordentlich rütteln, um die Federn zum Klirren zu bringen.

Audio Samples
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Reverb Modus II
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
12:0012:00II14:00OffOn
Audio Samples
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Reverb Modus III
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
12:0012:00III14:00OffOn

Im folgenden Beispiel kommt ein Vox AC15 mit vorgeschaltetem White Whale zum Einsatz. Typische 50er und 60er Jahre Vintage-Reverbsounds sind tadellos zu realisieren:

Audio Samples
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60s Rock Reverb
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
13:0015:00II9:00OffOn

Auch große Hallräume wie im folgenden Lick klingen sehr warm und harmonisch:

Audio Samples
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Big Reverb
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
15:0015:00III11:00OffOn
Der CTC White Whale liefert natürliche Vintage-Tremolo- und Reverbsounds in hervorragender Qualität.
Der CTC White Whale liefert natürliche Vintage-Tremolo- und Reverbsounds in hervorragender Qualität.

Als nächstes betrachten wir die Tremoloeinheit isoliert. Wieder hört ihr zwei identische Settings, allerdings zuerst im “Black”- und danach im “Brown”-Modus. Ersterer klingt etwas prominenter und erlaubt auch eckigere Settings, während der Brownface-Modus subtiler daherkommt. Richtige Extremsounds sind mit beiden Modi schwer zu realisieren, dafür klingt der Effekt allerdings sehr musikalisch und harmonisch. Die Imitation guter Amp-Tremolos ist hervorragend gelungen, und wer auf eher organische und warme Tremolosounds steht, findet hier ein Pedal, das seinesgleichen sucht.

Audio Samples
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Blackface Tremolo
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
12:00Black15:0014:00OnOff
Audio Samples
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Brownface Tremolo
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
12:00Brown15:0014:00OnOff

Nun ein etwas höheres Setting hinsichtlich der Effektintensität und der Geschwindigkeit. Der Speedregler deckt eine ungeheure Range ab und man muss sehr feinfühlig am Poti drehen, um die exakte Geschwindigkeit zu treffen, doch zu diesem Zweck könnte man natürlich auch den optionalen Fußtaster einsetzen. Trotz solch hoher Werte bleibt das Pedal noch in einer gemäßigten Zone. Wer auf der Suche nach abgedrehten Effektsounds oder Slicer-Effekten ist, wird hier möglicherweise nicht fündig, dafür ist die Natürlichkeit des Effekts jedoch überragend.

Audio Samples
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Extremeres Tremolosetting
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
12:00BlackMax16:00OnOff

Tremolo und Reverb in Kombination – das schreit natürlich nach Surfgitarren. In der Tat ist es ein Kinderspiel, mit nur wenigen Handgriffen die klassischen 60er Jahre Surfsounds zu generieren. Das Pedal klingt immer authentisch und musikalisch:

Audio Samples
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Surfriff 1
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
12:00Brown15:0014:0016:0015:00III12:00OnOn
Audio Samples
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Surfriff 2
VolSw1DepthSpeedMixToneSw2DwellTremRev
13:00Black15:0014:0015:0011:00III13:00OnOn
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Fazit

Der Crazy Tube Circuits White Whale liefert natürliche Vintage-Tremolo- und Reverbsounds in einer hervorragenden Qualität und gehört damit für mich zu den bestklingenden Pedalen in dieser Disziplin. Vollkommen abgedrehte Effektsounds sind eher nicht die Hauptdisziplin des Pedals, doch alles, was man an natürlichen Klängen aus alten Amps kennt, wird authentisch und mit Wärme umgesetzt. Die optionale Anbindung von Expression-Pedalen und Fußtastern macht den weißen Wal extrem flexibel und qualifiziert ihn für diverse Setups, sodass der Einsatz sowohl für Puristen als auch Pedalboard-Nerds attraktiv ist. Der Preis von knapp 350 Euro ist kein Pappenstiel, geht für mich aber vollkommen in Ordnung, da unser Kandidat hinsichtlich Verarbeitung wie auch Sound über alle Zweifel erhaben ist. Daumen hoch!

Unser Fazit:
5 / 5
Pro
  • hervorragende Effektqualität
  • authentische Vintage-Tremolo- und Reverbsounds
  • tadellose Verarbeitung
  • Anschluss für zwei Expressionpedale oder Taster
Contra
  • keins
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Crazy Tube Circuits White Whale Test
Für 269,00€ bei
Der Crazy Tube Circuits White Whale punktet mit hervorragender Effektqualität und authentischen Vintage-Tremolo- und Reverbsounds.
Der Crazy Tube Circuits White Whale punktet mit hervorragender Effektqualität und authentischen Vintage-Tremolo- und Reverbsounds.
Technische Spezifikationen
  • Hersteller: Crazy Tube Circuits
  • Name: White Whale
  • Typ: Federhall-Pedal mit Tremolo
  • Herstellungsland: Griechenland
  • Regler: Volume, Depth, Speed, Mix, Tone und Dwell
  • Schalter: Reverb, Tremolo, Tremolotype, Reverb Voicings, 2 Dip Schalter intern
  • Anschlüsse: 2x Expression-Pedal, Input, Output, Netzteil
  • Stromversorgung : 9 -12 Volt DC-Netzteil
  • Leistungsaufnahme: 64 mA – 130 mA (bei 9 Volt)
  • Abmessungen: 170 x 73 x 124 mm
  • Gewicht: 850 g
  • Ladenpreis: 349,00 Euro (Mai 2018)
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Patrick F. sagt:

#1 - 12.02.2023 um 22:17 Uhr

0

Ich finde, es sollte schon erwähnt werden, dass der typische „drippy reverb sound“, den Surfrockgitarristen meist bevorzugen, mit diesem Pedal nicht zu kriegen. Das dürfte sicher, auch angesichts des recht stolzen Preises, einigen Enttäuschungen verhindern. Das wäre sicher für Einige ein großes Contra. Schade, dass die Info fehlt. Ich finde das Teil übrigens großartig.

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