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Celestion G12 V-Type Test

Der Celestion G12 V-Type im bonedo-Test – Auch wenn es einem Hersteller in der Vergangenheit gelungen ist, mit seinen Produkten kommerziell erfolgreich zu sein, oder sogar einige Legenden zu schaffen, wird von ihm erwartet, dass er sich nicht auf seinen Lorbeeren ausruht. Ähnlich wie Gibson oder Fender präsentiert deshalb auch Celestion von Zeit zu Zeit Neuheiten, ohne dabei das Rad neu erfinden zu wollen. Auch beim neuen G12 V-Type Speaker, der Ende 2013 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, hat man deshalb in erster Linie Bestehendes modifiziert.

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Der Hersteller spricht davon, dass man dem Vintage 30 ein wenig Greenback-Charakter hinzugefügt und ihn so in den Mitten entschärft hat. Und wenn die Performance stimmt, dann gibts das Ganze dank Made In China sogar zu einem sehr guten Kurs. Mit einem Straßenpreis von 85 Euro liegt er noch klar unter seinen Eltern, wenn ich das so sagen darf.
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Details

Der V-Type ist dazu gedacht, leistungsstarken, modernen Amps den begehrten Vintage-Touch zu verleihen. Daher liegt seine Belastungsgrenze bei 70 Watt. Der Kennschalldruck beträgt 98 dB, er ist also kein Brüllkandidat und mit einem Frequenzgang von 70 Hz bis 5 kHz entspricht er dem Standard für Gitarrenlautsprecher.

Er ist mit einem Keramikmagneten ausgestattet und der cremefarbene Korb unterstreicht auch optisch seinen Vintage-Anspruch. Wer eine 2×12 oder 4×12 Box mit diesem Speakertyp bestücken möchte, kann sich über ein recht geringes Gewicht von 3,3 kg freuen.

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Praxis

Der Praxistest wurde in sechs Disziplinen mit unterschiedlichen Sounds durchgeführt. Dabei standen immer verschiedene Anforderungen an die Klangübertragung im Fokus. Einzelheiten dazu und zum benutzten Equipment findet ihr hier.

Clean

Die Kombination von Twin und Stratocaster klingt mit dem V-Type sehr angenehm, allerdings sind die Twin-typischen Höhen nicht ganz so glänzend vertreten wie bei anderen Kandidaten. Die leichte Anhebung im tiefen Mittenbereich erzeugt einen sehr warmen unverzerrten Sound. Wer zum Beispiel eine Gitarre mit schneidigen Höhen hat, wird diese etwas entschärfen können.

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Clean

Crunch

Der Crunchsound kommt mit unserem Testkandidaten etwas aggressiver und moderner als mit den typischen Vintage-Vertretern aus demselben Haus (Blue und Greenback). Das sorgt für einen leicht rotzigeren Ton, der mir persönlich gut gefällt, gerade weil er ungehobelter und nicht so edel aus der Box kommt.

Audio Samples
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Crunch

Mid Gain

Beim Mid Gain Sound fehlt es mir beim V-Type ein wenig an Klarheit und Definition. Er ist in dieser Disziplin im Vergleich zu anderen Kollegen durch den geringeren Höhenanteil zu undeutlich in der Klangwiedergabe. Beim Crunchsound fällt das nicht so auf, tritt aber bei höheren Verzerrungsgraden stärker ans Tageslicht.

Audio Samples
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Mid Gain

High Gain Lead

Leadsounds passen eher zum V-Type, der Klangunterschied beider Pickups ist deutlich zu hören. Der Hals-Tonabnehmer kommt relativ weich, während sich der Steg-Tonabnehmer wesentlich schärfer präsentiert. Auch der Einsatz des Delays hat den Speaker nicht zu einem undifferenzierten Klang verwirren können.

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Hi Gain Lead

High Gain Low

Mit den Bassfrequenzen tiefer gestimmter Gitarren kann unser Proband sehr gut umgehen. Der Bassbereich zeigt sich trocken und klar, der Ton ist sofort da – an der Ansprache gibt es nichts zu bemängeln. Bei den Akkorden kann es je nach Zerrgrad etwas undurchsichtig werden, wer viel im Powerchord-Bereich unterwegs ist, wird damit aber keine Probleme haben.

Audio Samples
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Hi Gain Low

Metal

Der Metalsound bringt eindeutig eine klassische Klangfarbe, hier setzt sich der Vintage-Charakter in Szene. Der Bassbereich klingt, wie zu erwarten war, knackig und direkt, die Höhen zeigen eine etwas körnigere Verzerrung. Wer auf Sabbath steht, wird seinen Spaß haben, für modernere Klanggestaltungen in diesem Bereich würde ich andere Kandidaten vorziehen.

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Metal
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Fazit

Der Celestion V-Type hat einen warmen Ton im Gepäck, für den die zurückhaltenden Höhen und der prägnante unterer Mittenbereich verantwortlich sind. Zwar ist er mit diesen Eigenschaften in der Lage, bissigen Verstärkern die Schärfe zu nehmen, aber es fehlt ihm manchmal ein wenig an Klarheit und Definition. Besonders fällt dies bei den Mid Gain Sounds auf, weshalb ich den Lautsprecher nicht unbedingt dort einsetzen würde, wo beispielsweise zwei Gitarristen hart um jeden Millimeter Ton kämpfen müssen. Die Bässe bzw. Riffs auf den tiefen Saiten werden hingegen gut übertragen, bei Downtunings kann der V-Type locker mithalten. Für eine Bestückung größerer Boxen spricht neben dem guten Preis-Leistungsverhältnis auch sein moderates Gewicht.
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Unser Fazit:
4 / 5
Pro
  • Preis/Leistungsverhältnis
  • warmer Ton
  • Bassübertragung bei Downtunings
Contra
  • Definition im Mid Gain Bereich
Artikelbild
Celestion G12 V-Type Test
Für 102,00€ bei
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Technische Daten
  • Hersteller: Celestion
  • Modell: G12 V-Type
  • Typ: Gitarren-Lautsprecher
  • Belastbarkeit: 70 Watt
  • Größe: 12“
  • Impedanz: 8 Ohm
  • Magnet: Keramik
  • Resonanzfrequenz: 75 Hz
  • Frequenzbereich: 70 Hz bis 5 kHz
  • Kennschalldruck: 98 dB
  • Gewicht: 3,3 kg
  • Preis: 97,00 Euro UVP
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