Clubs und DJs in der nahen Zukunft – Vision und Realitätscheck

Die fortschreitende Entwicklung der DJ-Technologien und die damit verbundenen Möglichkeiten sind rasant. Gerade im Bereich des Auflegens ist in den letzten 15 Jahren viel passiert. Aus MusikliebhaberInnen und KennerInnen mit taktilen Fähigkeiten sind teilweise passionierte Hard- und SoftwarespezialistInnen geworden. Das „Deejaying“ wurde mithilfe der technologischen Errungenschaften zu einem weitverbreiteten Phänomen. Die Technik macht es möglich, dass mit etwas Übung, ein paar Tricks und der richtigen Musik jeder mixen und den Floor rocken kann. Und noch hält der Hype an. Firmen wie zum Beispiel Native Instruments, Serato oder Pioneer machen gute Umsätze und in vielen Clubs sind die klassischen Turntables längst ausgetauscht. Dabei ist es gerade mal 70 Jahre her, dass im nordenglischen Leeds die erste Disco mit einem Schallplatten auflegenden DJ eröffnet hat.

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Ein guter Grund, mal kurz innezuhalten und zu überlegen, wie es weitergehen könnte. Ist der Digital-Jockey von heute schon morgen ein obsoletes Relikt aus vergangener Zeit? Wie sehen der Club und der DJ von morgen aus?

Automaten – eine Vision von gestern

Vier Jahre lang war ich Mitglied und User von einem damals sehr futuristischen Barkonzept in Berlin Mitte. Ein Laden, der ohne Angestellte auskam. Selbst der DJ war nur noch als Name in einer Datenbank vertreten: “Automaten”.
Automaten war ein privater Club (2001-2004), konzipiert und initiiert von einer Gruppe von Media Space Artists. Das Ziel war die Erhaltung und Förderung der Automatenkultur sowie die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema der Automatisierung. Der Clubraum war vollautomatisiert und kam, abgesehen vom „Automatenbefüllen“, Aufräumen und Putzen, komplett ohne Personal aus. Ein umfunktionierter Kaffeeautomat diente als Geldwechsler. Hier hast du für 10 Euro genau 20 Automarken (die hauseigene Währung) bekommen und damit konntest du dann zu D-Mark Preisen shoppen. Für den kleinen Hunger gab es einen Snack-Omaten und wen du Durst hattest, dann hast du einen der Getränkeautomaten bedient. Das Angebot reichte von Kaffee, Tee über nichtalkoholische Kaltgetränke bis hin zu Likören und Absinth. Zudem gab es Kunstautomaten mit wechselnden Ausstellungen und auch Regencapes und asiatische Tütensuppen konntest du gelegentlich erwerben. Das Herzstück war jedoch die Audio-Video-Jukebox! Diese war von angesagten DJs und VJs der Stadt bespielt worden und stand allen BesucherInnen kostenlos zur Verfügung. Du hast einfach die Datenbank durchforscht und dort den DJ, den Mix oder das Video gewählt, worauf du gerade Lust hattest. Es gab natürlich auch Highspeed-Internet und eine Webseite, über die du dich mit den anderen Mitgliedern vom Automaten per Chat verständigen konntest. Der absolute Clou war deine Magnetstreifen-Mitgliedskarte. Mit dieser hast du die Tür zum Automaten geöffnet und warst dann gleichzeitig auf der Webseite eingeloggt. Wenn ich etwa gegen 20.30 Uhr meine Karte durch den Schlitz gezogen und den Automaten betreten hatte, konntest du das direkt auf der Automaten-Webseite sehen: „manou – log in – 20.30 h.“ Außerdem war der Laden mit Kameras bestückt und du konntest jederzeit von zu Hause mal “nachschauen” was gerade im Automaten abgeht. Wir fanden das damals ziemlich abgefahren und das war es auch! 2004 kam das Ende vom Automaten und inzwischen ist viel Wasser „den Rhein rauf- und wieder runtergeflossen“, wie man so schön sagt. Was den technologischen Fortschritt anbelangt, hat sich seitdem natürlich vieles getan.

Website Screenshot Automaten, Berlin Mitte 2001.
Website Screenshot Automaten, Berlin Mitte 2001.

Der Versuch einer Vision

Stell dir vor, du bist zehn Jahre in die Zukunft gereist und befindest dich nun im Jahre 2023. Es ist Samstagabend und du willst in den Club, um Musik zu hören, FreundInnen zu treffen und zu tanzen. Es ist schon nach Mitternacht. Du entscheidest dich für den “Klub Futura” und würdest gerne wissen, wann die nächsten Eintritts-Slots frei sind. Um lange Wartezeiten zu vermeiden, ist es mittlerweile längst üblich, von zu Hause oder unterwegs aus einzuchecken und einen Platz am Eingang zu reservieren. Du zückst dein Phone und öffnest “Don’t wait, Club now!”, eine App, mit der sämtliche Clubs in der Stadt den Eintritt regulieren. Über GPS wird dein Standpunkt ermittelt. Du tippst kurz ein, wie du unterwegs bist, ob zu Fuß, mit dem Rad oder per Auto. So wird deine Anfahrtszeit miteinbezogen. Sekundenschnell bietet dir die App die nächsten freien Plätze am Einlass an, die du von deinem Standpunkt und deiner Art der Fortbewegung aus locker erreichen könntest. Du wählst einen Slot, aktivierst den Gesichtsscanner, nickst einmal in die Kamera deines Smartphones und reservierst. Nun kannst du ganz sicher sein, dieser Slot gehört Dir!
Als du den Club erreichst, siehst du noch die Person, die vor dir gebucht hat und gerade hinter der Tür verschwindet, die sich sogleich wieder schließt. Jetzt bist du dran! Keine Angst. Es gibt keinen Türsteher, den du überzeugen musst oder der schaut, ob du den richtigen Look für den Laden hast. Stattdessen ist in der Tür eine Kamera. Mithilfe einer Gesichtserkennungs-Software wird das von dir zuvor am Handy eingescannte Gesicht wiedererkannt und dadurch der automatische Türöffner aktiviert. Ganz leicht.

Pioneer Kuvo App Screenshot
Pioneer Kuvo App Screenshot

Nun bewegst du dich durch einen kurzen tunnelartigen Gang, dem „Terrahertztunnel“. Dieser heißt so, weil er mit passiven Terrahertzkameras bestückt ist. Damit können, wie bei einem Körperscanner, Gegenstände am Körper sichtbar gemacht werden. Das Mitbringen von eigenen Getränken und der Gebrauch von Waffen aller Art sind im Club nicht erlaubt. Werden unerlaubte Dinge gescannt, öffnet sich für diesen Gast eine Seitentür, der Ausgang für jeden der/die gegen die Clubregeln verstößt. Hinzu kommt eine Sperre für den Abend des Verstoßes. Diese ist jedoch am darauf folgenden Tag wieder aufgehoben. Wir gehen jedoch mal davon aus, dass du die Spielregeln kennst. Du hast dich durch den Tunnel bewegt, ohne den Club noch vor dem wahren Einlass wieder verlassen zu müssen. “No virus detected” ertönt eine weibliche Computerstimme. Am Ende des Tunnels öffnet sich eine Pforte und du betrittst endlich den Laden.
Bevor du dich mit einem Drink ausstattest, willst du erst mal deine Jacke loswerden. Die Garderobe der Zukunft ist ein mechanisches Garderobensystem mit digitaler Steuerung und Gesichtserkennung. Ein Automat im Retro-Look, der an eine 70er Jahre Kleiderschrankwand mit Spiegeltür erinnert. Per Touchscreen öffnet sich die Tür und ein Kleiderhaken mit einem Bügel erscheint. Du hängst deine Jacke hinein und aktivierst damit gleichzeitig den Code für diesen Platz. Dann nickst kurz in den Scanner und gibst dadurch das Signal zum Schließen des Automaten. Mit deinem Gesicht und einem Nicken kannst du die Tür jederzeit wieder öffnen, um an deine Sachen zu gelangen. Wenn du deine Jacke herausnimmst und per Kopfschütteln signalisierst, dass du diesen Platz nun nicht mehr brauchst, wird der Code deaktiviert und der Platz ist wieder zu haben. Aber so weit sind wir noch lange nicht. Jetzt bist du durstig. Also nichts wie an die Bar.

Dein Gesicht, demnächst auch als „Türöffner“? Gesichtserkennungs-Software App (Screenshot Google App Store).
Dein Gesicht, demnächst auch als „Türöffner“? Gesichtserkennungs-Software App (Screenshot Google App Store).

Die Zeiten, als befreundete Barkeeper dich den ganzen Abend über mit Freigetränken versorgt haben, sind leider vorbei. Den Beruf des Barkeepers gibt es auch nicht mehr. Dafür gibt es am Tresen futuristische Cockpits, wo du dir aus einer Datenbank die Zutaten für deinen Drink auswählen und von einer Cocktailmaschine mixen lassen kannst. Für sämtliche Fertiggetränke in Flaschen (Bier, Cola …) gibt es im Club verteilt zahlreiche “Touch´n´Drink-Stationen“. Das sind Getränkeautomaten mit Touchscreen und Bezahldienst via NFC (kurz für Near Field Communication zu Deutsch “Nahfeldkommunikation”). Du wählst zuerst das Getränk, der Preis erscheint im Display. Dann hältst du dein Smartphone an den Screen, wodurch per Datenübertragung das Geld von deinem Guthaben abgebucht wird. Zu guter Letzt spuckt der Automat dein Kaltgetränk aus. Ganz ohne Bargeld. Schnell und unkompliziert. An dieser Stelle darf ich dir schon verraten, dass du sowieso kein Bargeld mehr mit dir herumzutragen brauchst. Du zahlst ganz bequem nur noch mit deinem Handy. Egal ob essen gehen, Shopping oder Taxifahren, es läuft alles über NFC. Das gilt auch für den gesamten Club-Betrieb. Den Eintritt zahlst du beim Verlassen des Clubs und öffnest dir mit diesem Akt des Bezahlens auch gleich den Ausgang. “Pay & Leave”.
Du bleibst aber noch. Schließlich wolltest du Musik hören, FreundInnen treffen und tanzen. Schon beim Reservieren mit der App “Don’t wait, Club now !” wurde deinen Friends in der Social Community automatisch eine Message geschickt, wann und wo du einchecken wirst. So kann man sich treffen, auch ohne vorher Verabredungen zu treffen. Beim Betreten des Clubs gab es ein Update an die Community mit der Info: “ … has entered Klub Futura ”. Ein Wink für Unentschlossene. Mal sehen, ob noch jemand hier ist, den oder die du kennst. Mit der App “WhoIsHere?” kannst du Mitglieder deiner Community orten, die sich in deiner Nähe oder am selben Ort befinden.
Zeit für den Dancefloor. Tja, DJ-Götter, die die Menge zum Kochen bringen und dafür monströse Gagen abstauben, gibt es nicht mehr. Den Beruf des DJs auch nicht. Die Menge kocht trotzdem. Die musikalischen Vorlieben aller Gäste (auch deine) wurden per Smartphone automatisch erfasst und über NFC an die Cloud übermittelt. Es gibt einen Streaming-Service, der sämtliche Clubs der Stadt kostengünstig beschallt und von dort werden dann auch deine Lieblingsstücke gespielt. Ein weiterer Faktor für die Auswahl der Tracks sind sogenannte Mood-Sensoren auf dem Dancefloor. Diese erfassen die Stimmung anhand des Energie-Levels. Dort, wo sonst der DJ stand, steht jetzt ein Roboter. Der kann perfekt mixen, denn er ist mit der neuesten Auto-Mix-Technologie ausgestattet und beherrscht deshalb viele der klassischen DJ-Tricks. Abgesehen vom Mixen interagiert der Roboter auch mit der Crowd. Er tanzt, reißt die Arme in die Luft und ist nicht nur DJ, sondern auch Entertainer. Die Menge tobt. Okay, ich könnte dieses Szenario endlos weiterspinnen und gestehe, dass ich große Freude daran habe. Vielleicht können wir später ja noch weitere Szenarien zusammen aushecken? Das würde mich freuen. Unser Kommentarfeld steht dir frei. Jetzt kommen wir erst mal zu den Fakten. Zeit für den …

Fotostrecke: 2 Bilder Robo-DJ? Screenshot tovbot.com

Realitätscheck: Was geht wirklich?

Welche Technologien gibt es, die unsere Vision ermöglichen würde? Oder ist das alles totaler Nonsens?   NFC Nahfeldkommunikation (NFC für Near Field Communication) ist eine der technologischen Entwicklungen, die in meiner Utopie immer wieder auftaucht. Dabei geht es um den Austausch von Daten wie Kontaktinformationen oder Bankdaten. Das funktioniert bereits. Dazu braucht es einen aktiven Teilnehmer. In unserem Beispiel wärst du das mit deinem Smartphone und dem sogenannten NFC-Tag. Auf letzterem können Informationen gespeichert werden. Du kennst vielleicht „Touch and Travel?“ Das ist ein System der Deutschen Bahn, welches die NFC-Technologie bereits nutzt. Dazu musst du dich zunächst registrieren. Vorm Bahnfahren hältst du dein Handy an eine der dafür vorgesehenen Stationen und meldest dich an. Nach der Fahrt meldest du ich am Ankunftsort mit deinem Phone ab und prompt wird der Preis für die Fahrkarte berechnet und von deinem Konto abgezogen. So richtig durchgesetzt hat sich dieses System jedoch bislang noch nicht. Zum einen, weil es wohl doch häufig noch zu Fehlern kommt. Außerdem warnen Datenschützer davor, dass die Daten der Nutzer (z.B. GPS) über längere Zeiträume gespeichert bleiben. Wer weiß, wozu.   Die Idee ohne Bargeld zu bezahlen ist trotzdem nicht nur verlockend, sondern auch zunehmend Realität. Zu den größeren Anbietern dieser Methode zählen derzeitig Wallet von Google, Girogo, payWave von Visa und Paypass von Master Card. Letztere haben ihre Karten mit einem Funk Chip versehen, der derzeitig kontaktlose Zahlungen bis zu einem Limit von 25€ ermöglicht, ohne den Karteninhaber zu authentifizieren. Speziell an Tankstellen wird diese Zahlungsoption immer häufiger angeboten. Durchgesetzt hat sich diese Technik in Deutschland jedoch noch nicht. Aber fast alle neueren Smartphones sind bereits mit der NFC-Technologie ausgestattet.   Gesichtserkennung … ist schon seit einigen Jahren Realität und es wird auf vielen Ebenen geforscht. Auch für den privaten Bereich sind längst diverse Apps wie „Face Unlock“ zu haben. Mit dieser App kann durch die Frontkamera per Gesichtserkennung ein Android 4.0-Smartphone entsperrt werden. Oder der kostenlose „Look Away Player“, eine App für iPhone und iPad vonCube 26. Dabei handelt es sich um einen rudimentären YouTube-Player, der automatisch das Video anhält, wenn du wegguckst und wieder startet, sobald du dich dem Bildschirm erneut zuwendest.  

Fotostrecke: 2 Bilder Screenshot touchandtravel.de

Cloud Streaming Service

… sind keine Seltenheit mehr. Wir hören rdio, simfy, neuerdings auch Google Music und nicht zuletzt spotify. Was es bislang in Deutschland noch nicht gibt, sind Streaming Service Angebote für Bars und Clubs, wo mit einem Abo auch gleichzeitig die Lizenzen abgeführt werden, die in der Gastronomie erforderlich sind. Grooveshark musste den Zugriff aus Deutschland aus lizenzrechtlichen Gründen einstellen. In Amerika bietet Pandora neuerdings genau so ein Abo-Paket für das Gewerbe an. Dieser Service kann wegen der Lizenzfrage in Deutschland leider auch nicht genutzt werden.

Fotostrecke: 6 Bilder Screenshot Wikipedia.de Institut für photonische Technologien

Auto-Mix-Technologien

Die gibt es bereits und je nach Software funktionieren sie auch ganz passabel. Aber ein DJ lässt sich damit meiner Meinung nach nicht ersetzen. Es reicht schließlich nicht, im Takt oder Beat zu bleiben. Die kreative Auswahl der Musikstücke, das Setzen von Loops, diverse Tricks wie der Einsatz von Filtern und nicht zuletzt der Musikgeschmack und die Wahl der richtigen Titel im richtigen Moment – das kann nur ein Mensch.

DJ Roboter

Vor zwei Jahren gelang es den Japanern Motoi Ishibashi und Daito Manabe mit Ableton Live und Max MSP einen Scratch-Roboterarm zu bauen. Wenn du darüber schmunzelst, dann solltest du die Roboter vom Georgia Tech Institutkennenlernen. Die haben bereits zwei Musikroboter geliefert. Der Trommelroboter “Haile” hört realen Musikern zu, analysiert ihre Musik in Echtzeit und improvisiert dazu. “Shimon” ist ein interaktiver Marimba-Spieler. Jetzt kommt “Shimi” dazu und der hat sich vorgenommen, DJs ernsthafte Konkurrenz zu bieten. Shimi empfiehlt Musikstücke, stimmt die Musikauswahl auf deine Reaktion ab und tanzt auch noch zum Rhythmus. Vorgestellt wurde der MiniRoboter (er misst gerade mal 30cm) er auf der letzten Google I/O-Konferenz. Sein “Gehirn” ist dein iPhone oder dein Android-Smartphone und dort greift Shimi auf deine Musikbibliothek zurück. Wie vielseitig der Roboter ist, wird von den Apps auf deinem Smartphone bestimmt. Stampfst oder klatscht du zum Beispiel einen Rhythmus, analysiert Shimi diesen, durchforstet alle Songs und spielt dann den ab, der dazu am besten passt. Und hast du eine Software zur Gesichtserkennung installiert, folgt Shimi dir über die Handy-Kamera bei deinen Bewegungen im Raum. Über Tovbot soll Shimi noch in diesem Jahr auf den Markt kommen. Aber sieht so wirklich ernstzunehmende Konkurrenz von zum Beispiel Carl Craig aus? Wohl eher nicht.

Screenshot tovbot.com
Screenshot tovbot.com

Fazit

Technologien verändern sich und es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell. Auch was den Club der Zukunft und den dazugehörigen DJ anbelangt, wird sich noch einiges tun. Vermutlich werden wir irgendwann mit NFC-tauglichen Smartphones einchecken und bezahlen. Und vermutlich wird es Menschen geben, die davor warnen. Sei es, weil wir so noch eher verleitet werden, Geld auszugeben oder aufgrund von Datenschutz. Jede technologische Veränderung hat bislang immer BefürworterInnen und GegnerInnen hervor beschworen. Ich persönlich wollte auch keine Bankkarte, sondern lieber beim Bargeld bleiben. Aber mal ehrlich, ich hab mich dran gewöhnt. Bei der Gesichtserkennung kommt es darauf an, was man damit macht. Sie kann zum Positiven genutzt und auch zu Überwachungszwecken und zur Kontrolle missbraucht werden. Cocktailroboter sollten schon beim Hackathon vorletztes Wochenende in Berlin gebaut werden. Der Teilnehmer hat es dann leider doch nicht geschafft, hinzukommen. Schade, auf den hatte ich mich gefreut. Anstehen in Schlangen finde ich persönlich total abturnend. Dazu ist mir meine Zeit zu kostbar. Falls du also ProgrammiererIn bist und dich meiner Idee der “Don’t wait, Club now !” App annehmen willst – nur zu! Ich bin gespannt.
Was den DJ betrifft, gibt es, so glaube ich, nichts zu befürchten. Der hat in zehn Jahren neue Tools. Vielleicht sind Hardwarecontroller dann obsolet. Statt über Touchscreens steuert er seinen Mixer vielleicht schon mit Gesten und Blicken. Und vielleicht hat er keine eigene Library, sondern streamt die Musik. Ansonsten braucht ein DJ das, was er schon immer gebraucht hat, wenn er auftreten wollte: Know-how und technisches Verständnis, Gespür für seine Crowd, etwas Charisma und/oder die richtigen Connections zu PromoterInnen und Club Betreiberinnen. Und vor allem einen guten Musikgeschmack! Und dieses wiederum setzt vor allem die Produktion von “guter Musik” voraus. Sonst wird es bald Zeit für ein Revival des Songs “Panic” von „The Smiths“ aus dem Jahre 1986. Der Sänger Morrissey regte sich über die damalige Pop Musik auf und sang: “Burn down the disco” und “Hang the DJ“ …

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Tirolese sagt:

#1 - 04.11.2013 um 15:37 Uhr

0

Und wenn immer mehr Menschen durch Roboter ersetzt werden, werden immer weniger Menschen das Geld verdienen können um den Club besuchen zu können.

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