Burns Dream Noiseless FCS Test

Praxis

Der Hals mit seinem ausgeprägten “D“ liegt satt in der Hand und vermittelt direkt Vintage-Feel. Wer auf Ahornhälse steht, dürfte hier sicherlich seine Freude haben. Die Bespielbarkeit ist ok, mehr aber auch nicht. Die Saiten sind recht weit vom Griffbrett entfernt, was durch entsprechende Einstellarbeiten noch etwas gemildert werden könnte. Auch was die Intonation angeht, hätte man sich etwas mehr Mühe geben können.

Tremoloarm und Potis kommen sich schnell ins Gehege
Tremoloarm und Potis kommen sich schnell ins Gehege

Die Gitarre zeigt im Sitzen keinerlei Kopflastigkeit, auch am Gurt pendelt sie sich ein. Ansonsten klingt sie trocken angespielt ausgewogen, aufgeräumt und eher unaufdringlich. Ich bin gespannt, wie sie sich am Amp macht und verbinde sie direkt mit einem Deluxe Combo.
Wie immer sind die Amps mittig eingestellt und sämtliche Audiofiles gänzlich unbearbeitet. Was man also hört, ist die Gitarre pur plus Amp. Los geht es mit einer Picking-Figur. In jedem Durchgang schalte ich, beginnend mit der Halsposition, jeweils eine PU-Kombination weiter.

Audio Samples
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Deluxe Pick PU-Pos. 5 Deluxe Pick PU-Pos. 4 Deluxe Pick PU-Pos. 3 Deluxe Pick PU-Pos. 2 Deluxe Pick PU-Pos. 1 Deluxe Pick Hals und Steg Deluxe Pick Alle PUs

Das Klangbild deckt sich in etwa mit dem trocken angespielten, sie klingt unauffällig. Am besten gefallen mir die zusätzlichen Sounds Hals plus Steg und Alle. Hier zeigt sie ein wenig Eigenständigkeit. Derselbe Amp, dieselbe Einstellung, aber jetzt gestrummt.

Audio Samples
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Deluxe Strum PU-Pos. 5 Deluxe Strum PU-Pos. 4 Deluxe Strum PU-Pos. 3 Deluxe Strum PU-Pos. 2 Deluxe Strum PU-Pos. 1 Deluxe Strum Hals und Steg Deluxe Strum Alle PUs

Auch hier bestätigt sich das Obengenannte, “unaufdringlich” passt wohl am besten. Irgendwie steht das im krassen Gegensatz zur Optik, die einiges mehr verspricht. Manchmal liegt es aber auch schlicht und ergreifend am verwendeten Material, oder bestimmte Komponenten harmonieren nicht so zusammen, wie man es sich wünschen würde. Als Nächstes spiele ich über einen angecrunchten AC 30:

Audio Samples
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Vox PU-Pos. 5 Vox PU-Pos. 4 Vox PU-Pos. 3 Vox PU-Pos. 2 Vox PU-Pos. 1 Vox Hals und Steg Vox Alle PUs

In dieser Kombination scheint sie sich recht wohlzufühlen. Der Amp “hilft“ ihr bei der Tonentfaltung und kompensiert ihre etwas träge Tonformung. Mal hören, wie sie sich an einem Marshall JCM 800 macht.

Audio Samples
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JCM PU-Pos. 5 JCM PU-Pos. 4 JCM PU-Pos. 3 JCM PU-Pos. 2 JCM PU-Pos. 1 JCM Hals und Steg JCM Alle PUs

Je verzerrter der Amp, desto weniger Höhen kommen raus. Das Phänomen habe ich auch bei der Marquee erlebt, was aber nicht heißt, dass das unbrauchbar ist. Ganz im Gegenteil! In den gainreicheren Gefilden klingt sie, als ob ein Fuzz im Signalweg wäre, was ich durchaus reizvoll finde. Jetzt stöpsele ich sie in einen High Gain Amp.

Audio Samples
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Soldano PU-Pos. 5 Soldano PU-Pos. 4 Soldano PU-Pos. 3 Soldano PU-Pos. 2 Soldano PU-Pos. 1 Soldano Hals und Steg Soldano Alle PUs

Das ist nun wirklich nicht ihre Welt. Aber wie ich schon sagte, im richtigen Moment ist das wahrscheinlich der perfekte Sound, den keine andere Gitarre in der Sammlung liefert, aber im normalen Rock/Pop-Kontext als Hauptinstrument eher nicht.
Die Noiseless-Pickups machen einen guten Job und halten, soweit es geht, Nebengeräusche aus dem Signalweg. Ich werde allerdings das Gefühl nicht los, dass auch sie einen nicht ganz unerheblichen Teil zu dem etwas schlappen Sound beitragen.

Fotostrecke: 5 Bilder Allzu verzerrte Signale sind nicht die Stärke der Dream Noiseless.

Abschließend ein kleiner Demosong, bei dem alle Gitarren mit der Dream Guitar eingespielt wurden. Die Gitarrenspuren sind alle unbearbeitet! Denselben Song habe ich übrigens auch bei der Burns Marquee verwendet, wer mag, kann sich den Unterschied gerne anhören.

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Dream Guitar Demosong
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