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Chris Rea ist tot – ein Nachruf

Schon seit vielen Jahren läuft sein größter Hit „Driving Home for Christmas“ zur Weihnachtszeit auf den Radiostationen rauf und runter – nun hat sich Chris Rea auf seine letzte Reise begeben. Wie seine Familie mitteilte, starb der Musiker im Alter von 74 Jahren nach kurzer Krankheit in einer Klinik.

Chris Rea Nachruf
Credit: Shutterstock / Ferenc Szelepcsenyi

Später Einstieg auf der Gitarre

Chris Rea kam 1951 als viertes Kind einer Irin und eines Italieners in Middlesbrough, England, auf die Welt. Sein Vater war ein in der Region erfolgreicher Eisfabrikant, und schon früh arbeitete der Sohn im Familienbetrieb mit. Zur Musik kam Rea vergleichsweise spät, denn zunächst wollte er Journalist werden. Nachdem er sich mit 20 Jahren eine gebrauchte Höfner V3 gekauft hatte, konzentrierte er sich zu Beginn vor allem auf die Slide-Gitarre, die in einigen berühmten Soli seiner späteren Karriere auch immer wieder eine Rolle spielen sollte.

Durchbruch mit „Fool If You Think It’s Over“

1978 wurde Chris Rea mit dem Song „Fool If You Think It’s Over“ erstmals einem größeren Publikum bekannt. Gleichzeitig sollte dieser Song zeitlebens sein größter Erfolg in den USA bleiben. Um ihn massentauglicher zu vermarkten, hatte sein Label ihm zuvor nahegelegt, er solle sich Benny Santini nennen, was er ablehnte. Als ironische Anspielung darauf betitelte er das zugehörige Album dann aber „Whatever Happened to Benny Santini?“.

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Auch wenn die Gitarre in dieser frühen Schaffensperiode noch eine sehr untergeordnete Rolle spielte und seine Musik insgesamt von der Kritik als zu glatt produziert bezeichnet wurde, konnte er mit seiner besonderen Stimme bereits auf sich aufmerksam machen.

Größte Erfolge in den späten 80er-Jahren

Bis zum großen Erfolg dauerte es noch einige Jahre, denn erst mit seinem fünften Album „Water Sign“ begann Rea, sich vor allen Dingen in Europa eine große Anhängerschaft aufzubauen. 1987 veröffentlichte er dann, beginnend mit „Dancing With Strangers“, eine Serie von sechs Alben, die in die Top 10 der britischen Charts kletterten. 1988 erschien zudem auf der Compilation „New Light Through Old Windows“ sein zwei Jahre zuvor geschriebener Song „Driving Home for Christmas“, dessen Erfolg sich aber ebenfalls erst nach einiger Zeit einstellte.

Credit: Shutterstock / Sodel Vladyslav

Die rote Strat als Markenzeichen

In Gitarrenkreisen verbindet man Chris Rea mit seinem geschmackvollen Ton, der stellenweise durchaus Ähnlichkeiten zu dem von Mark Knopfler aufweist. Als seine wohl bekannteste Gitarre gilt eine auf den Namen „Pinky“ getaufte 62er Fender Stratocaster. Angelehnt an dieses Instrument brachte Fender in den späten 90er-Jahren in kleiner Auflage ein auf Europa beschränktes Signature-Modell auf den Markt.

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Hinwendung zum Blues und gesundheitliche Probleme

Bis zur Jahrtausendwende wurde Chris Reas Musik vornehmlich als Pop mit Rock- und Blues-Einschlag wahrgenommen. Ab 2002 vollzog er dann jedoch eine Wende hin zum Delta-Blues. Vorausgegangen waren bereits seit Mitte der 90er-Jahre gesundheitliche Probleme; 2001 erkrankte er an einer speziellen Form von Pankreaskrebs. Dieser Einschnitt in seinem Leben bewog ihn nach einer erfolgreichen Behandlung dazu, deutlich kompromisslosere Musik zu machen. 2016 erlitt er einen Schlaganfall, und nach einem Zusammenbruch auf der Bühne im Dezember 2017 trat er nicht mehr auf. Chris Rea hinterlässt seine Frau Joan und seine beiden Töchter Josephine und Julia, nach denen zwei seiner größten Hits benannt sind.

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